Onkel theGegen präsentiert: Erinnerungssport


S

Steve_

Guest
Moin,

vor ca. 4 Jahren habe ich 17 Jahe hier im Staddteil Linden-Mitte gewohnt. Irgendwann habe ich mir eine Hantelbank zugelegt und immer mal gepumpt. Im Keller, staubig und dreckig hergerichtet :p



Das Dumme ist, ich habe die Hantelbank, samt Hantel verschenkt an meinen Neffen. Der hat zwecks Geldprobleme das Ding verkauft (Ich soll angeblich zugestimmt haben). Hätte ich das alles noch , könnte ich mir das aktuell gut in die Wohnung stellen.
 

theGegen

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Heute recht langweilige Vuelta-Etappe mit Option Sprint, aber mit dem Zielort Zaragoza. Dort war ich schon mal, aber habe seit meinem 1. Besuch ein Zaragoza-Verbot in einer potentiellen Fahndungsakte und mich seitdem nie wieder dahin getraut. :panik:

Dank der Eurosport-Übertragung durfte ich heute wenigstens via TV endlich noch mal wieder dahin.

In dieser spanischen Großstadt war ich zusammen mit Kumpels während einer Interrail-Tour circa Anfang der 1980er regelrecht gestrandet. Ohne Geld. Die Story habe ich zu anderem Anlass und im Radsportforum schonmal erwähnt bzw. grob zusammenfassend berichtet. Soweit ich mich an sämtliche Details noch erinnern kann, hatte das Stadt-Verbot diesen Ursprung:

Wir wollten von Barcelona über Madrid nach Lissabon und dann nach Lagos, wo wir in irgendeiner Woche mit anderen Leuten grob verabredet waren.
Im HBF Barelona fragten wir in bröckeligem Spanisch einen Schaffner, ob wir mit unserem Interrailticket auch diesen schicken Rapido Talgo nutzen durften, der zur Abfahrt nach Madrid bereit stand. "Niente Supplemento?" Nö, kein Problem, hieß es seitens des Schaffners.
Der dann nach Abfahrt auch irgendwann durch die Abteile ging, um die Tickets zu überprüfen. Wir überreichten ihm unsere Interrail-Tickets und er kassierte sie sofort ein. Dieser Zug sei zuschlagspflichtig und die Tickets bekämen wir erst wieder, wenn wir den fälligen Zuschlag bezahlen. Wir hatten zwar kaum Bargeld in Peseten, mussten diese zwecks Rückgabe der Tickets aber opfern und selbst das reichte nur bis zum nächsten Bahnhof Zaragoza, dort mussten wir den Zug verlassen.
Wir beschwerten :mad: uns nach dem Rauswurf sofort beim Bahnkommissariat bei der englisch sprechenden Leitung über diesen korrupten Beamten in ihren Reihen.

Anschließend wollten wir in Zaragoza neues Geld über Euro-Schecks besorgen, doch es war Sonntag und sämtliche Banken hatten geschlossen. :cry1: Wir warteten also ohne auch nur 1 mickrigen Peseta in der Tasche :( am Bahnhof Zaragoza auf den nächsten erlaubten Zug nach Madrid und wurden von örtlichen Freaks zum Rotwein-Saufen eingeladen. Das Angebot nahmen wir gerne an. (y) Wir teilten verbliebenes Essen und Trinken und wir konnten selbst nur paar verbliebene kümmerliche Francs dazu beitragen, damit die Rotweinflaschen wieder aufgefüllt wurden.
Dann kam der Bahnkommissar und warnte uns, dass wir einen "anderen Kontakt" (als mit diesen Leuten) pflegen sollten, doch gefiel uns das Rotwein-Angebot besser als sein Angebot.
"Diese Freaks sind die nettesten Leute, die wir in Zaragoza angetroffen haben!" So in etwa dürfte unsere Antwort auf diesen Deal (gleich no Deal) ausgefallen sein.

Nach ein paar Runden Wein tauchte der Kommissar erneut auf. Diesmal mit einem Trupp Guardia Civil mit Gewehren samt aufgepflanztem Bajonett im Anschlag und wir wurden unter Androhung von Waffengewalt abgeführt. In die Amtsstube des Kommissars, bei dem wir uns über den korrupten Schaffner beschwert hatten.
Er entließ uns unter der Auflage "Zaragoza-Verbot!" :belehr: und wir mussten diesen ungastlichen Ort mit dem nächsten Zug verlassen. Ich glaube, einen Zug hatten wir über späteres Rotwein-Frustsaufen sogar verpasst, doch für den nächsten hat es zum Glück gereicht. Der war so marode, dass er zwischenzeitlich mitten in der Pampa verreckte.
Immerhin keine Guardia Civil mit aufgeplanztem Bajonett.

Von Zaragoza ist mir daher nur der Bahnhof, der Vorplatz, die Straßen bis zum ersten Bankinstitut und das Kommissariat in Erinnerung.

Seitdem war ich nie wieder dort. Ich weiß ja nicht, ob das Zaragoza-Verbot immer noch gilt. :confuse:

Das Expo-Gelände 2008 sieht ziemlich cool aus.
 
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theGegen

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Mal eine Frage an die älteren Revoluzzer*innen des Forums....

Wie ging noch mal der Text der Protestvariante von "Heho spann den Wagen an" aus den späten 1970er Jahren?

Ich war da noch sehr jung und konnte mir den immer so schlecht merken.....
Ich glaube der ging so:

"Wehrt Euch, leistet Widerstand!
Gegen den Nato-Doppelbeschluss mit der Stationierung von US-amerikanischen Pershing II - Atomraketen
in diesem Land!

Haltet fest zusammen, haltet fest....."

Soweit, so klar. Aber wie lautet das letzte Wort, bevor der Text mindestens 30-mal wiederholt wird?
  • Zusahahammen
  • Zusahamehnen
  • Zusamehennen
  • Zusahmenehen
:confuse:
 

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Hejo, spann’ den Wagen an“: „Wehrt euch / Leistet Widerstand / Gegen die Zerstörung hier im Land / Auf die Barrikaden / Auf die Barrikaden.“

Ich kenn nur die Anti-Fa Version
 

theGegen

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Das wurde immer ungefähr auf diese Art propagiert

Meine Frage war nicht unbedingt ernst gemeint. ;)
Ich weiß halt noch, dass mir dieser Protest-Singsang teilweise ziemlich auf den Keks ging.
Bots war auch immer dabei, wenn zu einer Protestdemo oder einer Blockade gefahren wurde. Ebenfalls schlimm.

Richtig gefährlichen Soundtrack gab es bei "meinen" Demos schon nicht mehr, um nicht uffzurütteln.

Ton Steine Scherben - Macht kaputt, was euch kaputt macht
 

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TSS und Slime kenne ich gut. Gab ne Zeit da war ich mit den Jungs der Antifa und der Jugendfront unterwegs ;)
 

theGegen

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TSS und Slime kenne ich gut. Gab ne Zeit da war ich mit den Jungs der Antifa und der Jugendfront unterwegs ;)

In meiner Jugendzeit waren es Demos gegen Atomkraft und Atomraketen und natürlich für Frieden.
Ohne Kloppe, Aufstand und Brandschatzen, wegen Frieden und so.

Um an einem anderen Ort zu demonstrieren, stellte sich das "System" aus gecharterten Busunternehmen auf diese ungewohnte Klientel schnell ein.
Kein Fußballverein, kein Kegelclub.... auf der Hinfahrt gab es vielleicht die ekligen Bots in Dauerschleife oder auf der Rückfahrt Genesis und Barclay James Harvest zum Runterkommen.
Auf Uffrüttelndes wie TSS legten Busunternehmer (und natürlich das System) aus Eigeninteresse wenig Wert. ;)
 

Gladio

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Ohne Kloppe, Aufstand und Brandschatzen, wegen Frieden und so.
Ging damals weniger um Frieden als um soziale Gerechtigkeit. Der große Bauboom hatte in Berlin gerade einzug gehalten. Häuser wurden geräumt. Die Mietpreise stiegen immer mehr an. Der rechte Mob schwadronierte frei durch die Stadt und die Polente prügelte immer schön die Linken nieder, während die Faschos den 20. und den 26. April wie die Sternensänger zu Weihnachten, mit Gedenkzügen feierten. Der Ostteil der Stadt, der heute ach so Hip ist, war dunkel Deutschland und braunversiffte Kloake. Jobs wurden immer schlechter bezahlt, während Polen und Ostblock Deutsche für 5 DM die Stunde schwarz Arbeit leisteten.

Glaub mal nicht alles was über die 15-20 Jahre 80ger und 90ger Linke Szene geschrieben wurde. Viele der Jungs und Mädels von damals waren hoch intelligent und standen gegen Ungerechtigkeiten auf. Der schwarze Block war ne Sache für sich und wurde gegen Ende der 90ger Jahre nur noch von V-Leuten als Mittel zum Zweck gegen Links eingesetzt. Um zu beweisen wie gewaltbereit die Linke tatsächlich ist und Nazis doch eher als friedvoll betrachtet werden dürfen.

Der Tod von Alberto Adriano und später die NSU, haben dann diese Mähr öffentlich ad absurdum geführt.
 
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theGegen

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Ging damals weniger um Frieden als um soziale Gerechtigkeit. Der große Bauboom hatte in Berlin gerade einzug gehalten. Häuser wurden geräumt. Die Mietpreise stiegen immer mehr an. Der rechte Mob schwadronierte frei durch die Stadt und die Polente prügelte immer schön die linken nieder, während die Faschos den 20. und den 26. April wie die Sternensänger zu Weihnachten, mit Gedenkzügen feierten. Der Ostteil der Stadt, der heute ach so Hip ist, war dunkel Deutschland und braunversiffte Kloake. Jobs wurden immer schlechtet bezahlt während, Polen und Ostblock Deutsche für DM die Stunde schwarz Arbeit leisteten.

Glaub mal nicht alles was über die 15-20 Jahre 80ger und 90ger Linke Szene geschrieben wurde. Viele der Jungs und Mädels von damals waren hoch intelligent und standen gegen Ungerechtigkeiten auf. Der schwarze Block war ne Sache für sich und wurde gegen Ende der 90ger Jahre nur noch von V-Leuten als Mittel zum Zweck gegen Links eingesetzt. Um zu beweisen wie gewaltbereit die Linke tatsächlich ist und Nazis doch eher als friedvoll betrachtet werden dürfen.

Der Tod von Alberto Adriano und später die NSU, haben dann diese Mähr öffentlich ad absurdum geführt.

Kein Widerspruch. Zurecht Revolte und Protest.

Und anderer Kontext gegenüber so einem Gelusche mit dem von mir absichtlich verfremdeten Kanon erinnerter Friedensdemos.

Systemmucke statt Uffrüttel-Mucke, damit der Bus auch heile bleibt. ;)
 
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