Man sollte solche krassen Skandalurteile wie das von Thomas in den entsprechenden Datenbanken vermerken. Mit dem Hinweis, daß Experten, Publikum und Presse das Urteil eines (oder mehrerer) Punktrichter mehrheitlich als skandalös oder fehlerhaft betrachten. Der Vermerk derartiger Unstimmigkeiten protokolliert natürlich auch mehrmaliges Fehlverhalten diverser Akteure, die in der Vergangenheit schon aufgefallen sind.
Es ginge dabei übrigens nicht darum, knappe oder kontrovers geführte und diskutierte Urteile in den entsprechend eng gelaufenen Fights anzufechten, sondern offensichtlich und dezidiert falsche, ja geradezu beschämende Wertungen (über den Spiegel der kritischen Öffentlichkeit) anzumerken. Einen klareren Sieger als Chambers kann es selbst bei unterschiedlicher Lesart von Kämpfen nicht geben (Lesarten wären: die nicht-exklusive Bevorzugung entweder von Aggressivität oder Aktivität oder Treffergenauigkeit oder Trefferzahl, unter der Berücksichtigung anderer Faktoren).
Für nachfolgende Boxrec-Generationen, die den Kampf nicht gesehen haben, könnte sich in diesem oder ähnlich gelagerten Fällen durchaus das Bild ergeben, daß der Fight knapp oder umstritten verlaufen ist. Wer dann in naher oder ferner Zukunft aus boxhistorischem Interesse in Chambers' Rekord stöbert und die MD's gegen Peter und Dimitrenko registriert, könnte eventuell dem Irrglauben verfallen, daß sich Chambers leistungsmäßig nicht entscheidend von seinen Kontrahenten absetzen konnte. Das wäre falsch und würde zu einem fehlerhaften Urteil führen, daß man sich in Zukunft über Chambers oder andere Boxer womöglich machen würde.