Hab den Kampf gestern mit meinem Vater geschaut. Der hat schon nach der ersten Runde angeekelt gemeint, dass diesese Gewürge rein gar nichts mehr mit dem Sport zu tun hat, für den er vor 40 Jahren als Schüler heimlich nachts vorm Fernseher gesessen hat.
Verstehe nicht, wie man Povetkin an den Geschehnissen eine Mitschuld geben kann. Klar, ab Runde sieben (da war der Kampf eh schon rum) hat er den Clinch dann auch mal dankend angenommen, aber vorher? Povetkin MUSS halt irgendwie in den Infight kommen. Die (zugegeben eindimensionale) Wahl seiner Mittel: Er versucht unter WKs Führhand durchzutauchen, um an den Mann zu kommen. Doch Klitschko kommt ihm dann einfach jedesmal einen Schritt entgegen, klammert ihn ab und drückt ihn runter. Povetkin rennt doch nicht wie ein wilder Stier in den Mann rein, wie hier behauptet wird. Der "Zusammenprall" kommt doch immer nur dadurch zustande, dass WK, wenn Pove ran will, aus taktischen Gründen ganz bewusst einen Schritt auf ihn zu macht.
Ganz eklig natürlich auch, mit der Schlaghand in den Mann reinzufallen, um von vorn herein jeden Konter zu unterbinden. Ebenso das ständige Rumgeschubse, Beinstellen und in die Seile drücken. Die ausgestreckte Führhand hab ich gestern etwas weniger gesehen als sonst. Aber das hat den Braten bei soviel Unfairness dann auch nicht mehr fett gemacht.
Irgendwie würd ich echt ganz gern Huck gegen WK sehen. Huck könnte zwar auch nix ausrichten, würde bei der ganzen Clincherei aber eventuell irgendwann austicken und Wladimir mal schön das Knie in die Weichteile ziehen. Dafür würde ich mir dann vorher auch das strunzdoofe RTL-Rahmenprogramm geben.