Ich bin im Grunde zu 100% bei Dir. Ich bin kein Fanboy von irgendwem. Wie ich schon schrieb, ich interessiere mich für das Boxen und unweigerlich auch für Boxer und deren Story. Das ist reines Hobby. Im Fall des Mike Tyson ist es eben so, dass er sehr viel Stoff bietet. Jeder ist an irgendeiner Stelle im Leben für sich und seine Taten verantwortlich.Da bin ich ganz bei Dir. Ich möchte eigentlich nicht so weit ausholen nur noch kurz, weshalb ich bewusst "auch eine tragische Figur" schrieb.
Es ist im Leben eben nicht alles nur Schwarz Weiß. Wie wächst jemand auf, wurde gefördert oder vernachlässigt, sind Ängste durch frühkindliche Traumatas entstanden, gab es dann jemanden dann unterstützt und geholfen hat oder wurde man damit allein gelassen? Konnten Ängste und Wut kanalisiert werden oder waren sie weiter roh und unbehandelt..usw. 1000 Dinge spielen eine Rolle.
Mike Tyson kam aus einer wirklich zerrüttenden Familie (Story kennen wir) und dann hatte er das erste mal einen Halt und soetwas wie Zuneigung erfahren, indem sich ihm jemand annahm. Dies trug positive Früchte. Dann wurde ihm dieser Hort der Sicherheiit durch den Tod Cus wieder entzogen und die innere Einsamkeit kam zurück. Aus Verzweiflung wurde Wut, aus Wut, Gewalt. Wieder gab es niemanden der ehrlich mit ihm war und positive Einflüsse hatte. Er wurde Weltmeister und Don King und die $$$$ kamen in sein Leben..den Rest kennen wir.
Mike Tyson nahm lange Antidepressiva(vllt.noch immer), war Drogen und alkoholabhängig und ist noch heute hin und wieder gewalttätig mit Schwierigkeiten sich zu kontrollieren, wenn Tricker ausgelöst werden. Dennoch, hört man ihn reden und verfolgt etwas die Entwicklung der letzten Jahre, dann fällt einfach auf, dass ein tiefer Wunsch nach Normalität vorhanden ist. Ich denke, dass er geläutert ist und das er sehr viele Dinge ungeschehen machen würde. Wir können uns nicht im geringsten vorstellen was dieses Leben ist. Es ist unmöglich sich diese Kindheit, den Aufstieg zum HW Weltmeister, den hunderten Millionen $, den Knast, den Abstieg, also den gesamten Wahnsinn dieses Daseins vorstellen. Und, ich möchte nicht wissen, welche Ängste und Einsamkeiten und Selbstzweifel in ihm geruht haben, während die Welt ihn als baddest man on planet sahen. Jeder sehnt sich nach Liebe, Halt und Zuneigung. Daran glaube ich fest.
Bekommt der Mensch dies aber nicht im richtigen Maße, dann gibt es viele seltsame und gestörte Verhaltensweisen die der Mensch aufweisen kann.
Aus diesem Grund denke ich eben, dass ein Mike Tyson in seiner Seelentiefe eine tragische Figur ist.