Jungs, wenn ihr noch Beweise braucht, mit was für einem Experten ihr es hier zu tun habt :clown: :clown::
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Ja, OK... Gibt jetzt natürlich wilde Theorien, was passiert ist. Fakt ist: vor 5 Tagen hat Lurie die Frage, ob Roseman GM bleibt, nicht einmal ernst genommen, er hat darüber gelacht. Jetzt ist er entmachtet. Also muss irgendwas vorgefallen sein, Lurie gibt das mehr oder weniger direkt auch zu.
Ob Gamble jetzt entlassen wurde in Vorbereitung auf den Move (er will ja GM werden, vermutlich) oder ob Kelly wütend war, weil Gamble entlassen wurde und dann mit Rücktritt gedroht hat, wenn er nicht die Macht bekommt - das ist die Frage.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache. Das hat nichts mit Kelly als HC zu tun - den Job macht er mMn sehr gut. Nicht fehlerfrei, aber wer ist schon fehlerfrei? Insgesamt ist er mit einem 4-12 Team (vor seiner Zeit) zweimal 10-6 gegangen, einmal hat es für die Playoffs gereicht, einmal nicht. Da haben schon herausragende Coaches schlechtere Bilanzen in ihren ersten zwei Jahren gehabt. Jim Harbaugh mit nahezu dem totalen Erfolg in den ersten drei Jahren ist eine Ausnahme.
Kelly versteht auch mehr von Football als Roseman, ich denke das ist unstrittig. Aber so ein paar Sachen schmecken mir nicht. Ich habe das Gefühl, Kelly denkt zu kurzfristig für den Job des GM. Er macht bisher den Eindruck (ich hoffe, das ändert sich noch), als sei er der Anti-Belichick. Der ist als GM nun auch nicht immer erfolgreich, aber es ist legendär, wie er die Spieler
am Ende ihrer Prime gehen lässt. Bei Kelly befürchte ich das Gegenteil. Mit zu vielen Leuten für ordentlich Geld am Ende ihrer Prime bekommst du als NFL Team ein Problem.
Meine Befürchtung ist, dass die Eagles zu einem alten Team werden, weil er verdiente Veterans ums verrecken behalten will und dafür junge Spieler nicht entsprechend fördert. Das ist als HC das eine, für einen GM nochmal etwas anderes.
Dazu kommen dann solche Geschichten wie den 5th rounder Taylor Hart, bei dem Kelly offen und ehrlich zugab, dass er ihn in der dritten Runde wollte (Hart war inactive on gameday die ganze Saison). Klar, ich traue Kelly zu, dass er in dieser Hinsicht dazulernt. Er wird ja auch noch einen GM verpflichten, dem er vertraut. Hoffentlich kennt der das Spielchen bei Trades, contract negotiations und dem Draft. Best case: Kelly findet einen GM, mit dem er so gut zusammenarbeitet wie Carroll mit Schneider (und wer die Hosen bei den Seahawks an hat ist kein Geheimnis, Carroll hat Schneider verpflichtet, nicht umgekehrt). Aber es braucht mMn innerhalb der Franchise ein Korrektiv für Kellys kurzfristiges Denken.
Kelly hat durch seine Oregon Zeit Erfahrung darin, die totale Macht über ein program zu haben. Er hat keine Frau und keine Kinder, er lebt Football 24/7, an der Zeit sollte es nicht mangeln. Ich denke, paradoxerweise erzeugt aber seine Zeit bei Oregon dieses kurzfristige Denken. Im College hast du im Normalfall maximal 4 Jahre mit einem Spieler. Da handelt man anders und muss anders denken, als wenn man 10 Jahre Erfolg haben will.
Wenn Lurie vor der Entscheidung stand: neuen Coach verpflichten oder Kelly die totale Kontrolle geben - ich verstehe dann schon, weshalb er Kelly die Macht gegeben hat. Aber ganz ohne Risiko ist das nicht. Meine Bauchschmerzen sind durchaus spürbar.
Ich hoffe einfach mal, Kelly trifft sich für ein, zwei Tage mit seinem Kumpel Belichick und "philosophiert" mal über den Job eines GMs. Hoffentlich macht Belichick deutlich, dass es als GM nicht nur darum geht, den Tag zu gewinnen (win the day), sondern die nächsten 3-5 Jahre. Und dass die Patriots nur deswegen der absolute Stammgast in den Playoffs sind, weil der GM Belichick aus finanziellen und perspektivischen Gründen auch mal Spieler entlässt oder tradet, die der HC Belichick vielleicht noch gerne im Kader hätte...