NBA Finals 2025: Oklahoma City Thunder vs. Indiana Pacers


Wer wird NBA Champion 2025?


  • Umfrageteilnehmer
    64
  • Umfrage geschlossen .

Mahoney_jr

Bankspieler
Beiträge
23.566
Punkte
113
Ort
Country House
Ich denke, es hat seinen Grund, dass sich ausgerechnet in den harten sieben Spiele Serien zwei wichtige Gegenspieler der Thunder verletzen. Sie mussten sich überstrapazieren, um eine Chance zu haben. Hali hat halt schon verletzt gespielt, Gordon auch, das ist nun mal nicht ungefährlich. Besonders Achillessehnenrisse haben oft mit Ermüdung und Vorverletzungen zu tun.

Tatum hat sich die letzten drei Jahre auch 2x verletzt beim Versuch, einen Serienrückstand mit aller Macht aufzuholen.

Es hätte so gesehen ja auch ein Geschmäckle, dass die Pacers in die Finals gekommen sind, mit Achillessehnenriss von Dame und bei den Cavs ist Garland jetzt mioatelang raus und in Game 2 haben mehrere Spiele aussetzen müssen.

Bei Verletzungen oder eben nicht-Verletzunen gehört auch Glück dazu, aber ich sehe es eher so, dass die Thunder gesund durch den harten Grind der NBA Saison und Playoffs gekommen sind.

Es ist einfach so bitter, auch wenn du Recht hast, dass am Ende bei manchen Teams einfach die Räder abfallen und das war vorher bei den Gegnern der Pacers und dann ist es vielleicht genau so bei Haliburton passiert.

Von diesen Finals werden einige Dinge in Erinnerung bleiben, darunter Halis Wurf in Spiel 1 und ein paar andere Aktionen (wie Shai's Fadeaway and der Auslinie in Game 4). Ich weiß nicht mal, welches die Aktion ist, die dieses Spiel definiert, wenn es nicht das Bild ist, wie Hali dort liegt und mit der Faust auf das Parkett hämmert? Der Dort-Dreier? Das darf doch auch nicht sein :(

Wir wurden einfach beraubt.

Und als ganz persönliche Jammer-Note:

Da ich einfach besser East-Coast-Basketball schauen kann (hat was mit meinem Rhythmus zu tun), werde ich nächstes Jahr meine Optionen 1 und 2 nicht in Bestbesetzung habe, die ich einfach am liebsten schaue. Das wird echt tough.. und da lastet einiges auf Franz und der Neu-Akquise Bane, um mich überhaupt zu motivieren, die NBA intensiv zu verfolgen. Ich brauche ein bisschen offensives Flavor. Also, liebe Magic: Lernt bitte auf beiden Seiten des Courts schön zu spielen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Cicero

Bankspieler
Beiträge
1.444
Punkte
113
Es ist ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite freue ich mich sehr über den Titel für das unglaublich junge Team, das Sam Presti akribisch über die Jahre aufgebaut hat. Auf der anderen Seite macht mich die Verletzung von Haliburton traurig, weil wir alle ein wenig um ein potenziell unvergessliches Game 7 gebracht worden sind und so spektakuläre Playoffs und die besten Finals seit Jahren so zu Ende gehen mussten. Zudem sind die Thunder um die Chance gebracht worden, zu zeigen, dass sie auch gegen ein Pacers-Team in Bestbesetzung die bessere Mannschaft sind. Insofern habe ich nach der Partie überlegt, ob es überhaupt ein Szenario gibt, wo sich der Titel "schlechter" anfühlt als das was nun mit der Verletzung von Haliburton passierte. Und das heißt nicht, dass sich der Titel schlecht anfühlt, natürlich nicht. Aber es ist irgendwie etwas "unrund", auch wenn die Thunder über die gesamte Saison gesehen die beste Mannschaft der Liga waren. ;)

Aber nun gut: so ist der Sport. Verletzungen gehören dazu. Die Thunder hatten das "Glück", dass sie ihre zahlreichen Verletzungen (Chet verpasste 50 Spiele, Hartenstein 25, Caruso 28, Dort 11, J-Dub 13, Ajay Mitchell 46) während der RS hatten und in den Playoffs weitestgehend ohne Verletzungen auftreten konnten.

Über das Spiel braucht man gar nicht so viele Worte verlieren. Die Pacers warfen alles rein, was sie hatten. Die Thunder begannen bis auf Shai sehr nervös (zahlreiche freie 3er und Freiwürfe gingen daneben), so dass die Pacers Dank überragenden Shooting mit einem Punkt zur HZ führten. Im dritten Viertel übernahmen dann die Thunder auf die Art und Weise, die sie dieses Jahr so stark gemacht hat: Defense, gerade das Forcieren von Ballverlusten. Bei den Pacers gab es zu wenig Playmaking und - mangels Alternativen - zuviel "Heroball" von McConnell, was dann sehr ausrechenbar war. Die Thunder trafen ihre 3er besser und dies führte dann nach und nach zu einer 20-Punkte-Führung. Die Pacers steigerten nochmal ihre Intensität, kämpften sich Dank Mathurin auf 10-12 heran, aber das war am Ende zu viel.

Shai war der verdiente Finals-MVP. Seine Quoten waren letzte Nacht schlecht, aber sein Playmaking war überragend. Und da die anderen Spieler in der Offensive eher die Verantwortung verweigerten und wenig taten, musste er es eben auch manchmal forcieren, gerade im vierten Viertel, als die Thunder die hohe Führung nur noch verteidigen wollten. Insgesamt lieferte Shai eine 30/4/5 Serie. Und nach Shaq vor 25 Jahren ist er der erste Spieler, der Scoring-Champ, MVP und Finals-MVP in derselben Saison wurde.

Nach Shai muss man direkt Chet Holmgren nennen, dessen Defense in dieser Partie fast perfekt war. In der Offensive war er endlich mal effizient. J-Dub wiederum tat sich lange Zeit schwer, die zweite HZ war dann besser. Ansonsten war die Defense von allen eingesetzten Spielern wieder extrem gut. Diese historisch gute Defense generiert einfach einen verdammt hohen Floor für OKC, der es möglich macht, dass auch schwache Abende in der Offensive aufgefangen werden können.

Zum Schluss noch einmal paar persönliche Worte. Ich begleite das Team nun seit der letzten Saison in Seattle, d.h. seit 18 Jahren. Erst der superschnelle Turnaround um Durant/Westbrook/Harden/Ibaka, die extrem großen Erwartungen, dann die Tiefschläge wie die Verletzung von Russ (später dann noch KD), das Wegtraden von Harden. Das Comeback um Durant/Westbrook, als sie 2015/2016 mit einer 3:1 Führung fast die historischen Warriors rausgeworfen hatten. Dann der Abgang von KD ohne Gegenwert, der den leichten Weg über Golden State gehen wollte. Danach gelang es Sam Presti Paul George zu verpflichten und ihn sogar zu einer Verlängerung zu überreden, was erst den späteren Shai+100picks trade möglich gemacht hat. Das Team um Westbrook/George/Anthony war aber nicht gut genug, um ein Contender zu sein, also hat man alles eingerissen und nach der Übergangssaison mit Chris Paul, Gallinari, jungen Shai, usw. wieder ganz von vorn angefangen. Und jetzt ist man der jüngste NBA-Champion seit 47 Jahren.

Es fühlte sich insgesamt zwar wie eine Achterbahn an, aber eigentlich müssen wir OKC-Fans ziemlich glücklich und dankbar sein. Innerhalb von nur 17 Jahren in OKC hatten wir mehrere unterschiedliche Contender-Teams mit Spielern, die regelmäßig entweder selbst gedraftet wurden oder von den Thunder entwickelt wurden. In den 17 Jahren haben wir 12x die Playoffs geschaft, 2x Finals, insgesamt 7x mindstens die zweite Playoffrunde geschafft. Viele Anhänger anderer Teams müssen viel länger auf solchen Erfolg warten, wenn er denn überhaupt kommt. Insofern sollten wir diese Zeit genießen. Und in Anbetracht des Alters des Teams, das Teambuilding, die Assets und die Qualität des Front Office bzw. Coaching staff ist die Wahrscheinlichkeit nicht klein, dass OKC in den nächsten Jahren weiterhin ganz oben angreifen kann.

Insgesamt liest sich mein Beitrag wohl melancholischer, als es eigentlich beabsichtigt gewesen ist. Vielleicht legt sich dieses komische Gefühl bei mir noch. Nach diesen langen Playoffs ist jetzt auch bei mir etwas die Luft raus. Wie müssen sich da dann erstmal die Spieler und die Verantwortlichen fühlen?

Dann noch ein paar Worte generell zum Forum: auch wenn es vielleicht auch mal die ein oder andere unnötige Diskussion mit OKC-Bezug gab, fand ich hier die Stimmung und die Beiträge im Allgemeinen fair und die Atmosphäre gut. Ich habe hier gern während der Playoffs geschrieben. Dafür Danke an die Community und Dank an alle, die als neutrale Zuschauer ohne Thunder-Bezug hier die Spiele kommentiert haben!

EDIT:

Sorry für den langen Beitrag. War eigentlich nicht so geplant. :saint:
 

Mahoney_jr

Bankspieler
Beiträge
23.566
Punkte
113
Ort
Country House
Es ist ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite freue ich mich sehr über den Titel für das unglaublich junge Team, das Sam Presti akribisch über die Jahre aufgebaut hat. Auf der anderen Seite macht mich die Verletzung von Haliburton traurig, weil wir alle ein wenig um ein potenziell unvergessliches Game 7 gebracht worden sind und so spektakuläre Playoffs und die besten Finals seit Jahren so zu Ende gehen mussten. Zudem sind die Thunder um die Chance gebracht worden, zu zeigen, dass sie auch gegen ein Pacers-Team in Bestbesetzung die bessere Mannschaft sind. Insofern habe ich nach der Partie überlegt, ob es überhaupt ein Szenario gibt, wo sich der Titel "schlechter" anfühlt als das was nun mit der Verletzung von Haliburton passierte. Und das heißt nicht, dass sich der Titel schlecht anfühlt, natürlich nicht. Aber es ist irgendwie etwas "unrund", auch wenn die Thunder über die gesamte Saison gesehen die beste Mannschaft der Liga waren. ;)

Aber nun gut: so ist der Sport. Verletzungen gehören dazu. Die Thunder hatten das "Glück", dass sie ihre zahlreichen Verletzungen (Chet verpasste 50 Spiele, Hartenstein 25, Caruso 28, Dort 11, J-Dub 13, Ajay Mitchell 46) während der RS hatten und in den Playoffs weitestgehend ohne Verletzungen auftreten konnten.

Über das Spiel braucht man gar nicht so viele Worte verlieren. Die Pacers warfen alles rein, was sie hatten. Die Thunder begannen bis auf Shai sehr nervös (zahlreiche freie 3er und Freiwürfe gingen daneben), so dass die Pacers Dank überragenden Shooting mit einem Punkt zur HZ führten. Im dritten Viertel übernahmen dann die Thunder auf die Art und Weise, die sie dieses Jahr so stark gemacht hat: Defense, gerade das Forcieren von Ballverlusten. Bei den Pacers gab es zu wenig Playmaking und - mangels Alternativen - zuviel "Heroball" von McConnell, was dann sehr ausrechenbar war. Die Thunder trafen ihre 3er besser und dies führte dann nach und nach zu einer 20-Punkte-Führung. Die Pacers steigerten nochmal ihre Intensität, kämpften sich Dank Mathurin auf 10-12 heran, aber das war am Ende zu viel.

Shai war der verdiente Finals-MVP. Seine Quoten waren letzte Nacht schlecht, aber sein Playmaking war überragend. Und da die anderen Spieler in der Offensive eher die Verantwortung verweigerten und wenig taten, musste er es eben auch manchmal forcieren, gerade im vierten Viertel, als die Thunder die hohe Führung nur noch verteidigen wollten. Insgesamt lieferte Shai eine 30/4/5 Serie. Und nach Shaq vor 25 Jahren ist er der erste Spieler, der Scoring-Champ, MVP und Finals-MVP in derselben Saison wurde.

Nach Shai muss man direkt Chet Holmgren nennen, dessen Defense in dieser Partie fast perfekt war. In der Offensive war er endlich mal effizient. J-Dub wiederum tat sich lange Zeit schwer, die zweite HZ war dann besser. Ansonsten war die Defense von allen eingesetzten Spielern wieder extrem gut. Diese historisch gute Defense generiert einfach einen verdammt hohen Floor für OKC, der es möglich macht, dass auch schwache Abende in der Offensive aufgefangen werden können.

Zum Schluss noch einmal paar persönliche Worte. Ich begleite das Team nun seit der letzten Saison in Seattle, d.h. seit 18 Jahren. Erst der superschnelle Turnaround um Durant/Westbrook/Harden/Ibaka, die extrem großen Erwartungen, dann die Tiefschläge wie die Verletzung von Russ (später dann noch KD), das Wegtraden von Harden. Das Comeback um Durant/Westbrook, als sie 2015/2016 mit einer 3:1 Führung fast die historischen Warriors rausgeworfen hatten. Dann der Abgang von KD ohne Gegenwert, der den leichten Weg über Golden State gehen wollte. Danach gelang es Sam Presti Paul George zu verpflichten und ihn sogar zu einer Verlängerung zu überreden, was erst den späteren Shai+100picks trade möglich gemacht hat. Das Team um Westbrook/George/Anthony war aber nicht gut genug, um ein Contender zu sein, also hat man alles eingerissen und nach der Übergangssaison mit Chris Paul, Gallinari, jungen Shai, usw. wieder ganz von vorn angefangen. Und jetzt ist man der jüngste NBA-Champion seit 47 Jahren.

Es fühlte sich insgesamt zwar wie eine Achterbahn an, aber eigentlich müssen wir OKC-Fans ziemlich glücklich und dankbar sein. Innerhalb von nur 17 Jahren in OKC hatten wir mehrere unterschiedliche Contender-Teams mit Spielern, die regelmäßig entweder selbst gedraftet wurden oder von den Thunder entwickelt wurden. In den 17 Jahren haben wir 12x die Playoffs geschaft, 2x Finals, insgesamt 7x mindstens die zweite Playoffrunde geschafft. Viele Anhänger anderer Teams müssen viel länger auf solchen Erfolg warten, wenn er denn überhaupt kommt. Insofern sollten wir diese Zeit genießen. Und in Anbetracht des Alters des Teams, das Teambuilding, die Assets und die Qualität des Front Office bzw. Coaching staff ist die Wahrscheinlichkeit nicht klein, dass OKC in den nächsten Jahren weiterhin ganz oben angreifen kann.

Insgesamt liest sich mein Beitrag wohl melancholischer, als es eigentlich beabsichtigt gewesen ist. Vielleicht legt sich dieses komische Gefühl bei mir noch. Nach diesen langen Playoffs ist jetzt auch bei mir etwas die Luft raus. Wie müssen sich da dann erstmal die Spieler und die Verantwortlichen fühlen?

Dann noch ein paar Worte generell zum Forum: auch wenn es vielleicht auch mal die ein oder andere unnötige Diskussion mit OKC-Bezug gab, fand ich hier die Stimmung und die Beiträge im Allgemeinen fair und die Atmosphäre gut. Ich habe hier gern während der Playoffs geschrieben. Dafür Danke an die Community und Dank an alle, die als neutrale Zuschauer ohne Thunder-Bezug hier die Spiele kommentiert haben!

EDIT:

Sorry für den langen Beitrag. War eigentlich nicht so geplant. :saint:

Monsterbeitrag! Mach du dir heute Abend einfach die beste Flasche auf, die du bekommen kannst und deine Thunder-Kollegen auch ;)
 

TheAnswerAI

Bankspieler
Beiträge
8.768
Punkte
113
Glückwunsch an die Thunder. Natürlich komplett verdient über die ganze Saison gesehen auch wenn es die Verletzung von hali gab.

Der Osten ist jetzt auch komplett offen nächstes Jahr. Knicks im Moment der Favorit. Verrückt.
 

Chef_Koch

Moderator Basketball
Teammitglied
Beiträge
11.485
Punkte
113
Call me a Hater aber ich bleib bei meiner These, selbst mit dieser Top Defense und dem MVP, ohne diese Verletzungen wäre die beste Truppe der Saison nicht Champ geworden.


Ja, aber dann wäre OKC schon gegen Denver rausgeflogen, die bei denen ja 4/5 der Starter angeschlagen waren. Glaube in spätestens einem halben Jahr ist das aber wieder vergessen. Es ist wie es ist.... und auch irgendwie eine Leistung, verletzungsfrei zu bleiben.
 

strodini

Bankspieler
Beiträge
3.904
Punkte
113
Ort
OS
Ehre wem Ehre gebührt: Die Thunder haben die letzten Jahre schon exorbitant gute Arbeit geleistet. Sowas sollte dann auch mit einem Titel belohnt werden. Mir persönlich ist die aktuelle Thunder Mannschaft irgendwie zu "grau", aber das soll nicht den Erfolg schmälern. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die gute Arbeit eher weiterhin geleistet wird. Gibt einfach so viele Möglichkeiten, das selbst das Thema Geld irgendwie umgangen werden kann. Bin gespannt.

Schade für die Pacers, als TJ Fan hätte ich es vor allem ihm gegönnt. Natürlich bitter, wenn der FP dann so früh aus dem Spiel muss. Ist denn schon gemeldet worden, dass es sich um einen Riss der Sehne handelt?
 

Shai

Nachwuchsspieler
Beiträge
132
Punkte
63
Es ist ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite freue ich mich sehr über den Titel für das unglaublich junge Team, das Sam Presti akribisch über die Jahre aufgebaut hat. Auf der anderen Seite macht mich die Verletzung von Haliburton traurig, weil wir alle ein wenig um ein potenziell unvergessliches Game 7 gebracht worden sind und so spektakuläre Playoffs und die besten Finals seit Jahren so zu Ende gehen mussten. Zudem sind die Thunder um die Chance gebracht worden, zu zeigen, dass sie auch gegen ein Pacers-Team in Bestbesetzung die bessere Mannschaft sind. Insofern habe ich nach der Partie überlegt, ob es überhaupt ein Szenario gibt, wo sich der Titel "schlechter" anfühlt als das was nun mit der Verletzung von Haliburton passierte. Und das heißt nicht, dass sich der Titel schlecht anfühlt, natürlich nicht. Aber es ist irgendwie etwas "unrund", auch wenn die Thunder über die gesamte Saison gesehen die beste Mannschaft der Liga waren. ;)

Aber nun gut: so ist der Sport. Verletzungen gehören dazu. Die Thunder hatten das "Glück", dass sie ihre zahlreichen Verletzungen (Chet verpasste 50 Spiele, Hartenstein 25, Caruso 28, Dort 11, J-Dub 13, Ajay Mitchell 46) während der RS hatten und in den Playoffs weitestgehend ohne Verletzungen auftreten konnten.

Über das Spiel braucht man gar nicht so viele Worte verlieren. Die Pacers warfen alles rein, was sie hatten. Die Thunder begannen bis auf Shai sehr nervös (zahlreiche freie 3er und Freiwürfe gingen daneben), so dass die Pacers Dank überragenden Shooting mit einem Punkt zur HZ führten. Im dritten Viertel übernahmen dann die Thunder auf die Art und Weise, die sie dieses Jahr so stark gemacht hat: Defense, gerade das Forcieren von Ballverlusten. Bei den Pacers gab es zu wenig Playmaking und - mangels Alternativen - zuviel "Heroball" von McConnell, was dann sehr ausrechenbar war. Die Thunder trafen ihre 3er besser und dies führte dann nach und nach zu einer 20-Punkte-Führung. Die Pacers steigerten nochmal ihre Intensität, kämpften sich Dank Mathurin auf 10-12 heran, aber das war am Ende zu viel.

Shai war der verdiente Finals-MVP. Seine Quoten waren letzte Nacht schlecht, aber sein Playmaking war überragend. Und da die anderen Spieler in der Offensive eher die Verantwortung verweigerten und wenig taten, musste er es eben auch manchmal forcieren, gerade im vierten Viertel, als die Thunder die hohe Führung nur noch verteidigen wollten. Insgesamt lieferte Shai eine 30/4/5 Serie. Und nach Shaq vor 25 Jahren ist er der erste Spieler, der Scoring-Champ, MVP und Finals-MVP in derselben Saison wurde.

Nach Shai muss man direkt Chet Holmgren nennen, dessen Defense in dieser Partie fast perfekt war. In der Offensive war er endlich mal effizient. J-Dub wiederum tat sich lange Zeit schwer, die zweite HZ war dann besser. Ansonsten war die Defense von allen eingesetzten Spielern wieder extrem gut. Diese historisch gute Defense generiert einfach einen verdammt hohen Floor für OKC, der es möglich macht, dass auch schwache Abende in der Offensive aufgefangen werden können.

Zum Schluss noch einmal paar persönliche Worte. Ich begleite das Team nun seit der letzten Saison in Seattle, d.h. seit 18 Jahren. Erst der superschnelle Turnaround um Durant/Westbrook/Harden/Ibaka, die extrem großen Erwartungen, dann die Tiefschläge wie die Verletzung von Russ (später dann noch KD), das Wegtraden von Harden. Das Comeback um Durant/Westbrook, als sie 2015/2016 mit einer 3:1 Führung fast die historischen Warriors rausgeworfen hatten. Dann der Abgang von KD ohne Gegenwert, der den leichten Weg über Golden State gehen wollte. Danach gelang es Sam Presti Paul George zu verpflichten und ihn sogar zu einer Verlängerung zu überreden, was erst den späteren Shai+100picks trade möglich gemacht hat. Das Team um Westbrook/George/Anthony war aber nicht gut genug, um ein Contender zu sein, also hat man alles eingerissen und nach der Übergangssaison mit Chris Paul, Gallinari, jungen Shai, usw. wieder ganz von vorn angefangen. Und jetzt ist man der jüngste NBA-Champion seit 47 Jahren.

Es fühlte sich insgesamt zwar wie eine Achterbahn an, aber eigentlich müssen wir OKC-Fans ziemlich glücklich und dankbar sein. Innerhalb von nur 17 Jahren in OKC hatten wir mehrere unterschiedliche Contender-Teams mit Spielern, die regelmäßig entweder selbst gedraftet wurden oder von den Thunder entwickelt wurden. In den 17 Jahren haben wir 12x die Playoffs geschaft, 2x Finals, insgesamt 7x mindstens die zweite Playoffrunde geschafft. Viele Anhänger anderer Teams müssen viel länger auf solchen Erfolg warten, wenn er denn überhaupt kommt. Insofern sollten wir diese Zeit genießen. Und in Anbetracht des Alters des Teams, das Teambuilding, die Assets und die Qualität des Front Office bzw. Coaching staff ist die Wahrscheinlichkeit nicht klein, dass OKC in den nächsten Jahren weiterhin ganz oben angreifen kann.

Insgesamt liest sich mein Beitrag wohl melancholischer, als es eigentlich beabsichtigt gewesen ist. Vielleicht legt sich dieses komische Gefühl bei mir noch. Nach diesen langen Playoffs ist jetzt auch bei mir etwas die Luft raus. Wie müssen sich da dann erstmal die Spieler und die Verantwortlichen fühlen?

Dann noch ein paar Worte generell zum Forum: auch wenn es vielleicht auch mal die ein oder andere unnötige Diskussion mit OKC-Bezug gab, fand ich hier die Stimmung und die Beiträge im Allgemeinen fair und die Atmosphäre gut. Ich habe hier gern während der Playoffs geschrieben. Dafür Danke an die Community und Dank an alle, die als neutrale Zuschauer ohne Thunder-Bezug hier die Spiele kommentiert haben!

EDIT:

Sorry für den langen Beitrag. War eigentlich nicht so geplant. :saint:
Wie immer ein Top Beitrag von dir. Im 6 Absatz hast du Dames Game Winner 2019 und PJ Wahsington vergessen ;-)
 

Cicero

Bankspieler
Beiträge
1.444
Punkte
113
Ja, aber dann wäre OKC schon gegen Denver rausgeflogen, die bei denen ja 4/5 der Starter angeschlagen waren. Glaube in spätestens einem halben Jahr ist das aber wieder vergessen. Es ist wie es ist.... und auch irgendwie eine Leistung, verletzungsfrei zu bleiben.

Ich glaube die NBA-Fans sollten sich vielleicht vergegenwärtigen, dass solche Verletzungen immer wieder passieren, gerade in den Finals. Beispielsweise fielen beim ersten Titelgewinn der Warriors mit Curry/Thompson/Green auf Seite der Cavs im entscheidenden Game 6 Love und Irving gleichzeitig aus, so dass die Cavs mit Tristan/Mozgov/Dellavedova/Shumpert/James auflaufen mussten. Eigentich krass, dass die Warriors das Spiel auch "nur" mit 8 gewonnen haben gegen eine solche Truppe. Und so finden sich in den meisten Jahren beim Playoffweg der späteren Champions Begegnungen, bei denen der Sieger vom Gesundheitszustand der gegnerischen Mannschaft profitierte.
 

Grimon

Bankspieler
Beiträge
1.325
Punkte
113
Glückwunsch an OKC. Bei dieser Anzahl an Wins und den Stats vom MVP ist es keine Frage, dass man ein hochverdienter Champ ist.
Trotzdem ist das WIE extrem bitter. (Ja, klar, in ein paar Jahren kräht da kein Hahn mehr danach)
Natürlich versteh ich, wenn Leute sagen, "Hey, Verletzungen gehören dazu", "X war im Jahr Y auch verletzt" "the best ability is availability" etc.,
aber so viele Achillessehnen-Risse in einen Playoffs gab es noch nie. Das ist nicht irgendeine Verletzung. Dame, Tatum und Hali werden nächste Saison wahrscheinlich gar nicht spielen. Und bei Dame mach ich mir schon Sorgen, ob der - in Anbetrach seines Alters, seiner Größe, seiner Spielweise etc. - danach jemals an seine Topleistungen anknüpfen können wird.
Wie gesagt, ich will in keiner Weise die Leistung von OKC schmälern, aber die POs hätten ohne diese ganzen Verletzungen schon deutlich anders laufen können:
Im Westen:
OKC schlägt mMn auch mit Ja die Grizzlies ohne Probleme. Aber die Verletzungen bei Denver (MPJ und Aaron Gordon) waren schon heftig. Da hätte ich gesund eigentlich Denver leicht vorne gehabt. Im CF traff man dann auf die T'wolves, die dort mMn nur wegen der Curry Verletzung standen. Gesunde Warriors wären mMn gegen die Wolves weitergekommen. Und schon hätte es im Westen ganz anders ausgesehen.
Im Osten:
Die 1. Runde eigentlich wie erwartet. Aber in der 2. Runde hat mMn die Porz Erkrankung bzw. deren Folgen, den Celtics enorm weh getan und die Tatum Verletzung hat ihnen dann - auch psychologisch - den Todesstoß gegeben.
Und auch wenn es nur kleinere Verletzungen waren, die Cavs mit Garland und Mobley in allen Spielen hätten auch besser gegen die Pacers ausgesehen.
Für die Pacers war es das mMn jetzt erst mal mittelfristig. Nächstes Jahr könnte es sogar sein, dass man die POs verpasst. Es war eine richtige Cinderella Story. Aber ich fühlte mich auch immer an Jimmy Butler / Heat runs der letzten Jahre erinnert.
 

Angliru

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.919
Punkte
113
Der Osten wird auch nächstes Jahr zu schwach sein, als dass die Pacers nicht um die POs mitspielen, wenn man jetzt im Sommer nicht komplett einreißt (Turner nicht verlängern, Mathurin traden), um Gehalt zu sparen.

Brooklyn, Washington, Charlotte werden weiter tanken. Toronto, Chicago, Atlanta, Miami sind nicht besser. Hinter Boston, Milwaukee und den Sixers stehen große Fragezeichen.

Der Osten ist Stand heute ziemlich wild, aber leider nicht positiv. Da hat man jetzt die Knicks und Cavs ganz vorn, dahinter wohl schon die Magic und dann schon die Pistons, unter der Prämisse, dass die Celtics definitiv jemand wegtraden werden. Da sehe ich die Pacers, vor allem unter Carlisle, weiterhin irgendwo im Rennen um die Plätze 6-8. Klar, da kann man auch schnell rausfallen, aber auf dem Papier ist man doch trotzdem noch besser als 5-6 Teams.

Der Zufall, dass man erst vor wenigen Tagen den 26er-Pick zurückgetradet hat, ist aber auch komplett wahnsinn.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
30.830
Punkte
113
Jedenfalls müssen sich Teams und/oder NBA Gedanken machen, wie sie diese Verletzungsmisere in den Griff bekommen. Reduzieren der Spiele, da mache ich mir wenig Hoffnung, aber irgendeine Art von Achillessehnenprotokoll für das Management von Last oder Verletzungen muss kommen. Bei Durant ist das auch durch zu frühe Wiederbelastung passiert, jetzt mit Haliburton, Doncic hat letztes Jahr auch mit solchen Verletzungen durchgespielt. Gut, dass dem nicht die Sehne gerissen ist.
 

Ken

Bankspieler
Beiträge
3.547
Punkte
113
@Grimon
Schön geschrieben. Das ist schon ein Meisterstück von Presti. OKC hat es sich verdient und hat mit einem jungen und tiefen Kader auch die besten Voraussetzungen für einen langen Playoff Run, auch wenn sie während der Saison auch mit Verletzungen zu tun hatten. Auf alte teure Stars (Lillard, Butler, Curry ) oder verletzungsanfällige Stars (Porzingis, Kawhi, Embiid, A Davies) zu setzen wird immer mehr ein Gamble. Indiana ist diesbezüglich ähnlich wie OKC strukturiert und es ist kein Zufall, dass beide ins Finale gekommen sind. Bostons Implusion habe ich ähnlich wie Indianas Wettbewerbsfähigkeit nicht kommen sehen. Für die Magic und Pistons heißt es nun angreifen.
 
Oben