Finch
Zuhausegroßmacher
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Ich hoffe, es ist ok, wenn ich den Thread eröffne.....
vs.
Schön, mein Wunschfinale ist perfekt und um die aktuellen Matchups sollen sich andere kümmern. Ich schaue mal in die Vergangenheit…
Beide Teams einen so viele Dinge. Beide Teams kamen 1968 in die NBA, beide erreichten nach mieser Bilanz im ersten Jahr bereits im zweiten Jahr die Playoffs. Beide konnten relativ kurz nach Ihrem Beitrittsjahr die Finals erreichen und dennoch sind die letzten Finalteilnahmen von beiden Teams eine Ewigkeit her. Zu guter Letzt: Beide waren 1969 an einem Münzwurf beteiligt. Unvergessen die Bilder, wie Jerry Colangelo am Telefonhörer hängt, man eine verzerrte Stimme hört „The coin has come up...tails“ und er im Anschluss in seinem Stuhl zusammensackt. Soeben war den Suns ein gewisser Lew Alcindor durch die Lappen gegangen. Die Realität hieß nun Neil Walk. Statt 28,8ppg & 14,5rpg bekam man 8,2 + 5,5, in den Playoffs war das Defizit dank Kareems 35,2 + 16,8 noch größer und die Bucks haben immerhin die zweite Runde erreicht (wo dann Willis Reed, DeBusscherre und Co. Noch eine Nummer zu groß waren.) während die Suns die Lakers um West & Baylor am Rande einer Niederlage hatten, letztendlich aber eine 3:1 Führung aus der Hand geben mussten.
Milwaukee konnte sich im Jahr darauf mit Oscar Robertson verstärken, damals wurde man noch in der Western Conference geführt. In den Playoffs waren aber weder die (San Francisco) Warriors, noch die Lakers echte Gegner und die Baltimore Bullets konnten in den Finals gar kein Spiel gewinnen. Im Schnitt gewann man die Playoffspiele mit 14,5 Punkten Differenz.
Die Dominanz konnten die Bucks in den nächsten Jahren nicht mehr fortsetzen, die Lakers mit Wilt und ein Jahr später die Knicks hatten etwas dagegen. Doch 1974 konnte man noch einmal die Finals erreichen, scheiterte dann aber am Dauerchampion aus Boston. Kareems Winner in Spiel 6, als er den Partycrasher im Boston Garden spielte bleibt aber bis heute einer der legendärsten Würfe aller Zeiten.
Wir notieren also 1974 als letzte Finalteilnahme der Milwaukee Bucks. Ein Jahr in dem Deutschland zum zweiten Mal Fußballweltmeister wurde, der US Präsident Richard Nixon hieß und dem die Watergate Affäre zum Verhängnis wurde und in den deutschen Radios Vicky Leandros einen gewissen Theo anbrüllte, mit ihr nach Lodz zu fahren.
Bei den Phoenix Suns dauerte es etwas länger mit der ersten Finalteilnahme, aber 1976 sollte es mit Paul Westphal, Garfield Heard und Rookie Alvan Adams klappen. Auf dem Weg dahin schlug man die Seattle Supersonics (DIE MÜSSEN ZURÜCK IN DIE NBA!!!!!) und den Vorjahresmeister Golden State nach 2:3 Rückstand in Spiel 7 auswärts mit 94:86 (Anm. für alle, die die NBA erst seit 4-5 Jahren verfolgen: Das war in der Tat ein Endergebnis nach 48 Minuten…..).
In den Finals warteten wie üblich die Celtics. Kaum jemand gab einen Cent auf das unerfahrene Team aus Phoenix, erst recht, als sie die ersten beiden Spiele in Boston verloren haben und dabei ziemlich chancenlos waren. Doch in Phoenix konnte man zurückschlagen, zum 2:2 ausgleichen. So traf man sich zu Spiel 5 wieder im Boston Garden und nach einem 36:18 im ersten Viertel erwartete jeder einen ähnlichen Verlauf wie zu Serienbeginn. Angeführt von Westphal, der in so ziemlich jeden Passweg hineingesprungen ist, kämpften sich die Suns Punkt um Punkt heran, erreichten gar die Verlängerung und durch einen Fehlwurf von Havlicek gab es sogar eine zweite OT, in denen die Celtics kurz vor Schluss mit 3 Punkten führen, die Suns scoren durch Dick van Arsdales einziges FG an dem Abend, Westphal springt gefühlt zum 25. Mal erfolgreich in den Passweg und Curtis Perry bringt Phoenix im Nachfassen in Führung. Noch wenige Sekunden, Ball geht wieder zu Hondo, der zieht durch und trifft mit der Schlusssirene zum 111:110 für Boston….glauben so ziemlich alle. Das Feld wird gestürmt, die Celtics sind schon in Feierlaune im Locker Room….Paul Westphal spricht mit Richie Powers, nimmt eine Auszeit, die die Suns nicht mehr haben um den Ball für die 1 Sekunde Restspielzeit zum Einwurf an die Mittellinie zu bringen. Der erfolgreiche Wurf von Gar Heard, der die erste Triple Overtime in der Finals-Geschichte perfekt machte brachte die Suns endgültig auf die Basketball-Landkarte. Dass Spiel 5 und 6 noch verloren wurde, änderte nichts am Respekt, der diesem Team entgegengebracht wurde.
Dennoch sollte es bis 1993 dauern, bis Phoenix das nächste Mal die Finals erreichte. Diesmal kann man allerdings schon von guter Planung sprechen. Im Sommer zuvor wurde das bereits ordentliche Team mit Charles Barkley verstärkt, dazu kam mit Danny Ainge ein erfahrerener Veteran und Paul Westphal übernahm als Chefcoach. Die Suns hatten eine unglaubliche Tiefe im Kader, die einzigen Schwachstellen war die Centerposition (wobei die mit einem als Talent geltenden Oliver Miller und Veteran Tom Chambers nicht schwach besetzt war) und die chronische Unlust auf Defense……
In der Regular Season reihte sich nach einem leichten Stolperstart Winstreak an Winstreak, man sicherte sich souverän das Heimrecht bis zum Ende der Playoffs, nur um in ebendiesen in der America West Arena auffallend oft zu stolpern. In Runde 1 muss man nach einem 0:2 gegen die Lakers 3 mal liefern, gegen die Sonics gibt man Spiel 2 ab und muss deswegen über die volle Distanz. In den Finals warten die Bulls und gegen die konnte man die 3 Heimniederlagen nicht mehr kompensieren, auch wenn man mit der zweiten Triple Overtime (wieder ist Westphal dabei) und einem weiteren Sieg in Spiel 5 alles Mögliche getan hat. Es bleiben die laut Bill Simmons „besten Playoffs aller Zeiten“ und die Hoffnung, in den nächsten Jahren den großen Wurf zu landen. Dies sollte sich nicht erfüllen, somit notieren wir 1993 als letzte Finalteilnahme der Suns. Ein Jahr, in dem Deutschland sensationell Basketball Europameister wird, aber auch ein Jahr, das im Basketball Universum durch die Tode von Drazen Petrovic, Reggie Lewis sowie dem späteren Rücktritt von Michael Jordan eher mit traurigen Ereignissen in Verbindung gebracht wird.
Der US Präsident hieß übrigens Bill Clinton und aus deutschen Radios kommt folgender Ohrwurm:
Nun also, lasst die Spiele beginnen. Ich hoffe auf die Suns, was nach der Geschichte beider Teams irgendwie gerecht wäre. Gerne darf uns Paul Westphal nach seinem viel zu frühen Ableben von oben noch eine dritte Triple OT runterschicken…..
PS sind die Bucks das erste Team, das in beiden Conferences Champion wurde?
http://instagr.am/p/CRE4Q35J_-p/
- Game 1: Tuesday, July 6 | Milwaukee 105 at Phoenix 118
- Game 2: Thursday, July 8 | Milwaukee108 at Phoenix 118
- Game 3: Sunday, July 11 | Phoenix 100 at Milwaukee 120
- Game 4: Wednesday, July 14 | Phoenix 103 at Milwaukee 109
- Game 5: Saturday, July 17 | Milwaukee 123 at Phoenix 119
- Game 6: Tuesday, July 20 | Phoenix at Milwaukee, TBD, ABC
- Game 7: Thursday, July 22 | Milwaukee at Phoenix, TBD, ABC (if necessary)
Schön, mein Wunschfinale ist perfekt und um die aktuellen Matchups sollen sich andere kümmern. Ich schaue mal in die Vergangenheit…
Beide Teams einen so viele Dinge. Beide Teams kamen 1968 in die NBA, beide erreichten nach mieser Bilanz im ersten Jahr bereits im zweiten Jahr die Playoffs. Beide konnten relativ kurz nach Ihrem Beitrittsjahr die Finals erreichen und dennoch sind die letzten Finalteilnahmen von beiden Teams eine Ewigkeit her. Zu guter Letzt: Beide waren 1969 an einem Münzwurf beteiligt. Unvergessen die Bilder, wie Jerry Colangelo am Telefonhörer hängt, man eine verzerrte Stimme hört „The coin has come up...tails“ und er im Anschluss in seinem Stuhl zusammensackt. Soeben war den Suns ein gewisser Lew Alcindor durch die Lappen gegangen. Die Realität hieß nun Neil Walk. Statt 28,8ppg & 14,5rpg bekam man 8,2 + 5,5, in den Playoffs war das Defizit dank Kareems 35,2 + 16,8 noch größer und die Bucks haben immerhin die zweite Runde erreicht (wo dann Willis Reed, DeBusscherre und Co. Noch eine Nummer zu groß waren.) während die Suns die Lakers um West & Baylor am Rande einer Niederlage hatten, letztendlich aber eine 3:1 Führung aus der Hand geben mussten.
Milwaukee konnte sich im Jahr darauf mit Oscar Robertson verstärken, damals wurde man noch in der Western Conference geführt. In den Playoffs waren aber weder die (San Francisco) Warriors, noch die Lakers echte Gegner und die Baltimore Bullets konnten in den Finals gar kein Spiel gewinnen. Im Schnitt gewann man die Playoffspiele mit 14,5 Punkten Differenz.
Die Dominanz konnten die Bucks in den nächsten Jahren nicht mehr fortsetzen, die Lakers mit Wilt und ein Jahr später die Knicks hatten etwas dagegen. Doch 1974 konnte man noch einmal die Finals erreichen, scheiterte dann aber am Dauerchampion aus Boston. Kareems Winner in Spiel 6, als er den Partycrasher im Boston Garden spielte bleibt aber bis heute einer der legendärsten Würfe aller Zeiten.
Wir notieren also 1974 als letzte Finalteilnahme der Milwaukee Bucks. Ein Jahr in dem Deutschland zum zweiten Mal Fußballweltmeister wurde, der US Präsident Richard Nixon hieß und dem die Watergate Affäre zum Verhängnis wurde und in den deutschen Radios Vicky Leandros einen gewissen Theo anbrüllte, mit ihr nach Lodz zu fahren.
Bei den Phoenix Suns dauerte es etwas länger mit der ersten Finalteilnahme, aber 1976 sollte es mit Paul Westphal, Garfield Heard und Rookie Alvan Adams klappen. Auf dem Weg dahin schlug man die Seattle Supersonics (DIE MÜSSEN ZURÜCK IN DIE NBA!!!!!) und den Vorjahresmeister Golden State nach 2:3 Rückstand in Spiel 7 auswärts mit 94:86 (Anm. für alle, die die NBA erst seit 4-5 Jahren verfolgen: Das war in der Tat ein Endergebnis nach 48 Minuten…..).
In den Finals warteten wie üblich die Celtics. Kaum jemand gab einen Cent auf das unerfahrene Team aus Phoenix, erst recht, als sie die ersten beiden Spiele in Boston verloren haben und dabei ziemlich chancenlos waren. Doch in Phoenix konnte man zurückschlagen, zum 2:2 ausgleichen. So traf man sich zu Spiel 5 wieder im Boston Garden und nach einem 36:18 im ersten Viertel erwartete jeder einen ähnlichen Verlauf wie zu Serienbeginn. Angeführt von Westphal, der in so ziemlich jeden Passweg hineingesprungen ist, kämpften sich die Suns Punkt um Punkt heran, erreichten gar die Verlängerung und durch einen Fehlwurf von Havlicek gab es sogar eine zweite OT, in denen die Celtics kurz vor Schluss mit 3 Punkten führen, die Suns scoren durch Dick van Arsdales einziges FG an dem Abend, Westphal springt gefühlt zum 25. Mal erfolgreich in den Passweg und Curtis Perry bringt Phoenix im Nachfassen in Führung. Noch wenige Sekunden, Ball geht wieder zu Hondo, der zieht durch und trifft mit der Schlusssirene zum 111:110 für Boston….glauben so ziemlich alle. Das Feld wird gestürmt, die Celtics sind schon in Feierlaune im Locker Room….Paul Westphal spricht mit Richie Powers, nimmt eine Auszeit, die die Suns nicht mehr haben um den Ball für die 1 Sekunde Restspielzeit zum Einwurf an die Mittellinie zu bringen. Der erfolgreiche Wurf von Gar Heard, der die erste Triple Overtime in der Finals-Geschichte perfekt machte brachte die Suns endgültig auf die Basketball-Landkarte. Dass Spiel 5 und 6 noch verloren wurde, änderte nichts am Respekt, der diesem Team entgegengebracht wurde.
Dennoch sollte es bis 1993 dauern, bis Phoenix das nächste Mal die Finals erreichte. Diesmal kann man allerdings schon von guter Planung sprechen. Im Sommer zuvor wurde das bereits ordentliche Team mit Charles Barkley verstärkt, dazu kam mit Danny Ainge ein erfahrerener Veteran und Paul Westphal übernahm als Chefcoach. Die Suns hatten eine unglaubliche Tiefe im Kader, die einzigen Schwachstellen war die Centerposition (wobei die mit einem als Talent geltenden Oliver Miller und Veteran Tom Chambers nicht schwach besetzt war) und die chronische Unlust auf Defense……
In der Regular Season reihte sich nach einem leichten Stolperstart Winstreak an Winstreak, man sicherte sich souverän das Heimrecht bis zum Ende der Playoffs, nur um in ebendiesen in der America West Arena auffallend oft zu stolpern. In Runde 1 muss man nach einem 0:2 gegen die Lakers 3 mal liefern, gegen die Sonics gibt man Spiel 2 ab und muss deswegen über die volle Distanz. In den Finals warten die Bulls und gegen die konnte man die 3 Heimniederlagen nicht mehr kompensieren, auch wenn man mit der zweiten Triple Overtime (wieder ist Westphal dabei) und einem weiteren Sieg in Spiel 5 alles Mögliche getan hat. Es bleiben die laut Bill Simmons „besten Playoffs aller Zeiten“ und die Hoffnung, in den nächsten Jahren den großen Wurf zu landen. Dies sollte sich nicht erfüllen, somit notieren wir 1993 als letzte Finalteilnahme der Suns. Ein Jahr, in dem Deutschland sensationell Basketball Europameister wird, aber auch ein Jahr, das im Basketball Universum durch die Tode von Drazen Petrovic, Reggie Lewis sowie dem späteren Rücktritt von Michael Jordan eher mit traurigen Ereignissen in Verbindung gebracht wird.
Der US Präsident hieß übrigens Bill Clinton und aus deutschen Radios kommt folgender Ohrwurm:
Nun also, lasst die Spiele beginnen. Ich hoffe auf die Suns, was nach der Geschichte beider Teams irgendwie gerecht wäre. Gerne darf uns Paul Westphal nach seinem viel zu frühen Ableben von oben noch eine dritte Triple OT runterschicken…..
PS sind die Bucks das erste Team, das in beiden Conferences Champion wurde?
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