Olympisches Boxen, Rio, 2016


treize

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Fair fand ich das Eingeständnis, dass sein Gegner besser war.

Das Geheule, beim 'I hate to lose!' fand ich fast schon erbärmlich.

Wie sehr, und das unkritischST, muss man auf dieses 'Du musst Erster werden, sonst bist Du nichts!' konditioniert sein um solch eine Reaktion zu zeigen?
Ganz abgesehen davon, dass das olympische Motto doch 'Dabei sein ist alles!' ist [oder war!?]
[Ja, ich weiß - romantisch-illusorisch, meine Vorstellung]

Ferner - wie sehr ist man selbst auf diesen extremen Grad der Leistungs-'All or Nothing'-Gesellschaft konditioniert, wenn man solch Verhalten als gut erachtet, oder noch schlimmer, für erstrebenswert hält?

Der Junge kann wahrscheinlich am wenigsten dafür, dass er die perversen Forderungen einer Gesellschaft, die 99,9% der Leute - nämlich die, die nicht Weltmeister oder Olympiasieger werden - zu 'Losern' abstempelt einfach annimmt.

Aber er transportiert diese extremst pervertierte Sichtweise weiter und sie wird nicht kritisch kommentiert.

Denn: Eventuell - was auch bullshit ist, da die Grundvorausetzungen einfach zu verschieden sind - kann 'es jeder schaffen'.
Aber 'alle' nicht...

Dennoch ein guter Bopxer, der Shakur...
 

wicked

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Naja, der Knabe ist erst 19, voller Adrenalin und hatte die ganzen Spiele eine Riesenlast getragen, denn er war Amerikas Aushängeschild des Amateurboxens und ihre Goldhoffnung.
 

treize

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Naja, der Knabe ist erst 19, voller Adrenalin und hatte die ganzen Spiele eine Riesenlast getragen, denn er war Amerikas Aushängeschild des Amateurboxens und ihre Goldhoffnung.

Aber, ich schrieb doch -

Der Junge kann wahrscheinlich am wenigsten dafür, dass er die perversen Forderungen einer Gesellschaft, die 99,9% der Leute zu 'Losern' abstempelt einfach annimmt.

Eventuell hätte ich dazu schreiben sollen, '...anstatt sich über seine extremst außerordentliche Leitung zu freuen' [freuen zu dürfen]
 

wicked

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Aber, ich schrieb doch -

Eventuell hätte ich dazu schreiben sollen, '...anstatt sich über seine extremst außerordentliche Leitung zu freuen' [freuen zu dürfen]

Wollte nicht suggerieren, dass du ihn zum Buhmann machst. Habe mich da wohl selbst ein wenig unklar ausgedrückt.

Ich denke nur, dass er seine sehr gute Leistung aufgrund des Adrenalinspiegels, der fehlenden Reife und des Drucks (noch) nicht einschätzen konnte. Gefühlsüberwältigung halt.

Dass der extern-influenzierte Sieges-Druck so gross war (was du im Prinzip kritisierst oder?), kann ich aufgrund der Umstände nachvollziehen. Er war halt US-Posterboy bei den Amateurboxern und nach den letztjährigen Amateurleistung seiner Landsleute ist's nur natürlich, dass die 'Boxnation USA' einen Druck entwickelt.... und der wurde schon vor den Spielen auf Stevenson übertragen. Pech für ihn... anderseits Glück, denn der Junge hat schon mal mächtig Hype erfahren, was sicherlich förderlich für seine Profikarriere ist.

US Bronzegewinner Nico Hernandez war bspw. gleich sehr stolz auf seine Leistunng. Die anderen US-Boxer wären wohl auch überglücklich gewesen, hätten sie es zu Medallienehren geschafft. Die hatten auch eben nicht diesen Druck.

Was ich meine ist, dass die Situation bei Shakur Stevenson [die sich im komisch-peinlichen Interview entlud] mehr ein Einzelfall ist (aufgrund der geschilderten Tatsachen) und hier weniger die Folge einer 'only-Gewinner'-konditionierten Gesellschaft.... IMO :D
 

rude_ras

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Die Krokodilstränen bezüglich des Drucks und der strittigen Entscheidungen sind IMO nicht nachzuvollziehen. Wenn man sich qualifiziert, dann will man natürlich das beste Ergebnis erzielen. Druck herrscht, wo Leistung erzielt werden soll. Wenn du in die Augen der Boxer bei den Duisburger stadtmeisterschaften schaust, siehst du ähnliche Emotionen. (Vermutlich proportional geringer)...

Natürlich sind die Verbände im olympischen Boxen selbst schuld, da sie ja auch einen Hohen moralischen Maßstab an sich und andere legen...(bessere Technik, echte Weltmeister durch Vorrunde und KO system, Fairness und Transparenz) - wenn man sowas propagiert und dann gleichzeitig solche Urteile macht (KAZ vs RUS), ist Spott und Häme nicht überraschend.
 

El Demoledor

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Die psychische Komponente spielt immer eine große Rolle, und wie gut man damit zurechtkommt, ist nicht davon abhängig, ob man im totalen öffentlichen Rampenlicht steht oder aber sein persönliches, aber von der Öffentlichkeit nicht registriertes Highlight hat.

Was für den Profi die Südtribüne des Westfalenstadions ist, ist für den Freizeitkicker dann eben die gefürchtete Asche-Kampfbahn vom Hagenshof...
Manche macht die spezielle Drucksituation an, während andere daran zerbrechen oder aber nicht in der Lage sind, ihr Potential abzurufen.

Wenn ein Profi nach einem Olympia-Finale aufgelöst ist (und dazu noch als Teenager), ist das imho völlig normal.
Und welcher Sportler verliert schon gerne? Da spielt der Druck von vielen Seiten eher weniger die Rolle als die persönliche Enttäuschung. Da braucht er sich der Tränen nicht zu schämen.
Wenn man nah am Wasser gebaut ist, gilt man als Weichling. Wenn man keine Regung zeigt, ist man der gefühlskalte Roboter. Wie man´s macht, macht man´s falsch...
Ich bin mir sicher, dass später das Erlebnis Olympische Spiele und die Silbermedaille mehr wiegt als das verlorene Finale.
Für die spätere Profi-Karriere so sie denn angestrebt wird ist es langfristig auch kein Makel, kein neuer "Golden Boy" zu sein, sondern "nur" Triple S.
 

Big d

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Fair fand ich das Eingeständnis, dass sein Gegner besser war.

Das Geheule, beim 'I hate to lose!' fand ich fast schon erbärmlich.

Wie sehr, und das unkritischST, muss man auf dieses 'Du musst Erster werden, sonst bist Du nichts!' konditioniert sein um solch eine Reaktion zu zeigen?
Ganz abgesehen davon, dass das olympische Motto doch 'Dabei sein ist alles!' ist [oder war!?]
[Ja, ich weiß - romantisch-illusorisch, meine Vorstellung]

Ferner - wie sehr ist man selbst auf diesen extremen Grad der Leistungs-'All or Nothing'-Gesellschaft konditioniert, wenn man solch Verhalten als gut erachtet, oder noch schlimmer, für erstrebenswert hält?

Der Junge kann wahrscheinlich am wenigsten dafür, dass er die perversen Forderungen einer Gesellschaft, die 99,9% der Leute - nämlich die, die nicht Weltmeister oder Olympiasieger werden - zu 'Losern' abstempelt einfach annimmt.

Aber er transportiert diese extremst pervertierte Sichtweise weiter und sie wird nicht kritisch kommentiert.

Denn: Eventuell - was auch bullshit ist, da die Grundvorausetzungen einfach zu verschieden sind - kann 'es jeder schaffen'.
Aber 'alle' nicht...

Dennoch ein guter Bopxer, der Shakur...

Wobei es halt auch gerade die besessenen die es hassen zu verlieren ganz nach oben schaffen.ein Michael Jordan hat sicher auch eine ordentliche Persönlichkeitsstörung, mental ausgeglichene Menschen gehen nicht so über ihre Grenzen, denen reicht es ziemlich gut zu sein.

Jimmy Connors hat mal gesagt i hate to lose more than I like to win. Gesund ist das sicher nicht, aber es machte ihn halt zu einem der größten aller Zeiten.
 

Capo

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Ist doch ideal die Einstellung. Jeder normale Mensch der Erfolg haben will, sollte es hassen zu verlieren.
 

hirschi

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Mama'zzzzmusch
Weiß einer von euch ob der gewinner der klasse bis 81kg julio cesar la cruz ins profi-Geschäft abwandern will/wird?
Der typ ist ein starkes paket aus skill,speed und physischer energie:thumb:

Bin mal gespannt ob der Französische champion tony yoka auch wechselt......

Falls einer infos hat bitte mal in kurzform was niederschreiben :thumb:
 

hirschi

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Mama'zzzzmusch
Wladimir Klitschko hat sich in Paris mit Tony Yoka getroffen um über einen möglichen K2 Promotion-Deal zu sprechen.

http://www.boxingscene.com/klitschko-meets-with-tony-yoka-discuss-k2-promotions-pact--109407
Bei K2 ist er sicherlich nicht ganz schlecht aufgehoben falls er wechseln sollte.
Was promotion/vermarktung angeht bin ick ehr skeptisch.........
Das was ick vom französischen faustfecht sah hat mir durchaus gut gefallen.....
Danke dschäb änd gräb:thumb:
 

Tobi.G

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Yoka hat zwar zu unrecht Gold geholt aber ich glaube er könnte einen guten Profi-Schwergewichtler abgeben, ähnlich wie Joshua. Was die vermarktung angeht muss ich hirschi recht geben, er ist Franzose.....und in Frankreich ist Profiboxen jetzt nicht so der Renner. Vielleicht kann man versuchen ihn irgendwie einzudeutschen? Deutsch lernen, auf RTL präsent sein und als Nachfolger der Klitschkos vermarktet werden? Wenn er charismatisch ist könnte es klappen aber das würde Jahre dauern und es wäre ein Wunder wenn er jemals an die Quoten der ukrainer rankommen würde. Was das angeht, sind die Brüder ein unerklärliches Phänomen, vielleicht auch ein Relikt vergangener Zeit, als Boxen in Deutschland noch beliebter war. Wladimir hat Schultz in Rente geschickt und abgelöst und Vitali kämpfe gegen Lewis, die beiden sind halt schon seit einer Ewigkeit präsent in den Medien.
 

Kali

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Hrgovic und Joyce würde sicher auch bei den Profis eine gute Rolle spielen können.
Der Erste war oft Sparringspartner von Waldi und sein Team hat gute Connections zu Sauerland. Der Zweite ist eine richtige Kante.
 

wicked

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Hrgovic und Joyce würde sicher auch bei den Profis eine gute Rolle spielen können.
Der Erste war oft Sparringspartner von Waldi und sein Team hat gute Connections zu Sauerland. Der Zweite ist eine richtige Kante.

Jup. Ich denke vorallem Filip könnte bei den Profis ganz gut rauskommen....
 
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