Es ist völlig legitim, sich mit allerlei Aktionen in einen Kampf hinein zu quatschen. Vielleicht passt es auch zum martialischen Gesamteindruck des Boxens, wenn dieses Hineinquatschen mit Beleidigungen, Bezichtigungen oder der ein oder anderen inszenierten Prügelei verbunden ist. Ob Briggs nun für seine Aktionen von K2 gecastet wurde oder nicht mag dahin gestellt bleiben, seine Aktionen sind wenig originell und animieren eher zum Gähnen. Charrs Aktionen hingegen mögen freundlich betrachtet wenigstens originell sein - sie sind definitiv peinlich. Egal wer Schwensen ist, egal wie peinlich Schwensen selber ist - seine Aussagen sind inhaltlich nicht von der Hand zu weisen. Jeder blamiert sich so gut er kann, insofern ist es Charrs Sache, wie er auftritt, trotzdem hat man als Beobachter das Recht seine Facebook-Auftritte, seine Twitter-Aktionen oder andere offentlichkeitswirksame Auftritte zu bewerten. Es ist daher legitim seine Aktionen als authentisch zu bewerten, es ist aber ebenso legitim, das alles als peinlichen Kinderkram zu sehen. Wenn ich versuche, Wladimir mit albernen Aktionen über seine sexuelle Orientierung zu packen, kurz zuvor aber noch Fancy für das musikalische Rahmenprogramm meiner eigenen Veranstaltung verpflichtet habe, dann wirke ich noch lächerlicher, als ich es durch die Ken-Aktion ohnehin schon bin. Vielleicht ist es auch nur der wiederkehrende handwerkliche Dilettantismus mancher PR-Aktion und das garantierte Auffinden jedes Fettnäpfchens und jedes No-Gos, der/das ihn für so manchen Betrachter so lächerlich wirken lässt. Wäre er ein Weltklasse-Boxer würde man das vielleicht sogar kultig finden - leider ist Charr ein Brot-und-Butter-Boxer, der die sportliche Aufmerksamkeit der Schwäche seiner Gewichtsklasse verdankt.