Weil Ryan Anderson in diesem Matchup nur in Extremsituation aus Feld sollte. Was er dir in der Offense geben kann, nimmt er dir hinten doppelt wieder weg. Die Warriors machen Anderson quasi unspielbar. Aber hey, da kann man noch ganz andere Namen nennen.
Joe Johnson hat während seiner kurzen Rockets-Karriere nicht gerade überzeugt. Er trifft leider gar nichts und war gegen Utah und Minnesota eher ein Non-Factor. Ich bezweifle, dass sich das in dieser Serie ändert. Anstelle von Gerald Green könnte man ihn aber ruhig mal ausprobieren
Auf D'Antoni rumzuhacken ist aktuell natürlich einfach. Ja, ich finde es auch enttäuschend, dass er in den Playoffs wenig Mut zur Flexibilität beweist. Dennoch lässt sich schwer leugnen, dass dieses Rockets-Team mit dem System wohl gegen jeden anderen Gegner locker in die Finals einziehen würde.
In der RS hat man nicht ohne Grund eine historisch gute Offense und eine Defense (die den Namen auch verdient) gestellt. Mit Spielern wie Paul und vor allem Harden ist es auch alles andere als abwegig, die Mismatches zu suchen und dann aus der Isolation zu kreieren. Das hat bei Harden ja gestern auch recht gut geklappt
Wenn du einen der besten ISO-Scorer aller Zeiten hast, solltest du das nutzen.
Ein bisschen mehr Motion-Offense würde den Rockets aber nicht schaden. Es ist ja nicht so, als könnten sie das nicht. D'Antoni hat während der RS viele Sets laufen lassen, bei denen deutlich mehr Bewegung (on- und off-ball) vorhanden war. Vor allem aber muss das schneller passieren. Die ganzen Hand-Off-Geschichten aus der Ecke zum Beispiel. So etwas ist, trotz des Talents von Houstons Backcourt, Pflicht um der Warriors-Defense nicht zu viel Zeit zu gewährleisten.
Harden ist defensiv ein Problem und das nutzten die Warriors. Dazu hat Houston entweder die Wahl zwischen Defense oder Offense. Tucker, Mbah a Moute (der noch nicht wieder richtig fit ist) und Capela können offensiv zwar produzieren, aber eben nur sehr eingeschränkt/situationsbedingt. Solche Spezialisten oder limitierten Spieler werden von Golden State defensiv aber eben konsequent ignoriert. Spielt man mit Anderson/Green/(Ariza) wird man hinten aufgefressen.
Im Grunde lässt sich da viel rumdiskutieren. Das ändert alles nichts daran, dass Golden State eben absolut keine Fehler verzeiht. Defensiv wie offensiv. Triffst du nicht, entstehen Transition-Möglichkeiten = Ende. Verpasst du eine Rotation oder kommunizierst den Switch verzögert = Ende (hallo, Klay Thompson). Triffst du deine Würfe auch nur im Ansatz nicht hochprozentig = Ende. Und selbst wenn (!!!) man keine Fehler begeht, vorne eine Glanzperformance hinlegt UND die Warriors nicht gerade einen Galaabend erwischen, kann es trotzdem nicht reichen (hallo, KD).
Curry ist kalt von Downtown, Harden legt effiziente 41 Punkte in 35 Minuten auf, Draymond fängt sich zwei schnelle Fouls und muss sich defensiv zurücknehmen und trotzdem gewinnen die Warriors mit 13. Gegen ein 65-Siege-Team
. Das ist unfair, aber auch nicht total überraschend. Die Cavaliers von letztem Jahr waren ein verdammt gutes Team. Das hat gerade mal für einen Achtungserfolg und ein weiteres knappes Spiel gereicht.
Die Warrios sind und bleiben eben ein Cheatcode.