Natürlich kann England besser spielen und natürlich gibt es auch für jede schwächere Leistung eigene Gründe - aber die gibt es bei Deutschland eben auch, nur zählen die bei manchen nicht. Es geht mir nicht primär um die bisherigen Leistungen Englands, nur um die Relationen.
Es ärgert mich einfach dieser ewige Dauerpessimismus. Wenn manche (ist ja nicht nur hier so) in ausnahmslos jedem Länderspielthread als ersten Post sowas wie "XY heute wieder unfassbar schwach" bringen und man sich z.B. heute in der ersten HZ daran hochzieht, Özil-Synonyme für "Vergomez" zu suchen - und dann mit keinem Wort sein tolles Tor erwähnt...dann ist das schon ein pathologischer Fatalismus, den ich einfach nicht verstehe. Das ist so...freudlos.
Für mich ist ein "normaler" Ablauf:
1.Im Spiel mitfiebern und anfeuern
2.Beim Schlusspfiff über das Weiterkommen freuen und optimistisch nach vorne schauen
3.Darüber nachdenken und reden, was besser werden muss, um auch das nächste Spiel zu gewinnen
Bei manchen sieht es aber eher so aus:
1.Im Spiel rummäkeln, Auswechslungen kritisieren und sich selbst bestätigen, weil man von X und Y ja noch nie was gehalten hat (völlig egal, wie der gerade spielt)
2. Beim Schlusspfiff ein genervtes "mehr Glück als Verstand" grummeln
3. Kundtun, dass die Mannschaft gegen den nächsten Gegner klarer Aussenseiter ist (egal, was der bis jetzt gebracht hat)
Nicht nur heute, sondern eben einfach grundsätzlich immer. Da frage ich mich, ob solche Leute, wenn sich ihre Freundin vor ihnen auszieht, sich auf das kommende Ereignis freuen - oder doch lieber erstmal vorausschicken: "in Spanien haben die Frauen aber viel festere Brüste...ok, ich muss ja ran, aber mit Spaß hat das hier nun wirklich nichts zu tun".
Immer dieses "der ist sch*isse, und der erst, und Löw kann nichts und beim ersten guten Gegner ist es eh vorbei und überhaupt ist es die schlechteste WM aller Zeiten"...ich verstehe es einfach nicht. Kritisieren ist ja gut, muss auch sein (weil ja auch nicht alles toll ist), man kann auch mal stinksauer über das Gezeigte sein, muss man manchmal sogar. Aber doch nicht als Selbstzweck, sondern weil man es besser sehen will - nicht, um sich in seiner Miesepetrigkeit zu bestätigen und möglichst viele runterzuziehen.