In der Abwehr sieht man, dass das extrem kompakte Verschieben von Sigurdsson Geschichte ist, da ist nichts mehr von übrig. Stattdessen spielt man viel 1:1 und bekämpft seinen direkten Gegenspieler viel alleine, was körperlich starken Gegnern halt diese Möglichkeiten gibt. Das "Konzept" ist dann, dass Gegner über die Zeit verschlissen werden, weil sich die wenigen Topspieler dabei körperlich verausgaben, und die 2. Reihe nicht mehr so gut ist. Sowas wird gegen die Topgegner nicht mehr klappen. Gegen Belarus sah es in der 2. Halbzeit aber meistens recht gut aus, teilweise auch stark.
Offensiv hat man eigentlich alles richtig gemacht. Keine komplizierten Spielzüge mit 24 Übergängen, sondern Auftakthandlung, Verlagerung, und dann die 4 Möglichkeiten eigenen Abschluss suchen, Kreisanspiel, Aussen suchen oder die Verlagerung wieder zurück. Alle 4 Möglichkeiten haben sehr gut funktioniert, das Problem war wieder mal wenn Spieler ihre Nerven nicht im Griff haben, oder Opfer ihrer zu einfachen Automatismen beim Wurf werden. Da hat Doknic den Kreis und Rechtsaussen einfach anfangs doch recht häufig abgekocht mit einfachen Wurffallen. Extrem viel liegen gelassen hat man daber aber auch nicht, das war schon mal viel schlimmer, deshalb ging Doknic ja dann später auch raus. Wenn man noch drei, vier Fehlwürfe bei 100%ern weniger macht, ist es praktisch optimal. Mehr oder besser Werfen kann man mit diesen Spielern nicht, einen Supershooter wie andere Teams haben wir einfach nicht.