Immer mit der Ruhe und abwarten
Könnte aber umgekehrt auch gerne mal beim
Hypen von HW-Boxern Anwendung finden.
Ortiz wirkt behäbig auf den Beinen und konditionsschwach. Weder konnte er gegen Scott den Ring auch nur ansatzweise "klein" machen, noch in irgendeiner Weise ein Tempo vorgeben, das gefährliche Situationen für Scott forciert hätte. Da ist es mit "Der ist ja nur gerannt, gegen jeden, der gewinnen will, wird es anders sein." nicht getan.
Wenn er Treffer selbst herausboxen muss wirkt Ortiz einfach eindimensional und berechenbar, völlig unkreativ. So dass selbst ein Scott
in der Ringecke gestellt(!) keine Panik schiebt. Wie kriegt er das jetzt gebacken, wenn der Gegner nicht nur mobil ist, sondern auch deutlich größer ist als er und, im Gegensatz zu Scott, einen guten Jab bzw überhaupt einen Jab schlägt? In der Hinsicht kam von Scott ja noch nicht mal was.
Ist er deshalb kein guter HW oder ist das jetzt tragisch? Nö. Es zeigt nur, dass sich Ortiz wohl eher weniger von anderen Top-HWs, wie Joshua, Wilder, Povetkin, Parker und Co abhebt, sondern diese für ihn wohl interessante und riskante Kämpfe bieten, die mal gute und mal weniger gute Matchups darstellen.
Das HW ist aktuell nicht uninteressant. Die Leistungsdichte ist mit Fury, Klitschko, Wilder, Povetkin, Joshua, Ortiz, Parker, Haye... so hoch wie seit langem nicht mehr. Was wie üblich fehlt ist allerdings, dass die zahlreichen, potenziell guten Kämpfe tatsächlich mal stattfinden.
Zu Scott vs Wilder: Das war der offensichtlichste Dive, den ich je auf vergleichbarem sportlichen Niveau gesehen habe.