Disclaimer: Für Objektivität oder Fakten wird keine Verantwortung übernommen, das übernimmt dann hoffentlich
@Evolution wenn der komplette Kader steht.
Nun steht der Thread. Einen Konkurrenz-Faden aufzumachen wäre ein wenig komisch, daher verwurste ich zumindest nochmal meinen
Saisonrückblick:
"Großvater, Großvater, erzählst du mir noch eine Geschichte? Aber bitte nicht wieder vom 8-Peat der Wembanyama-Spurs...
"Ach, die will doch eh keiner mehr hören. Lass mich dir stattdessen eine Geschichte aus den alten Tagen erzählen, Bürschchen, von den Los Angeles Lakers im Jahre 2023."
"Großvater, war das nicht dieses lächerliche Team, das 2-10 in die Saison..."
"Jajajaja. Ich spreche nicht von diesen Lakers. Nicht um Russel Westbrook soll es gehen, nicht um die Mannschaft, die New Orleans fast einen Top 5 Pick geschenkt hätte, nein. Ich spreche von den Post-Deadline-Lakers, den Phoenix-aus-der-Asche-Lakers, die sich in die Herzen aller...na ja, vieler...na ja, zumindest der Lakers-Fans spielten. Ich spreche vom Terror namens Vando, von Austin 'I am him' Reaves, von einem riesenhaften Schatten unter den Körben, der Verzweiflung in den Herzen der Gegner sähte...und von einem ergrauten König, der auch einbeinig, einarmig und einäugig noch besser ist als dein Lieblingsspieler...jaa, Junge, dieses Team zeigte, dass die Regular Season egal ist, dieses Team schickte die meistgehasste Mannschaft der Liga 4-1 nach Hause, dieses Team brachte den verdammten Golden State Warriors ihre aller, allererste Western-Conference-Serien-Niederlage bei...Seufz. Dieses Team brachte Hoffnung dorthin, wo keine war, machte Westbrick vergessen, erinnerte die NBA daran, warum die Lakers der geilste ******e sind, den Profi-Basketball zu bieten hat. Dieses Team stürmte gegen alle Erwartungen zurück an das Licht der Sonne."
"Und dann Großvater? Dann wurden sie Meister?"
"Ne, dann wurden sie von den Nuggets 4:0 weg gelatzt und...ach, du musst jetzt eh schlafen."
LeBron James
Der beste Spieler
der Liga der Lakers aller Zeiten wird auch weiterhin in der NBA spielen, solange bis der letzte Rekord gebrochen, der letzte Rivale geschlagen ist und in der NBA kein Spieler mehr antritt, der sich einer Liga ohne ihn entsinnt. Allen Stat-Padding- und Abgesangs-Unkenrufen zum Trotz bleibt die vergangene Saison eine, an die man sich noch für eine lange Zeit zurück erinnern wird. Der ewige Punkterekord wurde gebrochen und fast unbeachtet von der Welt
brach der König der NBA auch noch den Rekord für erfolgreiche 2-Punkte-Würfe per Hookshot.
Werden wir je sehen, dass sich ein neuer Spieler aufschwingt, diese Marken zu brechen? Vielleicht.
Aber schaut man sich die aktuellen Kanidaten an, wird schnell klar, wie unwahrscheinlich das ist. Next stop: Der einzige 40k/10k/10k Spieler der Geschichte werden.
Alles in allem spielte James wieder eine starke Saison, im Anbetracht seines Alters könnte man sie auch überragend nennen. Trotzdem ist auch klar: Der Lack hat langsam nicht nur Kratzer, sondern unübersehbare Schrammen, Verletzungen hinterlassen immer deutlichere und langwierigere Folgen. Das Metalskellet des Terminators war in den Playoffs deutlich sichtbar und in der Defense wollte es sich manchmal nur noch im Schneckentempo bewegen. Und was zur Hölle war eigentlich mit seinem Dreier los?
Alles in allem kann man sich die Frage stellen, ob es Pelinka angesichts James' Gehalt/Leistungsfähigkeits-Verhältnis wirklich noch einmal gelingen kann, einen Titel-Roster um ihn herum gebaut zu bekommen. Man war letzte Saison näher dran, als alle erwartet hatten, aber eins ist klar: James wird nicht jünger oder besser werden.
Note: GOAT
Anthony Davis
Für AD gab es einiges an Schatten, aber auch viel Licht. Ähnlich wie manch anderem im Roster gelang ihm eine für fast nicht möglich gehaltene Renaissance. Fehlte James wegen Verletzungen, war auf Davis Verlass: Der beste Verteidiger der Liga und unumstrittener Star des Teams nahm die Lakers auf seine Schultern,
lieferte diverse Top-Spiele und zeigte, dass er Fit zu den besten Spielern der Liga zählt. Leider war er, wie könnte es anders sein, nicht immer fit. Grade einmal 54 Saisonspiele konnte AD auflaufen; zu wenig für eine wahre Nummer 1, weswegen er dann auch im DPOY-Rennen nicht wirklich mitmischte. Überaschenderweise musste er in den Playoffs dann kein einiges Spiel aussetzen, aber seine
mysteriöse Even-Sickness verhinderte einmal mehr, dass er sich als einer absoluten Top-Stars der Liga etablierte. Chance vertan. Schlussendlich gab es auch noch Gerüchte über Knartsch mit James. Was die Zukunft bringt, niemand weiß es.
Note: Solide 2
Austin Reaves
Ohne, dass irgendwer es kommen sah, war Austin Reaves der drittbeste Spieler im Roster. Reaves wuchs im Laufe der Saison vor den Augen der Welt zu einem Spieler heran, der auch noch aus den ulkigsten Positionen Freiwürfe herausholte und selbst abseits davon ein richtig guter Shot Creator ist. Nach dem All-Star Break betrug sein +/- Wert dann +170; Platz 5 der Liga!
Eine der vielen Feelgood-Stories im Roster, aber wird sie nächste womöglich Saison in einer anderen Stadt fortgesetzt (Spoiler: Ja)? Trotz aller Bekenntnisse Pelinkas, man werde Reaves auf jeden Fall halten, muss man als Lakers-Fan bangen.
Schließlich gibt es für einige Teams gute Gründe, Mondpreise für den jungen Mann zu zahlen.
Note: HIM!
Rui Hachimura
Als der Japaner einige Zeit vor der Deadline zu den Lakers kam, glich er einem Wasserschlauch, der der gematerten Kehle eines Verdurstenden gereicht wurde. Die Lakers waren ein disfunktionales Wrack ohne Länge auf den Flügeln, ohne Shot Creator, ohne Hoffnung. Da passte Hachimura wie die Faust aufs Auge. Bei den Wizards nicht gebraucht, konnte er seine Chance im Lakers-Dress nutzen. Zwar sah es nach der Deadline kurzzeitig so aus, als würde Rui schon wieder aus einer Rotation fliegen, aber im Laufe der Playoffs
erwies er sich als einer der Key-Player im Kader und schoss fast ohne Vorwarnung diverse Lampen aus.
Note: Hat sich empfohlen. (edit und wurde dann auch weiter verpflichtet. Wer hätte letzte Saison daran geglaubt, dass Rui mal 17 Mio im Jahr bekommt?)
Jarren Vanderbilt
Vando wechselte zur Deadline für eine Schachtel Pralinen und zwei Flaschen Cola zu den Lakers. Was die Wolves geritten hat, ihn so unter Wert zu kaufen, wusste keiner; bis die Playoffs kamen und Vanderbilt in der Offense aussah wie Dennis Rodman, der Dreier aus der Ecke werfen soll. Mit anderen Worten: Er wurde auf gottlose Art und Weise exposed. Trotzdem steht kaum ein Spieler im Roster so für den Deadline-Umschwung wie er, lieferte er Perimeter-Defense, die im ihresgleichen suchte und sorgte unter Fans für geschwungene Becker-Fäuste, wenn er wieder einmal gegnerischen Ballhandlern den Ball abjagte. Vollkommen zurecht zogen die Lakers dann auch seine lächerlich geringe Team-Option und die Defensiv-Pest raubt Lakers-Gegnern auch nächste Saison noch die Luft zum Atem. Aber bitte, Junge, arbeite an deinem Wurf!
Note: Irgendwas, irgendwas Top Defense
Das waren für mich die interessantesten Figuren der abgelaufenen Saison.
Honorable Mentions:
Dennis Schröder: Totgesagte leben länger. Verzockte sich vor einigen Jahren komplett,
bettelte dann um einen Platz im Hofstaat, nur um dann tatsächlich seine Rückkehr in die Riege der respektablen Spieler zu feiern. 90 Prozent seiner Offense besteht daraus, Fouls zu ziehen und Dreier aus der Ecke zu nehmen, aber das plus bissiger Defense reichte auch vollkommen, um ihn zu einem der wichtigsten Spieler der letzten Saison zu machen. Edit: Hat jetzt mittlerweile woanders unterschrieben. Alles Gute!
Patrick Beverley: Man kann über ihn sagen was man will, aber wenn es jemanden gibt, der 110 Prozent gibt, dann wohl der untalentierte und zu klein geratene Beverley, der sich dank Wahnsinn und Einsatz doch irgendwie immer in der Rotation hielt. Außerdem war er einer für den Teamspirit und schubste Trantüte Ayton um, als der gegen Reaves den harten Mann spielte; was ich ihm als Suns-Hater weiterhin hoch anrechne. Ich habe ihn nach dem Trade tatsächlich vermisst; und ähnlich ging es mir mit
Thomas Bryant. Shout out an die beiden, weil sie immer alles auf dem Court ließen.
DLo Russel: Wirkte auf mich charakterlich immer total positiv und ist ein toller Passer (wenn er will), aber ein schrecklicher Chucker und die Unkonstanz in Person. Möchte ich lieber nicht wiedersehen. Weil aber jeder um seine Schwächen weiß, wird er wohl bleiben. Unvergessen natürlich
sein Ein-Mann-Run in Spiel 4 gegen Memphis.
Russel Westbrook:
-Mantel des Schweigens-
Und dann war da natürlich noch
Lonnie Walkers Achterbahnfahrt: Vom festen Rotationsspieler zum hinteren Bankdrücker zum
Warriors-Killer (zumindest für ein Spiel). Walker ist ein Arbeitstier, Topathlet und war wohl wichtig für die Teamchemie. Darüber hinaus wirkt er auch noch sympathisch. Bin gespannt, was aus seiner noch relativ jungen Karriere wird.
Wie mittlerweile schon feste Tradition, wird der Kader ja wieder einmal komplett umgewürfelt. Prince ist natürlich genial, vor allem zu dem Preis. Ob aber Gabe Vincent überhaupt ein guter Spieler ist, oder ein komplett überperformender Bankwärmer, bleibt abzuwarten. Vielleicht macht Zweitklässler Christie ja noch einen Schritt nach vorne? Der wirkte letztes Jahr so, als könne er irgendwann ein solider 3+D Spieler werden. Vermutlich aber nicht diese Saison und vielleicht auch nicht in Wine and Gold. Persönlich werde ich diese Saison weit weniger intensiv verfolgen als die letzte. Im Grunde gilt aber dasselbe wie seit Jahren: Solange James und Davis Lakers-Jerseys tragen und halbwegs fit sind, solange existiert der Anspruch, Contender zu sein. Hoffentlich gelingt ähnliches wie letztes Jahr, nämlich einen Kader zusammen zu tragen, in dem verschiedene Spieler je nach Bedarf mal abliefern können, um die beiden verletzungsgeplagten Stars zu entlasten.