Nur, dass ein Josh Howard, Tay Prince oder meinetwegen Rashard Lewis nicht auf dem Markt waren.
Es geht einfach darum: Anfang der Offseason hat man sich auf ein Konzept festgelegt in den "win-now"-Modus zu wechseln. Nachdem das Teams als Überraschungsmannschaft eine klasse Saison 05/06 gespielt hatte und fast die Playoffs erreicht hätte, wollte man durch namenhafte Neuzugänge den Grundstein zum kurzfristigen Erfolg in den nächsten drei Jahren gelegt. Es kamen Tyson Chandler, Bobby Jackson, Jannero Pargo und Peja Stojakovic, um dem Team Tiefe zu verleihen.
Die Gründe waren offensichtlich: Den Teamkern, West und Paul, hatte man gefunden. Nun ging es darum, die nötigen Sidekicks und Ergänzungen zu ihnen zu verpflichten. Ein defensivstarker Center, der Rebounds holt und Helpside spielt, sprich: Chandler, ein starker Scorer, der heißlaufen kann und alle Lichter ausschießen kann, sprich: Peja Stojakovic, und ein defensivstarker Sixth Man, sprich: Bobby Jackson, wurden verpflichtet. Man erhoffte sich das man mit demn Teamkern, Paul und West, den nötigen Ergänzungen, Stojakovic, Chandler, Bobby Jackson (und Desmond Mason), und heranwachsenden Rookies sowie weiteren Verpflichtungen in den kommenden Jahren ein Team heranwachsen kann, dass Contender wird.
Und warum nicht? Chandler passt zu New Orleans wie die Faust aufs Auge. Dass er sich nur steigern kann, war klar und eine derartige Entwicklung haben einige von uns schon vor der Saison prognostiziert. Auch die Vorzeichen für Peja Stojakovic standen gut. Er kann Byron Scott, Bobby Jackson aus Sacramento, spielte die gleiche Offense (Princeton Offense) wie bei den Kings und hatte in Chris Paul und David West den neuen Mike Bibby bzw. Chris Webber. Darüber hinaus war mit Desmond Mason, der seine defensiven Schwächen kaschiert und ein 1A-Slasher ist, das perfekte Gegenstück zu ihm gefunden. Man konnte demzufolge von einer Steigerung ausgehen. Die Saison in Indiana war völlig verkorkst und in New Orleans schien es so, als ob Peja ein neues Zuhause gefunden hätte; viel Umstände haben einfach zusammengepasst.
Wenn alles optimal laufen würde und sich Peja unter den positiven Vorzeichen wirklich gut integriert hätte, würde heute keiner auf Bower rumhacken. Warum auch? Dann hätte er die perfekte Ergänzung für das Team geholt, dass die Mannschaft auf ein neues Level hievt. In diesem Falle wäre davon auszugehen, dass Peja Stojakovic unter Umständen an das MVP-Level aus Sacramento-Zeiten anknüpft. Doch das erhofften wir uns alle gar nicht. Wir wollten einfach eine konstante erste Option, die Rebounds holt und eine signifikante Steigerung im Vergleich zum Vorjahr in Indiana bringt. Man ging mit dem Horror-Vertrag gewiss das Risiko ein, dass Peja verletzungsanfällig ist und er einige Spiele verpassen würde. Aber ganz ehrlich? Dass er 60 Spiele pausieren wird, hätte keiner, weder Shinn, noch Bower, Scott oder der liebe Gott, vorhersehen können. Schließlich hat Stojakovic, vor seiner Anheuerung bei den Hornets, durchschnittlich 63 Spiele pro Saison gemacht, was kein wirklich schlechter Wert ist.
Und das Konzept schien langsam aufzugehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten legte Stojakovic in den sechs Spielen vor seiner Verletzung 22 PpG auf, was bei Quoten von .47%/.37%/.89% wirklich nicht schlecht war.
Es schien also so, als ob Peja langsam Fuß fassen könnte in New Orleans. Danach kam die Verletzung, die sich als Horror für alle Hornets-Fan entpuppte. Jetzt auf Grund dieser Verletzung, die - ich wiederhole es - keiner SO vorhersehen konnte, als völligen Bust abzustempeln, finde ich ein wenig übertrieben. In den Spielen mit Stojakovic waren die Hornets 8-5, also ungefähr auf 50-Siege-Kurs, was wirklich okay ist.
Ich denke einfach man sollte ihn sich ruhig auskurieren lassen, damit ihm solche Verletzung nicht nochmals passiert. Ich bin und bleibe dabei: Ein fitter Peja, so wie er in den sechs Spielen vor seiner Verletzung war, hebt die Hornissen auf ein völlig neues Level, dass sie wirklich um einiges besser macht. Wenn man es jetzt noch schafft
mit Stojakovic eine funktionierende, also: sich bewegende
, Offense aufzubauen, dann kann ich mir sogar vorstellen, dass seine Wert noch ein Stückchen hochgehen könnten. Lasst ihm einfach Zeit und er wird schon noch seinen Wert für die Mannschaft unter Beweis stellen. :thumb:
Du schreibst, dass Peja derart eindimensional geworden ist, doch du musst dich fragen woher? Ist er denn überhaupt eindemensional bzw. war er es früher nicht? Ich denke nämlich, dass Peja keineswegs "anders" geworden ist im Vergleich zu Kings-Zeiten, nur dass das - als er 81 Spiele mit 40 MpG und voller Fitness absolvierte - seine Werte dementsprechend höher waren. Peja wird nunmal immer ein eindimensionaler Shooter bzw. Scorer bleiben, doch das hindert ihn nicht daran, dieses verdammt gut zu tun.
Ein jüngerer Altersschnitt würde den Hornets auch nicht zwangsläufig helfen. Es gewinnt nicht das jüngste / talentierteste Team, sondern das Beste. Talent bedeutet nicht zwangsläufig gute Leistung und klasse, was man an Skita oder Jonathan Bender sieht. Und im "win-now"-Modus erst recht nicht. Ein Young, Brewer etc. würden keineswegs Stojakovics Wert, wenn fit, ersetzen und würden das Team demzufolge nicht besser machen. Sicherlich wär die Payroll um 11 Mio. $ leichter, aber finde erstmal Alternativen, die auch in New Orleans spielen wollten, an Stelle von Stojakovic.
Ich hoffe ich habe das lang genug und explizit genug erläutert. Und ich hoffe auch, dass es evtl. verständlicher für dich ist, Tyrus. Ich will Stojakovic nicht zu sehr in Schutz nehmen, aber einige überhärten die Kritik mMn.