le freaque
Bankspieler
Doch, natürlich. Es geht halt einfach darum, dass manche Gitarristen nicht nur einen eigenen Stil, sondern auch einen eigenen Klang haben - oft nichtmal gewollt, sie spielen eben so, wie sie spielen und versuchen nicht, es "richtig" zu machen. Oftmals auch, weil sie es nie "richtig" gelernt haben. Persönlichkeit in der Musik ensteht ja ganz oft aus einem eigentlichen Mangel an Perfektion gepaart mit Kreativität und Persönlichkeit das macht es auch so unmöglich, solche Leute zu kopieren.Ja, dieser Begriff "Seele" ist zugegebenermaßen natürlich rein subjektiv.
Ich kann das auch nicht gut mit Worten beschreiben, was ich da genau meine.
Es ist einfach so, dass wenn Knopfler zB. in einem Solo zwei, drei Töne spielt, dann ist es eben die Art und Weise, WIE er die spielt....dass dann automatisch bei mir im Kopp bestimmte Knöpfe gedrückt werden, und mir läuft die Gänsehaut über und ich kriege fast Freudentränen.
Jemand anderes wüsste beim Hören wahrscheinlich gar nicht, was ich meine.
Es gibt z.B. unzählige Gitarristen, die "Burn" oder "Highway star" technisch besser spielen können, als Ritchie Blackmore. Aber nur Blackmore selbst hat diesen rockigen, aber gleichzeitig ganz weichen, fast unverzerrten und glockigen Leadgitarrenklang mit trotzdem viel Sustain und eben einen ganz eigenen Anschlag. Kann man kaum nachmachen, man hört als Gitarrist sofort, ob das Blackmore spielt oder eben jemand anders.
Gilt auch für Knopfler, Hendrix sowieso, Eddie van Halen. Das gibt es auch in der Popmusik z.B. bei Johnny Marr oder Robert Smith, The Edge oder Roland Orzabal, früher Mick Ronson (Bowie) - oder im Discofunk Nile Rodgers. Alles keine Technikwunder, aber niemand spielt das, was sie spielen, so wie sie.
Und das unterscheidet eben gute Musiker von großen Musikern. Das lernt man nicht dadurch, dass man Skalen rauf- und runterübt, das hat man eben oder nicht. Im Sport spricht man ja oft von 20% Talent, 80% Fleiß - aber in der Kunst ist das eben nicht so. Für den Erfolg gilt das auch da, aber nicht für die Kunst selbst. Die entsteht aus dem Inneren des "Schaffenden", dass über die Kunst nach Außen dringt. Sie haucht einem Song, einem Part oder einem Solo das Leben ein und jemand anders kann es technisch dreimal so gut nachspielen, die Seele, das Leben dieser Noten wird er nie einfangen können. Es sei denn, er macht etwas ganz anderes und dann wieder eigenes daraus.
Und oft ist es eben so, dass es den Technik- und Übungsweltmeistern eben an Kreativität und Persönlichkeit im Spiel mangelt.