Das Recht, den Durchgang komplett neu zu starten, hätte die Jury allerdings auch trotz der Gateregel. Das gab es ja im Weltcup durchaus schon mal seit Einführung dieser Regeln (z.B. Oberstdorf im Jahr von Schlierenzauers erstem Tourneesieg). Vorqualifizierte gibt es allerdings definitiv nicht mehr.
Es gibt noch zwei Wettkämpfe, die in diesem Zusammenhang vielleicht von Interesse sind:
Das Teamspringen von der Großschanze bei der WM 2011 wurde tatsächlich nur in einem Durchgang ausgetragen. Der fand allerdings am vorletzten Tag der WM statt, und möglicherweise gab es am letzten Tag wirklich kein Zeitfenster mehr (nachdem das deutsche Team auf Platz 4 zurückgefallen war, hatte man es ja ziemlich eilig, den Wettkampf zu beenden).
Und dann gab es noch das Springen von der Normalschanze bei der WM 1989 in Lahti (ich zitiere aus der Enzyklopedie des Skispringens):
"Auf der Normalschanze waren nach den bisherigen Erfolgen die Finnen natürlich die klaren Favoriten. Doch einer machte ihnen einen Strich durch die Rechnung - Jens Weißflog. Bei nur einem gewerteten Sprung (der zweite fiel den widrigen Bedingungen zum Opfer, wurde um einen Tag verschoben, aber auch dann nicht ausgetragen) flog er auf 89 m so weit wie kein anderer und wurde nach seiner Silbermedaille auf der Großschanze Weltmeister."
Auch da gab es also nur einen Sprung, man hat aber zumindest versucht, den Wettkampf am nächsten Tag fortzusetzen. Das ist zugegebenermaßen lang her, aber in der aktuellen IWO steht dieses Verfahren ja wie gesagt noch drin.