Geffrard hat viel ausgehalten. Sonst kam nicht viel.
Ist Geffrards Problem nicht gerade, dass er nicht viel aushalten kann? Ich hatte ja vor dem Kampf schon mal ein bisschen Geffrards Profikarriere betrachtet. Bei der Übertragung fand ich die Erzählung über seine Amateur-Vorgeschichte am interessantesten. Gefrrard war ja wohl ein Top-Amateur, hat 2010 in den USA die Polizeiliga, Golden Gloves und die Amateurliga gewonnen, wurde dann bei Golden Boy als A-Seite verpflichtet und ist danach im ersten Kampf gleich KO gegangen und hat im zweiten Kampf auch noch nach Punkten verloren. Dadurch hat Golden Boy in dann fallen gelassen und er musste bei einem kleinen Promoter anheuern.
Durch die Amateur-Karriere macht es auch Sinn, dass er gerne als Sparringpartner gebucht wird, weil er alles kann und man mit ihm gut alles trainieren kann. Durch die Vorgeschichte macht es aber auch Sinn, dass ihn später kein größerer Promoter mehr anstellen wollte.
Ich fand im Kampf hat mein sein Problem gut gesehen. Wenn er geschlagen hat, hat er gut getroffen und Smith Jr. konnte durch seine Schläge auch nicht durchmarschieren, aber er hatte nicht die Härte, sich zu öffnen und Smith Jr. richtig unter Druck zu setzen. Der KO war ja auch eher eine Aufgabe. Er hätte da ja noch wieder aufstehen können. Die Ecke hat ihm die Schmach erspart, selbst sitzen zu bleiben, aber er hätte nicht versucht aufzustehen. Und das ist doch sein Problem. Die erste und zweite Reihe versuchen immer weiterzumachen, bis zum Kollaps und vertrauen darauf, dass der Ringrichter und die Ecke auf sie aufpassen. Diese Grundhärte hat Smith Jr. und das bringt ihn zu Siegen, auch wenn er technisch unterlegen ist. Gefrrard hat diese Grundhärte nicht und kann deshalb nur bei Schönwetter gewinnen, aber jeder wirklich zähe Boxer aus der zweiten Reihe wird ihn immer überpowern.