Mythos Axel Schulz


Devil

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Mir tut Schulz leid. Er hat den Spott nicht verdient. Er hat 11 Monate hart trainiert und war mutig in der Gegnerwahl. Jemand , der 7 Jahren nicht geboxt hat und schon 38 ist und sich gleich einen TOP30-Gegner aussucht , verdient Respekt. Das ist mir allemal lieber als die verlogene Gegnerwahl manch anderer Spitzenboxer ( zB Wladimir). Selbst in Schulz besten Tagen hätte ihm ein Minto Probleme machen können. Rückblickend wäre es sicherlich besser gewesen erstmal einen deutlich schlechteren Boxer zu boxen.
 

ezorro

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Dennis24 schrieb:
Schumacher hatte nur 2001,2002, und 2003 das beste Auto. Ansonsten war sein Material immer einigermaßen konkurrenzfähig oder sogar *******e.

Richtig, Schumacher erlangte v.a. dadurch Respekt und Berühmtheit weil er mit ******* Autos gewann. Als G. Berger nach dem Cockpittausch Schumis Benneton übernahm und erstmals Probe fuhr, sagte er dass es ihm ein Rätsel sei wie Schumi mit dieser Karre WM werden konnte.
Schumi hatte seine Schwächen, aber im Sportlichen Bereich eben herausragende Stärken (Motivation, Professionalität, exzellente Fahrkunst, Fahrzeugbeherrschung, Zweikampfverhalten, Popometer, Technisches Verständnis, Teamleaderqualitäten, extremer Biss etc.), das gewisse Etwas was ihm diese Erfolge einbrachten.

Axel Schulz hingegen hat in seiner Sportart Boxen nichts von allen möglichen besonderen Fähigkeiten, die ein Boxer haben könnte.

Was kann ein Boxer für besondere Fähigkeiten haben und hatte Axel diese?

Punch --> Bei Axel unterdurchschnittlich

Nehmerfähigkeiten --> Etwas überdurchschnittlich (Prime)

Mentale Stärke --> Schwach, sonst hätte er wenigstens eine Chance genutzt

Beweglichkeit --> Durchschnitt

Technik --> Naja

Treffgenauigkeit --> Unterirdisch.... dieses Gefuchtel war zum verrücktwerden

Variabilität/Schlagreperteure --> Unterirdisch

Kondition --> Durchschnitt

Das Auge des Tigers --> Nicht vorhanden

Hab ich noch was vergessen?

Also ich kann und konnte auch in seiner Prime nicht einmal in Teilbereichen Welt- oder internationale Klasse entdecken.

Er war nur eben unglaublich symphatisch, auch jetzt fand ich ihn symphatisch wie ehrlich und schonungslos er mit der Niederlage umging. Schulz scheint so eine Art Gegenpart zu Michael Schumacher zu sein.
 

Moritz

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thumbs-up schrieb:
ich wiederhole mich zwar, aber trotzdem. hätte Foreman nach seinem Titelgewinn gegen Moorer die Handschuhe an den Nagel gehängt, gäbe es keinen Axel Schulz in der Boxgeschichte. dann wäre er nichts anderes als ein "also run", einer, der halt auch noch da war. und mehr war er von seinen Fähigkeiten her auch nie. dieser halben Stunde gegen Foreman verdankt er seine Werbeverträge, seine Medienpräsenz und einen Status, der ihm von seinen tatsächlichen Skills her in keinster Weise zusteht.

:thumb:

So ist es. Bei Schulz gegen Foreman trifft der Grundsatz style makes fight zu. Axel war durch seine Schnelligkeit und die kompakte Deckung der unbequemste Gegner für Foreman zu der Zeit. Und es war auch damals nicht die aktuelle Stärke Foremans als vielmehr seine Fights in den 70ern die seinen Status ausmachten. Er hätte wohl gegen Tyson, Holy, Bowe und Lewis verloren, war also wenn überhaupt ein Top 5 Mann.

Ansonsten hat Axel gegen 4 Gegner geboxt, die man unter die Top 15 zählen kann (Akinwande, Botha, Moorer und Klitschko) und hat alle verloren, mal von dem Draw gegen Akinwande abgesehen. Wobei ich Botha und Akinwande nie ion den Top Ten gesehen habe.

Axel war wohl ein solider Boxer, der jedoch niemals weltklasse war und höchstens in die Kategorie erweiterter Kreis einzuteilen ist. Dies wurde jedoch durch den Foreman Kampf und den 90er Boxboom und die tragische Niederlage gegen Botha verklärt.
 

Alfonso

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Axel hat sicher von der sehr guten und systematischen DDR Ausbildung profitiert.
Er hatte eine gute Boxtechnik und brachte Schnelligkeit mit, aber er ist von seiner Mentalitaet kein Fighter.
Als Amatuer mag das ein geringes Problem gewesen sein - sicherlich ist auch im Amatuerboxen ein Nachteil - aber besonders problematisch ist das bei den Profis. Er hat nicht die Natur eines HW, er ist doch eher Kuschelbaer als harter Boxer.

Minto hat mit dem Boxen ja erst mit 23 Jahren angfeangen, mit Minto's Box-Aufbau waere Axel nichts geworden - aller hoechstens DM. :saint:
 

Kali

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Dennis24 schrieb:
.

Deswegen finde ich´s *******e, wenn Schult als Glückspilz bezeichnet wird.
Finanziell ist er sicher ein Glückspilz, aber sportlich bekam er nie was geschenkt, im Gegensatz zu anderen.

Natürlich bekam er was geschenkt - die WM-Chance gegen Foreman nämlich. Dafür wurde er von King korrupterweise rasch in die TOP 12 der IBF gehievt, weil man auf der Suche nach einem "leichten" Gegner für Foreman war, den man aber gut vermarkten konnte.
Im Übrigen hätte Foreman damals gegen viele Boxer schlecht ausgesehen, von Morrison z. B., der ja wahrlich nichts Besonderes war, wurde er zwei Jahre zuvor ausgeboxt, ähnlich war es ja mit Moorer, bis die Rechte kam - wohl mehr ein Glückstreffer.

Und wegen diesen Fight, den er im Grunde nicht bekommen durfte, bekam Schulz weitere WM-Chancen und konnte zig Millionen scheffeln - das nenne ich Glück.

Ja, als Amateur schlug er zweimal knapp Mavrovic - waren meines Wissens nicht unumstrittene Siege. Doch es ist wohl überflüßig zu erwähnen, dass zwischen Profi- und Amateurboxen Welten liegen.
Ottke, den du als unschlagbar bewertest - meiner Meinung nach hat er als Profi einige Fights verloren, aber egal -, wurde übrigens bei den Amateuren u. a. von Maske ausgeknockt und er verlor zigmal gegen diesen Kubaner (Espinoza?).
 

masula

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Lavender schrieb:
Ottke, den du als unschlagbar bewertest - meiner Meinung nach hat er als Profi einige Fights verloren, aber egal -, wurde übrigens bei den Amateuren u. a. von Maske ausgeknockt und er verlor zigmal gegen diesen Kubaner (Espinoza?).

Und seitedem hat er das weglaufen im Ring angefangen. :laugh2:

Ich erinnere mich noch an den Spruch von Wegner während eines Kampfes: "Tu doch nur so als ob Du schlägst Svennie!" <-- Das sagt alles. :rolleyes:
 

DeLaHoya

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Als RTL kurz vor dem Kampf in die Kabine von Schulz ging, und dieser die Füße auf dem Tisch liegend sein Red Bull trank, da dachte ich für einen Augenblick, dass Schulz evtl. doch nur wegen dem Geld in den Ring steigt.

Also irgendwie bliebt nach der miesen Leistung vom Samstag der Verdacht, dass Schluz seine Rolle des ewigen Verlierers inzwischen sehr gut spielt...
 

Lard

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DeLaHoya schrieb:
Als RTL kurz vor dem Kampf in die Kabine von Schulz ging, und dieser die Füße auf dem Tisch liegend sein Red Bull trank, da dachte ich für einen Augenblick, dass Schulz evtl. doch nur wegen dem Geld in den Ring steigt.

Also irgendwie bliebt nach der miesen Leistung vom Samstag der Verdacht, dass Schluz seine Rolle des ewigen Verlierers inzwischen sehr gut spielt...

Interessante These, dass Schulz einfach die Rolle des ewigen Verlieres spielt, dem müsste man vielleicht mal nachgehen. :)

Was hätte denn der Schulz anders machen sollen, als ein Red Bull trinken vor dem Kampf, sich vielleicht vorher ein bisschen aufwärmen??? Dann wäre er ja konditionell soooo am Boden gewesen, dass er nicht einmal mehr die Kraft gehabt hätte, bis zum Ring zu marschieren.:D

Nein, ich mag es dem Schulz gönnen, dass er noch mal Kohle gemacht hat, nur denke ich mir, hätte er dies auch auf eine weniger peinliche Art machen können, die seinem Ruf, dem Wohl seiner Familie und dem Boxsport besser getan hätte.

Und wer sich nun von Schulz verarscht fühlt, sei dies als TV-Zuschauer oder als zahlender Zuschauer, dem würde ich halt sagen, TV abschalten und der Spuk hat ein Ende und wer sich wegen des Geldes geprellt sieht, der kann ja nun rechtlich vorgehen und eine Sammelklage in Bezug auf Schadenersatz oder Genugtuung einreichen, wobei hier Schadenersatz wohl eher noch eine Chance hätte, weil bei Genugtuung braucht es schon einen erheblichen seelischen Schmerz, damit man damit durchkommt!:D
 

Alfonso

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Lard schrieb:
Was hätte denn der Schulz anders machen sollen, als ein Red Bull trinken vor dem Kampf, sich vielleicht vorher ein bisschen aufwärmen???

Ein Red Bull macht ja eher Nervoes...aber ein Beruhigungs-Tee waere auch das Falsche gewesen...
 

DeLaHoya

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Lard schrieb:
Interessante These, dass Schulz einfach die Rolle des ewigen Verlieres spielt, dem müsste man vielleicht mal nachgehen. :)

Was hätte denn der Schulz anders machen sollen, als ein Red Bull trinken vor dem Kampf, sich vielleicht vorher ein bisschen aufwärmen??? Dann wäre er ja konditionell soooo am Boden gewesen, dass er nicht einmal mehr die Kraft gehabt hätte, bis zum Ring zu marschieren.:D

Nein, ich mag es dem Schulz gönnen, dass er noch mal Kohle gemacht hat, nur denke ich mir, hätte er dies auch auf eine weniger peinliche Art machen können, die seinem Ruf, dem Wohl seiner Familie und dem Boxsport besser getan hätte.

Und wer sich nun von Schulz verarscht fühlt, sei dies als TV-Zuschauer oder als zahlender Zuschauer, dem würde ich halt sagen, TV abschalten und der Spuk hat ein Ende und wer sich wegen des Geldes geprellt sieht, der kann ja nun rechtlich vorgehen und eine Sammelklage in Bezug auf Schadenersatz oder Genugtuung einreichen, wobei hier Schadenersatz wohl eher noch eine Chance hätte, weil bei Genugtuung braucht es schon einen erheblichen seelischen Schmerz, damit man damit durchkommt!:D
Ich kann meine These auch ein wenig ausbauen:

Ich vermute, dass Schulz während er sein Red Bull schlürfte und die Füße auf dem Tisch hatte, die postings im Forum hier gelesen und sich "Leckt mich alle am Arsch, nach ein paar Runden Prügel bin ich steinreich!" gedacht hat.

Im Ring zeigte Schulz Null Leistung und es ist unnatürlich, dass ein Profiboxer gleich in der 2.ten Runde dermaßen platt ist, besonders, wenn er sich ein Jahr vorbereitet haben soll.

Meine These wird noch gestützt bzw. durch die Interviews von Schulz nach dem Kampf bestätigt!

Jetzt mal ehrlich: kam euch dieses ständige "Danke... danke... danke... es tut mir leid... danke... danke... (Schulz in Gedanken: Endlich vorbei! Morgen bestelle ich den Ferrari!!!)" nicht ein wenig verdächtig vor?
 

tullipan

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Lard schrieb:
... ich mag es dem Schulz gönnen, dass er noch mal Kohle gemacht hat, nur denke ich mir, hätte er dies auch auf eine weniger peinliche Art machen können ...

Ich denke, diesen Grad der Peinlichkeit hatte NIEMAND (Schulz inklusive) auf seiner Rechnung. Wohl war es keineswegs gewiß, daß das Ding "positiv" verlaufen würde, doch eine gewisse Portion "Ehrhaftigkeit" auch im Sinne einer Niederlage war wohl im Sinne ALLER Beteiligten.

Insofern driftet die ganze Sache hier wieder (wie nicht anders zu erwarten) mal komplett in Lächerlichkeit ab (und wenn man hundert mal behaupten kann: "Schulz hat sich selber lächerlich gemacht").
Eine sechsstellige Euronensumme auf dem Konto ist zumindest dem "Wohl seiner Familie" ganz bestimmt in keinster Weise "abträglich", und auch der "Boxsport" mußte sicherlich nicht in unerträglichem Maße leiden. Was also sollen solche Aussagen bezwecken ?!?

Sorry @ Lard, wenn ich jetzt gerade Dein posting herausgepickt habe, um meinem Unmut über diese Art der "Meinungsäußerung" etwas Luft zu machen - es sollte kein Schuß (nur) in Deine Richtung sein. Die Tendenz in diesem thread weist halt wie immer in den letzten Wochen bis Monaten (leider immer nur im Zusammenhang mit irgendwaiger deutscher Beteiligung) in eine derart unsachliche und teilweise beschämende Richtung, daß ich mich ernsthaft fragen muß, inwieweit man/ich es hier noch mit ernstzunehmenden Erwachsenen zu tun hat/habe, die ebenfalls meiner Liebe zum Boxen frönen.

Die ganze Schulz-Comeback-Sache wurde hier in diesem Forum von Anfang an (und ganz bestimmt zurecht!) ziemlich argwöhnisch beäugt, im Lauf der Monate allerdings immer ernster genommen (man beachte die predictions!!!!!). Ernst genommen in einem Grad, der m.M.n. auch dem Ernst der Beteiligten (Schulz/Trainer/Team/Management/TV/Medien allgemein usw.) durchaus entsprach. Im Nachhinein hat sich nun herausgestellt, daß das erste Gefühl des Argwohns doch das richtige war - der Schuß ging komplett und außerordentlich eindrucksvoll nach hinten los! So weit, so (un)gut.

Nun aber die "Jauchekeule" auszupacken und Schulz mit derartigem Hohn und Spott zu überschütten ist niveaulos in einem Grade, wie ich es der "allgemeinen
BILD-Leser-Prologemeinde" jederzeit zutraue und -gestehe. Einer sachlichen Dokumentation/Diskussion im "ehemals (?) besten deutschsprachigen Boxforum" entspricht dies in meinen Augen allerdings in keinster Weise.
So, das wollte ich loswerden. :rolleyes:

*Mecker-Modus wieder aus*
 

alpha

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Jeder idot hat zu geschaut inkl. mir, ich freu mich für Axel.

es glaubt doch wohl keiner dass es für seine Familie oder ihn peinlich ist,

Mit dem Geld kann er seiner kleinen Tochter ein besseres Leben gegeben, und hat erstmal vorgesorgt, seine Frau wird sich freuen über nen schönen Christbaum und nen vollen kühlschrank .....

Spätestens wenn Maske gegen Hill böse prügel bekommt wird das Thema keines mehr sein und beiden werden als zu alt abgestempelt.
Heutzutage ist sowas doch nach nem Monat vergessen, spätestens wenn Valujev umgehauen wird, gibts doch ein neues Opfer.

Schulz hat egal was man sagt als er im Ring war bis zum bitteren Ende gekämpft, und obwohl er verloren hat und schlecht aussah, war es 10 mal interessanter als ein Valujev oder Dettweiler Kampf und sogar die Familie hat mal wieder mitgeschaut.

Könnt ihr euch noch an den Fall Daum erinnern, vom bösen Buben zum Heiland von Köln, Deutschland vergisst sehr schnell, und in dem Fall zurecht.

Nun würde ich Axel Schulz raten erstmal ein Jährchen nach Amerika zu ziehen, er kann sicher sein wenn er dann wieder kommt ist alles vergessen, nun wünsch ich Axel noch viel Spaß beim Ferrari fahren.

Ich glaube die meisten hätten den großen Payday nochmal mit genommen egal in welcher Weise, nur kriegen die nicht soviel Leute in die Halle und vor die Glotze wie Axel.
 
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Lard

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tullipan schrieb:
Ich denke, diesen Grad der Peinlichkeit hatte NIEMAND (Schulz inklusive) auf seiner Rechnung. Wohl war es keineswegs gewiß, daß das Ding "positiv" verlaufen würde, doch eine gewisse Portion "Ehrhaftigkeit" auch im Sinne einer Niederlage war wohl im Sinne ALLER Beteiligten.

Insofern driftet die ganze Sache hier wieder (wie nicht anders zu erwarten) mal komplett in Lächerlichkeit ab (und wenn man hundert mal behaupten kann: "Schulz hat sich selber lächerlich gemacht").
Eine sechsstellige Euronensumme auf dem Konto ist zumindest dem "Wohl seiner Familie" ganz bestimmt in keinster Weise "abträglich", und auch der "Boxsport" mußte sicherlich nicht in unerträglichem Maße leiden. Was also sollen solche Aussagen bezwecken ?!?

Sorry @ Lard, wenn ich jetzt gerade Dein posting herausgepickt habe, um meinem Unmut über diese Art der "Meinungsäußerung" etwas Luft zu machen - es sollte kein Schuß (nur) in Deine Richtung sein. Die Tendenz in diesem thread weist halt wie immer in den letzten Wochen bis Monaten (leider immer nur im Zusammenhang mit irgendwaiger deutscher Beteiligung) in eine derart unsachliche und teilweise beschämende Richtung, daß ich mich ernsthaft fragen muß, inwieweit man/ich es hier noch mit ernstzunehmenden Erwachsenen zu tun hat/habe, die ebenfalls meiner Liebe zum Boxen frönen.

Die ganze Schulz-Comeback-Sache wurde hier in diesem Forum von Anfang an (und ganz bestimmt zurecht!) ziemlich argwöhnisch beäugt, im Lauf der Monate allerdings immer ernster genommen (man beachte die predictions!!!!!). Ernst genommen in einem Grad, der m.M.n. auch dem Ernst der Beteiligten (Schulz/Trainer/Team/Management/TV/Medien allgemein usw.) durchaus entsprach. Im Nachhinein hat sich nun herausgestellt, daß das erste Gefühl des Argwohns doch das richtige war - der Schuß ging komplett und außerordentlich eindrucksvoll nach hinten los! So weit, so (un)gut.

Nun aber die "Jauchekeule" auszupacken und Schulz mit derartigem Hohn und Spott zu überschütten ist niveaulos in einem Grade, wie ich es der "allgemeinen
BILD-Leser-Prologemeinde" jederzeit zutraue und -gestehe. Einer sachlichen Dokumentation/Diskussion im "ehemals (?) besten deutschsprachigen Boxforum" entspricht dies in meinen Augen allerdings in keinster Weise.
So, das wollte ich loswerden. :rolleyes:

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Vielleicht habe ich mich in meiner Wortwahl auch ein bisschen falsch ausgedrückt. Ich hätte wohl schreiben sollen, dass ich es mir gewünscht hätte, wenn der Schulz seine Kohle – die ich ihm ja durchaus gönne – auf eine weniger peinliche Art und Weise bekommen hätte. Natürlich ist die Summe, die er dafür erhalten hat, dem Wohl seiner Familie nicht abträglich, nur könnte ich mir vorstellen, dass er, wie seine Familie nicht gerade Freude daran haben, wenn man ein paar Tage später in den meisten Medien als „Depp der Nation“ und „Lachnummer“ hingestellt wird. Ob ein solches „Promiboxen“, das es meiner Meinung nach doch eher war, dem Boxsport abträglich ist, der sich ja sicherlich als Leistungs- und Spitzensport versteht, ist sicherlich schwierig abzuschätzen, aber förderlich dürftne solche Kämpfe ja auch nicht gerade sein.

Und ich denke, gerade in einem Boxforum kann es sinnvoll sein, dass man darüber reflektiert, wie Medien (und auch Boulevardmedien), einen solchen Boxkampf à la Schulz am Samstag eben medial verarbeiten und was dies dann auch für eine Wirkung haben kann.

Ich möchte doch noch daran erinnern, dass auch Boxingpress diesen Kampf eher als eine „Farce“ beurteilt. Nach dem Fremdwörterbuch wird unter Farce Folgendes verstanden:

1. derbkomisches Lustspiel
2. abgeschmacktes Getue, billiger Scherz

Und wie gesagt, wenn ein Ereignis als Spitzensport angesagt und verkauft wird, das dann am Schluss eher als ein billiger Scherz wahrgenommen wird, dann darf man dies ja auch sagen, dass dies in vielen Medien nun eben als einen billigen Scherz wahrgenommen wurde, das tut doch einem Boxforum, das gerne qualitativ gut daherkommen will, sicherlich keinen Abbruch.
 

Mike Hammer

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alpha schrieb:
.

Schulz hat egal was man sagt als er im Ring war bis zum bitteren Ende gekämpft, und obwohl er verloren hat und schlecht aussah, war es 10 mal interessanter als ein Valujev oder Dettweiler Kampf und sogar die Familie hat mal wieder mitgeschaut.

So was nennst du kämpfen?er hast sich verprügeln lassen.Unter kämpfen verstehe ich Gegenwehr und die hat er nun wirklich nicht gezeigt.
Mir persönlich hat Valuev gegen Barrett (auch keine Offenbarung) besser gefallen.
 

Madball

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speedclem schrieb:
Null boxerisches Basiswissen?
Ja, tut mir leid wenn hier einige Seifenblasen zerplatzen. Ich muss als Boxfan Axel Schulz leider jegliches Boxbasiswissen absprechen. Das ist ableitbar aus:

- Aus der Qualität seiner Kommentare vor und nach seinen Kämpfen, insbesondere seine Analysen "Warum ist dieser Kampf so ausgeganen wie er ausgegangen ist". Das war vor 10 Jahren bei ihm genauso wie heute. Er ist einer derjenigen die aus dem Kampfverlauf von Kampf Nr. 22 nichts und auch überhaupt nichts für Kampf Nr. 23 lernen.
- Qualität seiner Co-Kommentation bei Premiere. Er hat oftmals m.E. überhaupt nicht einschätzen können wer im jeweiligen Kampf aktuell das Heft in der Hand hat bzw. welche Stärken von Boxer A (z.B. Starker Jab oder Beinarbeit) dem Gegner Boxer B besonderes Kopfzerbrechen bereiten. Kommentar Schulz: "DA MUSS DÄR TEISSONN JETZE NOCH MEHR MACH'N!!!!". Platitüden anstatt mal Details zu nennen. Ich verweise an dieser Stelle auf den Live HBO-Kommentar von Lennox Lewis beim Wladimir K.-Brock Kampf. Da haben wir jemand der (immer noch) vom Boxen sehr viel versteht und einen Kampf und die jeweiligen Kontrahenten jederzeit einzuschätzen weiss. Dazu gehört Hirn und Boxsachverstand und beides hatte Schulz nie.
- Seine lächerliche Vorbereitung welche offensichtlich ohne jegliche PHYSISCHES Training von statten gegangen ist. Hier fehlte ihm ein Krafttraining- und Konditionstrainer sowie ein Ernährungsberater. Die hätte ein kluger Boxer zu Rate gezogen. Siehe Zolt Erdei. Weiteres Paradebeispiel: Wladimir und Vitali Klitschko, die sich in Sachen Muskelaufbau- und erhalt sowie Ernährung exzellent auskennen.
 

alpha

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Mike Hammer schrieb:
So was nennst du kämpfen?er hast sich verprügeln lassen.Unter kämpfen verstehe ich Gegenwehr und die hat er nun wirklich nicht gezeigt.
Mir persönlich hat Valuev gegen Barrett (auch keine Offenbarung) besser gefallen.

Ich hätte wohl eher schreiben sollen dass er bis zum Ende alles gegeben hat, gekämpft hat er auch war aber leider nur eine Runde.

Und dass mit Valujevs Kämpfen ist ja auch nur mein Empfinden dabei, fand es eben interessanter Axel beim Versuch zuzusehen irgendwie die nächste Runde zu überstehen, als wenn Valujev mit Ruiz im Infight kuschelt.
 

Moritz

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alpha schrieb:
Mit dem Geld kann er seiner kleinen Tochter ein besseres Leben gegeben, und hat erstmal vorgesorgt, seine Frau wird sich freuen über nen schönen Christbaum und nen vollen kühlschrank .....

Ich glaub nicht, dass vom Geld viel übrig bleibt, wenn die 1,5mio stimmen. Ziehe mal das Geld für den Trainer und den Berater ab, dann die Trainingskosten inkl. Sparringspartner und die Lebenshaltungskosten in den USA. Glaube nicht dass nach Steuern mehr als 250 bis 300 mille auf sein Konto kommen. Die dicke Kohle hätte er wahrscheinlich erst mit den folgenden Kämpfen gemacht. Da war RTL schon clever genug.

Noch kurz ein Wort zu RTL: Finde dass sie ihren Job wieder ganz gut gemacht haben auch wenn ich von Drews diesmal etwas enttäuscht war. Die Werbeunterbrechungen finde ich jetzt nicht so störend und nehme sie als notwendiges Übel für eine gute Vorberichterstattung in Kauf. Auch die Boxpromonenz um den Ring hat mir sehr gut gefallen. Und das Stallübergreifend vom Tiger angefangen über Abraham, die Jehovas, Maske bis Rocky alles vertreten. Sozusagen die ganze deutsche Boxfamilie.:D
 
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