Oh Brüder und Schwestern,
nach diesem wonnevollen Ende, diesen tiefenpüschologisch echt so'n Stück weit irgendwie anrührenden Abschlusspostings, setzen wir uns in nen Kreis, fassen einander bei den Händen und singen "Cumbaja".
Es ist also garnicht das Boxen, das Geschäft, welches uns alle so'n Stück weit betroffen macht, ne?
Es ist der ewige Geschlechterkampf, der uns archaische Macho-Macker daran hindert das göttlich-weibliche in Wlada zu erkennen?
Na, da hab ich nur die unerbittliche Kämpferin, die Streiterin für ein besseres Morgen in den Klitschkas nicht erkannt. Wenn ich das in meiner Männergruppe preisgebe, mich wirklich ehrlich öffne, dann muss ich zwar die nächsten fünf meetings den Johanniskraut-Tee aufsetzen und die Sitzkissen aufschütteln, aber ich finde dafür zurück in meine Mitte.
Da kommt so ein multidimensionaler Abgott, schwebt wie ein Engerling und sticht wie eine Birne, hat die knackigsten Shorts, den vornehm blassesten body, das schönste Lächeln seit Jopi Heesters, ist ein Akademiker wie alle Ex-Sowjetler die ich bis dato kennenlernen durfte (und wenn sie ihren Doktor in fortgeschrittener Haarpflege gemacht hatten), ist bescheiden und im Herzen rein, tut alles nur um der hehren höheren Ziele willen (Weltfriede durch auffe Fresse hauen), widersteht dem Promotorus Diavoli Don Queen (wegen der Quote geändert), bewegt sich elegant zwischen Gesellschaftsgrößen wie der First-Lady der Gesichtshobel, Uschi Glas, engagiert sich politisch und für Kinder, beseitigt die größten Übel der Neuzeit (Hunger, dank Milchschnitte und Atemnot, dank Tempo) und mit welchem Erfolg?
Ekle, bucklige, kleine Zwerge (zugegeben, klein und Zwerg war doppelt gemoppelt) wie meine Wenigkeit wagen es dennoch nicht in Ehrfurcht zu erstarren. All die bittere Galle unserer unbeachteten, erfolgslosen Leben schütten wir über die Lichtgestalt der Faustkunst (fisting-art? Theresa Orlowski?) aus.
Ehrlich zugestanden hatte ich eigentlich nix zu sagen, wollt aber (wie alle anderen) auch was schreiben.