O-Scoring Felix Sturm-Ronald Hearns, Sat1


Cosmo.1

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Sorry du warst zu schnell ich meinte Tito , ja und Sturm ist ein guter Boxer , aber der Rest seiner Taten.:eek:
 

Cosmo.1

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ich bin bosnischer abstammung, wie felix sturm. habe mich ein paar mal mit ihm unterhalten und er war sehr nett. objektiv kann ich da nicht sein und gönne ihm erfolg.
aus sportlicher sicht bin ich kein fan und habe aus dieser sicht ein wenig damit abgeschlossen.
sein potential schätze ich hoch ein, weshalb ich es schade finde, dass er nur showkämpfe macht.


ein idol ist er ganz sicher nicht und enttäuschen kann er mich daher nicht.
Danke für die nette Antwort :thumb:
 

Arminius

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Hab lediglich gezeigt, dass du in deinem, ach so kritischen Beitrag, genau das Gleiche machst, was du anderen vorwirfst...

Und dann mit dem 'allunterste Schublade', Ich vermute Neid, hinter den Ausagen- 'Argument'.

Das war's... ;)

Stimmt doch gar nicht.

Ich habe niemanden persönlich angegriffen. Dass viele Beiträge hier im Forum
auf einem unterirdischen Niveau erfolgen ist nunmal ein Fakt. Man schaue sich nur mal den Krasniqi-Thread an. Beispiele gäbe es zur Genüge. Ich möchte aber niemandem zu nahe treten und ihn da exemplarisch zitieren.

Ich verstehe immer nicht, warum man den Leuten, die den angeblich doch so geliebten Sport vertreten, unter den sogenannten Hardcorefans so wenig Respekt entgegenbringt. Mir sind auch einige Boxer sympathisch als andere. Aber deswegen muss ich die mir weniger sympathischen doch nicht ständig runterputzen.
 

DönerPower1

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Ich verstehe immer nicht, warum man den Leuten, die den angeblich doch so geliebten Sport vertreten, unter den sogenannten Hardcorefans so wenig Respekt entgegenbringt.
Glaubst du eigentlich, dass Leute, die verantwortlich sind für Ansetzungen wie Sturm vs. Hearns oder Haye vs. Harrison, auch nur den Hauch von Respekt vor den Hardcorefans oder dem Boxsport haben?
Hinzu kommt, dass die oben genannten Boxer gleichzeitig auch Veranstalter waren, also können sie den schwarzen Peter nichtmal jemand anderem in die Schuhe schieben.
Ich kann nur sagen, viel Spaß mit den leichtverdienten Millionen, aber Respekt für sowas gibt's nicht.
 

flatman

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Ich hasse Felix Sturm ganz sicher nicht, aber ich bin sauer auf ihn. Warum?

1. Felix Sturm ist keine Pflaume! Ja richtig gehört, genau das werf ich ihm vor. Wäre Sturm irgendein mäßig begabter Boxer, den man irgendwie durch Klüngeleien zu nem Papiertitel hätte führen müssen, könnte ich seine Gegnerwahl verstehen. Aber Sturm ist für mich tatsächlich ein klasse Boxer, der locker in die Top 5 des MW gehört. Klar liefert er sich auch mal Ringschlachten auf Leben und Tod mit mittelmäßigen Gegnern wie Gevor, aber vom Potential her kann ein FS, wenn er einen Sahnetag erwischt, meiner Meinung nach, fast jeden im Mittelgewicht schlagen. Natürlich bestünde bei Kämpfen gegen AA, Pavlik(?), Lemieux, Golovkin ... eine recht hohe Gefahr zu verlieren. Dass er aber aufgrund dieser Gefahr lieber die vierte Garde des Halbmittelgewichts verprügelt, obwohl er imo wirklich die Mittel hat, auch den "richtigen Gegnern" Paroli bieten zu können, versteh ich nicht. Wütend macht mich dann, wenn Sturm andere Boxer, die seine Sicherheitsschiene nicht fahren, in grenzenloser Arroganz als "uninteressant" bezeichnet, weil denen ihre Legacy wichtiger war, als die 0 im Rekord.

2. Sturms Verhalten ist aber aus kaufmännischer Sicht nachzuvollziehen. Vielleicht liebt er den Sport eben nicht - da könnte man ihm im Prinzip nichtmal nen Vorwurf machen - und kämpft deswegen die Leute, von denen er sich maximalen Ertrag bei minimalem Risiko verspricht. Seine arroganten Sprüche könnte man dementsprechend als Marketing betrachten, mit dem Sturm nur geschickt seine Kämpfe bewirbt. Eventuell darf man in seine Aussage "Ich boxe die Besten" einfach nicht mehr reininterpretieren, als in einen Werbespot, der mir erzählt, ich könne fliegen, wenn ich überteuerte, klebrige Brause trinke.
Auf wen bin ich also eigentlich viel wütender, als auf Sturms lausige Gegnerwahl und seine pretentiösen Sprüche? Auf das System, das ihm diese Tür öffnet! Sturm kann gegen Leute wie Hearns, Sato, Pittman ... boxen, weil der Fernsehzuschauer weder Vergleichsmöglichkeiten (Übertragungen von internationalen Topkämpfen), noch aussagekräftige Ranglisten hat (Durcheinander und Intransparenz der Verbandsranglisten; boxrec als einzige "solide" Quelle), um nachzuprüfen wie gut diese Boxer wirklich sind. Und die übertragenden Sender werden natürlich den Teufel tun, klarzustellen, das die Leute an den Flimmerkisten eben gerade keinen Kampf auf Weltklasseniveau erleben. Man stelle sich vor, man feiert Bayern München als beste Mannschaft der Welt, weil sie gerade den Vatikan geschlagen haben - enthält den Menschen aber vor, dass es da draußen noch Mannschaften wie Barca oder ManU gibt.

Warum kämpft Sturm also B-Level Fighter? Na weil er's kann...


Dass ich erkenne, wie dieses System funktioniert, heisst aber nicht, dass ich mich nicht mehr darüber aufregen darf

Geiles Posting. :wavey:
 
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Glaubst du eigentlich, dass Leute, die verantwortlich sind für Ansetzungen wie Sturm vs. Hearns oder Haye vs. Harrison, auch nur den Hauch von Respekt vor den Hardcorefans oder dem Boxsport haben?
Hinzu kommt, dass die oben genannten Boxer gleichzeitig auch Veranstalter waren, also können sie den schwarzen Peter nichtmal jemand anderem in die Schuhe schieben.
Ich kann nur sagen, viel Spaß mit den leichtverdienten Millionen, aber Respekt für sowas gibt's nicht.

volle zustimmung ! :thumb: so ist es nunmal leider, das boxgeschäft. geh in eine bank und hol dir mit vorgehaltener waffe 1 000 € - dann bist du ein gangster und wirst womöglich auf der flucht erschossen. geh in den ring und kämpfe gegen einen total überforderten gegner - du holst dir 1 000 000 und wirst von (fast) allen bejubelt und in den himmel gehoben...
 

TitoTrinidad87

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volle zustimmung ! :thumb: so ist es nunmal leider, das boxgeschäft. geh in eine bank und hol dir mit vorgehaltener waffe 1 000 € - dann bist du ein gangster und wirst womöglich auf der flucht erschossen. geh in den ring und kämpfe gegen einen total überforderten gegner - du holst dir 1 000 000 und wirst von (fast) allen bejubelt und in den himmel gehoben...

kein guter vergleich.

bei banküberfällen werden unschuldige in lebensgefahr gebracht, während sturm steuern zahlt und arbeitsplätze schafft.
 
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kein guter vergleich.

bei banküberfällen werden unschuldige in lebensgefahr gebracht, während sturm steuern zahlt und arbeitsplätze schafft.

ich meine damit, dass das eine legal und das andere illegal ist -obwohl das legale eigentlich nur der geschickter eingefädelte bankraub ... ähhh gelderwerb ist. arbeitsplätze gibts auch bei 9live...
 
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npu

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Sturm kann gegen Leute wie Hearns, Sato, Pittman ... boxen, weil der Fernsehzuschauer weder Vergleichsmöglichkeiten (Übertragungen von internationalen Topkämpfen), noch aussagekräftige Ranglisten hat (Durcheinander und Intransparenz der Verbandsranglisten; boxrec als einzige "solide" Quelle), um nachzuprüfen wie gut diese Boxer wirklich sind. Und die übertragenden Sender werden natürlich den Teufel tun, klarzustellen, das die Leute an den Flimmerkisten eben gerade keinen Kampf auf Weltklasseniveau erleben.

Warum kämpft Sturm also B-Level Fighter? Na weil er's kann...

ich finde dein gesamtes Statement sehr gut! Ich möchte einen Gedanken aufgreifen:

Die oder zumindest ein Fernsehsender könnten ganze Scharen neuer Fans und Zuschauer gewinnen und altgediente Boxfans begeistern indem sie sich "moderner" Formate bedienen und die sog. "eingefahrenen Gleise" verlassen.
Inzwischen gibt es für allen Mist Castingshows - warum nicht auch fürs Boxen? Man könnte mit relativ wenig Aufwand mögliche Gegner in einer oder mehreren shows vorstellen und anschließend die Zuschauer wählen lassen. Der Fernsehsender wird diesen Kampf mit allen Mitteln veranstalten und kann dabei nur gewinnen. Diese Art und Weise könnte sogar mal einen deutschen Verlierer vertragen, wenn man den gleichen Weg anschließend konsequent weiter verfolgt...
 

Rocco

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Inzwischen gibt es für allen Mist Castingshows - warum nicht auch fürs Boxen? Man könnte mit relativ wenig Aufwand mögliche Gegner in einer oder mehreren shows vorstellen und anschließend die Zuschauer wählen lassen. Der Fernsehsender wird diesen Kampf mit allen Mitteln veranstalten und kann dabei nur gewinnen. Diese Art und Weise könnte sogar mal einen deutschen Verlierer vertragen, wenn man den gleichen Weg anschließend konsequent weiter verfolgt...

Das ist zwar hier recht OT, aber mit dem englischen Pricefighter oder dem "Bigger's Better tournament" gibt es doch sowas in der Art bereits.
 

Boomerang

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Tja... am System "Boxen außerhalb des Sauerland-Stalls" wird sich nur etwas ändern, wenn wir genug Überzeugungsarbeit und "Stunk" außerhalb dieses Sportforums machen. Und wer das nicht tut und trotzdem SAT1, DSF, etc. einschaltet, hat kein Recht sich hier darüber aufzuregen. Es reicht nicht aus sich über diese Missstände aufzuregen, man muss sie den Unwissenden aufzeigen und verdeutlichen.

Sturm, Bildzeitung und SAT1 haben den 08-15 TV-Zuschauer die Taschen gefüllt und Freunde von Sturm wie Podolski, Pocher, etc. die praktisch nicht viel Ahnung vom Boxen haben, verschleiern allein durch ihre Anwesenheit unbewusst, dass diese Veranstaltung sportlich NULL Wert hatte. Würde mich mal interessieren was Podolski davon halten würde, wenn Spanien den Fußball-WM-Titel mit einem einzigen Spiel gegen Azerbaidschan verteidigen dürfte... Sehr fragwürdig. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn Linkin Park mehr Gage als Hearns bekommen hätten.

Bleibt zu hoffen, dass Sturm demnächst eine brauchbaren Pflichtherausforderer bekommt.

Mit solchen Funevents wird Sturm jedenfalls niemals den Status der Klitschkos erreichen, die versuchen wenigstens die Besten ihrer Gewichtsklasse zu boxen und Sturm nicht.
 

Mexican

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Würde mich mal interessieren was Podolski davon halten würde, wenn Spanien den Fußball-WM-Titel mit einem einzigen Spiel gegen Azerbaidschan verteidigen dürfte...

Sehr guter Vergleich. Aber Podolski und andere Konsorten könnten niemals soweit denken. Aber dein Vergleich verdeutlicht das Dilemma des Boxsports in Deutschland. Sobald der TV-Zuschauer die Worte WM, Superchamp, oder sonstiges hört, verbindet dieser das mit "dem" ultimativen Event. Hier zieht der TV-Zuschauer natürlich auch parallelen zu anderen Sportarten in denen es z.B. um eine WM geht. Denn hier sind ja nur die besten vertreten, dass trifft aber leider gerade im Boxsport nicht zu. Oder kennt irgendeiner eine Sportart in der es so wenig transparenz gibt wie im Boxsport? Mir fällt da keine ein.......jetzt kommt mir nicht mit Wrestling an.......
 

box-manager

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Ich hasse Felix Sturm ganz sicher nicht, aber ich bin sauer auf ihn. Warum?

1. Felix Sturm ist keine Pflaume! Ja richtig gehört, genau das werf ich ihm vor. Wäre Sturm irgendein mäßig begabter Boxer, den man irgendwie durch Klüngeleien zu nem Papiertitel hätte führen müssen, könnte ich seine Gegnerwahl verstehen. Aber Sturm ist für mich tatsächlich ein klasse Boxer, der locker in die Top 5 des MW gehört. Klar liefert er sich auch mal Ringschlachten auf Leben und Tod mit mittelmäßigen Gegnern wie Gevor, aber vom Potential her kann ein FS, wenn er einen Sahnetag erwischt, meiner Meinung nach, fast jeden im Mittelgewicht schlagen. Natürlich bestünde bei Kämpfen gegen AA, Pavlik(?), Lemieux, Golovkin ... eine recht hohe Gefahr zu verlieren. Dass er aber aufgrund dieser Gefahr lieber die vierte Garde des Halbmittelgewichts verprügelt, obwohl er imo wirklich die Mittel hat, auch den "richtigen Gegnern" Paroli bieten zu können, versteh ich nicht. Wütend macht mich dann, wenn Sturm andere Boxer, die seine Sicherheitsschiene nicht fahren, in grenzenloser Arroganz als "uninteressant" bezeichnet, weil denen ihre Legacy wichtiger war, als die 0 im Rekord.

2. Sturms Verhalten ist aber aus kaufmännischer Sicht nachzuvollziehen. Vielleicht liebt er den Sport eben nicht - da könnte man ihm im Prinzip nichtmal nen Vorwurf machen - und kämpft deswegen die Leute, von denen er sich maximalen Ertrag bei minimalem Risiko verspricht. Seine arroganten Sprüche könnte man dementsprechend als Marketing betrachten, mit dem Sturm nur geschickt seine Kämpfe bewirbt. Eventuell darf man in seine Aussage "Ich boxe die Besten" einfach nicht mehr reininterpretieren, als in einen Werbespot, der mir erzählt, ich könne fliegen, wenn ich überteuerte, klebrige Brause trinke.
Auf wen bin ich also eigentlich viel wütender, als auf Sturms lausige Gegnerwahl und seine pretentiösen Sprüche? Auf das System, das ihm diese Tür öffnet! Sturm kann gegen Leute wie Hearns, Sato, Pittman ... boxen, weil der Fernsehzuschauer weder Vergleichsmöglichkeiten (Übertragungen von internationalen Topkämpfen), noch aussagekräftige Ranglisten hat (Durcheinander und Intransparenz der Verbandsranglisten; boxrec als einzige "solide" Quelle), um nachzuprüfen wie gut diese Boxer wirklich sind. Und die übertragenden Sender werden natürlich den Teufel tun, klarzustellen, das die Leute an den Flimmerkisten eben gerade keinen Kampf auf Weltklasseniveau erleben. Man stelle sich vor, man feiert Bayern München als beste Mannschaft der Welt, weil sie gerade den Vatikan geschlagen haben - enthält den Menschen aber vor, dass es da draußen noch Mannschaften wie Barca oder ManU gibt.

Warum kämpft Sturm also B-Level Fighter? Na weil er's kann...

Dass ich erkenne, wie dieses System funktioniert, heisst aber nicht, dass ich mich nicht mehr darüber aufregen darf

Super Beitrag.
Ich denke die von dir genannten Punkte sind wichtiger als die Diskussion, wie schlecht die von Sturm gewählten Gegner sind.

Leider zieht sich so etwas durch den ganzen Boxsport, und Verbände, Promoter und Boxer sind wirklich auf dem besten Weg einen fantastischen Sport in die Versenkung zu treiben.

Die Frage ist wie pojo richtig geschrieben hat nicht, warum Sturm gegen B-Level Fighter boxt, sondern warum er das überhaupt kann.
Und das wirft wiederum ganz andere Fragen auf, wie zum Beispiel:

Warum gibt es 4 große und gefühlte unendlich unbedeutende Weltverbände, die alle für sich in Anspruch nehmen, einen Weltmeister zu haben?

Wie ist es möglich, dass jeder Verband eine absolut gegensätzliche Rangliste zu den anderen Verbänden hat?

Wie kann es sein, dass Boxer wie Kali Meehan auf Platz 2 einer Rangliste stehen und gegen Chagaev um das Recht Haye herauszufordern kämpft?

Warum gibt es so einen Schwachsinn wie Interims-Champions und Superchamps?

Wieso sind Boxer wie Pacquiao, Mayweather, Marquez, Donaire oder Martinez in der breiten Masse deutscher Boxinteressierten weniger bekannt und weniger geschätzt als ein Huck, Stieglitz, Brähmer oder Sylvester?

Warum nimmt die Kampfabsage von Krasniqi in der aktuellen Ausgabe des Box-Sport genau so viel Platz in Anspruch wie der Kampf zwischen Donaire und Montiel?
Im Januar wurde eine P4P Top 50 von The Ring und Box-Sport vorgestellt. Wie ist es möglich, dass im Ranking von The Ring nur 9 Europäer in der Top 50 sind (darunter nur 1 Deutscher), während die Box-Sport 23 Europäer (und davon 7 Deutsche) in den Top 50 P4P-Boxern der Welt sieht?

Wenn selbst Fachzeitschriften nichtmal neutral über ihren Tellerrand hinausblicken können und Weltklasseboxer
Mir fällt kein anderer der breiten Masse bekannter Sport ein, wo die Weltspitze so wenig bekannt ist und so sehr alle einigermaßen passablen lokalen Boxer als Weltspitze verkauft werden.
Beim Fußball weiß jeder, dass Argentinien und Brasilien starke Mannschaften haben. Warum kennt in Deutschland kein Mensch einen Martinez, aber fast jeder Felix Sturm?

Dabei würde ich auch nicht den Boxinteressierten die Schuld geben.
Ich denke, es gibt viele Leute, die sich zwar für Boxen interessieren, aber aus diversen Gründen nicht die Topkämpfe mitten in der Nacht über Internetstreams etc. sehen.
Wie sollen solche Interessenten denn bei dem konfusen Chaos aus zig unterschiedlichen absolut aussagelosen Ranglisten denn den Überblick behalten?

Die vielen Verbände und Ranglisten stiften so viel Unverständnis und Chaos, und die einseitige Berichterstattung durch die Medien tun ihr übriges, um jeden noch so witzlosen Kampf und jeden noch so schwachen Weltmeister gut verkaufen zu können.

Was macht nun Felix Sturm als Neuunternehmer und Boxer?
Er springt natürlich auf den Zug auf, scheffelt ungefährdet Geld, während ein Großteil der fans ihn feiert und für den besten Mittelgewichtler der Welt hält.
Warum sollte er alles aufs Spiel setzen, wenn er das nicht muss, da ihm im Boxsport alle Türen weit geöffnet sind, seinen Titel vor großem Publikum gegen ungefährliche Gegner zu verteidigen, wenn ein Kampf gegen gleichwertige oder sogar noch höher gehandelte Gegner auch nicht mehr Publicity, aber dafür immense Risiken birgt?

Natürlich geht es hier auch um Sport - und dabei um das Ziel, wirklich und unbestreitbar der wahre Champion zu sein, um Legacy, um große, spektakuläre und spannende, ausgeglichene Kämpfe im Sinne eines großartigen Sports - aber leider ist wohl zu viel Geld im Spiel, so dass der Sport selbst immer mehr in den Hintergrund rückt...
 

treize

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'Don't hate the player. Hate the game!'

Andererseits muss er sich auch an dem messen lassen, was er sagt.

Ich, als eher 'hoffnungsloser Romantiker', wünsch' mir aber den Sport im Vordergrund und mehr Transparenz im Sport.

Wenn man deine Fragen auf die Basis runterbricht ist die Krux des Boxens in den vielen verschiedenen Verbänden zu anzusiedeln.

Was ich in diesem Zusammenhang auch äusserst amüsant finde ist, dass man in Deutschland von den 4 anerkannten Weltverbänden spricht.
Wer hat die Verbände denn anerkannt?

Ein Verband der Verbände anerkennt?

Es schreit schon seit Jahren nach einem übergeordneten 'Governing Body' und diese 'World Boxing Series' ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch findet sie nirgends Beachtung.

Auch bei uns, vermeintlichen Experten, nicht.

Scheinbar stehen wir auch auf die Show, den Glamour, den ganzen Popanz der um das Zustandekommen von Kämpfen herum zelebriert wird, sonst würden wir uns evtl. auch mehr für diesen, vergleichweise eher biederen, da mehr auf nur den Sport fokussierten Wettbewerb, interessieren.
 
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Sakaro

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Ich persoenlich denke auch, dass der fehlende "Governing Body" das groesste Problem ist. Generell muss man sich immer vor Augen halten, dass Profisport eine wirtschaftliche Unternehmung ist. Es geht nicht darum den besten Sportler der Welt zu finden, sondern es findet ein Austausch von Unterhaltung gegen Geld statt, der genau so nach Angebot und Nachfrage funktioniert wie etwa Kinofilme. In anderen Sportarten kommt diesem nur weniger Gewichtung zu, da der uebergeordnete "Governing Body", zum Beispiel die Fifa, genuegend Aura hat, um Nachfrage zu generieren. Im Boxen ist es nicht der Fall. Hinzu kommt, dass das gesundheitliche und Karriererisiko sportbedingt beim Boxen sehr hoch ist. Das heisst, dass Boxer wie Felix Sturm Aura erzeugen und trotzdem das Risiko minimieren muessen. Das dies ein schwieriger Balanceakt ist hat UBP gezeigt. Aber die generelle Struktur ist einfach durch den Markt vorgegeben. Der Sport muss profitabel bleiben, ansonsten gaebe es ihn nicht und wir haetten nur Breitensport. Das Unterhaltung nicht immer gleich aussehen muss, ist auch klar. Ein Holyfield kann noch Kaempfe machen, weil eine kleinere Anzahl von Fans gewillt ist fuer seine Kaempfe viel Geld auszugeben. Felix Sturm und die Klitschkos haben sich auf den Massenmarkt spezialisiert und Eurosport bringt oefter mal reinen Boxsport als Nischenveranstaltung ohne grosses Tamtam. Es bleiben aber alles Businessmodelle. Und das ist auch relativ gut, da ansonsten weniger Geld und damit weniger Zeit fuer die Vorbereitungen der Darbietungen da waere und das Niveau eher sinken wuerde.
Gruss Sakaro
 
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Tim B.

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Es schreit schon seit Jahren nach einem übergeordneten 'Governing Body' und diese 'World Boxing Series' ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch findet sie nirgends Beachtung.

???
Ist das diese AIBA-Sache? Die boxen fünf Runden, das ist ja mehr Olympic Boxing Plus.

Außerdem ist das Letzte, was wir brauchen, daß jetzt auch noch die AIBA anfängt, ihren Champion zu krönen. Dazu noch in ner Liga-Geschichte, dann haben wir bald so ne UFC vs. Rest Situation an der Backe, wo Leute nicht mehr gegeneinander boxen könnten, selbst wenn sie wollten.

Letztlich gibt es solche Konkurrenzprobleme in fast jeder Sportart. IRL-CART, NBA-ABA, DTM-STW, WWF-WCW (höhö) etc... Meist löst sich das früher oder später, weil diese Sportarten aufwendig sind und einer einfach Pleite geht und dann geschluckt werden kann.
Boxen ist aber sehr einfach. Siehe Sturm: du brauchst ne Halle, nen Ring und nen Gegner. Ein Kampf und gut. Es war halt nie als Serie ausgelegt, wo man nach x Kämpfen mit Hin- und Rückkampf einen Saisonmeister kührt. Es war immer: du haust den Champ um und bist dann Champ. Das hat ja auch was Uriges.

Wie müssen eigentlich dankbar sein, in Deutschland gäbe es anders wahrscheinlich überhaupt kein Boxen. Maske hätte '93 den Titel von Hill holen müssen (don't think so), Ottke den SMW von Roy Jones (muahaha), Sturm und Abraham hätten von B-Hop den A*sch versohlt bekommen. Vorausgesetzt, einer von denen wäre überhaupt in die Herausforderposition gekommen.

Die meisten Big Fights kommen doch immernoch zustande, dem Geld sei dank. Pacquiao-Mayweather ist leider die traurige Ausnahme. Haye-Klitschko vielleicht auch.
Es ist ja nicht so, daß sich ein Kampf Sturm-Martinez aus sportlicher Sicht aufdrängt. Wie gesagt, wir reden da wahrscheinlich nur drüber, weil Sturm überhaupt Weltmeister werden konnte.
 
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