O-Scoring Bernard Hopkins vs Sergey Kovalev + Vorkämpfe!


Teddy Atlas

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.659
Punkte
0
Dass ein Großteil des menschlichen Lebens (ob im Sport oder einfach nur im Alltag) vom Unterbewusstsein "gesteuert" wird, steht doch außer Frage. Auch, dass man die Prozesse beeinflussen kann, sonst wäre jedes Training und jedes Lernen überflüssig. Was hat das mit Esoterik, Trance und Ego zu tun?


Und wie sind wir überhaupt zu diesem Thema gekommen?:gitche:
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Was JKD beschreibt ist doch eher so etwas wie ein Trance-Zustand des Athleten, der einen aus dem bewußten Erleben herausnimmt. In einem solchen Zustand wachsen Menschen über sich hinaus.
Das ist keine reine Esoterik, das passiert wirklich. Halt nicht immer und nicht bei jedem.;)

Sportwissenschaftler nennen das Flow. Dabei sind die linke und rechte gehirnhälfte von ihrer Aktivität her im Gleichgewicht und die gehirnwellen sind ruhig, was zu einer extrem hohen Wachsamkeit führt, ohne das man nennenswert ermüdet.

In meiner aktiven Zeit habe ich das in ca. 10 Jahren Training vielleicht so maximal 1-2* im Jahr gehabt. Da konnte ich im Sparring immer vorhersehen, was der andere macht und zwar schon einen Bruchteil einer Sekunde vorher. Da war so als ob alles Zeitversetzt ablief und der andere immer zu spät war. Alles was der gemacht hat, war für mich als ob er es in Zeitlupe gemacht hat, und ich wusste es vorher, ohne drüber nachzudenken. Es war mühelos ohne Anstrengung und doch stand hinter der Mühelosigkeit eine große Anstrenung, nur war die in den Momenten nicht anstrengend. Das kann man niemanden erklären, der es nicht selbst erlebt hat.

Alle diese Male hatten eins gemeinsam, ich war dahin durch unvorstellbare Quälerei gekommen, wo es weit über den toten Punkt hinausging, und auf einmal war es da. Dem ganzen ging vor dem Training auch oft eine ZEN-Meditation voraus, die immer eine unangenehme Qual und Kastei für den Willen war. Nur wenn bei der ZEN-Sitzerei bereits ein ansatzweiser ruhiger Geist erreicht war, kam es im Training dann auch zum Flow.

Der Zustand des "Eins-Sein" ist auch nichts Unbekanntes. Bei vielen traditionellen Kampfkünsten wie ZEN-Bogenschiessen usw. ist das sogar das Ziel. Den Zustand hat Eugen Herrigel auch in einem Buch beschrieben. Loslassen ohne Loszulassen, es lässt automatisch los. Der Eberspacher hat das als westlicher Wissenschaftler mit Flow beschrieben. Ich habe dann immer versucht, dass in jedem Training zu erreichen, geklappt hat das aber nur in maximal 1 oder 2 von 100 Trainingseinheiten, was bei mir dann immer zu großer Verärgerung geführt hat. Je größter die Verärgerung dann wurde, dass der Zustand nicht mehr erreicht wurde, desto näher kam ich ihm wieder, da die Bereitschaft zur Selbstkasteiung durch die Verärgerung anstieg.

Im ZEN heisst es: "Es genügt, frei zu sein von Liebe und Hass, Damit die Einsicht sich zeigt, unvermittelt klar Wie das Licht des Tages in einer Höhle." Das ist kein leeres Gerede. Solche tiefen Weisheiten sind nach stundenlangen ZEN-Sitzungen als Folge jahrelanger Übung entstanden.

Westliche Menschen mit ihrer stark linkslastigen gehirnarbeit verstehen davon oft viel weniger als die Menschen in Asien.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jackson

Nachwuchsspieler
Beiträge
293
Punkte
0
was für eine gewagte philosophische these?
"Nicht-Denken ist Freiheit"

kannst du selber denken? zusammenhänge erkennen?
Ja und Ja.

der gedanke ist immer begrenzt und betrifft immer nur einen teil.
Deswegen sollte man sich bemühen, mehr als einen Gedanken zu haben.

um die kampfsituation aber als ganzes wahrzunehmen, braucht es passive aufmerksamkeit.
ich würde es sogar andersrum sagen, DANN ist man man selbst und die kunst erlebt ihren höhepunkt
Behauptung. Hast du irgendwelche Beweise, daß Mayweather, Jones, Leonard oder Ali irgendwas von dem machen, was du hier postulierst. Ich glaube dir, daß Bruce Lee sowas erzählt hat, aber der Mann hat -soweit ich weiß- auch keinen professionellen Kampfrekord.

Dieses ganze esoterische Gelaber erinnert doch stark daran, wie Menschen, die nicht wissen warum es donnert und blitzt, sich das irgendwie religiös zusammenreimen. Wir sind hier alle nur nicknames, aber ich unterstelle mal, keiner von uns ist Ausnahmeathlet, oder auch nur Trainer eines Ausnahmeathleten.
Es ist deswegen unheimlich vermessen Behauptungen darüber anzustellen, wie diese zu ihren Leistungen kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

KhaosaiGalaxy

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.115
Punkte
0
Ich weiß zwar jetzt nicht, was Bruce Lee mit Kovalev zu tun haben soll (`nen gepflegten Roundhouse-Kick habe ich zumindest vom Russen NOCH nicht gesehen. Kann ja vielleicht noch kommen), aber zumindest hat der Krusher vorm Hopkins-Kampf schon mal mit Pilates-Übungen angefangen. Zählt das auch ? Vielleicht war das ja DER Schlüssel zum klaren Sieg. :laugh2: O.k., ich will das jetzt alles nicht ins Lächerliche ziehen. Aber es ist müßig (vor allem für uns Europäer, die vieles, was asiatischen Ursprungs ist, NIE verstehen werden, so sehr man sich auch - krampfhaft - bemüht) ellenlang darüber zu philosophieren, ob und wieviel Zen-Meditation oder z. B. auch Yoga, Pranayama, Samadhi oder was-weiß-ich zum boxerischen Erfolg beitragen. Dazu müßte man erst mal die erfolgreichen Protagonisten systematisch befragen.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.094
Punkte
113
Sehr eindrucksvoller Kampf von Kovalev. Sehr hübsch anzusehen, wie er es schaffte immer mal wieder nach Bedarf Druck aufzubauen, aber gleichsam sehr erfürchtig stets darauf bedacht war, die Distanz wieder schnell zu vergrößern (bzw. vergrößern zu können), wenn er erkannt, dass Hopkins eine Aktion plant.

Hopkins war nicht schlechter als in anderen Kämpfen zuvor ... Kovalev hat ihn einfach nie zur Entfaltung kommen lassen.
Er hat Hopkins so geboxt, wie er ihn boxen musste ... gegen jemanden, der mit allen Wassern gewaschen ist, ist das nicht selbstverständlich.

Genauso beeindruckend ist gewiss auch, was Hopkins alles für Hände (erstrecht in der 12ten) weggesteckt hat.
 

Boomerang

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.540
Punkte
0
Intelligentes, kontrolliertes Boxen von Kovalev mit ordentlich Power. Den Gameplan, Hopkins seine Stärken zu nehmen/neutralisieren, muss man erstmal 12 Runden durchhalten. Dass BHop die Scorecards erlebt hat, zeugt auch von Qualität - ich hoffe, dass er sich jetzt die Rente gönnt oder die zweite Reihe des LHW aufmischt :D (wenn er denn noch Boxen will und nicht das Geld braucht)

Freu mich dass Stevenson jetzt Kovalev boxen oder sich für Bum-Kämpfe bzw "Resteverwertung" rechtfertigen muss, wie jetzt gegen Sukhotsky. Denke mal der Kanadier wird's bis zu seiner Boxrente, die mit 37 Jahren ja bald erreicht sein dürfte, aussitzen dem Kovalev aus dem Weg zu gehen.
 

jkd

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.538
Punkte
83
"Nicht-Denken ist Freiheit"

und das muss dir jemand mit nem abschluss in philosophie sagen, dass du dahinter kommst?
und ich dachte es würde reichen, selbst mensch zu sein, um sich gedanken über den menschen und sich selbst machen zu können/dürfen. wie konnte ich nur.




Deswegen sollte man sich bemühen, mehr als einen Gedanken zu haben.

achsooo. wie viele denn? wie viele gedanken ergeben ein ganzes?


Hast du irgendwelche Beweise, daß Mayweather, Jones, Leonard oder Ali irgendwas von dem machen, was du hier postulierst. Ich glaube dir, daß Bruce Lee sowas erzählt hat, aber der Mann hat -soweit ich weiß- auch keinen professionellen Kampfrekord.

es gibt einige interviews, wo Leonard, Jones etc. sich dazu äussern.

in erster linie erkenne ich es aber an mir selbst. und wie gesagt, ist da noch die logik

Dieses ganze esoterische Gelaber erinnert doch stark daran, wie Menschen, die nicht wissen warum es donnert und blitzt, sich das irgendwie religiös zusammenreimen. Wir sind hier alle nur nicknames, aber ich unterstelle mal, keiner von uns ist Ausnahmeathlet, oder auch nur Trainer eines Ausnahmeathleten.
Es ist deswegen unheimlich vermessen Behauptungen darüber anzustellen, wie diese zu ihren Leistungen kommen.

das ist blödsinn.
aber du kannst auch in andere bereiche gucken. das malen ist in gewissen bereichen dem kämpfen sehr sehr ähnlich. da sagte Picasso "beim malen kommt es auf das finden an, suchen bedeutet gar nichts"
dahinter steht exakt die gleiche philosophie, von der ich hier schreibe.


ich hab jetzt hier mal weiter geschrieben, weil eh nichts mehr zum thema gesagt wurde. ich will es aber natürlich auch nicht ausufern lassen.
nen eigenen thread hat das mentale im boxen jedoch alle male verdient.
 
Oben