Olympia 2024 - Rückschau


Lord Krachah

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Ich mach mal einen Thread auf. Hier kann ja jeder Highlights, Lowlights, Verbesserungsvorschläge usw. usf. der Olympischen Spiele 2024 aufschreiben. Ich mach mal den Anfang und gehe auch die einzelnen Sportarten mal durch. Insgesamt fand ich die olympischen Spiele überragend. Ich bin ohnehin ein riesiger Fan des Fokus auf Randsportarten, der Gelegenheit seinen eigenen Horizont zu erweitern. Ich nehme deswegen eigentlich immer Urlaub für die Spiele. Bin halt Fan. :D

Paris war ein Jackpot. Großartige Bilder, Frankreich hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Vielleicht liegt es an einer unbewussten Eurozentrik, aber seit London war ich nicht mehr so begeistert.

Die erste Woche habe ich im Wesentlichen selbst die Regie geführt. Dann wurde mir das etwas zu anstrengend und ich hab dem Hauptprogramm weitestgehend vertraut, zumal auch Konferenzschaltungen nötig waren. Das beseitigt halt auch die Bias die man sonst bei der Auswahl der Sportarten hat (sonst hätte ich z.B. nie Golf geguckt). Bis auf so manch krasse Regiefehlentscheidung war das eigentlich ganz ok und gefühlt besser als vor 8 Jahren z.B.

Badminton

Kaum was gesehen, den Sport finde ich aber eigentlich nicht schlecht. Der Modus mit den 3er Gruppen spricht mich aber gar nicht an. Warum nicht direkt mit KO-Modus wie in den vergleichbaren Sportarten starten?

Basketball

3x3 Basketball war für mich eine der Entdeckungen der Spiele. Vor 3 Jahren ging es weitgehend an mir vorbei, durch den deutschen Erfolg hatte man Fokus drauf und da hat mich der Sportart mit seiner Geschwindigkeit durchaus eingenommen. Ist halt durch die kurzen Spiele auch sehr olympiageeignet. Ich konnte aber die 8er Gruppe, so dass jeder zweimal gegeneinander spielt überhaupt nicht nachvollziehen. Warum nicht 2 4er Gruppen, wo jedes Spiel auch wirklich von Bedeutung ist? Olympia ist doch eh aufgebläht, da kann man doch was rausnehmen.

Der klassische Basketball hatte aber auch seine Momente, wobei die Spiele aber einfach elendig lange dauerten. Es passiert so viel parallel, da finde ich das immer etwas schwierig. Zudem mag ich da die Gruppenphase auch nicht, bei der fast jeder dritte auch weiterkommt. Ist mir deshalb zu wenig Spannung drin.

Bogenschießen

Das ist so ein klassischer olympischer Sport. Leichter, knackiger Modus. Sehe ich immer wieder gerne. Aus deutscher Sicht mit der Silbermedaille natürlich auch ein richtig schöner Erfolg.

Boxen

Meiner Meinung nach einer der großen Verlierer dieser olympischen Spiele. Völlig überschattet von der Geschlechterdiskussion. Sportlich bin ich mir auch nicht sicher, ob die Aufteilung (weitgehend) pari pari zwischen Männern und Frauen dem Wettbewerb gut getan hat. Zu gering ist die Leistungsdichte im Frauenboxen. Dann durften ja Profis mitmischen, das haben aber sehr wenige getan und die echten Stars (Jalolov) wirkten dann wie Erwachsene unter Kindern. Ein Sport auf dem Weg nach draußen! Aus deutscher Sicht war Tiafack natürlich das große Highlight. Wobei da der kurze Weg zur Bronzemedaille natürlich wenig Gelegenheit zum Mitfiebern gibt.

Fechten

Wurde der großartigen Kulisse leider so gar nicht gerecht. Seppelt mal wieder mit einem Skandal, an dessen Wahrheitsgehalt ich persönlich wenig Zweifel habe. Für den neutralen Zuseher zudem kaum noch schaubar. So hart das klingt, so kann ich keinen Mehrwert erkennen.

Fußball

Frauenfußball hat mich für Hrubesch gefreut. Besonders ansehnlich war es aber nicht, so ehrlich muss man sein. Herrenfußball habe ich nicht gesehen, würde ich ohnehin streichen (wobei ein User zurecht woanders darauf hin gewiesen hat, dass es dann mit der Geschlechterparität nicht mehr aufgeht).

Gewichtheben

Hab ich gar nichts gesehen, kann ich ohnehin wenig mit anfangen. Spätestens die ganzen Skandale in den letzten Jahren haben für mich da den Stecker gezogen.

Golf

Durchaus spannend. Hätte ich vorher auch nicht unbedingt gedacht. Aber für mich, der so viel wie möglich sehen möchte, ist das aber alles einfach zu lange. Vielleicht doch die Runden trennen und immer wieder Leute rausfliegen lassen, damit alle am letzten Tag bei 0 anfangen (Puristen killen mich jetzt wahrscheinlich:D)? In anderen Sportarten hat man das ja ganz erfolgreich gemacht. Aber am letzten Tag kann es jedenfalls so oder so echt spannend werden.

Handball

Aus deutscher Sicht ist Silber natürlich ein toller Erfolg. Und das Spiel gegen Frankreich war eines der Momente dieser olympischen Spiele. Aber: Der Modus mag zwar Tradition haben, aber ich kann den gar nicht nachvollziehen mit diesen 6er Gruppen, von denen 4 weiterkommen. Warum macht man nicht 4er Gruppen? Selbst mit einer 4ten Gruppe hätte man dann 6 Spiele eingespart. So sind mir die Gruppenspiele oft zu unwichtig.

Hockey

Hinsichtlich der Gruppen gilt hier genau das Gleiche wie bei Handball. Mir persönlich ist der Sport zu sehr darauf fixiert, dem Gegner den Ball gegen den Fuß im Kreis zu hauen. Bei Olympia sehe ich es aber trotzdem gerne. Und die Penalty Schießen bei unseren deutschen Teams waren super dramatisch.

Judo

Ich hab glaube ich fast alle Kämpfe mit deutscher Beteiligung gesehen. Ohne Kommentar bin ich da aufgeschmissen. Und die Anzahl der Kämpfe, die der Ref entscheidet, ist für meinen Sportgeschmack zu viel. Spannend ist es aber ohne Zweifel. Und die Idee einen weiteren Baum für eine Bronzemedaille für die Viertelfinalverlierer zu eröffnen, ist auch ganz gut.

Kanusport

Kanurennsport finde ich top. Die Schnellsten kommen weiter oder gewinnen, da kann man selbst als absoluter Laie nichts falsch machen. Dann dauert es nur wenige Minuten. Versuche ich also immer mitzunehmen. Es gab dieses Jahr viele Veränderungen. Teilweise wurden Strecken abgeschafft (K1 200m), andere wurden verkürzt (K2 und C2 jetzt einheitlich 500m). Weiß nicht, ob es das unbedingt gemusst hätte. Aus deutscher Sicht war es sogar besser als in Tokio. Finde ich top.

Kanuslalom finde ich ohnehin großartig. Und jetzt ist es auch noch besser! Kajak Cross ist einfach ne geniale actionreiche Sportart (deswegen hat es die beiden Sprintstrecken erwischt), Boot gegen Boot, ständige Wendungen. Eine der Entdeckungen der Spiele. Ich freu mich schon auf die nächsten Spiele! Aus deutscher Sicht zwar schwächer als vor 3 Jahren. Da war es aber auch extrem gut.

Leichtathletik

Immer wieder gut. Jedes Mal denke ich, ich müsste mehr auch zwischen den Spielen sehen. Die erste deutsche Goldmedaille im Kugelstoßen der Frauen seit 28 Jahren (Kumbernuss, ist wirklich so lange her) war dann noch das Sahnehäubchen. 50km Gehen der Männer musste zum Leidwesen von @Young Kaelin dran glauben. Dafür gab es die Mixed Staffel. Ist wohl ok. Gehen ist aber nicht so meins.

Moderner Fünfkampf

Ich finde den laser run ja persönlich ziemlich dramatisch. So eine Art Sommerbiathlon. Und auch die Präsentation aller Wettbewerbe in einem Stadion ist top. Ich sehe es also nicht so negativ, wie sonst glaube ich jeder im Forum.:D Aber der Reitwettbewerb ist leider totaler Schrott. Mal sehen, wie das mit dem Hindernislauf wird (oder ob das nicht das Laufen zu sehr in den Fokus rückt). Mit der Idee des Fünfkampfs hat es zudem auch nichts mehr zu tun. Es könnte also diese ohnehin schon Randrandsportart endgültig ins Hintertreffen bringen.

Radsport

Gehen wir mal die einzelnen Sub-Disziplinen durch. Auf Bahnrad freu ich mich immer besonders. Nur Madison werde ich nie so richtig verstehen. Wurde mir auch - angesichts der Tatsache, dass die meisten Wettbewerbe nur wenige Sekunden bis Minuten dauern - viel zu wenig im Hauptprogramm übertragen. Heute gab es dann auch noch im Sprint das Highlight aus deutscher Sicht, wobei die Goldmedaille etwas fehlte. In den vergangenen Jahren war glaube ich immer mal was dabei.

BMX-Freestyle ist nicht meins. BMX-Rennen sind dagegen absolut dramatisch und auch schön chaotisch. War leider viel parallel, sonst hätte ich mir die alle angeguckt. Zu Mountainbike fällt mir auch nichts negatives ein. Ohne Punktrichter bringen mir Sportarten ohnehin mehr Spaß.

Bei den Straßenrennen habe ich, seitdem das Team Telekom meine Sportnaivität endgültig beseitigt hat, weitestgehend den Anschluss verloren. Bei der Streckenführung und den Zuschauermassen bin ich aber trotzdem dran geblieben. Einfach nur wow!

Reiten

Ich bin da auch eher ambivalent, hab mich aber diesmal (vielleicht das erste Mal überhaupt) ein wenig auf das Dressurfinale eingelassen. Das sieht schon toll aus. Gerade bei der Werth fand ich das schon als Laie beeindruckend.

Und im Springreiten war natürlich die Goldmedaille von Kukuk wahrscheinlich eine der größten Überraschungen dieser Spiele und auch extrem spannend anzuschauen. Erste Goldmedaille seit 28 Jahren (so erfolgreich ist Deutschland im Springreiten anders als in den anderen Teildisziplinen nämlich nicht).

Vielseitigkeitsreiten habe ich kaum gesehen. Kann ich entsprechend wenig zu sagen.

Ringen

Im Ringen geht es mir so wie beim Judo. Ich hab wenig Ahnung und es wird mir persönlich zu viel vom Ref entschieden. Das macht es dann nicht besonders spannend für den laienhaften Zuseher. Aus deutscher Sicht war das ganze dann auch noch reichlich katastrophal. Über alle deutschen Teilnehmer verteilt gab es insgesamt nur 3 Siege. Da war also reichlich wenig irgendwie knapp an den Medaillen vorbeigeschrammt. Griechisch-Römisch finde ich dann noch weniger verständlich als Freistilringen, da gab es aber immerhin mit dem Olympiasieg von Lopez wohl eine der Storys der Spiele.

Rudern

Rudern sehe ich auch immer gerne. So wie die Aufteilung Schwimmen / Leichtathletik mag ich auch die Aufteilung Rudern / Kanusprint. Aber gefühlt sind jedes mal weniger Deutsche dabei, was ein wenig die Gelegenheit nimmt, so richtig mitzufiebern. Mit dem ersten Olympiasieg im Einer seit 32 Jahren hat Zeidler hier natürlich das deutsche Highlight gesetzt. Aber auch ne Sportart die ich zwischen den Spielen gerne mehr sehen würde.

Rugby

Leider wieder nichts gesehen. Nehme ich mir eigentlich immer vor, aber es gibt einfach zu viel anderes und hier war die Hälfte auch schon vorbei bevor es angefangen hat. Vielleicht dann in LA.

Schießen

Eigentlich ne spannende Sportart. Aber irgendwie auch die einzige, wo die Qualis noch nichtmal im Stream auf Discovery+ liefen. Schon schräg. Auch ansonsten frage ich mich immer, warum man den Sport nicht einfach so überträgt wie Biathlon. Aber wenn mehr als 2 parallel schießen, macht es mehr Sinn die Ergebnisse zu lesen als den Sport zu gucken. Was ja nun auch nicht Sinn der Sache ist. Ein Mixed Trap Team war zugunsten eines Mixed Skeet Teams gestrichen worden. Ich kenn nichmal den Unterschied.

Schwimmsport

Märtens natürlich das Highlight aus deutscher Sicht. Erste Goldmedaille seit 36 Jahren! Aber auch ansonsten starke Ergebnisse des deutschen Teams. Machen die da irgendwas besser als in anderen Sportarten oder war es Glück? Ansonsten kann man mit dem Schwimmen nichts falsch machen, so wie in der Leichtathletik, immer das Highlight der ersten Woche. Das Freiwasserschwimmen wurde ein wenig von den Wasserbedingungen überschattet, aber die Medaille war natürlich ne schöne Überraschung.

Synchronschwimmen und Wasserball (schönes Paar in einem Satz übrigens :D ) habe ich nicht gesehen, obwohl ich die zweite Disziplin eigentlich ganz unterhaltsam finde.

Wasserspringen hatte sehr viel Sendezeit, sieht ja auch gut aus, aber das ist so eine Sportart wo mir die Übermacht einer Nation ein wenig die Spannung raubt.

Segeln

Will ich eigentlich auch immer mehr von sehen. Aber immer wenn ich eingeschaltet hatte, wehte kein Wind. Außerdem ist mir der Modus - wie beim Golf - mit den zig Rennen für Olympia zu umständlich. Es gab unzählige Änderungen in den Wettbewerben zwischen den Spielen. Waren sie gut? Keine Ahnung.

Skateboard

Überhaupt nicht meins. Ich fand auch die unzähligen echt jungen Kinder in den Frauenwettbewerben echt störend. Kinder haben im Leistungssport nichts zu suchen. Das gilt auch für vermeintlich coole Sportarten.

Sportklettern

Tolle neue Sportart. Ich war sehr beeindruckt. Von mir aus auch gerne in 3 Wettbewerbe aufteilen (mit Lead und Bouldern getrennt). Hat mir jedenfalls jetzt schon mit dem separaten Speedwettbewerb deutlich besser gefallen als vor 3 Jahren.

Surfen

Vor 3 Jahren war es eher das Warten auf die Welle, so war das in diesem Setting natürlich toll. Ob das jetzt etwas ist, was sich richtig bei Olympia etabliert, wird die Zukunft zeigen. Hängt wohl immer ein wenig vom Ausrichter ab.

Taekwondo

Wenig gesehen. Auf dem Papier attraktiv, aber gerade bei den Körpertreffern konnte ich als Laie überhaupt nicht erkennen, ob das nun ein Treffer ist oder nicht und warum nicht. Schon so lange olympisch, aber so richtig warm werde ich einfach nicht.

Tanzsport

Breakdance ist glaube ich die erste olympische Tanzform. Warum nicht? Ich hab bei den Finals reingeguckt und fand es durchaus unterhaltsam. Athletisch war es jedenfalls allemal. Aber es ist ne Punktrichtersportart.

Tennis

Mit großen Momenten mit dem Sieg von Djokovic oder dem tollen Lauf von Kerber. Aber meiner Meinung nach ein völlig überdimensioniertes Turnier mit viel zu vielen Teilnehmern. Es gab so viel Tennis, dass z.B. die Doppelviertelfinals völlig in der Masse untergingen. In einer Woche gab es da einfach keine Luft zum Atmen. Da sollte man in den Einzeln zumindest eine Runde streichen und die Anzahl der Teilnehmer pro Land nach unten regulieren. Jedenfalls meine Meinung.

Tischtennis

Schade, dass es diesmal nicht mit einer Medaille geklappt hat. Ansonsten war natürlich das Highlight, dass ja vielleicht mit Frau Kaufmann ein kleiner Stern aufgegangen ist und dass die chinesische Dominanz von einem Schweden mit einem eckigen Schläger zumindest ein wenig gebrochen wurde. Sehe ich jedenfalls immer wieder gerne bei Olympia.

Triathlon

Wurde ein wenig von der Wasserqualität überschattet. Ist aber ein toller Sport und diesmal hat es sogar mit einer Goldmedaille geklappt. Wahnsinn!

Turnsport

Kunstturnen mit der großen Biles Show. Da sitzt dann auch mal die ganze Familie vorm Fernseher. Ist doch schön, auch wenn es nicht so mein Ding ist. Wo Punktrichter walten, geht einfach immer so viel schief. Sieht man ja jetzt auch wieder. Vom Trampolinturnen habe ich diesmal kaum was gesehen.

Hut ab vor der Rhythmischen Sportgymnastik. Mit der deutschen Brille habe ich das erste mal seit Brzeska wieder reingeguckt. Und gefühlt hat sich das ja enorm entwickelt. Toller Sport mit einem für deutsche Fans begeisterndem Ende. Eine der Überraschungen der Spiele.

Volleyball

Beachvolleyball ist ja noch gar nicht so lange olympisch. Gefühlt aber jetzt schon einer der Klassiker. Einfach toller mitreißender und extrem einfach zu verstehender Sport. Und dann gab es auch noch eine sensationelle Silbermedaille.

Überraschend war hingegen wie viel Zeit ich dieses Mal Volleyball gewidmet habe. In den letzten Jahren fand ich die Beach Variante irgendwie immer attraktiver, weil mir das klassische Volleyball zu schnell geworden war. Aber diesmal gab es durchaus packende Ballwechsel. Da hat mich die Nationalmannschaft echt mehr mitgerissen als es glaube ich jemals vorher der Fall war. Auch eine der Überraschungen in diesem Jahr.



So, ich bin fertig. Viel zu langer Beitrag, aber vielleicht hat ja der ein oder andere User auch Lust, zurückzublicken. Ich war jedenfalls schwer begeistert von diesen 2 Wochen!
 

ALPtraum

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Ohne auf die einzelnen Sportarten einzugehen, möchte ich etwas zum gesamten Event sagen.
Paris 2024 waren die besten Olympischen Spiele, die ich je gesehen habe (und ich bin 56). Es hat mich richtig ergriffen, was die "Grande Nation" da auf die Beine gestellt hat (und ich muss dazu sagen, dass ich anfangs skeptisch war und - ja auch Bedenken hatte wegen etwaiger Sicherheitsrisiken).
Aber von der Eröffnungsfeier an (die ich phantastisch fand) bis zu den Bewerben an den verschiedenen Orten war ich total ergriffen. Ich bin bei Sportarten kleben geblieben, die ich mir vorher noch nie angeschaut habe...
Auch die Details (Aufstumpen eines ehemaligen Athleten vor den Finals, ein kleines Stück vom Eiffelturm in den Medaillen, die Glocke, die die Goldmedaillen-Gewinner schlagen durften und die nach den Spielen nach Notre-Dame kommt...Das ist doch episch! Wer soll das denn toppen?
L.A. - USA - im Leben nicht...
D - evtl. 2030 - wo denn?

Und auch die Stimmung unter den Athleten nationenübergreifend war besonders. Ich habe es als fairen Umgang empfunden. Und es gab Gäsehaut-Momente (wie der Abschied von Timo Boll z.B., als das ganze Stadion - egal welcher Nation - Standing Ovations gab)

Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist Sport so wichtig! Weil er Nationen verbindet und alle die gleiche Sprache sprechen - egal woher sie kommen...

Mir geht es wie Kristina Vogel - ich werde in eine Nach-Olympia-Depression fallen...
 

Murphy

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Ohne auf die einzelnen Sportarten einzugehen, möchte ich etwas zum gesamten Event sagen.
Paris 2024 waren die besten Olympischen Spiele, die ich je gesehen habe (und ich bin 56). Es hat mich richtig ergriffen, was die "Grande Nation" da auf die Beine gestellt hat (und ich muss dazu sagen, dass ich anfangs skeptisch war und - ja auch Bedenken hatte wegen etwaiger Sicherheitsrisiken).
Aber von der Eröffnungsfeier an (die ich phantastisch fand) bis zu den Bewerben an den verschiedenen Orten war ich total ergriffen. Ich bin bei Sportarten kleben geblieben, die ich mir vorher noch nie angeschaut habe...
Auch die Details (Aufstumpen eines ehemaligen Athleten vor den Finals, ein kleines Stück vom Eiffelturm in den Medaillen, die Glocke, die die Goldmedaillen-Gewinner schlagen durften und die nach den Spielen nach Notre-Dame kommt...Das ist doch episch! Wer soll das denn toppen?
L.A. - USA - im Leben nicht...
D - evtl. 2030 - wo denn?

Und auch die Stimmung unter den Athleten nationenübergreifend war besonders. Ich habe es als fairen Umgang empfunden. Und es gab Gäsehaut-Momente (wie der Abschied von Timo Boll z.B., als das ganze Stadion - egal welcher Nation - Standing Ovations gab)

Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist Sport so wichtig! Weil er Nationen verbindet und alle die gleiche Sprache sprechen - egal woher sie kommen...

Mir geht es wie Kristina Vogel - ich werde in eine Nach-Olympia-Depression fallen...
Olympische Spiele miteinander zu vergleichen, finde ich immer schwer. Paris 2024 war besonders, ohne Frage. Mich persönlich hat auch Sydney 2000 beeindruckt. Tokyo 2020/21 hatte coronabedingt keine echte Chance, sich zu entfalten. Die Sehnsucht der Athleten nach Zusammenkommen war spürbar.
 

Big d

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Ich fand es ziemlich geil. Klar, es gibt Faktoren wie die Zeitverschiebung die für uns nur zufällig passen und daher kein objektives Kriterium sind, aber darüber hinaus gab es viele andere coole Faktoren:

-Geile Stadt

-Trotz der Bedenken über zu hohe ticketpreise waren die Stadien voll und begeistert

-nachhaltige Nutzung vorhandener Anlagen bzw Aufbau temporärer Anlagen anstatt Bau von Anlagen die später zu Ruinen werden

Klar, ein paar kleinere Pleiten gab es auch wie die Nutzung der seine zum Schwimmen, aber ansonsten war das meiste doch geil und wurde von der Stadt super angenommen
 

Wurzelsepp

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Ich fand die Spiele natürlich auch grossartig, von der Kulisse über die Atmosphäre bis zu den Leistungen!!

Beachvolleyball unter dem Eiffelturm, wow!!
Marathon durch die Innenstadt: Grossartig
Fechten (gähn..) im Grand Palais: Monumental
etc

Und so viele Zuschauer wie beim Olympiarennen haben die Radfahrerinnen wohl noch nie im Leben gehabt.

Darum ganz herzliche Gratulation (und ein Dankeschön) an die Organisatoren und die Stadt Paris, es war super.
 

Savi

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Finde auch, dass bei allen Sportarten wo ich reingschaltet habe die Stimmung aussergewöhnlich gut war :jubel:
 

Murphy

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Finde auch, dass bei allen Sportarten wo ich reingschaltet habe die Stimmung aussergewöhnlich gut war :jubel:
Joel Embiid wird es wohl anders erlebt haben. Ansonsten konnte man z.B. in der Leichtathletik, beim Schwimmen oder beim Radrennen eine außergewöhnliche und auch faire Stimmung wahrnehmen. Natürlich platzten auch die Franzosen vor Nationalstolz aus allen Nähten.
 

Eric

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Ich muss sagen, dass mir diese Olympischen Spiele überraschend viel Spass gemacht haben. Vor allem die Stimmung. Seit 1936 :saint:ist es ja oftmals so gewesen, dass der Gastgeber die Olympischen Spiele nutzen will, um sich der Welt als aufstrebende Macht zu präsentieren und mit immer mehr Prunk und Pomp aufzutrumpfen. Paris war da im Vergleich ziemlich cool und lässig und trotz Nationalstolz waren die Zuschauer auch fair gegenüber den anderen Teilnehmern. Wenn ich da an die Spiele von LA 84 zurückdenke, dann erwarte ich in 4 Jahren hingegen das Schlimmste.
 

le Tissier

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Mir fehlt da die kritische Komponente... Und es fällt mir auch schwer dieser korrupten Organisation irgendwas Positives zu gönnen. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, dass Zuschauer in der Schwimmhalle die chinesischen Doping Athleten konsequent auspfeifen. Dass sich die Sportler/Verantwortlichen klar positionieren und die WADA + Bach kritisieren. Dass die Amis auf die Erpressung rund um Salt Like City reagieren...

Ich kenne viele Leute aus Paris. Die waren mehrheitlich einfach nur genervt. Wahnwitzige Preise für die Eröffnungsfeier und viele Events... Da bleiben dann eher die großen Einschränkungen in Erinnerung. Für die Meisten der Menschen dort waren die Spiele kein Mehrwert sondern eine Belastung.

Bleibt dann abzuwarten ob die Stadt langfristig profitieren wird... Ist aber natürlich auch schwierig: Einerseits sind solche Spiele extrem teuer und das Geld fließt in die Taschen von Leuten denen man keinen Cent gönnen würde. Andererseits werden die Spiele nur noch in China oder Scheich Ländern stattfinden wenn sich nicht auch andere Nationen dazu bringen lassen dieses Geld zu investieren.

Ich wünsche mir trotzdem wie auch bei der FIFA immer dass die korrupten Geldsäcke mehr Gegenwind bekommen. Aber alle Nationen spielen die Spielchen mit und vermeiden den Konflikt der eigentlich nötig wäre.
 

Stiebonaut

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Hieß ja das der Leichtathletik Weltverbandsvorsitzende Sebastian Coe evtl. Ambitionen hat. Gerade sein Vorstoß, dass der Leichtathletik Weltverband Olympia Medaillen prämiert kam ja bei allen bis auf die IOC-Traditionalisten gut an.

Wahrscheinlich, muss er dann gegen einen Kandidaten aus Bahrain oder Katar, antreten, der dann aus "Gründen" IOC-Präsident und Nachfolger vom deutsche Infantino wird.
 

Francois

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Paris war imo ein voller Erfolg auch wenn es natürlich Probleme gab. Denke vielen sit nicht bewusst wie schwierig mittlerweile eine Olympia Ausrichtung ist.

Problem generell ist das Olympia mittlerweile viel zu aufgebläht ist Ist ja auch einer der Gründe weshalb sich immer weniger um die Austragung bewerben. Zwei Bewerber war Rekordtief. Das ist ein logistischer Alptraum für den Ausrichter. Das IOC hat ja in Panik darum auch schon Olympia 2028 an den anderen Bewerber für dieses Jahr vergeben eben da keine Bewerber in Sicht waren.

Dilemma ist dass das IOC zu stark mit extrem teuren VOrgaben in den Ablauf der Spiele eingreift (Unterbringung, Transport, Stadien...etc), dabei den gesamten GEwinn abschöpft in einer unerreichten Gier (Hallo Infantino) und eben viel zu viele Sportarten in den letzten 30 Jahren dazuaddiert hat. Man ist seit 2016 bei über 10 000 Athleten.

In der Form muss sich entweder das IOC wie damals 1984 in LA reformieren und dem Ausrichter auch wieder einen Gewinn zugestehen sowie die Eingriffe vor Ort reduzieren, oder das wird leider den Bach runtergehen. IOC überlegt ja tatsächlich schon einen permanenten Olympiastandort zu bauen aber das hat auch enorme Risiken.

Fakt ist das die von der IOC beworbenen langfristigen Vorurteile die sich aus Olympia für den Standort ergeben (legacy Aspekt) nicht existent sind.

Denke LA wird gut funktionieren da das IOC hier bereit war Kompromisse einzugehen bez. neuer Infrastrtuktur. Mal schauen inwiefern das IOC reformfähig ist
 

G-SUS

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Mein Fazit:
Es waren tolle Spiele, viele tolle und spannende Wettbewerbe und eine beeindruckende Kulisse. Paris ist einer meiner Lieblingsstände und die Sehenswürdikeiten perfekt die Sportstätten miteinzubauen war klasse. Tahiti ebenso beeindruckend (der Wal!). Die Zusammenschnitte bei der Schlussfeier bot nochmal einige Gänsehaut-Momente.

Die Spiele von Tokyo sind an mir total vorbeigegangen. Zu Pandemie Zeiten hatte man andere Dinge im Kopf und leider leider hatte Tokyo nie die Chance, etwas besonderes auf die Beine zu stellen. Ich bin mir sicher, unter normalen Umständen wären das auch besondere Spiele geworden. Die Sehnsucht nach "normalen" Spielen war groß und wurde komplett erfüllt.

Jetzt hab ich mir wieder einiges angeschaut. Aber Morgen- und Abendsession bei Schwimmen/Leichtathletik, Basketball plus immer wieder einige random Sportarten (Fechten, Bogenschiessen, Judo etc). Das nimmt ordentlich Zeit. Von daher bin ich auch froh, dass man wieder abschalten kann. Vorher war ja noch die EM, die genauso zeitintensiv war.

Was den Medaillenspiegel angeht: Wurde ja schon hier diskutiert, aber für mich Teil der Spiele. Ich schaue mir abends immer den neusten Stand an. Klar, "dabei sein ist alles" ist ein grundlegendes Motto der Spiele, aber für die Topnationen und Topsportler geht es um nichts anderes als Medaillen. Es ist schon beeindruckend, wieviel die USA da immer wieder rausholt. In LA werden sie sicher noch stärker dabei sein. Bei China "schwamm" der Verdacht mit, aber ich will da die Sportler nicht unter Generalverdacht stellen. Auch diese Athleten trainieren und arbeiten hart. Es ist krass wie stark dieses Land mittlerweile vor allem in der Breite aufgestellt ist. Deutschland war für mich immer Top 3-5 Sportnationen, von daher sollte diese Ausbeute und der Trend schon Bedenken auslösen. Bei den Möglichkeiten in diesem Land, sportlich und wirtschaftlich, müsste mehr kommen. Am Ende stehen sogar Niederlande und Italien vor Dtld. Klar, mit etwas Glück kommen mehr Medaillen, aber mit etwas Pech wären es auch weniger. Vielleicht ist der Fussball Fokus zu groß, aber da hat man ja auch keine Bäume mehr ausgerissen und feiert dann einen Viertelfinal Einzug bei einer Heim-EM (!) als großen Erfolg.

Mein Highlight war klar das Herren Basketball, das wohl beste Turnier aller Zeiten!

Bin sehr gespannt auf LA. 4 Jahre ist sehr lang und ich denke, dass da eine Riesenshow auf die Bühne gestellt wird. Wie in Paris werden auch da Diskussionen vorkommen und nicht alle Geschmäcker zufriedengestellt werden, aber man wird wieder zusammenkommen und eine schöne Zeit haben!
 

Sports Almanac

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Für die Meisten der Menschen dort waren die Spiele kein Mehrwert sondern eine Belastung.

Ist es übrigens auch für die Tour de France (auch extrem) oder andere Radrennen, wöchentlichen Profitussball in Ligabetrieb oder CL als auch Fussball EM und WMs. Ich denke der Anteil an genervten Leuten bei solch grossen Events wird höher sein als viele denken.
 
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