Max wird unsterblich
Ein Denkmal für Schmeling in der Hafencity
Senat plant, Straße oder Platz nach dem Box-Idol zu
benennen - auch Schule könnte seinen Namen tragen
Die Erinnerung an Max Schmeling soll in Hamburg lebendig bleiben: Der Senat plant, der Boxlegende eine Straße, einen Platz oder eine Schule zu widmen. "Ich kann mir gut vorstellen, daß wir den populären Sportler, erfolgreichen Unternehmer und beliebten Hamburger in der Hafencity berücksichtigen werden", sagte Kultursenatorin Karin von Welck.
Die FDP schloß sich der Forderung am Sonntag an. "Das wäre für Hamburg eine Zier", sagte ihr Sprecher Burkhardt Müller-Sönksen. Ein historischer Name wie Schmeling könne internationale Investoren in die Hafencity ziehen.
Auch Volker Okun, Sportexperte der CDU-Fraktion, fordert einen besonderen Raum für das Andenken an "dieses Aushängeschild": Da Schmeling ein Vorbild für die Jugend gewesen sei, könne man auch eine Schule nach ihm benennen. Dafür komme die Gesamtschule Alter Teichweg mit Grundschule und Aufbau-Gymnasium in Betracht. Das Andenken an diese "Ausnahmepersönlichkeit" könne auch an einem öffentlichen Platz bewahrt werden. Allerdings sei dies frühestens nach zwei Jahren möglich.
Okun hatte sich bereits im vergangenen Jahr für eine Briefmarke zu Schmelings 99. Geburtstag stark gemacht. Nun wird die Post im September eine Sondermarke herausgeben. Weitere Aktivitäten planen das Helms-Museum in Harburg, das Anfang September die Gedächtnisausstellung "Boxen von der Antike bis Max Schmeling" eröffnet, und die Universum Box-Promotion, die zum 100. Geburtstag des Idols einen Showkampf veranstalten will.
Der Vorstand der Max-Schmeling-Stiftung hält sich mit Forderungen nach einer öffentlichen Würdigung zurück. Aber: "Es gibt ein unheimliches Bedürfnis, das Andenken an diesen Mann wachzuhalten - auch zum Ansehen und Anfassen", beobachtet Vorstandsmitglied Florian Asche.
Was mit Schmelings Hinterlassenschaften und Erinnerungsstücken passieren soll, hat die Stiftung bisher nicht entschieden. "Darüber müssen wir noch nachdenken", sagt Vorstandschef Heiko Stöhr. Er könne sich eine öffentliche Sammlung vorstellen, integriert in ein bestehendes Museum.
Unangetastet ist bislang auch das frühere Büro Schmelings in der Getränke-Industrie Max Schmeling & Co. KG. "Als wenn er sich gleich auf dem Schreibtischstuhl umdrehen würde" - so kommt es Stöhr jedes Mal vor, wenn ...
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