Nachbars_Lumpi
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Es waren 55 Rebounds.
Die hohen Reboundzahlen haben aber so gut wie nichts mit der körperlichen Dominanz zu tun. Bill Russell war für einen Center (nach heutigem Maßstab) recht klein und vor allem auch sehr leicht. Trotzdem holte er Boards en masse. Die Gründe dafür hat Giftpilz gut erläutert.
Ich finde da übertreibst du. Hier geht es nicht um hohe Reboundzahlen ala 25 oder 30, hier geht es um 55!! Das kann heute niemand, aber auch absolut niemand erreichen. Selbst Shaq in der Prime seiner Prime hätte es nicht zu 55 Rebounds geschafft. Dass man nicht riesig sein muss um ein sehr guter Rebounder zu sein, hat man ja bei Charles Barkley gesehen, aber dass hohe Reboundzahlen so gut wie nichts mit körperlicher Dominanz zu tun haben, kann ich nicht nachvollziehen. Chamberlain war damals durch seinen Körper auf einem anderen Niveau als alle anderen. Ich reduziere ihn doch nicht auf seinen Körper, wenn ich sage, dass das sein Vorteil war.
Um Gottes Willen, er war ein überragender Spieler. Viele seiner Rekorde werden für die Ewigkeit bleiben wie z.B. die 50+ im Schnitt oder die 55 Rebounds in einem Spiel. Chamberlain war ein Monster, im positiven Sinne.
Es gab mMn keinen Spieler, der ihm das Wasser reichen konnte.
Wilt war seinen Gegenspielern seiner Zeit weit überlegen und dominierte in einer Manier, die die NBA bis dahin nicht kannte und die bis heute kein Pendant fand.
Folgendes trifft es genau:
"Wilt Chamberlains nahezu unmenschliche Kraft war legendär. Nach eigenen Angaben schlug er Arnold Schwarzenegger, den er beim Dreh zum Film „Conan der Zerstörer“ (1984) kennenlernte, im Bankdrücken. Angeblich stemmte Chamberlain 225 kg. Legendär ist auch eine andere Begebenheit, nach der er bei einer Rauferei während eines NBA-Spiels schlichtend dazwischen ging und den 120 kg schweren Bob Lanier wie ein Kind hochhob und davontrug. Seine Fitness behielt Chamberlain bis ins hohe Alter. Noch mit über 60 lief er einen Marathon auf Hawaii."
Man kann es auch von einem anderen Standpunkt betrachten: Man nehme Shaquille O'Neal aus dem Jahr 2000. Dann streicht man den egoistischen Kobe aus dem Kader und erstellt ein Teamkonzept, das ganz auf den Mann in der Mitte zugeschnitten ist. Jeder Ball geht im Angriff zuerst an Shaq.
Anstelle von Phil Jackson nimmt man einen Coach, der Shaq grünes Licht gibt um in erster Linie Rekorde zu brechen. (alles in Chamberlains frühen Jahren in etwa so geschehen)
Jetzt müsste man Shaq eigentlich nur noch Chamberlains Fitness und Foul-unintensive Defense geben, woraufhin er auch alle Partien durchspielen könnte.
--> Dieser Shaq würde unter diesen Voraussetzungen auch bei den heutigen Gegenspielern locker 40, wenn nicht sogar 45 Punkte im Schnitt machen.
Wenn ich jetzt noch die schneller Spielweise und die schmälere Zone von damals bedenke, könnte ich mir gut vorstellen, dass unter den gegebenen Voraussetzungen auch heute noch eine 50 Ppg Saison mögliche wäre.
Alles schön und gut, aber letzten Endes auch nur Behauptungen.
Das ganze entkräftet die Theorie der "Zwergengegner" (die ich sowieso für Blödsinn halte) doch enorm, möchte ich meinen.
Das ist nicht meine Theorie und ich habe ja auch nicht gesagt, dass er Zwergengegner hatte, sondern ich hab das wiedergegeben was die meisten Experten über ihn gesagt haben. Vielleicht passt die Bezeichnung auch nicht. Man sollte eher sagen: David-Goliath bezüglich der körperlichen Dominanz.
Dass er seinen Gegnern körperlich weit überlegen war, mMn sogar noch mehr als Shaq seinen Gegnern in seiner Prime kann man ja wohl nicht bestreiten. Dass er aber insgesamt ein überragender Spieler war, ist jedem klar.
Stell dir doch nur mal vor wie jemand aussehen müsste, der heutzutage 55 Rebounds in einem Spiel schafft und den heutigen Howards, Stoudemires und Duncans, Garnetts meilenweit überlegen ist?:laugh2: 2,50 m groß, beweglich wie Dirk Nowitzki, stark wie ein Bär. Aber so einen Menschen kann es nicht geben. Würde ich nicht wissen, dass es Wilt Chamberlain gab, hätte ich nicht an so einen Menschen geglaubt. Den Satz haben verdammt viele NBA-Profis in ihrer Karriere gesagt.