Langweiliger Abend. Meine Eindrücke.
Sturm - Gevor:
1) Ich fragte mich noch lange nach dem Kampf, ob sich Timm und Sturm die "Spezialtaktik" zwischen zwei Hefeweizen und 'nem Klaren auf dem Bierdeckel einer Hamburger Spelunke zurecht gelegt haben. Das war gar nichts. Sturm geht toe-to-toe mit einem Wühler und opfert seine Stärken - also Beweglichkeit im Oberkörper, der Jab, die Beinarbeit - für nichts und wieder nichts. Man kann die ersten sechs, sieben Runden durchaus Gevor geben, der deutlich aktiver war. Allerdings...
2) ...hätte man ihn für die Aktionen mit dem Kopf auch verwarnen können. Sturm brachte, soweit ich das sehen konnte, außer einigen Einzelschlägen nicht viel zustande. Meistenteils verbrachte er die Zeit hinter der Doppeldeckung und ließ den anstürmenden Gevor nach Lust und Laune toben.
3) Sturm wurde besser, als Gevor röchelnd durch den Ring stampfte und seine Deckung vernachlässigte. Hierbei zeigte sich deutlich...
4) ...ein Problem, das ich bei vielen Sdunek-Schützlingen schon sehen konnte: Es fehlt Plan B. Sturm kam ab der sechsten oder siebten Runde etwas besser in den Kampf, was sicherlich auch Gevors nachlassenden Kräften geschuldet war, aber jener versuchte, noch genauso schematisch nach vorne zu stürmen wie in den ersten Runden. Ähnliches ist man von Dimitrenko gewohnt; der findet nur selten ein Mittel gegen unbequeme oder gut eingestellte Gegner.
5) Hätte Sturm mehr Punch, wäre die Kiste in den hinteren Runden zugenagelt worden. Gevors Abenteuer mit Abraham lässt grüßen.
6) Die Entscheidung zu Gunsten Sturms ist vertretbar; überhaupt wäre alles, was sich im Bereich eines Unentschiedens, eines knappen Sturm- oder Gevor-Siegs abgespielt hätte, vertretbar gewesen. Gevor gewann die ersten Runden über die Aggressivität. Sturm war in den mittleren Runden (außer der siebten) i.e. auf Augenhöhe. Mit Titel-Bonus leicht drüber. In den hinteren Runden war er dann doch klar besser. Hatte es dann 115-113 pro Sturm. Ein Klassenunterschied ist es nicht gewesen, soviel ist sicher. Aber auch keine Robbery.
7) Gevors Abgang war unprofessionell. Sowas nennt man selbsterfüllende Prophezeihung. Der Mann hat sich den Betrug in Interviews farbenreich ausgemalt und dann die Spule nach der Punktentscheidung einfach laufen lassen.
--
Zbik - Spada
1) Grottenkampf, Schlaftablette, Langweiler.
2) Einige monieren hier, daß man Zbik einen Punkt für das ständige Klammern hätte abziehen müssen. Stimmt. Gleiches gilt doppelt und dreifach für Spada, der richtig dreckig und unsauber geboxt hat. Nierenschläge, Schläge auf den Hinterkopf, halten und schlagen, mit dem Kopf voran in den Mann springen - das ganze Programm vom Italiener. Als nicht-deutscher Gastboxer ("Underdog") genießt er hier sowas wie Welpenschutz. Komisch.
3) Der Müll war schwer zu scoren. Meiner Meinung nach kann man beide knapp vorne haben. Vernünftig wäre wohl ein Unentschieden gewesen, bei derartigem Schrott sollte man keine Sieger küren, erst recht keinen Interimsweltmeister.
4) Zbik hat gute Anlagen, aber, wie ich oben schrieb, leidet er unter dem selben Schicksal wie viele Sdunek-Boxer. Er kann seinen Stiefel schön runterboxen - aber sich im Kampf selber auf 'nen Gegner umstellen, das kann er nicht.
5) Kelly "Himbeergeist" Pavlik putzt die beiden zwischen Pennerdusche und Frühschoppen, wenn's sein muss.
Sturm - Gevor:
1) Ich fragte mich noch lange nach dem Kampf, ob sich Timm und Sturm die "Spezialtaktik" zwischen zwei Hefeweizen und 'nem Klaren auf dem Bierdeckel einer Hamburger Spelunke zurecht gelegt haben. Das war gar nichts. Sturm geht toe-to-toe mit einem Wühler und opfert seine Stärken - also Beweglichkeit im Oberkörper, der Jab, die Beinarbeit - für nichts und wieder nichts. Man kann die ersten sechs, sieben Runden durchaus Gevor geben, der deutlich aktiver war. Allerdings...
2) ...hätte man ihn für die Aktionen mit dem Kopf auch verwarnen können. Sturm brachte, soweit ich das sehen konnte, außer einigen Einzelschlägen nicht viel zustande. Meistenteils verbrachte er die Zeit hinter der Doppeldeckung und ließ den anstürmenden Gevor nach Lust und Laune toben.
3) Sturm wurde besser, als Gevor röchelnd durch den Ring stampfte und seine Deckung vernachlässigte. Hierbei zeigte sich deutlich...
4) ...ein Problem, das ich bei vielen Sdunek-Schützlingen schon sehen konnte: Es fehlt Plan B. Sturm kam ab der sechsten oder siebten Runde etwas besser in den Kampf, was sicherlich auch Gevors nachlassenden Kräften geschuldet war, aber jener versuchte, noch genauso schematisch nach vorne zu stürmen wie in den ersten Runden. Ähnliches ist man von Dimitrenko gewohnt; der findet nur selten ein Mittel gegen unbequeme oder gut eingestellte Gegner.
5) Hätte Sturm mehr Punch, wäre die Kiste in den hinteren Runden zugenagelt worden. Gevors Abenteuer mit Abraham lässt grüßen.
6) Die Entscheidung zu Gunsten Sturms ist vertretbar; überhaupt wäre alles, was sich im Bereich eines Unentschiedens, eines knappen Sturm- oder Gevor-Siegs abgespielt hätte, vertretbar gewesen. Gevor gewann die ersten Runden über die Aggressivität. Sturm war in den mittleren Runden (außer der siebten) i.e. auf Augenhöhe. Mit Titel-Bonus leicht drüber. In den hinteren Runden war er dann doch klar besser. Hatte es dann 115-113 pro Sturm. Ein Klassenunterschied ist es nicht gewesen, soviel ist sicher. Aber auch keine Robbery.
7) Gevors Abgang war unprofessionell. Sowas nennt man selbsterfüllende Prophezeihung. Der Mann hat sich den Betrug in Interviews farbenreich ausgemalt und dann die Spule nach der Punktentscheidung einfach laufen lassen.
--
Zbik - Spada
1) Grottenkampf, Schlaftablette, Langweiler.
2) Einige monieren hier, daß man Zbik einen Punkt für das ständige Klammern hätte abziehen müssen. Stimmt. Gleiches gilt doppelt und dreifach für Spada, der richtig dreckig und unsauber geboxt hat. Nierenschläge, Schläge auf den Hinterkopf, halten und schlagen, mit dem Kopf voran in den Mann springen - das ganze Programm vom Italiener. Als nicht-deutscher Gastboxer ("Underdog") genießt er hier sowas wie Welpenschutz. Komisch.
3) Der Müll war schwer zu scoren. Meiner Meinung nach kann man beide knapp vorne haben. Vernünftig wäre wohl ein Unentschieden gewesen, bei derartigem Schrott sollte man keine Sieger küren, erst recht keinen Interimsweltmeister.
4) Zbik hat gute Anlagen, aber, wie ich oben schrieb, leidet er unter dem selben Schicksal wie viele Sdunek-Boxer. Er kann seinen Stiefel schön runterboxen - aber sich im Kampf selber auf 'nen Gegner umstellen, das kann er nicht.
5) Kelly "Himbeergeist" Pavlik putzt die beiden zwischen Pennerdusche und Frühschoppen, wenn's sein muss.