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Hakuba

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Das kam jetzt überraschend. Aber es wird ganz sicher eine reifliche Überlegung vorausgegangen sein.
Sein Körper verlangt angesichts dieser bösen Erkrankung eine andere Behandlung als mit Hochleistungstraining möglich ist.
Der beste seiner Sportart in letzten Jahren und doch immer wieder vom Pech gebeutelt.

Ich wünsche ihm, dass die Heim-WM ihm die große und erfolgreiche Bühne bescheren wird, die ihm gebührt.

Alles Gute, Jarl Magnus Riiber!
 

gentleman

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Interview mit Lamparter zu seiner Knieentzündung im Sommer (resultiert aus einem Sturz beim Fahrradfahren und er kam erst nach 2 Monaten auf die Ursache drauf) und zur Zukunft der NK:
LAOLA1: Ihr habt traditionell über die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel eine längere Weltcup-Pause. Wäre es dir lieber, wenn es - ähnlich wie bei den Skifahrern oder -springern - Schlag auf Schlag weitergehen würde?

Lamparter: Wenn es wie die letzten Jahre ist, dass wir am ersten Jänner-Wochenende wieder anfangen, dann ist es perfekt. Man muss bedenken, wir haben Langlauf-Rennen und Skispringen dazu, das ist doch sehr viel. Ich merke es bei den Skispringern, die selbst sagen, dass sie sich dann einmal eine Woche rausnehmen müssen. Ich bin froh, dass wir über die Weihnachtszeit keine Bewerbe haben. Wenn der Weltcup ganz normal von Ende Jänner bis Mitte März durchgeht, können wir die Zeit davor gut zum Trainieren nutzen und daheim sein. Natürlich hätte ich nichts dagegen, wenn man etwas ähnliches wie eine Vierschanzentournee auch für uns zusammenbringt, aber dann wäre es wirklich viel. Es stellt sich immer die Frage: Muss das sein? Man sieht bei den Skifahrern, dass sich die Leute verletzen und das hat auch damit zu tun, dass sie von einer Hochzeit zur anderen müssen, wenn sie im Gesamtweltcup mitfighten wollen.

LAOLA1: Es gibt diesmal ein neues Format - am Freitag den Massenstart-, am Samstag den Compact- und am Sonntag den Gundersen-Bewerb mit 12,5 Kilometer Langlauf. Wie stehst du dazu, dass etwas Neues ausprobiert wird?

Lamparter: Mega! Ich muss ganz ehrlich sagen, die drei Formate, die wir jetzt haben, sollte es jedes Wochenende geben. Der Compact ist etwas lauflastiger, der Massenstart etwas sprunglastiger und der Gundersen ist für beide ausgeglichen. So hat jeder Kombinierer einmal die Chance, dass er seine Stärken unter Beweis stellen kann. Es ist für die Zuschauer jeden Tag etwas Neues, es waren zuletzt unglaubliche viele Zuschauer in Schonach. Das zeigt, dass die Leute von der Nordischen Kombination, wie sie im Moment läuft, begeistert sind. Mir gefällt, wie es die FIS im Moment umsetzt.

LAOLA1: Wie wichtig sind diese neuen Formate für die Zukunft der Nordischen Kombination?

Lamparter: Die Formate verändern die Sportart nicht. Es geht mehr darum, wie man das Ganze im TV präsentiert. Für den Zuschauer ist es interessant, wenn sich manche Sachen ändern. Ich glaube aber nicht, dass die Formate ausmachen, ob eine Sportart interessant ist oder nicht. In der Nordischen Kombination können aktuell sehr viele Athleten um den Sieg mitkämpfen, das macht es interessanter. Es ist cool, wenn immer wieder neue Formate eingebracht werden, es darf aber nicht zu kompliziert werden. Ich finde es echt cool, wie es im Biathlon ist. Die Athleten haben immer wieder verschiedene Chancen, das ist auch als Zuschauer interessant. Die FIS tut sich einiges an, das merkt man. Das ist für die Nordische Kombination gut.
LAOLA1: Trotzdem muss man sagen, dass es heuer nur acht Weltcup-Stationen gibt, so wenige wie zuletzt vor 14 Jahren. Vinzenz Geiger hat dazu heftige Kritik geäußert und gemeint, dass FIS-Renndirektor Lasse Ottessen "offenbar extrem beschäftigt war - mit Nichtstun". Zurecht?

Lamparter: Nein, finde ich nicht. Einmal ist Val die Fiemme schuld, weil sie die Schanze nicht fertiggebracht haben. In Frankreich (Chaux-Neuve, Anm.) waren sie genauso bemüht, da war einfach zu wenig Geld vorhanden, ebenso in Japan (Hakuba, Anm.). Es ist so im Moment. Zu viele Weltcups sind auch nicht gut. Max Verstappen sieht das in der Formel 1 ähnlich. Klar trainieren wir den ganzen Sommer, um eine Saison hinzubringen, aber wenn wir die zwei Wochenenden in Val di Fiemme Anfang Jänner und vergangenes Wochenende in Chaux-Neuve gehabt hätten, dann wäre es wieder ein voller Weltcup-Kalender gewesen und es würde heißen, man muss etwas auslassen, um fit zur WM zu fahren. Es hat ein Für und Wider. Ich finde es gut, wie es ist, natürlich ist es schade um die zwei Weltcup-Stationen, aber das ist in diesem Jahr und nächste Saison wieder ganz anders.

LAOLA1: Die Nordische Kombination musste sich in den letzten Jahren, besonders vom IOC, ankreiden lassen, dass man kein Zuschauermagnet und für junges Publikum unattraktiv sei, dazu keine Vielfalt an der Spitze herrsche. Zumindest der letzte Punkt lässt sich mit Blick auf den Nationencup, den Norwegen, Deutschland und Österreich dominieren, nicht ganz abstreiten.

Lamparter: Ich sehe das nicht so, muss ich ehrlich sagen. Wenn ich mir die Formel 1 anschaue, da haben 2023 genau zwei Leute ein Rennen gewonnen - trotzdem hat sie geboomt. Im Radsport dominiert Tadej Pogacar und die Sportart boomt genauso. Die Argumente sind nicht unbedingt die richtigen. Man merkt, dass die Leute begeistert sind. Ich kriege richtig cooles Feedback von Leuten auf der Loipe, die schauen sich das an, haben eine Freude. Irgendwie ist es nur das IOC, das immer wieder Kommentare abgibt. Natürlich kommt von Journalisten immer wieder die Frage dazu, aber ich sehe es sehr positiv. Natürlich geht's auch darum, ob die Frauen olympisch sind oder nicht. Wir als Athleten können nicht viel ändern. Ich merke schon, dass sehr viel geredet wird, auch Schlechtes, aber ich sehe viel Gutes. Wir haben einen richtig guten Nachwuchs in meinem Verein, die sind voll begeistert, denen ist das egal, ob jemand etwas über Olympia sagt oder nicht.

LAOLA1: Die Frauen sind bei den Olympischen Winterspielen 2026 wieder nicht dabei, den Männern droht 2030 das Olympia-Aus. Mancherorts hört man, dass der IOC bereits im Sommer 2025 eine Entscheidung fällen könnte, es dürfte aber erst nächstes Jahr soweit sein. Wie groß ist deine Sorge, dass die Nordische Kombination gestrichen wird?

Lamparter: Ich habe überhaupt keine Sorge. Ich sehe das ähnlich wie bei den Skispringern, da war es anfangs auch so, dass die Frauen belächelt und nicht hinzugefügt wurden. Es hat einfach ein Jahrzehnt gebraucht, jetzt wird die Sportart sehr anerkannt, sehr gehypt und es ist bei den Frauen ein genauso hohes Niveau wie bei den Männern. Bei uns ist es dasselbe, es braucht einfach Zeit. Die erste Weltmeisterschaft mit Frauen war 2021, seitdem sind vier Jahre vergangen. Dass da nicht mordsmäßig viel in einer Sportart passiert, ist ganz normal. Natürlich wäre es cool gewesen, wenn sie schon 2026 dabei gewesen wären, aber bis 2030 ist noch Zeit, in der sich viele Athleten entwickeln und zu der Sportart dazukommen können.

LAOLA1: Aber es geht nicht nur um die Frauen, sondern auch um die Männer für 2030. Und zumindest in dieser Saison hat die Nordische Kombination nicht viel Zeit, um sich dem IOC so zu präsentieren, dass man in fünf Jahren in den französischen Alpen dabei sein wird.

Lamparter: Die FIS macht gerade so viel für die Sportart. Es kommt nächstes Jahr das Skifliegen dazu, man hat neue Formate. Ich weiß nicht, was man noch alles machen kann. Als Athlet schaue ich, einfach so gut wie möglich zu performen. Wie das IOC entscheidet, kann ich nicht beeinflussen. Wenn die Nordische Kombination gestrichen werden sollte, würde mir das richtig wehtun. Wenn das IOC so denkt, dann denkt es so - ich sehe das ganz anders. Ich bin guter Dinge, dass das IOC dann auch die Begeisterung und das positive Feedback der Fans sieht.

LAOLA1: Was würde mit der Nordischen Kombination passieren, wenn sie nicht mehr olympisch wäre?

Lamparter: Viele Fördersysteme laufen über olympische Sportarten, Polizei, Bundesheer und Zoll wären für uns wahrscheinlich nicht mehr möglich. Wer weiß, ob wir dann bei Weltmeisterschaften dabei wären oder bei den FIS-Games, die sie vorhaben. Um eine Sportart richtig populär zu machen, muss sie olympisch sein. Wenn die Nordische Kombination nicht olympisch wäre, wäre es schwierig. Aber damit habe ich mich nicht auseinandergesetzt, weil ich davon ausgehe, dass wir bleiben und die Frauen 2030 ebenfalls dabei sind.
 

johnny

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Interessantes Interview aber da sieht der Jo eindeutig zu viel mit einer rosaroten Brille und geprägt vom ausgezeichneten System in seiner Heimat.
Nein, ausser Österreich, Deutschland und Norwegen ist es nicht einfach, Junge für die NoKo zu begeistern.
Vor einiger Zeit hat er sich selber im Podcast von Vinzenz Geiger gewundert, warum man z.B. in Zakopane keinen NoKo-Weltcup organisiert. Da sollte er bei Gelegenheit vielleicht Joanna Kil fragen, wie "begeistert" die Polen über diese Sportart sind...
 

Biathlon-Fan

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Zakopane wollte ja auch mal die Nordische Ski-WM organisieren, davon hört man inzwischen auch nichts mehr. Neben der NoKo ist halt auch im Langlauf in Polen nichts mehr los, was vielleicht dagegen gesprochen hat. Leere Zuschauerränge wie in Planica oder Falun außerhalb der Topsportart sind vielleicht für den Veranstalter einfach nicht mehr lukrativ genug.
Für 2031 scheint es auch nur einen einzigen Bewerber zu geben mit Ramsau, und selbst das ist nicht sicher. Da muss die FIS auch aufpassen, dass die klassische Nordische Ski-WM mangels Bewerber nicht irgendwann ins Wasser fällt.
 

johnny

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Fun Fact: vor über 20 Jahren hat der damalige Präsident des polnischen Skiverbandes Pawel Wlodarczyk vorgeschlagen, dass man die Nordische Ski-WM in 2 separate WMs auftrennt: Skispringen+NoKo und separat für den Langlauf.
Generell war die Empörung gross, aber diese Lösung wurde schon mehrmals bei nordischen Junioren-WM eingesetzt.
Damals war ich auch strikt dagegen. Nun denke ich, dass es manchmal vielleicht sinnvoller wäre.
Selbst im Langlauf gibt es viele traditionelle Orte, die keine Schanze haben und somit nie eine WM organisieren durften.
 

Paracelsus

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Ad WM-Trennung Springen/NoKo vs Langlauf:
Prinzipiell eine interessante Idee. Als jemand der den Langlaufweltcup nicht verfolgt und nur bei der WM reinschaut muss ich aber sagen, dass ich die Langlauf-WM dann wahrscheinlich ignorieren würde, wenn beides terminlich nicht parallel ausgetragen wird (was aus organisatorischen Gründen wohl schwierig wäre). Speziell wenn diese WM dann womöglich erst im März wäre, wo der Wintersport schon langsam austrudelt. Mag etwas irrational sein, aber ich mag einfach dieses Feeling eines möglichst umfassenden Großereignisses wo ich alleine durch die tägliche gemeinsame Berichterstattung dazu geleitet werde auch mal woanders reinzuschauen bzw. einfach dranzubleiben.
 

johnny

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Kowalczyk war (und eigentlich immer noch ist) eine absolute Ausnahme-Athletin, deren Arbeitsmoral und Fleissigkeit mit kaum einer anderen vergleichbar ist. Nur dank dem eisernen Willen, Disziplin und dem Trainer Aleksander Wierietelny (der genau dieselbe Trainingsphilosophie verfolgt, also: hart, hart, hart trainieren) waren diese Erfolge möglich. Kein System steckte dahinter und auch der polnische Skiverband, nur auf dem Skispringen konzentriert, war nicht wirklich bemüht, ein System aufzubauen. Es fehlen Strukturen, es fehlen ausgebildete Trainer und auch die Bereitschaft unter den Kindern und Jugendlichen, diese sehr schwere Ausdauersportart zu betreiben.
 

Biathlon-Fan

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Der DSV will noch in diesem Jahr entscheiden, ob man sich mit Oberwiesenthal/Klingenthal oder Oberstdorf für die nordische Ski-WM 2033 bewirbt.
In Klingenthal müsste dafür noch eine Normalschanze gebaut werden und in Oberwiesenthal das Langlaufstadion erneuert und ausgebaut werden. Zudem müsste in beiden Orten die Infrastruktur insbesondere im Hotelbereich ausgebaut werden. Die Skispringen und Nordischen Kombinierer würden dann ihre Wettbewerbe in Klingenthal absolvieren, während die Langläufer im knapp eine Stunde entfernten Oberwiesenthal um die Medaillen kämpfen.
In Oberstdorf würden die Wettbewerbe auf den bekannten Anlagen der WM 2021 stattfinden.

 

Marti

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Der DSV will noch in diesem Jahr entscheiden, ob man sich mit Oberwiesenthal/Klingenthal oder Oberstdorf für die nordische Ski-WM 2033 bewirbt.
In Klingenthal müsste dafür noch eine Normalschanze gebaut werden und in Oberwiesenthal das Langlaufstadion erneuert und ausgebaut werden. Zudem müsste in beiden Orten die Infrastruktur insbesondere im Hotelbereich ausgebaut werden. Die Skispringen und Nordischen Kombinierer würden dann ihre Wettbewerbe in Klingenthal absolvieren, während die Langläufer im knapp eine Stunde entfernten Oberwiesenthal um die Medaillen kämpfen.
In Oberstdorf würden die Wettbewerbe auf den bekannten Anlagen der WM 2021 stattfinden.

Also wäre für die sächsischen Anlagen ne schicke Sache, ob man das Geld in die Hand nehmen möchte ist natürlich ne andere Frage.
Was ich von der räumlichen Distanz bei ner nordischen WM halten soll, weiß ich noch nicht so recht.
Gut in Sapporo oder im Val di Fiemme ist auch nicht alles in quasi einer Arena, aber halt auch keine Stunde Distanz. Gut bei Olympia störts auch niemanden.
 

gerrard08LFC

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woraus sich die Frage ergibt ob es überhaupt irgendein Argument gibt was da für Klingenthal sprechen würde. Und Oberstdorf hätte sich ja nach der Corona-WM 2021 ja irgendwie auch nochmal verdient
 

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Ist zwar Bezahlschranke, aber es gibt wohl Pläne, dass nächste Saison wieder ein Kombinations Weltcup in Oberhof stattfinden könnte, zusammen mit den Langläufern:
 

Marti

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Ist zwar Bezahlschranke, aber es gibt wohl Pläne, dass nächste Saison wieder ein Kombinations Weltcup in Oberhof stattfinden könnte, zusammen mit den Langläufern:
Mal sehen wie der Zuschauerzuspruch dann ist wenn es so kommt. War ja bei der Tour de Ski immer eher ein Reinfall im Oberhof. Aber gut man ist natürlich auch die Biathlon Massen gewohnt.
 

Biathlon-Fan

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Mal sehen wie der Zuschauerzuspruch dann ist wenn es so kommt. War ja bei der Tour de Ski immer eher ein Reinfall im Oberhof. Aber gut man ist natürlich auch die Biathlon Massen gewohnt.
Letztes Jahr beim Weltcup war auch nicht wirklich viel los. Zwar noch mehr als in Toblach oder Val Di Fiemme, aber auch nicht wirkliche Spitze.
Man muss auch bedenken, dass Oberhof nicht der klassische Tourismusort ist. Da fährst dann nur für das Event hin. In Ruhpolding oder Oberstdorf hast noch Touristen, die irgendwo in der Umgebung Skiurlaub oder Ähnliches machen.
Das ist sicher auch ein Nachteil der Klingenthal/Oberwiesenthal WM Bewerbung gegenüber Oberstdorf. Es sind nicht die großen Wintersportgebiete.
 

johnny

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Natürlich ist es besser, wenn die Zuschauer da sind, ist es aber nicht so, dass die wichtigste Finanzierung von Fernsehgeldern kommt? War das nicht auch der Grund, warum Klingenthal diesen Ersatzweltcup für Hakuba nicht organisieren konnte?

Ich frage mich, weil selbst bei Wettkampfstationen mit so vielen Zuschauern und cooler Atmosphäre, wie z.B. Schonach, sind die Zuschauerzahlen auch überschaubar (abgesehen davon, dass dort einfach gar nicht viel mehr möglich ist alleine aufgrund der Infrastruktur). Also, 3000-4000 sollten es pro Tag in Schonach gewesen sein, ich war dort vor Ort, war mega cool, aber im Vergleich zu einem Oberstdorf beim Vierschanzentournee sind das ja Welten und ich kann mir nicht vorstellen, dass es von der Finanzierung her eine entscheidende Rolle spielen soll?
 

Biathlon-Fan

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Natürlich ist es besser, wenn die Zuschauer da sind, ist es aber nicht so, dass die wichtigste Finanzierung von Fernsehgeldern kommt? War das nicht auch der Grund, warum Klingenthal diesen Ersatzweltcup für Hakuba nicht organisieren konnte?

Ich frage mich, weil selbst bei Wettkampfstationen mit so vielen Zuschauern und cooler Atmosphäre, wie z.B. Schonach, sind die Zuschauerzahlen auch überschaubar (abgesehen davon, dass dort einfach gar nicht viel mehr möglich ist alleine aufgrund der Infrastruktur). Also, 3000-4000 sollten es pro Tag in Schonach gewesen sein, ich war dort vor Ort, war mega cool, aber im Vergleich zu einem Oberstdorf beim Vierschanzentournee sind das ja Welten und ich kann mir nicht vorstellen, dass es von der Finanzierung her eine entscheidende Rolle spielen soll?
Zuschauereinnahmen sind natürlich auch eine wichtige Einnahmequelle, es kann nicht alles durch Fernseh- und Sponsorengelder gedeckt werden. Klingenthal ist hauptsächlich daran gescheitert, dass keine TV-Zeit vorhanden war und es sich somit nicht gelohnt hätte fürs Fernsehen (ZDF) den ganzen Aufwand vor Ort zu betreiben.

Trondheim 2025 hat bislang nur 165.000 Tickets verkauft, sie brauchen aber 220.000 um die Kosten zu decken. Zuschauer sind nur nicht für die Sportler wichtig, auch für die Finanzierung.

Und zu deinem Vergleich von Schonach mit Oberstdorf muss man auch bedenken, dass große Weltcups wie die Tournee mit vielen Zuschauern auch höhere Kosten haben. Du brauchst mehr Security, mehr Helfer, mehr Shuttle etc. Dazu müssen eventuell zusätzliche Tribünen aufgestellt werden. Natürlich bleibt am Ende mehr Erlös hängen, aber die Kosten sind auch höher als bei einem vermeintlich kleinen Weltcup.
 

Biathlon-Fan

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Würde aber auch heissen, dass solche Orte, wie Val di Fiemme immer defizitär sein müssten...
Im Trentino, oder allgemein in Italien, schießen die Regionen bei den Wintersportveranstaltungen viel dazu. Sie sehen es als wichtige Werbeveranstaltung, um Touristen anzukurbeln. Dazu hat die Tour de Ski in Val Di Fiemme den Vorteil kaum was in die Schneeproduktion investieren zu müssen, da ohnehin alles für den kurz danach stattfindenden Marcialonga hergerichtet wird.

Man sieht ja auch wie häufig Italien im Wintersport mit Weltcups oder ähnlichen vertreten ist. Wir hatten die Universiade, 3x Langlaufweltcups, 1x Biathlonweltcup und 2x IBU-Cup, und sogar 8x Ski-Alpinweltcup. Diese Orte leben vom Winterttourismus und investieren entsprechend viel in die Weltcups aus Marketinggründen.

Ein gutes Beispiel waren auch immer die Sprintweltcups am Rheinufer oder an der Elbe. Da haben die Städte bzw. Kommunen einen Großteil des Budgets übernommen, weil es für die Region als eine wichtige Veranstaltung gesehen wurde, die viel Interesse angezogen hat.
 
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