peyn schrieb:
@Giftpilz
Deinen Kriterien kann man so weit uneingeschränkt zustimmen.
Ergänzen könntest du vielleicht noch die Konkurrenz unter den MVP-Kandidaten, da man als MVP ja auch seine Nebenbuhler ausstechen muss. Und wenn diese Konkurrenz wie letzte Saison kaum vorhanden ist, dann kommt es eben zu einem streitwürdigen MVP.
Freud'sche Fehlleistung?
Gerade 2005 gab es doch Konkurrenz wie selten zuvor: Nash (65 Stimmen, 1066 Punkte) und Shaq (58 Stimmen, 1032 Punkte) lagen doch sehr dicht beieinander - vergleiche dazu mal die Wahl 2004, als Garnett 120 von 123 Erststimmen bekam und mit über 500 Punkten Vorsprung vor Duncan gewann.
Die zahlreichen Threads zum Thema, in denen oft nachvollziehbar argumentiert wurde, zeigen ja, dass es für viele darüber hinaus neben Shaq noch zahlreiche andere Kandidaten gegeben hat, die es ihrer Meinung nach ebenso oder mehr verdient hatten:
Allen Iverson, LeBron James, Kobe Bryant, Kevin Garnett, Dirk Nowitzki, Dwyane Wade, Ray Allen, teilweise sogar Tim Duncan, der ja "nur" 16 Spiele aussetzte. Witzigerweise hatte Nash für viele ja sogar im eigenen Team noch zwei Konkurrenten in Stoudemire und Marion - Shaq übrigens auch seinen eigenen in Wade...
Du meintest wohl, dass es keinen so herausragenden, alles erdrückenden MVP-Kandidaten im Jahr 2005 gab, was aber meiner Meinung nach daran liegt, dass sehr viele Spieler auf sehr hohem Niveau dicht beieinander lagen.
Man kann leider die verschiedenen Faktoren leider nicht in ihrer Wichtigkeit prozentual wiedergeben, da die "Jury" ebenso wie viele Fans oft einfach ihren Favoriten nach Gefühl wählt, aber ich gehe davon aus, dass es an allererster Stelle grundsätzlich ein Spieler eines der 2-4 besten Teams der Saison sein muss, praktisch ohne Ausnahme: Selbst Jordan bekam nach seiner irren Saison 1987 mit 37.1 ppg, 5.2 rpg und 4.6 apg nur 10 Erststimmen, während der Sieger Magic Johnson 65 Erststimmen bekam - dessen Lakers neben seiner zugegebenermaßen auch hervorragenden eigenen Leistung mit 65-17 das beste Team der Liga waren, während die Bulls noch bei 40-42 rumdümpelten und es so gerade in die Playoffs schafften.
Mit diesem Argument schieden Spieler wie Iverson, James, Bryant und Garnett schon mal für das Jahr 2005 aus.
Der Ausschlag für Nash und gegen Shaq war wohl, dass man es von Shaq erwartet hatte, dass die Heat so gut abschneiden würden, und seine individuelle Leistung gemessen an seinen eigenen einige Jahre zuvor nichts besonderes war, während Nash ein "Career Year" hatte, was im Endeffekt heißt, dass Nash eher ein "Most Outstanding Player" war, dessen Team zudem den für viele attraktivsten Basketball spielte, was bei der Wahl zwischen zwei Spielern gewiss auch eine Rolle spielt.