Fahrerverband gegen Ethik-Kodex
BERLIN, 17.10.06 (rsn) - Der Verband der Radprofis (CPA) hat sich am Dienstag in einer Erklärung erneut gegen den Ethik-Kodex der ProTour- Mannschaften in der jetzigen Form ausgesprochen.
Bei seiner letzten Sitzung am Rande der Lombardei-Rundfahrt am vergangenen Wochenende waren sich die CPA-Mitglieder einig in ihrer Ablehnung des Ethik-Kodex in seiner jetzigen Form. Die jüngsten Fälle hätten gezeigt, dass die freiwillige Vereinbarung der Teams in der aktuellen Fassung keinen Sinn ergebe, hieß es in einer Erklärung der CPA. Fahrer würden einerseits auf den ersten Verdacht hin suspendiert, andere dürften weiter fahren, obwohl in der ein oder anderen Form Verfahren liefen. Die Fahrervertretung fordert die Streichung von Regeln, die es den Teams "ermöglichen, Fahrer einseitig aus dem Team zu streichen oder zu suspendieren nur aufgrund eines Verdachts oder von Mutmaßungen".
Die Rennfahrervertretung stellte sich derweil hinter ihren italienischen Vorsitzenden Franceco Moser, dessen Äußerungen im italienischen Fernsehen jüngst für Aufsehen sorgten. Moser hatte sich für eine Freigabe von Doping ausgesprochen. Der CPA warf den Medien eine Verzerrung der Äußerungen vor.
www.radsportnews.com
Spanischer Verband vor Einstellung der Verfahren
MADRID, 17.10.06 (rsn) - Die Fuentes-Affäre droht - soweit es die des Dopings verdächtigen Fahrer angeht - im Sande zu verlaufen. Nachdem die italienischen Sportverbände bereits das Verfahren gegen Ivan Basso wegen Mangels an Beweisen eingestellt haben, steht auch der spanische Radsportverband vor diesem Schritt. Die große Mehrheit der mutmaßlich in die Affäre verstrickten Profis wäre damit sofort wieder startberechtigt.
Der königliche spanische Radsportverband (RFEC) will demnächst eine Entscheidung verkünden. "Unsere Juristen prüfen die Situation. Wir werden in den nächsten Tagen eine Entscheidung bekanntgeben", sagte am Dienstag Eugenio Bermudez, der Generalsekretär des Verbandes. Bermudez fügte hinzu, man warte noch auf eine richterliche Entscheidung in der Beschwerde des Verbands gegen eine Gerichtsentscheidung, wonach die spanischen Sportverbände die Dokumente der Strafverfolgungsbehörden nicht verwenden dürfen. Dies macht es faktisch unmöglich, die spanischen Rennfahrer wegen einer Verwicklung in die Affäre sportrechtlich zu belangen. Die italienische Sportzeitung Gazzetta dello Sport berichtete am Dienstag, der spanische Verband werde demnächst alle Verfahren einstellen. Letzte Woche hatten die italienischen Sportverbände den Fall Basso mangels Beweisen zu den Akten gelegt.
Mitte September hatte der internationale Radsportverband UCI alle nationalen Verbände aufgefordert, die Dopingverfahren gegen die in die Fuentes-Affäre verstricken Fahrer offen zu halten und die weitere Entwicklung abzuwarten. Zu den verdächtigen Profis gehört u.a. Jan Ullrich, gegen den der zuständige Schweizer Radsportverband ein Dopingverfahren eröffnet hat. Die Mehrheit der betroffenen Rennfahrer sind Spanier, darunter Joseba Beloki, Angel Vicioso, Isidro Nozal, Unai Osa, Francisco Mancebo, Ruben Plaza und der entlassene T-Mobile-Fahrer Oscar Sevilla.
www.radsportnews.com
Was im Folgeschluß für mich heisst, das es nicht mehr lange dauern wird bis das Verfahren des Schweizer Verbandes wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen wird.