Gemischte Gefühle bei den beiden Eagles Picks. Ich kann nicht von mir behaupten, Nebraska sonderlich verfolgt zu haben und OL ist eh immer so eine Sache, aber
Cam Jurgens als Spieler liest sich schon wie ein vielversprechendes Prospect. Einen 2nd round Center aber, ohne Verletzung des All Pro Starters, ein Jahr lang auf der Bank sitzen zu lassen, finde ich trotzdem, was das Value angeht, sehr schwierig - auf der Tackle Position wäre es nochmal etwas anderes. Ein bisschen abgefedert wird es dadurch, dass er zwar unheimlich athletisch ist, aber anscheinend schon auch noch raw (wenig Erfahrung als OL Spieler). Sehr kluge PR von den Eagles, Kelce ein Video aufnehmen zu lassen, in dem er erzählt, dass er an der Evaluation beteiligt war, sehr viel von ihm hält und ihn unter seine Fittiche nehmen wird. Den Fokus auf die OL zu legen ist nie sexy, aber langfristig definitiv die richtige Strategie. Wenn Jurgens zumindest Guard spielen könnte und damit ein Kandidat für LG wäre (oder zumindest depth bieten würde), wäre es allerdings leichter zu verdauen. So wie Dickerson vergangenes Jahr, der (Stand heute, weil fit geblieben) ein sehr guter Pick war. Nun gut, Value ist das eine, den 2nd rounder auf der Bank sitzen zu haben das andere, aber wenn Jurgens dann nächstes Jahr direkt ein starker Center ist, weil von Kelce und Stoutland geschult, dann kann man schon damit leben. Würde mit Mailata und Dickerson ein langfristig sehr starkes Fundament der OL bilden.
Abgefedert wird das ganze dann auch durch den
Nakobe Dean Pick an #83. Denn auch wenn das als Argument immer schwierig ist, mit dem hätte ich in der zweiten Runde gut leben können (habe ihn hier bei uns ja sogar in der ersten gepickt, allerdings unwissend über die medizinischen Bedenken). Und in der dritten Runde wäre der Kelce Nachfolger dann auch okay, selbst wenn er ein Jahr auf der Bank sitzt. Insgesamt habe ich mich sehr über Dean gefreut. Klar ist, dass die Evaluation insgesamt schwierig ist, wenn so viele Teams ein medical red flag bei ihm sehen. Roseman sagte, dass er schon am Rookie Minicamp teilnehmen wird und es keine Bedenken gäbe, dass er dieses Jahr spielt. Muss man abwarten. Davon gelöst hat Dean
mMn sehr viel Potenzial. Und es gibt definitiv schlechtere Ideen, als die (Mitte der) historische(n) Georgia Defense nachzubauen. Noch dazu, da es zwei der Leader waren, bei denen es keinerlei charakterliche Bedenken gibt. Dean wirkt auf mich auch wie die Art Spieler, die so ein Fall im Draft dann noch besonders motiviert. Ganz nebenbei gesagt pickt man damit auch so gut wie jeden Award für Defensivspieler im College (Davis und Dean haben gemeinsam Bednarik, Outland und Butkus gewonnen).
Wichtig wird es jetzt aber mMn auch sein, den Honey Badger per Free Agency zu holen. Denn einen vernünftigen Starting Safety wird man in der fünften Runde nicht mehr finden. Allerdings bin ich eh großer Fan, von daher stört mich auch nicht, dass Safety dann nächstes Jahr eine Baustelle sein wird.
Ansonsten, wieder mal, ein blitzsauberer Draft der Ravens. Freut mich sehr für Ojabo nach der bitteren Verletzung beim Pro Day, dass er beim Bruder seines College-HCs und seinem College DC in aller Ruhe von der Verletzung zurückkommen kann. Travis Jones wurde teilweise ja als late 1st rounder gehandelt, das wäre für meinen Geschmack deutlich zu hoch gewesen, aber Mitte dritte Runde dann auch gutes Value. Sehr guter Trostpreis für Jordan Davis. Allerdings muss auf WR noch was passieren nach dem Hollywood Trade.
Für George Pickens freut es mich, dass er bei einem HC gelandet ist, der ihn auf die richtige Bahn führen kann. Tomlin ist da sicher nahezu ideal für ihn (Andy Reid hätte ich es auch zugetraut).