Mr Big Shot schrieb:
Du, ich seh das schon ein, aber es macht nen heiden Spaß sowas aus m Kontext zu reißen und Leute wie dich damit auf die Palme zu bringen.
Wenn dir das wirklich Spaß macht.
Ich lasse mich wohl einfach zu schnell ködern.
Ich behaupte nun mal, diesmal im Ernst, dass wirklich solide Rollenspieler (Shooter) und n organisierender PG mit dem Defensivmonster Ibaka und nem soliden Coach die Thunder um Durant viel weiter bringen würde als dieses Konstrukt momentan.
Schon brutal, wie überlegen die Spurs in den ersten beiden Spielen waren. Da wäre aus meiner Sicht auch mit Ibaka nichts drin gewesen für die Thunder. Die Schwächen der Thunder werden gnadenlos ausgenutzt, da reicht auch das pure Talent von KD und RW nicht.
Ich
glaube ebenfalls, dass die Thunder mit Ibaka beide Spiele in San Antonio verloren hätten. Wahr ist aber auch, dass wir nie wissen werden,
wie die Serie ausgegangen wäre, wenn Serge Ibaka fit gewesen wäre. Wahr ist ferner, dass die Chance zu Hause die Serie auszugleichen mit Serge Ibaka deutlich höher ist als ohne Serge Ibaka.
Daher: Ibakas Verletzung - selbst bei einem 0:4 - auszublenden bzw. zu ignorieren, wäre meiner Ansicht nach aber auch falsch. Dass die Verletzung zumindest
Einfluss auf den Ausgang der Serie hatte, das steht in jedem Fall fest. Das hat meiner Meinung nach wenig mit "Ausreden suchen" zu tun. Die Thunder sind mit Serge Ibaka ein anderes Team, genauso (wenn auch nicht so krass) wie sie letztes Jahr Probleme gegen ein schlechter besetztes Memphis Team ohne Russell Westbrook hatten. Leider fehlt dem Team die Breite hinter ihren beiden Stars, so eine Verletzung aufzufangen, gerade wenn es gegen ein Spurs-Team geht, welches überragend in Form ist.
Geht ein wichtiges Zahnrad kaputt hört die Uhr sofort auf vernünftig zu laufen. Ich könnte mir vorstellen, dass aufgrund der taktischen Ausrichtung (Offense und Defense) kein Team in der NBA so leicht durch eine Verletzung aus dem Tritt gebracht werden kann wie die Thunder. Es hat eine halbe Saison und ein ganzes Trainingscamp gedauert, um das Team ohne RW besser als Durchschnitt spielen zu lassen. Als James Harden noch da war, kann ich mich daran erinnern, dass Scott Brooks gezwungen war, Harden starten zu lassen (weil Thabo ausfiel) und die Thunder nichts auf die Reihe bekamen, weil sie es am Anfang einer Partie nicht gewohnt waren mit drei Ballhandler und ohne Stopper auf der 2 zu agieren.
Die Offensive ist extrem einfach gehalten, ohne große Überraschungsmomente, viel Ballmovement oder Bewegungen abseits des Balls. Wenn alle fit und eingespielt sind, sieht das aufgrund der außergewöhnlichen Klasse von KD und RW effektiv aus. Fällt jemand jedoch aus, kommt das ganze Team in Schleudern, weil es gerade bei "keep it simple"-Strategien darauf ankommt, perfekt aufeinander abgestimmt zu sein und punktgenau Plays zu finishen. Wenn man eine Offense hat, die den Ballhandlern mehr Möglichkeiten und Anspielstationen gibt, lassen sich bessere Würfe wohl auch mal kreieren, wenn die individuelle Klasse durch einen Ausfall oder sonstwas verringert worden ist. Das fehlt bei den Thunder praktisch völlig.
Ob das Spielermaterial nicht mehr hergibt (das glaube ich nicht) oder ob das einfach der Coaching-Stil von Scott Brooks ist, ist schwierig zu beurteilen. Ich tippe eher auf letzteres; möchte nicht wissen wie gut ein Jeremy Lamb (der abseits des Balls viel richtig macht) in der Offense der Spurs aussehen würde. Aber das ist nur ein Beispiel. Klar ist auch, dass man die Offense der Spurs nicht so einfach auf andere Teams übertragen kann. Dennoch: es ist wohl zweifelsfrei richtig, dass man in OKC durchaus ein strukturierteres Offensivsystem aufziehen könnte als es bislang der Fall ist. Oder bezweifelt das jemand?
Ich plädiere für einen Wechsel der Taktik im Sommer - übrigens unabhängig vom Ausgang der Serie (selbst wenn man noch den Titel gewinnt!). Das kann auch unter Coach Brooks geschehen, falls er den Willen und die Fähigkeit hat, die Offensive des Teams umzubauen. Manchmal habe ich den Eindruck als wenn ihm etwas die Durchsetzungsfähigkeit fehlt.