Hater hin oder her, das spielt doch alles keine Rolle, ob man LeBron jetzt mag, oder nicht, Fakt ist, dass sich die NBA seit Mitte 2000, also mit der Generation James und Co. enorm verändert hat, was natürlich sehr viel mit Medien und dem Internet zu tun hat, bzw. der Entwicklung von so manchen Techniken. Ich verfolge jetzt seit Anfang der 90er die NBA, hab also schon einige Generationen miterlebt. Die Entwicklung einiger Aspekte des Spiels haben sich sehr ins Negative verändert. Früher stand der Sport alleine im Rampenlicht und nun ist das Drumherum schon fast wichtiger. Jeder Spieler hat seine Prominenten als best buddies und jede Gelegenheit wird genutzt, um eine Show zu machen und sich gut darzustellen. In den 90ern war der Fokus auf das Spiel so groß, da ist es nur um den Basketball gegangen. Heutzutage twittern die Spieler bei jeder Gelegenheit, oder Instagrammen,... um ständig im Rampenlicht zu stehen. Natürlich war der Stand der Technik in den 90ern und zu Beginn der 2000er nicht so weit, und deswegen war auch die Ablenkung nicht so groß, aber es war auch die Einstellung der Spieler eine ganz andere. Trashtalk und alles war auch an der Tagesordnung, aber es ging darum, den Gegner zu besiegen und nicht, um eine Show abzuliefern.
Jordan war mit Sicherheit menschlich nicht gerade der beliebteste Spieler und hatte dadurch auch nicht wirklich viele Freunde im Team. Wenn man bedenkt, wie oft sich Jordan und Pippen in die Haare geraten sind und trotzdem als Team funktioniert haben, weil es in allererster Linie um Erfolg gegangen ist und an zweiter Stelle um Respekt vor der Leistung des Anderen. Auch Jordan hatte mit Magic und Barkley seine Freunde, die sich abseits des Courts gut verstanden (All Star Weekend, Team USA), aber die wären nie auf die Idee gekommen, sich in ein "Superteam" zusammenzuschließen, um gemeinsam Erfolg zu haben. Jeder machte seinen eigenen Weg. Es ging während des Spiels darum, den anderen zu zerstören und sein Team zum Sieg zu führen. Beobachtet man die Spiele der 90er so sieht man diese Superstars auch, während des Spiels, wie sie als Gegner gemeinsam lachen, sobald die Uhr aber wieder lief, ging es wieder um alles.
Mir fehlt bei vielen NBA Stars einfach die menschliche Reife und das überträgt sich auch stark auf ihr Handeln und dadurch auf das Spiel. Ich mein, seien wir uns doch ehrlich, dieses ganze Gefloppe, Gejammere und Getue ist doch reinster Kindergarten. Nehmen wir zum Beispiel Russell Westbrook, der ist ein begnadeter Basketballer, ein Wahnsinns Athlet, aber er ist ein Kleinkind im Körper eines Erwachsenen. Wenn ich diese lächerliche Tanzeinlage vor dem Spiel sehe, schalte ich nur mehr ab, weil ich mich wirklich frage, was soll der ******? Er als Veteran zieht mit einem Rookie eine Show ab, wo man denkt, es ist ein Fest im Kindergarten im Gange. Und diese Art zieht sich mittlerweile durch die gesamte NBA. Natürlich, die Spiele sind spannend und die Leistungen der Athleten sind ein Wahnsinn, aber das Drumherum geht mir im Moment einfach nur mehr auf den Sack. Wenn ich diese weinerlichen Gesichter so einiger Spieler sehe, weil sie von einem Gegner berührt worden sind, möchte ich am liebsten einfach den Fernseher ausschalten. Das hat doch nichts mehr mit Basketball zu tun und schadet in Wirklichkeit nur diesem schönen Sport. Die Spieler sind im Moment so verweichlicht, dass sie bei jeder Berührung schon sterben, das hat sich gleich entwickelt, wie beim Fussball. Früher hat jeder ausgeteilt und eingesteckt. Man stelle sich mal vor, es würde jetzt einer der Parade-Center der heutigen Generation einem Shaq O'Neal (in der Verfassung zu Beginn der 2000er, nicht in seiner heutigen Verfassung) gegenüberstehen. Man könnte sich das Spiel gar nicht mehr ansehen, denn jeder Gegner würde beim Kontakt durch die Lüfte fliegen und O'Neal wäre nach 5 Minuten mit 6 Fouls runter vom Feld.
Und um noch etwas Öl ins Feuer der LeBron Diskussion zu gießen: Man kann sagen, was man will, Jordan, oder LeBron, wer nun der bessere Spieler ist/war. Fakt ist, LeBron steht nun in seinen 7ten Finals und hat bisher von 6 Finals 4 verloren. Natürlich hat er seine Mannschaften dorthin geführt, aber um ehrlich zu sein braucht man da gar nicht über Impact diskutieren, schaut euch die Kader der Bulls-Meistermannschaften an, da standen Leute wie Wennington, Brown, Simpkins, etc. im Kader und hatten Anteil an dem Erfolg, weil sie gepusht wurden und vom System profitierten. Aber Jordan hat seine Mannschaft getragen mit seinem Willen. Es ist jetzt natürlich leicht zu sagen (weil die Bulls von 6 Finale 6 gewonnen haben), aber Jordan hätten sie eher tot vom Feld tragen müssen, bevor er sich in einer Finals-Serie geschlagen gegeben hätte und das ist genau der Unterschied zu LeBron, er nimmt die Niederlagen hin. Ich mag James eigentlich nicht wirklich, aber seien wir uns ehrlich, wenn er die Einstellung eines Jordan, Magic, ... (denen hättest du ins Bein schießen können und sie hätten dennoch einen Weg gefunden, um zu gewinnen) hätte, bräuchten wir sämtliche GOAT Diskussionen gar nicht führen, denn dann wäre er bei seinen Veranlagungen meilenweit über allen anderen.