ja, das was du schreibst mag großteils stimmen, aber das rechtfertigt scott nicht wirklich. ich kann das, was du im ersten absatz schreibst, vollkommen nachvollziehen. das team ist um paul aufgebaut, er ist der dreh- und angelpunkt, das gehirn und der spieler, mit dem das spiel lebt und fällt. um ihn herum wurde das team aufgebaut, d.h. ihm wurde ein athletisch, langer center, mit dem er ein geniales pick-and-roll spielen kann zur seite gestellt. darüber hinaus ein vielseitiger power forward, der zum korb ziehen, werfen und aufposten kann und somit ein passender rezipient seiner pässe ist. dazu mit stojakovic, butler, posey und peterson shooter, die den raum, den cp3 schafft, für distanzschüsse nutzen. das sind alles spieler, die zu paul passen und die paul besser macht. aber nur weil diese spieler jetzt paar spiele ohne paul auf dem feld stehen und selbstständig für sich schüsse erarbeiten müssen, ist das kein grund die arbeit einzustellen.
es ist doch im prinzip seit monaten das gleiche, worüber ich mich beschwere. das war letztes jahr so und das ist dieses jahr so: unsere offense ist schlichtweg statisch und nutzt die stärken unseres um paul aufgebauten systems nicht annähernd gut genug aus. wir haben shooter wie stojakovic, butler, peterson oder posey im team, für die keine sets gelaufen werden, in denen der ball mal geswingt wird, sie um blocks curlen und dadurch vllt. freie schüsse bekommen oder zumindest die defense beschäftigen. wir haben mit chandler/west/stojakovic/paul solide bis sehr gute rebounder, schnelle und athletische finisher (butler, wright, brown), den besten pg der welt, der nahezu immer die richtige entscheidung trifft, die nachlaufenden schützen (peja, butler, peterson, posey) und einen schnellen und athletischen center als trailer. wir spielen dennoch viel zu selten den fastbreak. und das obwohl wir alle hier wissen, dass wir am erfolgreichsten sind wenn wir den ball pushen und ins rennen kommen. das habe ich dir schon x-mal im icq gesagt, das haben scott und chandler bereits gesagt und das wird offensichtlich, wenn man spiele sieht. unsere offense hingegen ist ausrechenbar und einseitig. es gibt selten echten uptempo-basketball.
okay, was bedarf es denn noch um einen guten fastbreak aufzubauen? defense
denn der fastbreak beginnt hinten mit guter defense, rotationen, contested shots, box-out, dem rebound und schließlich dem outlet-pass. wie du selbst schreibst, ist scott ein trainer, dem defense wichtig ist, das war schon immer so. egal ob bei seinen drafts (armstrong/simmons, wright), bei fa signings (pargo, posey, brown) oder trades (chandler). zum einen, um defensive schwächen zu kaschieren (peja, mo.pete, früher auch noch cp3), zum anderen aber auch, weil er da schlichtweg wert drauf legt. seit wochen betont scott, dass das team rotieren muss und die close-outs besser durchführen muss, um würfe zu contesten. nur dass wir leider wirklich niemals über einen längeren zeitraum wirklich lange zeit richtig gut rotiert haben in der defense. dass wir nicht viele gute einzelverteidiger haben, ist die eine sache, dass man aus dem vorhandenen material keine intakte teamdefense formieren kann, sofern man soviel wert auf defense legt, wie scott immer wieder betont, die andere. mir total unverständlich, weil scott ja immer wieder sagt, dass er darauf wert legt, aber verbesserungen eigentlich nur sporadisch erkennbar waren.
sets werden fast gar keine gelaufen. isolations für west und ständiges paul 1-gg.-1 hingegen notorisch. nur dass sich der gegner darauf einstellt und es somit recht leicht ist, uns aus dem spiel zu nehmen. es reicht gegen einen der beiden gut zu verteidigen und die shooter aus dem spiel zu nehmen, dann ist das schon die halbe miete. und ein west, ein paul, ab und zu ein stojakovic + paar rollenspieler werden definitiv nicht reichen, um in den playoffs gegen die anderen topteams zu bestehen. all offensive variabilität, die ich bei anderen teams sehe, und die uns ebenfalls gut zu gesicht stehen würde, habe ich bei uns viel zu selten gesehen. und das pranger ich scott an. es wird nicht schwer sein, paar plays mit laufwegen, cuts, blocks, swings und ausstiegsoptionen zu installieren, die auch auf die stärken des teams abgestimmt sind! denn es ist möglich ein playbook zu haben, ohne dass dieses das team in dessen stärken beschneidet. eher sind offensive konzepte doch dazu gedacht, die stärken besonders hevorzuheben.
ähnliches fällt mir übrigens bei unserer bank auf. wenn die starting five das feld verlässt und die second unit ins spiel kommt, ist sofort ein bruch zu erkennen. vermeintlich normal und nachvollziehbar, meiner meinung nach aber nicht notwendig. schaut man sich andere ersatzspieler an, sind diese nicht zwangsläufig besser als daniels - brown - posey - marks (wright) - armstrong. sie spielen aber eine variablere offense und bewegen sich. bei uns hingegen verlassen die hervorragenden einzelspieler das feld und von der zweiten fünf ist keiner in der reihe sich auf diese art und weise würfe zu kreiren. ergebenis hiervon ist ebenso eine statische offense, nur dass diesmal kein paul oder west mit einer 1-gg.-1 situation den arsch rettet.
als gm macht er sicherlich keinen schlechten job, da hast du recht. brown war ein solides signing, posey ein herausragendes, marks, pargo, marc jackson, den bobby-jackson-trade, usw. fande ich alles sinnvolle, nachvollziehbare entscheidungen. die drafts waren größten teils leider zweifelhaft (julian wright war der richtige pick an #12, armstrong/simmons zweifelhaft, gerade in betracht dessen, dass man hochtraden konnte oder bessere spiele verfügbar waren, weiterhin vllt. auch unnötig den pick dieses jahr abzugeben - 700.000 mehr cap hätten jetzt den kohl auch nicht mehr fettig gemacht, aber sparkurs, okay ..., was zuvor war, darüber müssen wir uns nicht unterhalten). leider stehen seinen vielen guten verpflichtungen auch leute aus seinem doghouse gegenüber, die woanders aufgeblüht haben. brandon bass oder jr smith. mag sein, dass ein tapetenwechsel hat sein müssen, um aufzublühen, aber die andere seite der medaille ist eben auch, dass sie bei den hornets ebenfalls unter paul sehr gute voraussetzungen hatten und zu uns gepasst haben. julian wright ist leider ebenso in der situation, dass er ins spielsystem passt, talentiert ist, seine klasse unter beweis gestellt hat, sich bei scott jedoch nicht gerade großer beliebtheit erfreut. hoffentlich ist es wirklich das alter und er kriegt noch chancen, um in new orleans aufzublühen, aber ich kann sein verschmähen nachwievor nicht nachvollziehen. man kann doch einen talentierten spieler wie ihn, der letztes jahr josh howard, manu ginobili, kobe bryant, usw. verteidigt hat mit der begründung, er verstehe die offensiven laufwege nicht (welche laufwege zum teufel?!) für solange zeit in sein doghouse einsperren und anderen, offensichtlich schlechteren spieler n,den vorzug geben. nun gut, wäre sicherlich unfair für smith, bass oder wright scott die alleinschuld zu geben - da gehören stets zwei seiten dazu! -, aber der beste jugendförderer ist scott mit sicherheit nicht.
gut, die rotationen fand ich auch stellenweise komisch, aber da will ich mich nicht allzusehr beschweren, da hat er sich sicherlich was bei gedacht. darüber hinaus sieht er seine spieler ja im training.
alles in allem bleibt nach einer halben saison bei mir der eindruck, dass wir weit unter unseren möglichkeiten spielen. ich denke nicht, dass es wirklich schlecht läuft, aber suboptimal, ohja, wir sind sehr weit von unseren möglichkeiten weg. und das werfe ich zu großem teil scott vor. das team hat intern das ziel des titels vor saison ausgegeben und UTOPISCH ist das nicht. bis auf die lakers hat kein team der liga mmn einen nominell besseren kader (paul - butler - peja - west - chandler - daniels - wright - posey - (armstrong) als rotation), nur dass wir zu wenig draus machen. weder in der defense, noch in der offense nutzen wir unser potential aus. auch wenn die playoffs noch kommen, zweifel ich derzeit bisschen dran, ob scott pünktlich zum höhepunkt der saison das maximum aus der truppe rausholen kann. nicht unter den voraussetzungen.
@wildchild: an jemanden konkreten habe ich nicht gedacht. armstrong, wright und peterson im paket für irgendeinen ungewollten star würde ich mir zumindest mal überlegen. gibt derzeit ja einige swingman, die wechseln wollen. maggette, jackson, josh howard, bulls backcourt, vince carter - nur um paar zu nennen, die mir gerade einfielen. wird aber wahrscheinlich nur schwer realisierbar sein.