Ein paar erste Gedanken.
Mit einem 100%igen Nesmith würde ich wirklich völlig wild auf Thunder in 7 tippen. Nesmith ist wichtig, weil er ein echter Body ist, der zwischenzeitlich auf SGA gesetzt werden könnte, damit Nembhard etwas mehr off-the-ball für Chaos sorgt. Gleiches gilt für Siakam. Je mehr man die beiden aus der ersten Action heraushält, desto besser für die Defense der Pacers.
Ein weiterer Gedanke. Ich glaube, Siakam und Hali werden in Spiel 1 oder 2 je 40 Minuten spielen. Die Entscheidung wird kurzfristig fallen, also eigentlich direkt im Spiel und zwar, wenn Carlisle das Gefühl bekommt, dass "heute was geht". Warum? Weil die Pacers ohne Hali und Siakam stark unterlegen sind und das ist das offensichtlichste Problem der Pacers. Gleichzeitig sind die Thunder so unglaublich heimstark. D.h. Carlisle muss bei einem der beiden ersten Auswärtsspiele all-in gehen und Hali und Siakam über die Maßen beanspruchen.
Das wunderschönste: Das uns erwartende Chaos. Wie limitieren die Thunder diese schnellen Vorstöße in die eigene Hälfte durch die Pacers? Schaffen die das so gut wie gegen die anderen Teams? Und wie können die Pacers im Gegenzug ihr Spiel durchziehen, obwohl die Thunder so stark die Transition verteidigen? Die Hebelwirkung durch die Offense der Pacers ist halt die Gegen-Offense der Thunder. Je besser die Defense der Thunder, desto schneller ist der Ofen aus bei den Pacers.
Die Bigs: Ich glaube, die Pacers bevorzugen I-Hart in der Lineup und daher glaube ich, dass wir ihn weniger sehen. Die 5-Out-Offense der Thunder mit Chet wird schwer zu schlagen sein.
Thunder in 5, until proven otherwise. Das ist der sinnvollste Pick.
Die Thunder haben eigentlich keine einzige Schwäche im Matchup mit den Pacers. Es muss einiges schiefgehen, damit sie das hier verlieren und es wird womöglich eher im Kopf stattfinden. Wenn die Pacers zu Beginn der Serie irgendwas finden, dass die Thunder nicht direkt im Spiel knacken können und dadurch überraschend nur mit 1-1 nach Indiana reisen.. dann könnte es in den Köpfen arbeiten. Dann könnte Sand ins Getriebe kommen. Aber ich finde, man muss erstmal davon ausgehen, dass die Thunder ihre Überlegenheit auch durchsetzen können und verdient den Titel gewinnen. Sie waren einfach bislang so überzeugend.
Schöner Beitrag. Ein paar Gedanken von mir:
Die meisten sagen, es geht um den Turnover-Battle, weil beide Teams so gut darin sind aus Ballverlusten Punkte zu erziehlen und zugleich eigene Ballverluste zu vermeiden. Ich denke, dass eine gute Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Gegenteil der Fall sein wird. Die Teams werden sich in Sachen Ballverluste weitestgehend neutralisieren (glaube nicht, dass ein Team nach der Serie deutlich vor dem anderen sein wird in dieser Kategorie). Und dann kommt es darauf an, wie die restlichen Possessions verteidigt und offensiv gestaltet werden.
Daran anschließend: ich habe es statistisch selbst nicht überprüft, aber habe gelesen, dass die Pacers eine Schwäche in der Verteidigung im Halbfeld haben. Falls dies der Fall sein sollte und die Thunder es schaffen das Transitionspiel der Pacers einzsuchränken, sehe ich hier einen Matchup-Vorteil für die Thunder, weil die Thunder das Halbfeld so gut verteidigen können. Daher glaube ich auch, dass die Pacers die Serie nur gewinnen können, wenn sie den Thunder effektiv und effzient ein Transitition-Game aufzwingen können.
Ich sehe niemanden bei den Pacers, der Shai irgendwie einschränken könnte. In der RS legte er 39 ppg bei absurder Effizient (70%+ TS) auf. Die Wolves haben eine bessere Teamdefense als die PAcers und die individuellen besseren VErteidiger, aber schafften es trotzdem nicht, SHai zu bremsen. So solide Nembhard und Nesmith sind, auf dem aktuellen Niveau von Shai kann ihn niemand 1:1 einschränken. Am Ende des Tages wird es aber so sein wie gegen Denver und Minny. Überzeugen J-Dub und Hartenstein in der Offensive, sehe ich überzeugende Thunder-Serie. Haben beide Probleme (gerade J-Dub), könnte es eine ganz lange Serie werden, mit ungewissem Ausgang.
Ich habe mir nochmal die Spiele in der RS zwischen den Pacers und OKC angeschaut (Thunder einmal mit +6, das zweite mit +21 gewonnen). Und obgleich Chet in beiden Partien fehlte, lässt sich vielleicht das ein oder andere festhalten. Die Pacers wurden beispielsweise völlig dominiert in Sachen Punkte in der Zone (Thunder +30). Finden die Pacers nun Wege, die Drives von OKC (insbesondere von Shai) zu unterbinden? Turner blockt würfe, aber eine echte Präsenz war er in den bisherigen Spielen gegen die Thunder nicht.
Haliburton hatte dieses Jahr erhebliche Probleme gegen die Thunder (11 ppg, 5,5 Assists per game) und das bezieht sich nicht auf seine Quoten gegen OKC, sondern weil es den Thunder in den letzten Spielen exzellent gelungen ist, dass Haliburton kaum zu Abschlüssen kommt. Schlüsselspieler dafür ist Lu Dort, der sicherlich gegen Haliburton angesetzt wird und diesbezüglich erheblichen Erfolg in der Vergangenheit hatte. Gegen kaum einen anderen Verteidiger nimmt Haliburton so wenig Würfe und ist so passiv auf dem Court wie gegen Dort (angeblich nahm Haliburton gegen Dort in den letzten 120 possessions, wo Dort ihn verteidigte, nur 10 würfe, WTF?!). Ich bin sehr gespannt, wie Haliburton dieses Mal mit Dort zurecht kommen wird. Die Pacers werden meiner Ansicht nach versuchen, durch Screens Dort loszuwerden. Hier könnte es Matchupvorteile für die Pacers geben, wenn Hartenstein für OKC startet und Hartenstein plötzlich gegen die Haliburton steht.
Daran anschließend: Coach Daigneault sollte ernsthaft überlegen, Hartenstein nicht starten zu lassen. OKC ist mit nur einem Big seit langer Zeit deutlich besser als mit beiden und gegen die Pacers und deren 5-out-offense braucht man wirklich nicht Holmgren und Hartenstein auf dem Feld; ganz im Gegenteil: ich sehe sogar Matchup Vorteile für die Pacers mit Holmgren/Hartenstein auf 4/5. Weiteres Argument ist, dass beide Bigs auch deswegen starten, damit die Thunder bei den Rebounds nicht dominiert werden (und zu viele Offensivrebounds abgeben). Indiana ist allerdings das schlechteste Offensivreboundingteam in diesen Playoffs, also sollte dieser Punkt meiner Ansicht nach weniger ins Gewicht fallen. Doch auch wenn es sehr gute Gründe gibt, small zu starten, kann ich mir bei Coach Daigneault einfach nicht vorstellen, dass er nun plötzlich die Starter tauscht und davon abweicht, was drei Runden zuvor okay geklappt hat. Das höchste der Gefühle wird sein, dass er die Starter zu BEginn des 3. Viertels wechselt. Sollte Chet/Hartenstein tatsächlich starten, wäre ich jedoch nicht überrascht, wenn die Pacers am Donnerstag direkt am Anfang in der ersten HZ einen Run starten können, wenn die Thunder mit beiden Bigs beginnen. Mark my words!
Sehr gespannt bin ich, wie sich Siakam schlagen wird gegen die Defense von OKC. In den ersten drei Playoffrunden hatten Leute wie JJJ oder Randle große Probleme, Jokic stellte persönliche Turnover-Rekorde auf, usw.). WÄhrend ich schon glaube, dass Siakam ballsicherer ist als Randle oder JJJ, könnte ich mir schon vorstellen, dass den Thunder das gelingt, was Ihnen schon das ganze Jahr gelingt. Den Starspielern des Gegners das Leben so schwer wie möglich machen, hier ein paar Stats über die Matchups gegen Memphis, Denver und Minnesota:
Der Unterschied bei den Zahlen von Edwards/Randle war nicht so groß, allerdings muss man hier sehen, dass die Thunder erfolgreich geschafft haben, die usage der beiden zu reduzieren. Edwards schloss gegen OKC lediglich 25% der possessions ab, d.h. die Thunder schafften es, dass er in SAchen Volumen nicht wie ein go-to-guy auftreten konnte.
Ein paar Worte zu den bisherigen Einschätzungen: Die meisten tippen 4:1. Die Wettanbieter sehen die Chancen für die Thunder insgesamt bei ca. 85-89%, was einer der einseitigsten Finals-Paarungen der letzten 20 Jahre sein würde. Das machen die Buchmacher natürlich nicht ohne Grund, die statistischen Daten deuten darauf hin, dass die Thunder klar favorisiert sind, aber vom Gefühl her erscheint mir die Zahl doch etwas hoch, zumal die Pacers seit dem 01.01.2025 das 2.beste NBA Team sind. Ich bleibe lieber meiner Tradition treu und tippe erneut 4:3 für OKC.