Olympia 2024 - Rückschau


Hakuba

J-Fan
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Wer steht da in den Startlöchern? Sebastian Coe?

Ja, wird anscheinend als Kandidat gehandelt. Außerdem wohl Kirsty Coventry (Simbabwe), Juan Antonio Samaranch junior und der UCI-Präsident David Lapartiente.
Japan erwägt eine Kandidatur von Watanabe Morinari (Präsident des Weltturnverbandes), aber darüber ist noch nicht entschieden.
Die Wahl soll im März 25 sein.

Quelle:
 

Plissken

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Ich fand es auch großartig, das ganze Drumherum auch und es gab ganz tolle Bilder und faire Sportler. Es war wirklich eine Freude, diese Spiele zu sehen.
Olympia ist aber immer etwas Besonderes. Die Spiele haben mich auch deutlich mehr begeistert als die Fußball EM. Schade, dass Fußball so die dominierende Sportart ist. Objektiv gesehen ist das eigentlich ein ziemlich langweiliger Sport. (Und dazu: Basketballer blutet - geht vom Feld, Fußballer blutet - wälzt sich 10 Min im Rasen)
Es war aber jetzt nach 3 Wochen natürlich auch sehr viel. Ich werde vermutlich in Zukunft noch weiter Fußball bewusst vermeiden und eher mal auf die Suche nach solchen Randsportarten gehen. Aber das wird einem schon sehr schwer gemacht.
Persönlich könnte ich auf viele Teamsportarten bei Olympia verzichten. Da sind einfach zuviele Sportarten dabei.

Ansonsten bin ich mit den Leistungen der deutschen Sportler schon zufrieden, man kann nicht immer ganz oben stehen. Platz 10 ist objektiv völlig ok.
Sieht man sich die Hallen und Bäder zumindest in NRW an, wird einem aber Angst und Bange. Wie soll ein Kind da Begeisterung für Sport entwickeln? Meist hört man ja die Ausreden "die daddeln doch eh am Handy". Die Praxis, wenn man Kinder begeistert, zeigt mir was anderes. Und dann soll es bei den Fördergeldern noch diesen schwierigen Weg gehen? Deutschland wird in den nächsten 12 Jahren immer weniger Medaillen bekommen.

Kurze Einschätzungen zu den Sportarten, die @Lord Krachah aufgeführt hat.

Badminton

Eine der besten Sportarten zum Schauen. 3er Gruppenmodus aber tatsächlich überdenkenswert.

Basketball

3x3 Basketball war top. Nette Neuerung. Dafür normalen Basketball dann raus.

Bogenschießen

Klassisch Olympisch, jo. Passt.

Boxen

Gehört zu Olympia, gibt mir persönlich aber nix.

Breakedance (eingefügt)

Fand ich lustig. Hat Spaß gemacht. Gehört aber ehrlich nicht wirklich zu Olympia.

Fechten

Grausam. Ok, gehört dazu, aber furchtbar zu Schauen.

Fußball

Gehört nicht zu Olympia, kann weg.

Gewichtheben

Gehört zu Olympia, aber diesmal nix gesehen. Da braucht es natürlich so einen Michael Steiner Moment.

Golf

Durchaus spannend. Gehe ich mit. Nix für länger, aber zwischendurch ok.

Handball

Aus deutscher Sicht ist Silber natürlich ein toller Erfolg. Jup. Ansonsten nicht meine Olympia Sportart unbedingt.

Hockey

Langweilig. Ähnlich wie Fußball.

Judo

Nix gesehen. Weiss nicht.

Kanusport

Kanurennsport ist ok. Gehört dazu.

Leichtathletik

Definiert Olympia. Must see und must have

Moderner Fünfkampf

Au wei

Radsport

Tour de France reicht. Passt nicht zu Olympia.

Reiten

weg damit.

Ringen

Furchtbar zu schauen.

Rudern

Rudern gehört dazu.

Rugby

Muss nicht sein

Schießen

Muss nicht sein

Schwimmsport

Gehört zu Olympia und kann man immer mal gut sehen.

Segeln

Uff. Naja. Ist ok.

Skateboard

Interessant. Ob es aber zu Olympia gehört?

Sportklettern

Ganz witzig, aber brauchts nicht in jeder Variante bei Olympia

Surfen

War schon schön anzusehen. Nicht für lange, da es sich dann wiederholt hat, aber hatte was.

Taekwondo

Nix gesehen. Siehe Judo

Tennis

Schon geschaut, aber für mich nicht klassisch Olympia. GS Turniere reichen.

Tischtennis

Siehe Tennis, aber etwas mehr Berechtigung für Olympia.

Triathlon

Nix gesehen. Denke ähnlich spannend wie Marathon oder 15.000 m Lauf. :crazy:

Turnsport

Gehört zu Olympia, aber nicht so meins

Volleyball

Beachvolleyball inzwischen todlangweilig. Entweder Aufschlag ins Netz oder Rückschlag wird ins Feld geschmettert. Alle 10 Punkte gibt es mal Abwechslung.
Früher war Beachvolleyball tatsächlich spannender als normales Volleyball, aber das hat sich gedreht. Das Feld ist einfach zu groß für 2 Spieler und die Sportler zu athletisch im Angriff.

Persönlicher Highlight Moment - mit einem Schmunzeln.
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Nein, nein, nicht Estanguet, wobei der beim weiblichen Publikum bestimmt auch sehr gut ankam ... ;)
Aber ich fand die Regenschirmhalterin so sympathisch und so schön am Lächeln. Hat direkt Freude auf Olympia gemacht :D
 

Eric

Maximo Lider
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Was war da? Hast du ein paar Stichworte zum googeln?
Die Spiele in LA 84 haben Gewinn abgeworfen, was eigentlich völlig ungewöhnlich ist für Olympia. Neulig habe ich auch was darüber gelesen, dass eine Stiftung gegründet wurde, die bis heute aktiv ist und Sport für unterpriviligierte Kinder in LA ermöglicht.

Das alles ging aber nur deshalb, weil die Organisatoren in einer starken Position gegenüber dem IOC waren. Die Spiele 1976 in Montreal haben einiges an Verlust eingefahren und die Weltwirtschaft war nicht so dolle bei der Vergabe Ende der 70er. LA war am Ende der einzige Bewerber für 1984. Dazu der Boykott 1980. Das IOC war unter Druck. Die Organisatoren haben dann eine Spar-Olympiade gegenüber dem IOC durchgesetzt. Als Sportstätten wurden die Anlagen der Universtität von Los Angeles genutzt, sowie das Forum, wo damals die Lakers gespielt haben, und das Coliseum, wo die Raiders damals spielten. Der Campus der Uni wurde für die Dauer der Spiele zum olympischen Dorf umfunktioniert und die Sportler in Studentenwohnheimen untergebracht. Der Erfolg von LA 1984 hat dann dazu geführt, dass wieder mehr Länder Interesse an der Ausrichtung hatten. Da konnte das IOC dann aber wieder Forderungen stellen, von wegen neue Sportanlagen, Infrastruktur usw.
 

Murphy

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Grundsätzlich war ja Olympia mal ein Hort der Amateure, was spätestens mit Seoul 1988 keine Zukunft mehr hatte. Die Sportarten, die ohne im Jahresverlauf trotz Fußball wohlgelitten sind (Teamsportarten wie Basketball oder Tennis z.B.) und medial präsent sind, schlucken auch viel vom olympischen Glanz derer, die in vier Jahren vielleicht einmal die Aufmerksamkeit genießen (Kanu, Rudern, Schwimmen, etc.). Die Diamond Leagues Serie in der Leichtathletik hat auch schon einmal heller gestrahlt.

Badminton

Hab leider bis auf einige Ballwechsel nicht soviel mitbekommen, aber eine telegene Sportart.

Basketball

3x3 Basketball war top. Da es Olympia nur alle vier Jahre gibt und eine Goldmedaille immer noch als das Non-Plus-Ultra ist, wird der Stellenwert regelmäßiger Welt- und Europameisterschaften nicht größer, zumal für die Teilnahme an den Sommerspielen entgegen zum Eishockey keine Extrapause eingelegt werden muss und somit auf die Teilnahme aller Start gehofft werden kann.

Bogenschießen

Finde ich toll. Passt super zu Olympia.

Boxen

Ist eine der klassischen Sportarten, aber nicht zuletzt durch die Querelen im Weltverband als auch die Möglichkeit des Hin- und Herwechselns vom Amateur zum Profistatus und zurück, eine Farce. Der Wert eines Olympiasiegers, der dann zu den Profis wechselt, ist quasi nicht mehr der gleich wie früher.

Breakedance (eingefügt)

Ist einer der Versuche des IOC sich der Jugend anzubiedern. Die anderen sind Skateboard bzw. Jugend-Olympia.

Fechten

Eigentlich eine elegante Sportart, aber fällt aus der Zeit. Die drei verschiedenen Waffen, die unterschiedlichen Trefferflächen und das ewige Vorbereiten, tragen nicht gerade dazu bei, dass der geneigte TV-Zuschauer länger hängenbleibt.

Fußball

Muss ich nicht auch noch bei Olympia haben.

Gewichtheben

Eine der Sportarten, bei der wohl am offensichtlichsten ist, dass hier gedopt wird.

Golf

Muss ich bei Olympia auch nicht unbedingt haben.

Handball

Für Handballer immer noch der idealistische Traum, einmal bei Olympia dabei zu sein und eine Medaille zu gewinnen, trotz EM und WM im zweijährigen Wechsel. Die Variante Beach-Handball wäre natürlich sehr passend für Venice (LA 2028).

Hockey

Fand ich schon einmal deutlich attraktiver. Hat sich mit dem permanenten auf Strafecke spielen, in dem absichtlich an irgendeinen Fuß gespielt wird, zurückentwickelt.

Judo

Hatten wir auch früher als Sportart in der Schule, aber zu erklärungsbedürftig, als das es fachfremd mal so eben zu verfolgen wäre.

Kanusport

Kanurennsport gehört für mich dazu. Ich finde das beeindruckend, ob Kanadier oder Kajak. Solange nicht irgendjemand auf die Idee kommt, SUP olympisch zu machen, bin ich dabei.

Leichtathletik

Die Kernsportart schlecht hin und DER Fokus.

Moderner Fünfkampf

So eine Idee der olympischen Spiele der Neuzeit, die sich im Laufe der Zeit allerdings überlebt hat.

Radsport

Für Bahnradsport ist Olympia essenziell. Bei den Straßenrennen ist es wie der Marathon eine gelungene Werbemaßnahme für den Tourismus. Früher gab es auch noch so etwas wie Mannschaftszeitfahren.

Reiten

Wenn man Tierschutz ernst nimmt, dann sollte man hier den Rotstift ansetzen.

Ringen

Geht mir damit wie beim Judo. Das kaputt gehebelte Knie der deutschen Ringerin war sicher keine Werbung.

Rudern

Einmal in vier Jahren die olympische Bühne ist eigentlich viel zu wenig. Vielleicht auch noch neue Formate wie Kutter pullen. :)

Rugby

Das Non-plus-Ultra ist doch eh die WM im 15er Rugby.

Schießen

Braucht es für mich auch nicht. (Sportliche) Werbung für Waffen, die dann wiederum Schießstände und Schützenvereine rechtfertigt, brauche ich nicht.

Schwimmsport

War nicht zuletzt aufgrund einiger Protagonisten tatsächlich begeisternd. Analog Leichtathletik.

Segeln

Es braucht halt Zeit, dem zu folgen. Ein gutes Beispiel, wie man durch neue Bootsklassen attraktiver werden möchte.

Skateboard

Was wird wohl demnächst noch alles von den X-Games vereinnahmt.

Sportklettern

Habe ich nicht verfolgt, kann aber gerne dabeibleiben.

Surfen

Tolle Bilder aus Tahiti, aber mal ehrlich, Surfen als Sinnbild des Unabhängigen bei Olympia?

Taekwondo

Fand ich ok. Warum Taekwondo und nicht Karate?

Tennis

Gibt schon genug Tennis das ganze Jahr, brauche ich hier nicht.

Tischtennis

Wichtige Bühne, gehört dazu. Das Spiel von Ovtcharov gegen den aufstrebenden Franzosen hat total gefesselt.

Triathlon

Die Schnapsidee das in der Seine zu veranstalten, ist ähnlich daneben gegangen wie beim Freiwasserschwimmen. Ansonsten ist die olympische Distanz durchaus ein Publikummagnet (siehe z.B. in Deutschland die Rennen in HH und Roth)

Turnsport

Gehört unbedingt dazu, ist für mich immer wieder beeindrucken. Simon Biles am Boden war krass. Trampolin habe ich nicht gesehen, war Frau Baerbock dabei? :)

Volleyball

Volleyball und Beachvolleyball finde ich auch zunehmend weniger spannend, weil es gefühlt nur noch um Athletik und Schlaghärte aber kaum noch Finesse geht. In LA wird Beach-Volleyball wohl dennoch wieder ein Highlight.


Gebt uns doch gerne solche tollen Wettkämpfe wie Tauziehen. 5 Männer / 5 Frauen, Gewichtslimit.
 

Max Power

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Mein ganz großer Dank gilt erst mal den Veranstaltern, dass sie bei der Eröffnung eine Heavy Metal-Band spielen haben lassen. Das ist eine Ehre, die Bands aus diesem Genre bisher nicht gegönnt war und ich freue mich sehr, dass die Franzosen hier nicht ausschließlich auf Mainstream-Acts gesetzt haben, sondern auch anderen Genres eine Bühne gegeben haben. Und es freut mich auch einfach für Gojira ... die haben sich so etwas mehr als verdient. Nicht nur eine etablierte Größe in der Metal-Welt, sondern auch sehr stabile Jungs, die sich sehr für den Naturschutz (Wale, Regenwald etc.) einsetzen. Dass Frankreich so eine Band bei der Eröffnung stolz ins Rampenlicht stellt, ist einfach klasse. Wenn man bedenkt, dass selbst enorm große Bands wie Metallica bisher bei solchen Events außen waren, freut einen sowas als Metalhead einfach. Und der Auftritt war auch einfach episch :D besser gings nicht und die Jungs haben das Genre überragend vertreten (y) :beten:

Ansonsten kann ich ehrlich nicht so viel sagen, die Sommerspiele verfolge ich einfach immer nur sehr am Rande. Auf so manche Leichtathletik-Bewerbe (gerade 100, 200 und 400 Meter) hab ich immer Bock und vielleicht nehm ich beim Zappen mal was mit, aber ansonsten ist da nicht so viel, was mich abholt. Witzigerweise hab ich jetzt, je länger die Spiele dauerten, dann doch immer öfter mal reingeschaut.
 

hermite

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Grundsätzlich war ja Olympia mal ein Hort der Amateure, was spätestens mit Seoul 1988 keine Zukunft mehr hatte.
Das mit den Amateuren war allerspätestens ab dem Moment Unsinn, ab dem der versammelte Ostblock die Spiele als Mittel zur Imageaufbesserung entdeckt hatte. Die wurden schon Kinder und Jugendliche aussortiert und auf Olympianiveau gedrillt und natürlich mussten die keiner geregelten Erwerbsarbeit nachgehen. Das wurde dann im Westen nachvollzogen, in dem man die Sportler pro forma bei der Polizei oder so unterbrachte. Ab da waren das nur noch Amateure *zwinker* *zwinker*
 

Plissken

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Findest du? :D Ich las gerade deinen Beitrag und musste etwas lachen. Du fandest die Spiele großartig, aber 75% der Sportarten sind ******e, langweilig und gehören eigentlich weg :LOL: ;)
Nönö.
8 Sportarten habe ich als langweilig angesehen. Wieviele gab es?
Leichtathletik alleine sind vermutlich schon 50 verschiedene Disziplinen.

Edit: 8 von 32 Sportarten oder du kannst auch 329 Wettkämpfe nehmen, siehe Leichtathletik und dir sollte dein Fehler sehr deutlich auffallen. ;)
:p
 

pojo

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Dann auch mal meine 2 Cent zu den Olympia-Sportarten:


Kann weg

Dressurreiten:
Da kamen zwar viele deutsche Goldmedaillen her und ich unterstelle den Reitern auch nicht grundsätzlich, dass sie schlechte Menschen sind. Aber ein Lebewesen zu konditionieren, Bewegungen auszuführen, die völlig wider seine Natur sind, finde ich eklig. Ich sehe auch nicht die sportliche Leistung, die die Reiter vollbringen. Kann also weg. Tradition hin oder her.

Springreiten: Ich habe kurz überlegt, ob ich Springreiten weniger schlimm finde als Dressurreiten. Tue ich glaube ich auch. Weil ein Sprung für mich irgendwie noch eine natürlichere Bewegung ist als das, was die Tiere bei der Dressur vorführen müssen. Aber in der freien Natur würde ein Pferd um Hindernisse wie die im Parcours wohl einfach rumlaufen. Und ganz grundsätzlich ist auch Springreiten eine Disziplin, die ich bei Olympia nicht vermissen würde.

Moderner Fünfkampf: Kombiniert mit Reiten, Schießen und Fechten auch drei der Sportarten, die ich nicht prickelnd finde. Im Hinblick auf das Reiten kommt noch die oben genannte Problematik dazu. Ich bin skeptisch, dass ich das in vier Jahren ohne Pferde komplett anders sehen werde

Fußball: Ich finde es eigentlich nicht schlecht, dass die Frauen einen weiteren Höhepunkt im Jahr haben. Und dass bei den Männern nur die Nachwuchsakteure ran dürfen, ist auf dem Papier ein akzeptabler Kompromiss. Ich finde aber, dass der Fußball für gewöhnlich so überrepräsentiert ist, dass er die Bühne alle vier Jahre mal den anderen Sportarten überlassen kann.


Auf der Kippe

Ringen: Vorneweg: Ich finde es von mir selbst schade, dass ich Sportarten weniger gut bewerte, weil sie nicht besonders telegen sind. Und ich finde Tradition nicht unwichtig. Aber manchmal sollten für die heutige Zeit Anpassungen vorgenommen werden, um eine Sportart dem Zuschauer wieder schmackhaft zu machen. Zumindest sollte dem Zuschauer erklärt werden, was er da gerade sieht, warum wann auf welche Art und Weise gewertet wird. Ich war beim Ringen - und einigen anderen Sportarten - ziemlich aufgeschmissen. Die Fragezeichen bei den Regeln in Verbindung mit einem Kampfverlauf, den ich oft als zäh empfand, führen bei mir dann zu Langeweile.

Judo: Ganz ähnlich wie Ringen. Ich weiß, dass es eine ganze Wertung gibt, die den Kampf sofort beendet. Und eine halbe Wertung, die die Führung bringt. Aber zig Kämpfe endeten damit, dass ein Athlet zu viele Strafpunkte erhalten hat. Und da haben die Kommentatoren bei den Öffentlich/Rechtlichen mMn keinen guten Job gemacht, zu erklären, warum die Strafe gerade ausgesprochen wurde. Da kam dann nur sowas wie "unzulässige Griffverweigerung". Damit kann ich aber nichts anfangen. Weil ich das Geschehen meist auch als unspektakulär empfand, ist auch das eine Sportart, die mMn für die Laienzuschauer bei Olympia in irgendeiner Form geändert oder attraktiver gemacht werden müsste.

Gewichtheben: Hat seit Matthias Steiner einen kleinen Stein bei mir im Brett. Und ich glaube, dass da technisch einiges dahintersteckt und die Athleten viel mehr als nur groß und stark sein müssen. Aber ich kann jeden verstehen, der Gewichtheben so gar nicht braucht.

Fechten: Sehe ich nicht ganz so kritisch wie andere hier. Es gab ein paar Kämpfe, da hatte ich schon "Wow-Momente". Wenn eine Finte oder Parade ansatzlos und völlig fließend in den Angriff übergegangen ist. Aber bei vielen Aktionen hast du halt echt erst in der Super-Slomo gesehen: Was ist hier eigentlich gerade passiert? Irgendwann gehst du dann dazu über, gar nicht mehr auf den Kampf zu schauen, sondern auf den unteren Bildrand zu glotzen, um zu sehen, auf wessen Seite das Licht leuchtet. Das kann ja nicht Sinn der Sache sein. In Paris hab ich zudem einen Kampf von Matyas Szabo gesehen, in dem er und sein Gegner sich nur dadurch entnervt haben, dass sie ständig kurz vor dem Angriff des Gegners die Hand gehoben und moniert haben, dass mit ihrem Helm (ich glaube der integrierten Akustikanlage) etwas nicht stimmt. Das war dann eine ziemliche Zumutung für den Zuschauer.

Boxen: Sollte ich vermutlich gar nicht bewerten, weil ich nur Tiafack und eine Handvoll weiterer Kämpfe gesehen habe. Hat mich aber nicht besonders begeistert. Teilweise ein immenses Leistungsgefälle.

Schießen: Nennt mich Gutmenschen-Weichflöte - aber Olympische Spiele und moderne Waffen passen für mich einfach nicht zusammen.


Soll bleiben

Handball: Ist nicht die Sportart, die ich auf Anhieb mit Olympia assoziiere, ich sehe aber überhaupt nicht, was dagegen sprechen soll. Coole Sportart, die ich vermissen würde. Die Schlussphase Deutschland - Frankreich für mich auch einer der erinnerungswürdigsten Olympia-Momente.

Basketball: Da gilt im Grunde das selbe wie beim Handball. Wäre natürlich schön, wenn die USA immer mit solch einem Team antreten und nicht nur, wenn sie sich in ihrer Ehre verletzt sehen.

3x3 Basketball: Spannend, kurzweilig, hat Spaß gemacht. Vielleicht sollte man nochmal über das Regelwerk wischen. In manchen Situationen fand ich es ein wenig hektisch.

Volleyball: Ich mag den Sport einfach. Und die deutsche Mannschaft hat mich in Paris ziemlich überrascht.

Beachvolleyball: Vielleicht hat die tolle Atmosphäre unter dem Eiffelturm meine Wahrnehmung getrübt. Aber ich kann die Kritikpunkte nicht so ganz nachvollziehen. Ich hab jedenfalls viele spektakuläre Punkte und spannende Spiele gesehen.

Hockey: Konnte ich mir gut anschauen. Auch wenn mir manche Regel (5 Meter Abstand bei Schlenzball) recht willkürlich angewandt wurde. Und - irgendjemand hat es schon erwähnt - es im gegnerischen Strafraum oft darum ging, Strafecken zu provozieren, indem man dem Gegner den Ball aus einem Meter Entfernung an den Fuß pfeffert. Gerade für Sportarten wie Hockey, die das ganze Jahr unter dem Radar laufen, finde ich Olympia aber sehr wichtig.

Rudern/Kajak/Kanu/Canadier: Sind Sportarten, die ich direkt mit Olympia verbinde. Und auch, wenn es im Grunde nur geradeaus Richtung Ziel geht, finde ich das richtig spannend. Alleine, wie sich die Athleten die Kräfte einteilen und sich ein scheinbar abgeschlagenes Boot nach der Hälfte des Rennens mit jedem Schlag ein wenig näher an die Konkurrenz heranschiebt. Und Oliver Zeidler hab ich das Gold nach dem Tokio-Desaster einfach sehr gegönnt.

Taekwondo: Judo in cool. Blöder Vergleich, ich weiß.

Tennis: Der Zeitplan war ein bisschen dicht getaktet. War für mich dennoch ein schönes Turnier. Angie Kerber, die die Zeit zurückdreht. Novak Djokovic, der sich seinen Olympia-Traum erfüllt. Ich finde, es gab viele schöne Momente.

Tischtennis: Siehe Tennis. Timo Boll hätte ich ein letztes Hurra zum Abschluss gegönnt. War trotzdem cool, ihn noch einmal in diesem Rahmen spielen zu sehen. Anett Kaufmann aus deutscher Sicht DIE Entdeckung des Turniers.

Badminton: Nicht viele Spiele verfolgt. Aber was ich gesehen habe, war sehr flott, gut nachzuvollziehen und teilweise spektakulär.

Radsport: Oh Mann, fällt mir schwer, auf jede Disziplin einzeln einzugehen. Aber Radsport, insbesondere im Oval, gehört für mich einfach zu Olympia dazu. Vielleicht sollte man die Zahl der Veranstaltungen ein wenig reduzieren.

Turnsport: Nicht jedes Gerät begeistert mich gleichermaßen. Aber eine Ausnahmesportlerin wie Simone Biles in Aktion zu sehen, ist an und für sich schon eine olympische Bereicherung.

Surfen: Bin ganz ehrlich. Die Bilder auf Tahiti haben mich mehr in den Bann gezogen als der Sport an sich. Und bei den Übertragungen hat man auch mal minutenlang Leute im Wasser rumdümpeln sehen, die auf eine Wellte warten. Hat für mich aber definitiv eine Daseinsberechtigung bei Olympia.

Bogenschießen: Passt im Gegensatz zum Schießen mit modernen Waffen für mich einfach besser zu Olympia.

Sportklettern: Nichts, was mich komplett in seinen Bann gezogen hätte. Aber wenn ich zwischendurch eingeschaltet habe, war es immer kurzweilig und unterhaltsam.

Triathlon: Nicht nur wegen des deutschen Mixed-Goldes sehenswerte Wettkämpfe.

Skateboard: Damit steh ich vermutlich eher alleine da. Es ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, dass eine 17-jährige wie Lilly Stoephasius zu den Routiniers zählt. Und man kann das meinetwegen auch als Anbiederung an das jüngere Publikum verstehen. Aber rein sportlich gibt es mMn wenig auszusetzen. Das ist spektakulär und erfordert einen krassen Mix aus Kraft, Koordination und Körperbeherrschung. Man kann das für zu "flashy" halten, ich sehe aber keinen Grund bei diesen Leistungen die Nase zu rümpfen.


Find ich richtig geil

Kanuslalom:
Ist mein heimlicher Olympia-Favorit. Kein Run im Wildwasser gleicht dem anderen. Die Fahrer werden alle mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert und müssen ganz eigene Lösungen finden. Was ist die Ideallinie? Wie vermeide ich es, in die Walze gedrückt zu werden? Wenn dann mal ein Fahrer richtig im Flow ist und auf der Welle runtersurft, hat das für mich fast etwas Hypnotisches. Und die Koordination rückwärts zwischen den Stangen durchzufahren und quasi blind den Kontakt zu vermeiden . . . keine Ahnung, ich könnte mir das stundenlang ansehen. Und mit dem Kajak Cross gibt es im Wildwasser jetzt noch eine Disziplin, die ein bisschen wie Kanuslalom auf Steroiden wirkt.

Rhythmische Sportgymnastik: Klingt komisch, aber ich hab das dieses Jahr zum ersten Mal so richtig verfolgt - und was die Frauen machen, ist mMn der absolute Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob es irgendeine andere Olympia-Disziplin gibt, die diese Kombination aus Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Eleganz und vollkommener Körperkontrolle verlangt. Ich würde mir alle Gliedmaßen brechen, etwas Ähnliches auch nur zu versuchen. Ich hab eingeschaltet, weil ich kurz sehen wollte, ob Varfolomeev noch auf Goldkurs liegt. Am Ende hab ich nicht mehr umgeschaltet, obwohl parallel die deutschen Handballer gespielt haben.

Schwimmen: Die Stimmung in so einer Schwimmhalle ist immer ein bisschen eigen. Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll, aber ich hab das Gefühl, dass ich das Chlor durch den Bildschirm riechen kann. Der Sport hat mich schon immer fasziniert. Dieses Eintauchen ins Wasser, die stromlinienförmige Bewegung nach dem Start, mit der der Schwung mitgenommen wird, die fließende Bewegung bei der Wende . . . für mich ist das der Sport, bei dem Kraft und Technik sich im perfekten Gleichgewicht befinden müssen.


Unverzichtbar

Leichtathletik: Ich kann nicht zu jeder Disziplin etwas schreiben. Aber während ich auf jede andere Sportart (wenn auch zähneknirschend) verzichten könnte, wäre Olympia nicht Olympia ohne die Leichtathleten. Für mich sind die Wettbewerbe das Herz, die Seele und der Mittelpunkt der Spiele. Es gibt einzelne Wettbewerbe wie die Geher, die ich nicht brauche. Nicht weil ich die sportliche Leistung nicht respektiere, sondern weil es mir Glückssache zu sein scheint, ob eine Strafe verhängt wird oder nicht. Aber Olympia ohne die Leichtathletik? Das würde ich mir gar nicht ansehen. Paris hatte viele tolle Momente. Aber Mondo Duplantis' Weltrekord sticht für mich dann nochmal ein klein wenig heraus.


Nicht gesehen/keine Bewertung
Golf, Segeln, Rugby, Breakdance.
 
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Murphy

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Dann auch mal meine 2 Cent zu den Olympia-Sportarten:


Kann weg

Dressurreiten:
Da kamen zwar viele deutsche Goldmedaillen her und ich unterstelle den Reitern auch nicht grundsätzlich, dass sie schlechte Menschen sind. Aber ein Lebewesen dazu zu bringen, Bewegungen auszuführen, die völlig wider seine Natur sind, finde ich eklig. Ich sehe auch nicht die sportliche Leistung, die die Reiter vollbringen. Kann also weg. Tradition hin oder her.

Springreiten: Ich habe kurz überlegt, ob ich Springreiten weniger schlimm finde als Dressurreiten. Tue ich glaube ich auch. Weil ein Sprung für mich irgendwie noch eine natürlichere Bewegung ist als das, was die Tiere bei der Dressur vorführen müssen. Aber in der freien Natur würde ein Pferd um Hindernisse wie die im Parcours wohl einfach rumlaufen. Und ganz grundsätzlich ist auch Springreiten eine Disziplin, die ich bei Olympia nicht vermissen würde.

Moderner Fünfkampf: Kombiniert mit Reiten, Schießen und Fechten auch drei der Sportarten, die ich nicht prickelnd finde. Im Hinblick auf das Reiten kommt noch die oben genannte Problematik dazu. Ich bin skeptisch, dass ich das in vier Jahren ohne Pferde komplett anders sehen werde

Fußball: Ich finde es eigentlich nicht schlecht, dass die Frauen einen weiteren Höhepunkt im Jahr haben. Und dass bei den Männern nur die Nachwuchsakteure ran dürfen, ist auf dem Papier ein akzeptabler Kompromiss. Ich finde aber, dass der Fußball für gewöhnlich so überrepräsentiert ist, dass er die Bühne alle vier Jahre mal den anderen Sportarten überlassen kann.


Auf der Kippe

Ringen: Vorneweg: Ich finde es von mir selbst schade, dass ich Sportarten weniger gut bewerte, weil sie nicht besonders telegen sind. Und ich finde Tradition nicht unwichtig. Aber manchmal sollten für die heutige Zeit Anpassungen vorgenommen werden, um eine Sportart dem Zuschauer wieder schmackhaft zu machen. Zumindest sollte dem Zuschauer erklärt werden, was er da gerade sieht, warum wann auf welche Art und Weise gewertet wird. Ich war beim Ringen - und einigen anderen Sportarten - ziemlich aufgeschmissen. Die Fragezeichen bei den Regeln in Verbindung mit einem Kampfverlauf, den ich oft als zäh empfand, führen bei mir dann zu Langeweile.

Judo: Ganz ähnlich wie Ringen. Ich weiß, dass es eine ganze Wertung gibt, die den Kampf sofort beendet. Und eine halbe Wertung, die die Führung bringt. Aber zig Kämpfe endeten damit, dass ein Athlet zu viele Strafpunkte erhalten hat. Und da haben die Kommentatoren bei den Öffentlich/Rechtlichen mMn keinen guten Job gemacht, zu erklären, warum die Strafe gerade ausgesprochen wurde. Da kam dann nur sowas wie "unzulässige Griffverweigerung". Damit kann ich aber nichts anfangen. Weil ich das Geschehen meist auch als unspektakulär empfand, ist auch das eine Sportart, die mMn für die Laienzuschauer bei Olympia in irgendeiner Form geändert oder attraktiver gemacht werden müsste.

Gewichtheben: Hat seit Matthias Steiner einen kleinen Stein bei mir im Brett. Und ich glaube, dass da technisch einiges dahintersteckt und die Athleten viel mehr als nur groß und stark sein müssen. Aber ich kann jeden verstehen, der Gewichtheben so gar nicht braucht.

Fechten: Sehe ich nicht ganz so kritisch wie andere hier. Es gab ein paar Kämpfe, da hatte ich schon "Wow-Momente". Wenn eine Finte oder Parade ansatzlos und völlig fließend in den Angriff übergegangen ist. Aber bei vielen Aktionen hast du halt echt erst in der Super-Slomo gesehen: Was ist hier eigentlich gerade passiert? Irgendwann gehst du dann dazu über, gar nicht mehr auf den Kampf zu schauen, sondern auf den unteren Bildrand zu glotzen, um zu sehen, auf wessen Seite das Licht leuchtet. Das kann ja nicht Sinn der Sache sein. In Paris hab ich zudem einen Kampf von Matyas Szabo gesehen, in dem er und sein Gegner sich nur dadurch entnervt haben, dass sie ständig kurz vor dem Angriff des Gegners die Hand gehoben und moniert haben, dass mit ihrem Helm (ich glaube der integrierten Akustikanlage) etwas nicht stimmt. Das war dann eine ziemliche Zumutung für den Zuschauer.

Boxen: Sollte ich vermutlich gar nicht bewerten, weil ich nur Tiafack und eine Handvoll weiterer Kämpfe gesehen habe. Hat mich aber nicht besonders begeistert. Teilweise ein immenses Leistungsgefälle.

Schießen: Nennt mich Gutmenschen-Weichflöte - aber Olympische Spiele und moderne Waffen passen für mich einfach nicht zusammen.


Soll bleiben

Handball: Ist nicht die Sportart, die ich auf Anhieb mit Olympia assoziiere, ich sehe aber überhaupt nicht, was dagegen sprechen soll. Coole Sportart, die ich vermissen würde. Die Schlussphase Deutschland - Frankreich für mich auch einer der erinnerungswürdigsten Olympia-Momente.

Basketball: Da gilt im Grunde das selbe wie beim Handball. Wäre natürlich schön, wenn die USA immer mit solch einem Team antreten und nicht nur, wenn sie sich in ihrer Ehre verletzt sehen.

3x3 Basketball: Spannend, kurzweilig, hat Spaß gemacht. Vielleicht sollte man nochmal über das Regelwerk wischen. In manchen Situationen fand ich es ein wenig hektisch.

Volleyball: Ich mag den Sport einfach. Und die deutsche Mannschaft hat mich in Paris ziemlich überrascht.

Beachvolleyball: Vielleicht hat die tolle Atmosphäre unter dem Eiffelturm meine Wahrnehmung getrübt. Aber ich kann die Kritikpunkte nicht so ganz nachvollziehen. Ich hab jedenfalls viele spektakuläre Punkte und spannende Spiele gesehen.

Hockey: Konnte ich mir gut anschauen. Auch wenn mir manche Regel (5 Meter Abstand bei Schlenzball) recht willkürlich eingehalten wurde. Und - irgendjemand hat es schon erwähnt - es im gegnerischen Strafraum oft darum ging, Strafecken zu provozieren, indem man dem Gegner den Ball aus einem Meter Entfernung an den Fuß pfeffert. Gerade für Sportarten wie Hockey, die das ganze Jahr unter dem Radar laufen, finde ich Olympia aber sehr wichtig.

Rudern/Kajak/Kanu/Canadier: Sind Sportarten, die ich direkt mit Olympia verbinde. Und auch, wenn es im Grunde nur geradeaus Richtung Ziel geht, finde ich das richtig spannend. Alleine, wie sich die Athleten die Kräfte einteilen und sich ein scheinbar abgeschlagenes Boot nach der Hälfte des Rennens mit jedem Schlag ein wenig näher an die Konkurrenz heranschiebt. Und Oliver Zeidler hab ich das Gold nach dem Tokio-Desaster einfach sehr gegönnt.

Taekwondo: Judo in cool. Blöder Vergleich, ich weiß.

Tennis: Der Zeitplan war ein bisschen dicht getaktet. War für mich dennoch ein schönes Turnier. Angie Kerber, die die Zeit zurückdreht. Novak Djokovic, der sich seinen Olympia-Traum erfüllt. Ich finde, es gab viele schöne Momente.

Tischtennis: Siehe Tennis. Timo Boll hätte ich ein letztes Hurra zum Abschluss gegönnt. War trotzdem cool, ihn noch einmal in diesem Rahmen spielen zu sehen. Anett Kaufmann aus deutscher Sicht DIE Entdeckung des Turniers.

Badminton: Nicht viele Spiele verfolgt. Aber was ich gesehen habe, war sehr flott, gut nachzuvollziehen und teilweise spektakulär.

Radsport: Oh Mann, fällt mir schwer, auf jede Disziplin einzeln einzugehen. Aber Radsport, insbesondere im Oval, gehört für mich einfach zu Olympia dazu. Vielleicht sollte man die Zahl der Veranstaltungen ein wenig reduzieren.

Turnsport: Nicht jedes Gerät begeistert mich gleichermaßen. Aber eine Ausnahmesportlerin wie Simone Biles in Aktion zu sehen, ist an und für sich schon eine olympische Bereicherung.

Surfen: Bin ganz ehrlich. Die Bilder auf Tahiti haben mich mehr in den Bann gezogen als der Sport an sich. Und bei den Übertragungen hat man auch mal minutenlang Leute im Wasser rumdümpeln sehen, die auf eine Wellte warten. Hat für mich aber definitiv eine Daseinsberechtigung bei Olympia.

Bogenschießen: Passt im Gegensatz zum Schießen mit modernen Waffen für mich einfach besser zu Olympia.

Sportklettern: Nichts, was mich komplett in seinen Bann gezogen hätte. Aber wenn ich zwischendurch eingeschaltet habe, war es immer kurzweilig und unterhaltsam.

Triathlon: Nicht nur wegen des deutschen Mixed-Goldes sehenswerte Wettkämpfe.

Skateboard: Damit steh ich vermutlich eher alleine da. Es ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, dass eine 17-jährige wie Lilly Stoephasius zu den Routiniers zählt. Und man kann das meinetwegen auch als Anbiederung an das jüngere Publikum verstehen. Aber rein sportlich gibt es mMn wenig auszusetzen. Das ist spektakulär und erfordert einen krassen Mix aus Kraft, Koordination und Körperbeherrschung. Man kann das für zu "flashy" halten, sehe aber keinen Grund bei diesen Leistungen die Nase zu rümpfen.


Find ich richtig geil

Kanuslalom:
Ist mein heimlicher Olympia-Favorit. Kein Run im Wildwasser gleicht dem anderen. Die Fahrer werden alle mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert und müssen ganz eigene Lösungen finden. Was ist die Ideallinie? Wie vermeide ich es, in die Walze gedrückt zu werden? Wenn dann mal ein Fahrer richtig im Flow ist und auf der Welle runtersurft, hat das für mich fast etwas Hypnotisches. Und die Koordination rückwärts zwischen den Stangen durchzufahren und quasi blind den Kontakt zu vermeiden . . . keine Ahnung, ich könnte mir das stundenlang ansehen. Und mit dem Kajak Cross gibt es im Wildwasser jetzt noch eine Disziplin, die ein bisschen wie Kanuslalom auf Steroiden wirkt.

Rhythmische Sportgymnastik: Klingt komisch, aber ich hab das dieses Jahr zum ersten Mal so richtig verfolgt - und was die Frauen machen, ist mMn der absolute Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob es irgendeine andere Olympia-Disziplin gibt, die diese Kombination aus Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Eleganz und vollkommener Körperkontrolle verlangt. Ich würde mir alle Gliedmaßen brechen, etwas Ähnliches auch nur zu versuchen. Ich hab eingeschaltet, weil ich sehen wollte, ob Varfolomeev Gold gewinnt. Am Ende hab ich nicht mehr umgeschaltet, obwohl parallel die deutschen Handballer gespielt haben.

Schwimmen: Die Stimmung in so einer Schwimmhalle ist immer ein bisschen eigen. Keine Ahnung, wie ich es beschreiben soll, aber ich hab das Gefühl, dass ich das Chlor durch den Bildschirm riechen kann. Der Sport hat mich schon immer fasziniert. Dieses Eintauchen ins Wasser, die stromlinienförmige Bewegung nach dem Start, mit der der Schwung mitgenommen wird, die fließende Bewegung bei der Wende . . . für mich ist das der Sport, bei dem Kraft und Technik sich im perfekten Gleichgewicht befinden müssen.


Unverzichtbar

Leichtathletik: Ich kann nicht zu jeder Disziplin etwas schreiben. Aber während ich auf jede andere Sportart (wenn auch zähneknirschend) verzichten könnte, wäre Olympia nicht Olympia ohne die Leichtathleten. Für mich sind die Wettbewerbe das Herz, die Seele und der Mittelpunkt der Spiele. Es gibt einzelne Wettbewerbe wie die Geher, die ich nicht brauche. Nicht weil ich die sportliche Leistung nicht respektiere, sondern weil es mir Glückssache zu sein scheint, ob eine Strafe verhängt wird oder nicht. Aber Olympia ohne die Leichtathletik? Das würde ich mir gar nicht ansehen. Paris hatte viele tolle Momente. Aber Mondo Duplantis' Weltrekord sticht für mich dann nochmal ein klein wenig heraus.


Nicht gesehen/keine Bewertung
Golf, Segeln, Rugby, Breakdance.
Wer im IOC wollte noch mal dem Gigantismus entgegentreten? Du hast schon mal damit begonnen.
 

Wurzelsepp

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Noch etwas zu den Disziplinen:

Für mich vom Regelwerk unverständlich und das dürfte für die Vielzahl der Zuschauer so sein:
- Judo: Habe ich angeschaut, als der Schweizer um Bronze gekämpft (und verloren) hat: Ich hatte absolut keine Ahnung, was Punkte und Verwarnungen und so gibt... ich habe bis am Schluss auch nicht herausgefunden, was eigentlich das Ziel dieser Sportart ist. Nicht erleichtert hat es mir der (Co-)Kommentator (meines Wissens Ex-Judoka oder Judotrainer), der irgendwie auch im Dunkeln getappt ist. Von daher wäre es für mich kein Verlust, wenn das verschwindet.
PS: Sind da Taekwondo oder Karate anfängerfreundlicher?

- Ringen: Auch hier blicke ich überhaupt nicht durch... muss aber auch zugeben, dass ich das nicht mehr als vielleicht 5 Minuten aus Langeweile mit nur einem Auge verfolgt habe.

- Fechten: Keine Chance, etwas zu erkennen, einfach darauf warten auf welcher Seite es in welcher Farbe leuchtet ist irgendwie auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Sonstige Sachen:
Im Schwimmen finde ich den Medaillenwucher zu gross, da könnte man problemlos auf die Hälfte der Medaillensätze verzichten, oder statt Einzelmedaillen am Schluss eine "Gesamtmedaille" vergeben. Also nicht 200m Brust und 200m Rücken und 200m Delphin einzeln, sondern am Schluss die Zeiten zusammenzählen und eine Medaille vergeben. So eine Art "Lagen" mit separatem Start. Und auch Staffeln gibt es gefühlt zu jedem Rennen noch eine Staffel, je zwei Staffeln (1x Freistil, 1x Lagen) würde reichen.

PS: Was ich komisch finde: Es gibt 100m "Freistil", das heisst in meinen Laienaugen, dass ich schwimmen kann, wie ich will, ich muss einfach so schnell wie möglich die 100m im Wasser zurücklegen. Nun gibt es aber noch die Zusatzregel, dass nach 15m der Kopf über Wasser sein muss... wozu, dann ist es doch nicht mehr Freistil? Wenn 50m am Stück tauchen schneller ist als Kraulen, so what, dann ist es halt so. Bei Rücken oder Delphin verstehe ich es, aber im Freistil.

All die Hoffnungsläufe und ähnliches kann in meinen Augen auch weg! Dann halt bei wirklich vielen Teilnehmern einfach eine Runde mehr machen, aber für alle.

- Reitsport: Hat eine Riesentradition, ist aber sowohl logistisch (all die Gäule werden um die halbe Welt gekarrt, müssen je nachdem sogar noch in Quarantäne etc) als auch aus Tierschutzgründen inzwischen etwas fragwürdig. Ich persönlich würde das bei Olympia rausschmeissen, es soll die menschliche Leistung im Mittelpunkt stehen.

- Schiessen: Gehört irgendwie zu Olympia, aber ich würde es nicht vermissen.

- Boxen: Da muss wohl der Verband irgendwie zur Vernunft kommen, sonst ist es wohl weg vom Fenster. Hatte gerade aber auch eine schwierige Zeit, der Verband ist suspendiert und dann tauchen diese beiden schwierigen Fälle auf.... das hätte auch ganz andere Disziplinen treffen können.

- Gewichtheben: Ich bewundere die Leistung und bin absolut beeindruckt. Noch mehr beeindruckt mich allerdings, wie man überhaupt auf die Idee kommt, diesen Sport ausüben zu wollen! Da schuftet man abseits jeglicher Anerkennung jahrelang im Kraftraum, ruiniert sich ziemlich sicher den Körper, um dann vielleicht bei Olympia antreten zu können (und gegen evtl. gedopte Gegner zu verlieren...), Respekt!

- Turnen: Wow!! Und wie schon andernorts geschrieben: Lieber Turnverband, findet bitte für die Frauen zwei weitere gute Disziplinen, ich hätte Biles oder Andrade gerne bei zwei weiteren Wettbewerben bewundert!

- Leichtathletik: Das Herz von Olympia! Ich finde es gut, dass sie erst in der zweiten Woche beginnt, dann haben die anderen Sportarten in der ersten Woche deutlich mehr TV-Präsenz und Aufmerksamkeit. Was ich ändern würde: Siebenkampf der Frauen abschaffen und durch Zehnkampf ersetzen, das haben sie sich verdient!

Mannschaftssportarten:
Faszinieren mich bei Olympia deutlich weniger als Einzelportarten, da könnte man problemlos die eine oder andere streichen. Fussball Männer kann weg, auch Fussball Frauen verliert an Bedeutung, da auch da die WM grösser wird. Also gleich beides weg.
Beachvolley habe ich als Schweizer natürlich viel von den Frauen gesehen, da wir da doch gut abgeschnitten haben. Evtl würde es helfen, das Netz ein paar cm höher zu hängen, damit die Schmetterbälle anspruchsvoller werden.

Trendsportarten:
Habe ich nicht viel verfolgt, aber wenn, dann waren die Experten meist ziemlich lustig: Die haben mit englischen Fachbegriffen (Bsp im Bmx-dings da im Park) um sich geschmissen, dass es eine wahre Freude war. Ansonsten bin ich kein grosser Fan von "benoteten" Sportarten, ich habe lieber objektive und messbare.

Grundsätzlich täte es Olympia wohl gut, wenn man die Anzahl Medaillen verringert, dürfte aber schwierig werden.
 

Jerry

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Fußball: Ich finde es eigentlich nicht schlecht, dass die Frauen einen weiteren Höhepunkt im Jahr haben. Und dass bei den Männern nur die Nachwuchsakteure ran dürfen, ist auf dem Papier ein akzeptabler Kompromiss. Ich finde aber, dass der Fußball für gewöhnlich so überrepräsentiert ist, dass er die Bühne alle vier Jahre mal den anderen Sportarten überlassen kann.

Hab es nicht richtig verfolgt, aber wüsste gerne, was Marokko und Ägypten dazu sagen und welche Rolle es dort gespielt hat.
Ansonsten war das halt von den Spielern nicht Fisch und nicht Fleisch. Wobei ich mir relativ sicher bin, dass ich es sehr stark verfolgt hätte, wenn eines meiner "Herzensteams" gespielt hätte. So war aber die Geschichte rund um Frankreich durchaus interessant.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn es nicht U23 sondern U21 wäre? Oder gar U19? Dann hat es nicht so ein B-Mannschaften Flair?!?


Judo
Damit kann ich aber nichts anfangen. Weil ich das Geschehen meist auch als unspektakulär empfand, ist auch das eine Sportart, die mMn für die Laienzuschauer bei Olympia in irgendeiner Form geändert oder attraktiver gemacht werden müsste.

Mal stellvertretend zu den ganzen "Kampfsportarten", die du streichen möchtest und auch grundsätzlich über eine Streichung debattiert wird. Beim Reiten bin ich wegen des Tieraspekts bei dir, ansonsten sehe ich wirklich so gar keine Notwendigkeit irgendwas zu streichen und dabei unterstreiche ich zu 100%, dass ich es überhaupt nicht schaue.

Aber irgendwie gehört es dazu und es gibt genug Länder für die das ein Highlight ist. Ich bin eher so, dass ich denke, dass es absurd ist, dass so eine krasse Volkssportart wie Cricket nicht schon längst olympisch ist. Das gleiche auch im Umgang mit Baseball und sowas wie Lacrosse. Wäre auch dafür Darts aufzunehmen - und gerne auch wieder Schach rein.

Fechten: Sehe ich nicht ganz so kritisch wie andere hier. Es gab ein paar Kämpfe, da hatte ich schon "Wow-Momente". Wenn eine Finte oder Parade ansatzlos und völlig fließend in den Angriff übergegangen ist. Aber bei vielen Aktionen hast du halt echt erst in der Super-Slomo gesehen: Was ist hier eigentlich gerade passiert?

Irgendwie wäre da noch eine gute technische Neuerung von Nöten (vielleicht aufblinken der Weste am Punkt, wo man getroffen wird), damit man es besser schauen kann.
Was ich sehr unguckbar fand war vor allem Säbel (hoffe ich verwechsle es nicht), weil nach jedem Punkt einfach beide wie blöde jubeln und man überhaupt nicht durchblickt.
 

Wurzelsepp

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Ist aber Cricket nicht diese Sportart, wo ein Spiel nach traditionellen Regeln auch mal länger als ein Tag dauert?
 

Kalle6861

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Mir wars an vielen Stellen auch zu viel Starkult.
Das waren so ein bißchen die Spiele der Stars. Zum Xten Male Snoop Doggy erwähnt und gezeigt z. BSp.
Dann diese wirklich nervige chaotische STadionregie bei der LA oder bei den Teamsportarten wo ständig die feiernden und jolenden Zuschauer gezeigt wurden, egal was gerade sportlich passierte und oft gar nicht passte.
Sportlich und organisatorisch aber ziemlich gute Spiele ja.

Mich haben unsere Volleyballer vor allem fasziniert. Die waren eigentlich nach den Franzosen das Beste Team und hätten sie eigentlich auch rausgehauen, ohne die 2-3 seltsamen entscheidungen bzgl geführtem Ball etc.
Dieser ganz Xgames Kram kjann gerne direkt wieder weg. Klettern und die BMX Rennen fand ich hingegen widerum sehr cool.
 
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