Finde die Thematik auch lächerlich, was sollen denn "die Weißen" sagen wenn ich mir z.B. die Boston Celtics ankucke. Ich glaub da gibts keinen einzigen weißen außer Darko.. zumindest fällt mir keiner ein. Rassismus an "den Weißen oder wie?!
Da geht es mehr um die Geschichte der Stadt und der Franchise. Boston war ewig eine sehr "weiße" Stadt (1950 zu fast 95%). Liegt wohl schlichtweg daran, dass die Gegend kein so extremer "Melting Pot" wie New York ist, sondern in der Geschichte vor allem englische, dann irische und dann italienische Einwanderer hatte, bis erst seit den 50ern und teils erst noch lange danach Schwarze, Latinos und neuerdings vor allem Asiaten hinzukamen. Und da es in der Geschichte des Teams eben auch viele weiße Superstars gab (von Cousy über Havlicek/Cowens bis zu Bird/McHale) und vor allem diese neben Bill Russell (der nicht unbedingt ein Publikumsliebling war, was aber vor allem an seiner Persönlichkeit lag, denn er ging Probleme wie Rassismus teils sehr offensiv an und war oft abweisend) als die Gesichter der Franchise gelten, kann man den Eindruck gewinnen, dass die lieber als schwarze Stars gesehen werden. Die Franchise ist aber wohl kaum rassistisch, denn Auerbach machte Russell zum ersten schwarzen Chefcoach der Liga, und man setzte immer wieder auf schwarze Talente. Wären Len Bias und Reggie Lewis nicht frühzeitig verstorben, hätten die 80er/90er wohl auch anders ausgesehen, so dass eben nicht die Bird-Ära die nächsten Jahre derart überschattet hätte.
Der Ruf hält sich bezüglich Boston jedenfalls deswegen noch recht hartnäckig, aber ich denke, dass es eben schlichtweg daran liegt, dass vor den Garnett-Pierce-Allen-Big Three eben immer sehr gute weiße Spieler entscheidend bei den Meisterschaftsteams waren. Nehmen wir mal an, dass in Zukunft nach Nowitzki auch wieder ein Weißer die prägende Gestalt in Dallas wäre, könnten einige auch da wieder auf die Idee kommen, dass hier ein Team liebend gerne auf weiße Spieler setzt, während die Situation bei den Lakers nach dem weißen Mikan durch die schwarzen Baylor, Chamberlain, Kareem, Magic, Shaq, Kobe und - sollte er bleiben - Dwight natürlich anders aussieht. Letztlich ist das wohl vor allem eine Frage des Zufalls, je nachdem, welche Spieler welcher Hautfarbe welches Team am meisten prägten. Da gibt es bei den Lakers eben seit Ewigkeiten quasi seit Jerry West nur noch schwarze Superstars (Gasol hat ja nun nicht gerade den Stellenwert, alleine ein Meistermacher zu sein).
Nur weil die Wolves jetzt gerade mal recht viele weiße Talente haben, muss das langfristig noch nicht so aussehen. Schließlich muss das Team mit Love erst einmal an das herankommen, was Garnett dort ewig gebracht hat (das fängt mit Playoffs-Einzügen an...), und wer weiß, ob sich das Blatt nicht sehr schnell wieder wendet. Man hat ja schließlich versucht, auf Beasley zu setzen, und wenn dieser sein Talent besser nutzen würde, hätte er das Bild des Teams prägen können.