O-Scoring: Klitschko vs. Pulev (+ Undercard), Hamburg, Germany, 15.11.2014


Chancho

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Der Kampf hätte für Pulev noch ein bischen reputationserhaltender ausfallen können, wenn der Ringrichter nicht in der 3. oder 4. Runde den Kampf unterbrochen hätte, als Klitschko gestolpert ist, sich abdrehte und Pulev Aufwärtshaken und Overhands auf ihn los regnete.
Der Kampf hätte für Pulev auch schon in der ersten Runde vorbei sein können wenn Wladimir nicht so ein hundsmiserabler Finisher wäre. Eigentlich ist das gar nicht zu erklären, wie ein so erfahrener Boxer mit richtig Punch in beiden Fäusten nicht in der Lage ist, einen zwei Mal angezählten Gegner in 1,5 Minuten verbleibender Zeit endgültig aus dem Kampf zu nehmen. :crazy:
 

Totto

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Allen Niederschlägen gingen Aktionen Klitschkos voraus, die dieser seit mindestens zehn Jahren in jedem Kampf 30 mal macht und Pulev fiel gleich beim ersten Mal drauf rein. Klitschko kann den linken Haken aus einem angesetzten Jab schlagen wie kein Zweiter. Das ist bekannt.

Das sehe ich aber anders. Das WK das kann, ist tatsächlich bekannt. Nur - er macht es sehr sehr selten. Wenn er in jedem Kampf alles machen würde, was er kann, gäbe es ja nicht so viel Kritik.

Bin immer noch hin und weg von diesen Haken. Das war auch HW-historisch betrachtet ganz groß.
 

LeZ

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Wenn man sieht dass so ein Volltreffer zu ner Gesichtsfraktur an Jochbein und Oberkiefer gleichzeitig geführt hat, dann kann man auch verstehen wieso ein deutlich leichterer Chambers bei dem gleichen als Wischer über die Schläfe komplett weg war. Da haben auch einige behauptet das wäre ein Dive.
 

pojo

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"Die Zeitung" greift auch auf dass die Bulgaren Jan Delay doof fanden, den Trailer doof fanden, RTL doof fanden, das andere Publikum doof fanden, und doof fanden dass Hayden Pannetiere jetzt ein Kind wirft. Das ist schlechter als Schülerzeitungsniveau, das ist what. Warum muss ich als Veranstalter so einem Harry einen Platz direkt am Ring mit Sekt und rotem Teppich geben ? Bei anderen Sportveranstaltungen sitzen Reporter auch irgendwo weit oben in ihrer Kabine, und nicht neben Pep Guardiola auf der Bank am Spielfeld. Ich bin mir sicher dass die FAZ-Redaktion gar nicht weiss was für eine Grütze ihr "Boxberichterstatter" der vermutlich sonst auf irgendwelchen Foren seinen Müll ergiesst da veranstaltet hat, und was der Stand der Dinge in Sachen OSDT im Boxen und Profi-Leistungssport allgemein ist. Vom dem anderen Dreck was die Bulgaren alles doof fanden mal abgesehen.

Wladimir Klitschko tritt nach Außen hin für Antidopingmaßnahmen ein, die er selbst nicht einhalten will. Das hat einen Nachrichtenwert. Ob du das verstehst/einsiehst, ist mir ziemlich egal. Natürlich gibt es andere Boxer, die sich ebenfalls nicht an diese Bestimmungen halten. Aber die sind eben 1.) nicht so prominent wie WK und 2.) gehen sie nicht öffentlichkeitswirksam damit hausieren, für wie wichtig sie solche umfassenden Antidopingmaßnahmen halten.

Wenn Mario Götze Promo dafür macht, dass Alkohol total schädlich ist, und dann hackedicht auf einer Party gesehen wird, macht das eben mehr Schlagzeilen als wenn das gleiche Marcel Maltritz passiert. Vor allem dann nicht, wenn Maltritz nicht als Gewissen der Nation auftritt.

Wenn der Journalist dann - weil er eben diese Doppelmoral in seinem Artikel beschrieben hat - aus Rache an einen Ort verfrachtet wird, an dem er den Kampf eh nicht richtig verfolgen kann (als könnte man aus 50 Metern Luftlinie erkennen, ob ein Jab im Ziel war oder nicht...) dann schreibt er eben über das, was er in seinem Umfeld sieht - und ja, gibt Bönte und Co für die Drecksbehandlung gleich noch einen mit. Der Vergleich mit dem Fußball hinkt natürlich nicht nur, der sitzt gleich im Rollstuhl. Denn während es beim Fußball von Vorteil ist, den Spielzug/das Spielsystem aus einer größeren Entfernung zu sehen, ist es beim Boxen maßgeblich näher dran zu sein. Im übrigen flimmert auf den meisten Pressetribünen der Fußball-Bundesligisten die Liveübertragung nebenher über die Bildschirme, so dass man bei strittigen Szenen (Elfmeter oder nicht?) wieder nah dran ist.

Niemand braucht Sekt und Roten Teppich (da ist wohl die Übertreibung der letzte Rettungsanker) - aber W-Lan, gute Sicht und ein ausreichend großer Arbeitsplatz sind Standard.
 

007

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Ja, bist Du. Hucks Problem ist das Gleiche, wie es das vieler anderer bisheriger Herausforderer war und wie es das Problem vieler künftiger Herausforderer sein wird. Pulevs taktische Linie hat gestimmt, er konnte sie aber aufgrund eigener Schwächen nicht umsetzen. Wenn man sich das Schwergewicht der letzten zehn Jahre ansieht, woran mangelt es nicht alles?

Miese Kondition/Adipösität bei Herausforderern, mangelndes technisches Vermögen, miese Beinarbeit, fehlende Schlagtechnik, mangelnde Präzision/schlechtes Timing, fehlendes taktisches Verständnis, , nicht vorhandene Ringintelligenz, mangelnder Punch, fehlende Eier/maue Einstellung/falsche Prioritäten - die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen. Kein Boxer des aktuellen Schwergewichts schnürrt ein Paket, dass nicht gravierendere Schwächen aufweist, als Wladimir sie jemals besessen hat - damit ist das Ergebnis schon vorher klar.

Das sieht bei Huck nicht anders aus. Meinen kann der viel und es ist zur Zielerreichung WM-Kampf auch legitim. Huck kann diesen WM-Kampf auch bekommen. In dem geht er dann aber noch viel gnadenloser unter, als es bei Pulev & Co. der Fall war. Huck ist maßgeschneidert für Wladimir.

Ja, da gebe ich Dir recht und ich muss mich mit Blick auf Marco Huck korrigieren.

Trotzdem hat meiner Meinung nach der Samstag schon gezeigt, dass Klitschko getroffen werden kann, wenn man es richtig angeht. Und allein das gibt, trotz der insgesamt bärenstarken Vorstellung von Klitschko, Hoffnung für die Zukunft. Denn in den letzten Kämpfen wirkte der Ukrainer selbst gegen Gegner, die eigentlich über eine gute Offensive verfügen (wie Povetkin oder Haye) schlicht unverwundbar. Pulev hat deutlich gezeigt, dass man Klitschko in Schwierigkeiten bringen kann. Einem Fury oder Wilder räume ich daher schon Siegchancen ein, auch wenn diese sicherlich überschaubar sind....
 

Franz

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Was da so behauptet wird, um zu "beweisen" man würde nicht dopen reizt zum lächeln. Glaube mir alle, selbst die Behinderten Spitzensportler dopen. Es gibt im menschlichen Leben viel Wahrheit auf Verabredung, religiös, politisch, sozial. Der Doping Hokuspokus gehört dazu.

Teufelchen, und gedopt haben natürlich immer die anderen;)
 
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