Die deutsche Mannschaft muss ja auch über die Geschlossenheit kommen. In der Breite sind wir sicherlich mit am Besten aufgestellt in der Welt, in der Spitze eher nicht. Wir haben momentan de facto auch keine Weltklassespieler, aber viele die aufgrund ihrer Erfahrungen in der HBL, der CL oder EL internationale Klasse verkörpern. Dazu kommen hochmotivierte Youngster wie Mertens, Klimpke, Witzke oder Köster, Erstberufene wie Zerbe oder Steinert.
Mir war Köster spätestens seit dem Vorbereitungsspiel gegen die Schweiz ein Begriff, wobei ich ihn zunächst vorrangig mit dem 3-2-1 Abwehrsystem verortet hatte und dort seiner Rolle als Spitze. Dass er im Angriff so variabel agiert und überzeugt, gefällt mir. Unabhängig davon muss man natürlich auch abwarten, wie er sich durchsetzen kann, wenn sich die Gegner mal auf ihn eingestellt haben. Der Überraschungsbonus fällt dann natürlich weg. Bei unseren letzten beiden Turniergewinnen haben wir ja immer jmd. aus dem Hut gezaubert. 2007 war es Mimi Kraus, 2016 waren es Julius Kühn und Kai Häfner.
Der ewige Bitter auch mit einer mehr als soliden Leistung. Seine Abgeklärtheit und Ruhe ist Gold wert für die Abwehr.
Jetzt geht es gegen die Spanien, vor denen mir allerdings nicht angst und bange ist. Vielmehr sehe ich uns nach den bisherigen Eindrücken durchaus leicht favorisiert. Auch Norwegen scheint bei diesem Turnier bislang nicht die Qualität zu haben, die man aus den vergangenen Jahren gewohnt war.
Eigentlich sehe ich momentan nur Dänemark und Frankreich etwas voran. Danach gibt es einen Pool aus Deutschland, Spanien, Island, Norwegen, sich berappelten Ungarn, die die anderen beiden HF-Plätze unter sich ausspielen.