Ich habe die Card jetzt auch komplett gesehen und ich fand, es war die beste Goldenboy-Card seit langer Zeit. Bei den Prelims waren zwei ganz gut gematchte Kämpfe, Ramirez vs. Bonilla war ein ganz guter Kampf, auch wenn die Punktrichter die gute Arbeit von Bonilla komplett ignoriert haben.
Martin vs. Lundy war auch von den Fähigkeiten gut gematcht, aber natürlich durch Martin auch langweilig. Wie die Punkturteile entstanden sind, bleibt wohl auch für immer ein Geheimnis.
Esparza vs. Guzman war besser als erwartet, aber bei den Frauen fehlt echt meistens die Power in den Fäusten. Guzman war vom Stil her eigentlich auf Power ausgelegt, aber sie hatte die halt nicht. Was man aber schon sehen konnte war, dass für Esparza Bodyshots zum Verhängnis werden können. Da hätte Guzman mehr investieren sollen.
Hooker vs. Cobbs war nett und Cobbs hat es auch ganz gut gemacht, aber bitte bitte jetzt nicht Cobbs gegen Ortiz stellen. Cobbs passt gar nicht zu Ortiz. Er ist offen und wenn er so wie gegen Hooker in Ortiz reingeht, gibt es einen Highlight-Reel-KO für Ortiz.
Und da kommen wir zum Hauptkampf: Ortiz vs. McKinson
McKinson hat seinen Gameplan eigentlich ziemlich perfekt geboxt und hatte trotzdem keine Chance. Respekt an Ortiz!!! Auch wenn Ortiz hier kritisch gesehen wurde, bin ich der Meinung, dass er das richtig gut gemacht hat. McKinson ist unorthodox und sehr genau. Ortiz sah zwar zeitweise aus, wie ein Roboter, der versucht, Fliegen zu klatschen, aber McKinson konnte mit seinen Kontern nichts ausrichten, weil Ortiz von der Beinarbeit sehr sehr gut stand. Die eine Chance, die McKinson zu haben glaubte, war ja, dass Ortiz nach seinen harten Schlägen offen und außer Balance sein würde.
McKinson hat ja auch zwei-, dreimal seine sehr guten Haken anbringen können. Ortiz ist aber im Stand fast komplett stabil geblieben. Ein Kongo ist bei so einem Haken von McKinson mit dem Handschuh zum Boden gegangen. Ortiz hat mich da an den jungen Golovkin erinnert, bei dem ja auch immer gesagt wurde, dass er nach den Power-Schlägen offen war, aber er hatte wie Ortiz immer komplett die Kontrolle über seinen Körper und die Position im Ring. Deshalb fand ich Ortiz schon beeindruckend.