Argentinien gegen Litauen:
Die Litauer konnten gegen die aggressive Verteidigung der Gauchos kaum etwas ausrichten, und fanden zudem selbst keine Mittel, die Argentinier zu stoppen. Ab Mitte des zweiten Viertels war das Spiel eigentlich entschieden, denn man bekam nie den Eindruck, dass Argentinien irgendwie nervös werden konnten. Auch dann nicht, als die Litauer mit viel Verzweiflung das letzten Viertel ebenso aggressiv begannen. Zwar kamen sie noch mal auf 12 respektive 11 Punkte heran, aber Delfino und dann Guttierrez machten dann deutlich, dass das nicht mehr als Ergebniskosmetik sein sollte. Insgesamt starkes Spiel der Argentinier, die dadurch verdient den dritten Platz erreichten.
USA gegen Spanien:
Das US-Team aus meiner Sicht mit der besten Leistung des Turniers aller Teams in diesem Spiel. Sie haben mich zu keinem Zeitpunkt glauben lassen, dieses Spiel verlieren zu können. Auch in kritischen Phasen wirkten sie nie so hilflos wie beispielsweise im zweiten Viertel gegen Argentinien. Dwyane Wade drückte mal wieder einem Finalspiel seinen Stempel auf, in dem er frühzeitig Verantwortung übernahm. Auch der Dreier kurz vor Schluss, nachdem Jiminez auf 4 verkürzen konnte, zeigte seine Nervenstärke, und brach letztendlich den aufopferungsvoll kämpfenden Spaniern das Genick. Aber auch den Spaniern gebührt Lob für eine sehr gute Leistung. Zwar sah man die Mängel gegenüber dem US-Team deutlich, sie machten aber klar, dass die Niederlage in der Vorrunde in der Höhe nicht die wahre Leistungsstärke repräsentierte. Ohne Zweifel machte Rudy Fernandez ein gutes Spiel, was die Vorfreude, ihn in der NBA zu sehen, noch mal vergrößerte. Zwischenzeitlich sah es im Turnier nämlich nicht danach aus, dass er schon zu Höherem berufen ist. Insgesamt fehlte es den Spaniern an einem weiteren Distanzschützen, um irgendwie eine Chance auf den Sieg zu haben. Ohne Rubio jetzt einen Vorwurf machen zu wollen, aber ein konstanter Dreier seinerseits hätte das Spiel für die Spanier doch erheblich einfacher gemacht.
Insgesamt war es für mich ein gutes Turnier. Etwas überflüssig natürlich Teams wie Angola oder Iran, aber Spiele wie zwischen Spanien und Litauen, Spanien und China, Argentinien und Griechenland und nicht zuletzt das Finale waren doch sehr unterhaltsam. Das alles dann überdeckt von einem starken US-Team, was noch mal zeigte, dass man mit normaler Vorbereitung jederzeit die anderen Teams der Welt im Griff hat. Sie haben gelernt, dass man sich Gold nicht mehr nur abholen kann, und man darf gespannt sein, ob sie diese Art und Weise ebenso bei der nächsten WM und dann wiederum bei Olympia vorführen können.