Nebenbei, Weber wurde kein Einjahresvertrag zugesprochen, er hat ihn sich ausgesucht
Da die Arbitration vom Team ausging, hatte der Spieler die Wahl zwischen 1 oder 2 Jahren.
stimmt, mein Fehler. Bestätigt aber nur meine Aussage, dass Nashville das so nicht geplant hatte, dass die Verträge von Suter und Weber gleichzeitig auslaufen.
ich sehe die situation bei den Flames ähnlich wie du. was mich jetzt mal konkret interesisieren würde ist...wie müsste ein paket für kipper aussehen und wie eines für Iggy?
also bevor ich darauf detailliert eingehe, muss ich erst mal sagen, dass in den letzten Tagen einiges klargeworden ist, was die kommende Saison in Calgary angehen wird:
- Iggy geht erst mal nirgendwo hin - so viel ist nach den jüngsten Interviews von Feaster und Hartley klar geworden. Im Endeffekt hat auch Iggy mit seiner NTC alle Zügel in der Hand. Dass Iggy schon früher mit einigen Trainern nicht klar kam, ist bekannt - wer weiß, wie es mit Hartley läuft. Wenn die Flames im Januar wieder außerhalb der Playoff-Plätze liegt, kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass Iggy zur Deadline weg ist. Aber so wie es aussieht, plant man jetzt mal fix mit ihm. Den perfekten Zeitpunkt hat man sowieso längst verpasst: der in der Regel bestens informierte Roger Millions von Sportsnet meinte kürzlich, dass man zur Deadline 2011 einen Deal von den Kings auf dem Tisch hatte, der Brayden Schenn, Wayne Simmonds und einen Draft Pick im Tausch für Iggy nach Calgary geschickt hätte ... in den Gerüchten ist auch St. Louis immer wieder aufgetaucht, und neuerdings auch Dallas - der neue Besitzer der Stars kennt Iginla nämlich sehr gut, weil sie gemeinsam das WHL-Team der Kamloops Blazers besitzen. Aber das ist halt alles Spekulation ...
- die Flames werden in der kommenden Saison - und das ist etwas überraschend - KEIN Cap-Team mehr sein, sondern sich im Bereich um 55 Millionen bewegen. Das lässt wiederum jede Menge Raum für Spekulation, denn das dürfte wohl bedeuten, dass man einen Spieler aus dem Core abgibt. Davon ausgeschlossen dürften sein:
- Iginla. Wie gesagt, vielleicht zur Deadline, aber vorerst plant man ganz sicher mit ihm.
- Giordano. Der nächste Kapitän der Flames, langfristig und halbwegs günstig unter Vertrag.
- Tanguay. Der dürfte vor Freude im Quadrat gesprungen sein, als man Hartley geholt hat.
- Glencross. Ein 25-Tore-Mann um 2,5 Millionen für weitere drei Jahre - fixer Bestandteil des Teams.
- Cammalleri. Hat gute Chemie mit Iggy und hat das beste Hockey seiner Karriere in Calgary gespielt.
Bleiben zwei Spieler übrig - Jay Bouwmeester und Miikka Kiprusoff. Ersterer ist bei den Fans nie wirklich beliebt gewesen: großer Vertrag, deutlicher Punkteabfall in Calgary und für seine Statur sehr "soft". Dazu ein Spieler, der komplett abtaucht, wenn es um die Wurst geht. Viele Fans wollen ihn getradet sehen, und diesen Sommer könnte es tatsächlich dazu kommen. Die tolle Entwicklung von T.J. Brodie und der überraschende Aufstieg von Derek Smith könnten mithelfen, dass J-Blow tatsächlich gehen muss. Interessenten wird es sicher geben ... Philly braucht dringend Hilfe in der Abwehr, Detroit könnte eine Option sein und so weiter. Zumal ich mir absolut sicher bin, dass er im richtigen Umfeld, zB bei den Wings, ein Super-Verteidiger sein kann. In Calgary hats von Anfang an nicht geklappt. Nicht, dass man es nicht versucht hätte - letzten Sommer hat man sogar extra Craig Hartsburg, für den Bouwmeester in Florida sein bestes Hockey gespielt hat, als Co-Trainer verpflichtet. Auch das hat nicht allzu viel gebracht. Jetzt ist Hartsburg wieder weg (Hartley nimmt seinen Langzeit-Co Jacques Cloutier mit und der zweite Co könnte evtl. Eric Veilleux sein) ... viele beschuldigen auch Brent Sutter für Bouwmeester's Krise, weil er ihm zu wenige offensive Freiheiten gegeben hat. Das könnte mit Hartley, der deutlich offensiver agieren will, zwar anders werden, aber gut dürften Bouwmeester's Karten nicht stehen.
Und dann ist da noch Kipper. Der MVP des Teams, ohne den die Flames in zwei Wochen wahrscheinlich einen Galchenyuk oder Forsberg abgreifen hätte können. Nur ihm ist es zu verdanken, dass man ernsthaft um den Playoff-Einzug kämpfen konnte. Seine NTC läuft beim Draft aus, und im Tor hat Calgary auch ohne ihn wohl eine rosige Zukunft:
- Leland Irving hat bewiesen, dass er bereit für die NHL ist.
- Karri Rämö ist vielleicht der beste Nicht-NHL-Goalie, hat aber noch ein Jahr Vertrag bei Omsk, ehe er nach Calgary kommt.
- Joni Ortio's AHL-Abenteuer kam viel zu früh, aber in Finnland spielte er zuletzt phänomenal.
- Laurent Brossoit könnte ein ganz Großer werden. Absolut sensationelle WHL-Saison (Playoff-MVP!) als 19-Jähriger.
Und Henrik Karlsson hat man auch noch, dem aber kaum Chancen eingeräumt werden. Nächstes Jahr werden wohl ohnehin Rämö/Irving das Tandem bilden, aber die Frage ist: vorher noch ein Jahr Kiprusoff, oder ihn jetzt schon traden? Die Gefahr hier ist, dass Kipper sein letztes Jahr vielleicht gar nicht erfüllen wird - er ist zwar noch nicht so alt, aber der Deal war front-loaded und im letzten Jahr bekommt er nur noch 1,5 Millionen. Spielt er da noch, bzw. würde er für ein Team wie Columbus um dieses Geld spielen, wenn man ihn dort hin tradet? Das sind so Faktoren, die man da berücksichtigen muss. Ich könnte mir schon vorstellen, dass zB Tampa Bay sehr interessiert wäre. Florida wäre natürlich auch interessant, die Cats haben viele junge Talente und könnten sich sicher von 1 oder 2 trennen. Idealerweise würde ich mir im Gegenzug junge Spieler wünschen, die NHL-ready sind. Draft Picks prinzipiell auch, aber es dauert eben ein paar Jahre, bis man davon was hat.
Wie könnte deiner Meinung nach ein konkreter Umbruch aussehen?
..deine konkreten Ideen dazu (und nat. der anderen)würde mich mal interessieren.
wie gesagt, für einen radikalen Umbruch ist es zu spät. Dazu hätte man zur Deadline 2011 den Locker Room sprengen müssen. Da waren die Flames extrem heiß und da hätte man für toll spielende pending UFAs sowie ein paar Veterans sicher viel bekommen. Jetzt ist man in einer schwierigen Situation. Es sieht momentan so aus, als ob man öffentlich zwar das Gegenteil behauptet, aber in Wahrheit doch einen Mini-Rebuild macht, in dem man viel mehr Wert auf den Draft legt (da ist in den letzten 1, 2 Jahren ein klarer Sinneswandel zu erkennen) und jeden Sommer ein, zwei Veterans gegen junge Spieler tauscht. Letztes Jahr musste Regehr für Butler und Byron gehen, dann hat man Morrison gegen Connelly getradet, diesen Sommer lässt man Jokinen zu 99% als UFA gehen und ersetzt ihn mit dem 7 Jahre jüngeren Cervenka, und entweder Bouwmeester oder Kiprusoff dürfte es auch noch erwischen. Zudem werden Kostopoulos, Sarich und Hannan UFA. Feaster arbeitet permanent daran, das Team zu verjüngen, weigert sich aber, von Rebuild o.ä. zu sprechen. Wie erfolgreich das ist, wird sich zeigen. Ich persönlich würde Kiprusoff und Bouwmeester beide abgeben, wenn es irgendwie möglich ist. Die großen Verträge für junge Spieler wegzutraden und gleichzeitig per Free Agents das Team gezielt und billig zu verstärken, wäre ein guter Weg. Es muss ja nicht so ein sinnloser Rebuild sein wie der in Edmonton - eine solche Loser-Kultur ist einfach peinlich. Am genialsten finde ich immer noch, wie die Senators das letztes Jahr gemacht haben.