Der Thread ist echt für den Popo
Aber da schon genug Unsinn erzählt wurde, kann ich mich ja anschliessen
1. In einem Kampf nach Boxregeln hätte Lee keine Chance gehabt. Die Frage ist aber auch ungefähr so sinnvoll, wie hätte Boris Becker in seiner Prime Timo Boll im Tischtennis geschlagen, wenn er seinen Tennisschläger hätte benutzen können. Lee hätte keine Angriffswaffe, d. h. er wäre nur auf das Vermeiden von Treffern angewiesen worden. Wie soll man einen solchen Kampf gewinnen?
2. In einem Box- gegen "Alles"-Kampf hätte Tyson keine Chance gehabt, es sei denn mit einem lucky-punch. Lee hätte sich ja nur auf den Boden klegen müssen und gegen Tysons Beine treten. Irgendwann wäre Tyson zusammengebrochen. Boxen ist schließlich ein Wettkampf nach sehr klaren Regeln. Kampfkunst wiederum ist in aller erster Linie auf Effizienz ausgerichtet. Also frage auch sinnlos.
3. Bei dem Streetfight Kampf kann es keiner beurteilen. Zum einen war Lee ein extrem guter Kampfsportler, wie gur er als Kämpfer war weiss keiner. Jackie Chan sagte dazu mal über sich auf die Frage, ob er ein guter Kämpfer sei: "Ich war es bestimmt einmal, aber jetzt ist es mehr Balett und Show und hat mit richtigem Kampf nichts zu tun."
Gleichwolhl darf man Lee auch nicht unterschätzen. Sein eKampfkunst bestand nicht nur aus seinen spektakulären Tritten und Schlägen, sondern zur klassischen Kung-Fu Schule gehören auch Haltegriffe und Wurftechniken, die in einem Kampf ohne Regeln sehr wirkungsvoll sind. Einen richtigen Haltegriff hätte Tyson nicht brechen können, da eher ein Arm gebochen ist, als man ihn lösen kann. Hierbei kommt es auch nur auf den Hebel und nicht die Kraft an. Die Frage ist nur, hätte Lee einen solchen ansetzen können.
Wer behauptet, dass Boxschläge die "wirkungsvollste" Art zu kämpfen wäre, hat keine Ahnung und hat auch noch nie einen Extrem fighting Kampf gesehen. Dort werden sehr viele Kämpfe in der Bodenlage und durch Haltegriffe entschieden. Das überwiegend geschlagen wird beim Streetfighting liegt daran, dass die Kämpfer nichts anderes können. Ich würde Lee als leichten Favoriten sehen. Ich hatte mal das Vergnügen, einen leibhaftigen Shaolin-Mönch hautnah mitzuerleben und auch eine Trainingsstunde (in einer Gruppe) zu bekommen. Allein die Vielzahl der Techniken um auf einen Angriff reagieren zu können, war bewundernswert. Tyson hätte das Problem des eher einseitigen Trainings gehabt. Er hat nicht gelernt zu treten und auch nicht, was noch wichtiger ist, sich gegen Tritte, Würfe, Haltetechniken zu verteidigen. Der Kampfsportler hätte hier einen extremen Vorteil. Ob Tyson die deutlich bessere Physis gereicht häte, wer weiss.
@tonyjaa
Wieso kein Vergleich mit Steven Segal? Er war nach meiner Kenntnis der erste "Gaijin" der in Japan einen Aikido-, wenn nicht sogar überhaupt ein dojo aufmachen durfte. Er war mit Sicherheit ein ersnstzunehmender Kämpfer und für den Hausgebrauch reicht es heute auch noch