Die von vielen geäußerte Vermutung, Manny könnte gunshy sein oder nie mehr der Alte, ist grotesk. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Beatdown und einem One-Punch-Knockout. Nach einem echten Beatdown kommt niemand mehr zurück, dann ist die Nehmerfähigkeit wesentlich geringer und die Verletzlichkeit wesentlich höher.
Das liegt daran, dass einerseits statt einem One-Punch-Knockout teilweise hunderte brutale Treffer genommen wurden, davon teilweise dutzende Volltreffer. Zudem ist ein Fighter im War-Modus in der Lage dann einmalig in einem Kampf teilweise mehr wegzustecken als physisch eigentlich möglich ist.
Ein Beatdown war Hagler versus Mugabi. Mugabi hatte ein Monsterkinn und war knüppelhart. Danach war er am Ende. Er vertrug nicht mehr viel, die Kondition war zudem nie wieder dieselbe, weil er zu lange gegen Hagler über seinem Limit boxte. Auf einmal waren auch die Reflexe und die Geschmeidigkeit weg. Golota war nach Bowe 1 und Bowe 2 auch nie mehr derselbe. Er vertrug nur noch recht wenig und war zudem wesentlich langsamer und mental deutlich angeschlagen.
Nach einem One-Punch-Knockout sind viele recht unbeschadet zurückgekommen. Duran versus Hearns usw.. Ausnahmen gibt es aber auch wie zum Beispiel Graham versus Jackson. Manny ist einem perfekten Einzelschlag zum Opfer gefallen. Er ist noch nie richtig vermöbelt worden, wobei der Kampf gegen Margarito ihn seine Prime gekostet hat. Da waren schon einige brutale Körpertreffer dabei, aber nicht so viele zum Kopf.
Manny ist nicht shot. Er wird zukünftig taktischer boxen und die linke Hand besser vorbereiten. Es ist eher unwahrscheinlich, was Hopkins da faselt. Manny hatte ein sehr gutes Kinn. Jetzt dürfte es wenigstens immer noch gut sein, wenngleich nicht mehr sehr gut. Außerdem hat Manny ein stabiles mentales Setup, im Gegensatz zu Schönwetterboxern wie W. Klitschko, die es als Beleidigung empfinden, wenn mal einer zurückschlägt.