Die Eagles sind gestern ein deutlich besseres Football Team geworden. Über den Preis dafür muss man eine tiefergehende Diskussion führen. Zunächst zu
Jordan Davis. Bin sehr happy, dass er in Philly gelandet ist. Sehe es bei ihm so: Worst Case ist Dexter Lawrence. Realistisches Outcome ist Vita Vea. Best Case Vince Wilfork/Albert Haynesworth. Er kann selbst ohne Sack Production dominieren, weil du ihn kaum 1 on 1 blocken kannst. Aber schon seine krasse Run Defense ist ein Wert an sich, weil du damit die Box leicht halten kannst. Die Lehre aus den Busts Reagor und Dillard ist offenbar, sehr gute Athleten zu draften, die in der SEC bei Top Teams über mehrere Jahre sehr dominant gespielt haben (Heisman- und Bednarik-Awards), die auf Premiumpositionen spielen und bei denen es keine Charakterbedenken gibt. Gut so. Zum Preis: 3 Picks (4th + 2x 5th) sind für zwei Spots schon knackig. Aber die Texans wussten, dass die Eagles vor die Ravens kommen mussten, um Davis zu bekommen. Trotz des Preises sind die Texans aber definitiv ein Trade Verlierer (siehe weiter unten).
Zum
AJ Brown Trade: mein erstes Bauchgefühl war tatsächlich nicht so prickelnd, aber letztlich stellt sich die Frage: Ist Brown Pick #101 und 21.5 Millionen/Jahr besser als Burks? Hätte mir Letzteren schon auch gut vorstellen können, als Spielertypen sind sie sich sehr ähnlich. Den Faktor Alter finde ich in dem Fall eher nebensächlich, Brown geht in seine Age-25 Saison. Das ist schon etwas anderes als Adams oder Hill, die absolut Elite, aber eben auch deutlich näher an den 30 sind. Sehr positiv an Brown ist, dass er den WR Room hervorragend ergänzt. Yards after Catch, Physis, Toughness. Damit ist Quez Watkins jetzt WR3 mit Speed und Smith der elegante Route Runner mit den überragenden Händen. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor: falls es nächstes Jahr ein Veteran QB werden soll, kannst du mit dem Trio Smith/Brown/Goedert und einer starken OL werben. Das größte Fragezeichen, also neben dem Gesamtpreis und der Frage, wie gut Burks ist: Browns Verletzungsanfälligkeit. Aber mal ganz salopp gesagt: es macht Spaß, AJ Brown beim Football spielen zuzuschauen. Das ist durchaus ein Wert an sich als Fan.
Ein Blick auf die
NFC East: Kayvon "I'm going to build my brand, forgive me for taking plays off on the field" Thibodeaux am Broadway und mit einem McDermott/Belichick/Saban Schüler als HC? Für mich schlichtweg kein guter Fit. Thibodeaux's best case ist Von Miller, der First Step ist verdammt gut. Aber Effort und Selfishness sind eben schon Faktoren, erst Recht in der Top 5. Hätte mir vorstellen können, dass er an #9 bei den Seahawks funktioniert hätte. Aber Stadt + HC sehe ich bei den
Giants als nicht ideale Kombination für ihn. Evan Neal ist imo ein guter Pick, aber am wichtigsten war: kein Sauce Gardner und vor allem kein 2023 1st Rounder durch einen Trade Down. Davor hatte ich richtig Angst. Die sollen sich mal schön weiterhin Daniel Bust schön saufen.
Der Trade Down Preis für das
WAS-Team war schon okay, aber sie hätten Williams haben können und haben stattdessen Dotson - das nehme ich gerne so mit. Auch für
Dallas fiel das Board nicht gut.
Ansonsten mein Eindruck von der ersten Runde:
Gewinner
New York Jets: mein #1 Spieler Sauce Gardner, den besten oder zweitbesten WR (je nach Medical bei Williams) mit Wilson und dann einen sehr talentierten Edge mit Johnson - damit kann man doch arbeiten. Es bleiben natürlich die Jets, die letztes Jahr auch wieder mal den QB Pick verbockt haben, aber das sollten eigentlich jetzt drei Fundamente sein, auf denen sich aufbauen lässt.
Detriot Lions: Glück gehabt, dass Baalke eben Baalke ist und der beste Edge, der noch dazu ein Local Hero ist, zu ihnen fällt. Dann die Vikings ausgenommen, wie ich selten einen Trade gesehen habe, und den mMn besten WR des Drafts geholt. Der QB stinkt weiter zum Himmel, und ich weiß nicht, ob sie noch Munition haben, aber ich würde da tatsächlich über einen 2nd round Trade Up für Willis nachdenken, dann könnte das ein fantastischer Draft für die Lions werden.
Verlierer
@Max Power Darf er selbst erklären. Ich kenne das Gefühl aus 2020 sehr gut. Wunschspieler auf dem Board und der Anti-Spieler wird gepickt. Hoffentlich geht es für dich besser aus.
Texans: Stingley kann der nächste Revis, aber auch der nächste Vernon Hargreaves/CJ Henderson sein. Mit Sauce Gardner auf dem Board ein wahnsinnig riskanter Pick, Risk-Reward steht da mMn in keinem Verhältnis. Die Verletzungen schrecken mich nicht so ab wie der mentale Aspekt der mangelnden Toughness und der mangelnden Motivation nach 2019. Green ist ein fetter Reach. Ein Interior OL ist per se an #15 schon grenzwertig, aber wenn, dann sollte er kein derart
limitierter Athlet sein.
Vikings: Was zur Hölle war das denn für ein lächerlicher Trade Down?? 20 Spots in der ersten Runde für 12 Spots in der zweiten und einen 3rd Rounder? Ich kann es immer noch nicht fassen. Cine ist mMn ein guter Spieler, aber wenn Hamilton so gut ist, wie es viele denken, muss man sich trotzdem alleine deshalb die Frage stellen, ob es das Wert war. Vor allem macht man sich als GM lächerlich, wenn man sich so über den Tisch ziehen lässt.
Patriots: Ja, Belichick als Coach GoaT, aber zur Hölle? Schon der Jeremiah Satz "I loved him - as a Mid Round Prospect" war episch, aber wenn man dann diese Reaktion eines Super Bowl Winning HC sieht:
McVay
weiß man, was für ein unfassbar schlechtes Value der Pick war - selbst wenn der Spieler funktionieren sollte. Und das ist alles andere als gesichert. Habe gelesen, dass er während der Senior Bowl Week (nicht nur das Spiel) eine 0,0 Grade in Pass Protection bekommen hat, ich glaube von PFF (
@Dernbi kann das vielleicht bestätigen, du hast es ohne Quellenangabe gepostet
).