Premier League 2015/16


Adler

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Fantastisch zu lesen deine Einschätzungen Max Power, danke das du dir die Mühe machst :thumb:
 

Max Power

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Be careful what you wish for - diesen Satz sollten sich Newcastle-Fans am besten in dicken Großbuchstaben hinter die Ohren schreiben. Im Februar wurde nämlich wahr, was sich viele Anhänger der Magpies lange gewünscht hatten: nach vier Jahren im Amt verabschiedete sich Coach Alan Pardew in Richtung Crystal Palace. Zu diesem Zeitpunkt lag Newcastle immerhin noch auf dem 10. Platz ... unter Pardews Nachfolger John Carver brach man aber völlig ein: in den restlichen 19 Spielen konnte man nur noch 3 Spiele gewinnen, dem gegenüber standen 12 Niederlagen (darunter 8 in Folge). Den Klassenerhalt schaffte man erst am allerletzten Spieltag durch einen Heimsieg über West Ham.

Nachdem man im Gegensatz zu 2009 also einen Abstieg gerade noch abwenden konnte, soll jetzt wieder alles besser werden. Mit Steve McClaren wurde ein erfahrener Trainer verpflichtet, der offenbar schon länger als Wunschkandidat galt. Für McClaren ist es der erste PL-Job seit 2006 - seither scheiterte er als Nationaltrainer der Three Lions sowie in Wolfsburg als auch im englischen Unterhaus bei Nottingham und Derby County, konnte mit Twente aber auch einen Meistertitel in den Niederlanden feiern.

Der Kader wurde bislang punktuell verstärkt und dafür hat man auch einiges an Geld in die Hand genommen: für Mittelfeldspieler Georginio Wijnaldum, Mittelstürmer Aleksandar Mitrovic und Innenverteidiger Chancel Mbemba gab man immerhin knapp 50 Millionen Euro aus. Zuletzt hat man vor 10 Jahren so geklotzt, damals zahlte man für Michael Owen, Albert Luque und Scott Parker insgesamt 54 Millionen Euro. Mit den drei Neuzugängen sorgt man jedenfalls an den richtigen Stellen für Impulse und aus meiner Sicht sieht der Kader jetzt deutlich besser aus als in der letzten Saison.

Zugänge:

Georginio Wijnaldum (PSV), Aleksandar Mitrovic (Anderlecht), Chancel Mbemba (Anderlecht)

Abgänge:

Davide Santon (Inter), Jonas Gutierrez, Ryan Taylor (Hull), Sammy Ameobi (Cardiff)

Manager: Steve McClaren

In Deutschland kennt man ihn in erster Linie von seinem eher unglücklichen Wolfsburg-Gastspiel, der Verfasser dieser Zeilen hat sowohl positive (Co-Trainer unter Ferguson bei United von 1999 bis 2001) als auch äußerst negative Erinnerungen (Nationalcoach Englands) an Steve McClaren. Auch sein jüngstes Engagement war nicht unbedingt von Erfolg gekrönt, verpasste er mit Derby County doch den Aufstieg in die Premier League, obwohl man im Februar noch an der Tabellenspitze gelegen war. Ich bezweifle, dass ausgerechnet Steve McClaren der große Retter ist, den sich die Fans der Magpies erhoffen.

Player to watch: Ayoze Perez

35 Millionen Euro gab Newcastle letztes Jahr für neue Spieler aus, doch aus meiner Sicht war es ausgerechnet der billigste Neuzugang (2 Mio.), der letzte Saison die beste Figur abgegeben hat: der 22-jährige Spanier spielte sich im Laufe der Saison in der Startelf fest und war mit 7 Toren immerhin zweitbester Torschütze hinter Papiss Demba Cisse (11 Tore). Nun gilt es, diese Leistungen zu bestätigen und zusammen mit Mitrovic, Cisse und Co. für die nötigen Tore zu sorgen.

Prediction: 13.

Ich halte nicht allzu viel von Steve McClaren, aber selbst ein Sack Reis könnte wahrscheinlich mehr aus dem Kader herausholen als John Carver. Von daher erwarte ich eine klare Steigerung und eine Position im gesicherten Mittelfeld.

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Steph Curry

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Wenn du mir die Grafiken bereitstellst, kann ich auch den Liverpool-Part übernehmen. ;)

Und City wird gerade von Stuttgart daher gespielt. Wunderbar zu sehen, wie gut denn Sterlings neues Team ist! :thumb::laugh:

Ok, zugegebenermaßen sind wir in der Vorbereitung und das hat alles nicht allzu viel zu sagen, zumal ich Stuttgart deutlich stärker als letzte Saison sehe. Aber ich finds trotzdem nicht schlecht. ;)

Edit: 0:4, alles klar, das geht selbst in der Vorbereitung nicht klar. :D
 

Max Power

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West Hams 2014/15er Saison hatte etwas von Dr. Jekyll und Mr. Hyde. In der ersten Saisonhälfte feierte die Mannschaft von Sam Allardyce unter anderem Siege gegen Liverpool und Manchester City und spielte sich mit unerwartet attraktivem Fußball in der oberen Tabellenhälfte fest. Im Dezember lag man lange auf Platz 4 und war damit voll im Rennen um die internationalen Startplätze, doch in der zweiten Saisonhälfte brach die Mannschaft dann komplett auseinander: im Kalenderjahr 2015 konnte man letztlich nur noch drei Siege feiern (gegen zwei Absteiger und Sunderland) und rutschte bis auf Rang 12 ab. Nur wenige Minuten nach Saisonende gab man die Trennung von Allardyce bekannt.

Vor der letzten Saison im Boleyn Ground - die Hammers ziehen ja bekanntlich nächstes Jahr ins Olympiastadion um - ist man bei West Ham also verständlicherweise auf Konstanz aus, gleichzeitig liebäugelt man mit einem internationalen Startplatz, nachdem die Mannschaft schon letzten Herbst lange in den oberen Tabellenregionen zu finden war. Garantieren sollen dies Neo-Coach Slaven Bilic und namhafte Neuzugänge wie Assist-König Dimitri Payet und Innenverteidiger Angelo Ogbonna. Stewart Downing - letztes Jahr mit unerwartet starken Leistungen sinnbildlich für den überraschenden Höhenflug der Hammers - verließ den Klub dagegen in Richtung Championship, was vermutlich nicht nur mich sehr überrascht hat.

In der Aufstellung rechts hab ich noch Enner Valencia im Angriff stehen - der hat sich aber in der EL am Donnerstag schwerer am Knie verletzt und dürfte erst mal länger ausfallen. West Ham bemüht sich sehr um QPR-Stürmer Charlie Austin als Ersatz.

Zugänge:
Dimitri Payet (Marseille), Angelo Ogbonna (Juventus), Pedro Obiang (Sampdoria), Stephen Hendrie (Hamilton), Darren Randolph (Birmingham), Manuel Lanzini (Al-Jazira/Leihe)

Abgänge:
Stewart Downing (Middlesbrough), Jussi Jaaskelainen, Guy Demel, Carlton Cole, Alex Song (Barcelona)

Manager: Slaven Bilic
Nach der Entlassung von Sam Allardyce fiel die Wahl auf den 46-jährigen Kroaten Slaven Bilic, der die meiste Zeit seiner Trainerkarriere bei der kroatischen Nationalmannschaft verbracht hat. Nach der EM 2012 wechselte er wieder ins Klubgeschäft, erlebte aber mit Lok Moskau eine Horrorsaison. Mit Besiktas landete er zuletzt zweimal auf Platz 3 der türkischen Süper Lig.

Player to watch: Dimitri Payet
15 Millionen Euro waren den Hammers die Dienste des 28-jährigen Franzosen wert, der in der letzten Saison die meisten Assists in der Ligue 1 verbuchen konnte und zuletzt auch in der französischen Nationalmannschaft zu Einsätzen kam. Dementsprechend groß sind jetzt die Erwartungen bei West Ham: Payet soll der Offensive Kreativität einimpfen und die Angreifer mit Pässen füttern.

Prediction: 12.
Die Hammers sind in vielerlei Hinsicht sehr schwer einzuschätzen. Die Mannschaft ist deutlich besser, als sie sich in der zweiten Saisonhälfte präsentiert hat, aber vermutlich auch nicht gut genug, um im Kampf um die internationalen Startplätze eine Rolle spielen zu können.

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Max Power

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Nach dem Aufstieg 2008 war Stoke City unter Trainer Tony Pulis jahrelang der Inbegriff für technisch limitierten, aber körperbetonten und knüppelharten Fußball, der dem Gegner alles abverlangte ("He's good, but can he do it on a cold rainy night in Stoke?" ;)). Seit Pulis vor zwei Jahren durch Mark Hughes ersetzt wurde, hat sich das langsam geändert - mit der Verpflichtung technisch starker Spieler wie Bojan Krkic und Marko Arnautovic hat sich das Image des Vereins etwas verschoben. In jedem Fall haben sich die Potters längst in der Premier League etabliert: seit dem Aufstieg war man nie schlechter als 14. und mit 54 Punkten lieferte man letzte Saison die beste Leistung der Vereinsgeschichte ab.

Auf diesen Erfolgen kann man aufbauen und so hat man auf dem Transfermarkt versucht, die Mannschaft weiter zu verbessern. Für Joselu hat man dabei ziemlich viel Geld locker gemacht - der Spanier dürfte sich im Angriff mit Mame Diouf und Peter Crouch um Spielzeit prügeln, da Hughes ein System mit nur einem Stürmer bevorzugt. Philipp Wollscheid wurde nach einer erfolgreichen Leihe jetzt fix verpflichtet, von Chelsea leiht man das Mittelfeldtalent Marco van Ginkel. Außerdem bedient man sich erneut bei der Resterampe von Barcelona (Ibrahim Afellay) und Liverpool (Glen Johnson), um dem Kader mehr Tiefe zu verleihen.

Und trotzdem kann man bislang ein dickes Transferplus verbuchen, musste man doch den Verlust zweier wichtiger Stützen hinnehmen: der langjährige Torhüter Asmir Begovic (160 PL-Spiele für Stoke) nimmt in Zukunft lieber auf der Chelsea-Bank Platz, um den Backup für Thibaut Courtois zu geben ... für Stoke ist das ein herber Schlag, aber mit Jack Butland steht ein talentierter Nachfolger in den Startlöchern. Im Mittelfeld verlor man außerdem Steven N'Zonzi, der den Verein in Richtung Sevilla verließ. Der 26-jährige Franzose absolvierte in den letzten zwei Jahren 74 von 76 PL-Spielen und war dabei in 68 Partien 90 Minuten lang im Einsatz - sein Abgang wird nur äußerst schwer zu kompensieren sein. Fürs erste dürfte Leihgabe van Ginkel seinen Platz im Mittelfeld einnehmen.

Zugänge:
Joselu (Hannover), Ibrahim Afellay (Barcelona), Glen Johnson (Liverpool), Shay Given (Aston Villa), Philipp Wollscheid (Leverkusen), Jakob Haugaard (Midtjylland), Marco van Ginkel (Chelsea/Leihe)

Abgänge:
Asmir Begovic (Chelsea), Steven N'Zonzi (Sevilla), Robert Huth (Leicester), Wilson Palacios, Jamie Ness

Manager: Mark Hughes
Der langjährige United-Spieler trainierte in den vergangenen Jahren unter anderem den Lokalrivalen City sowie die Queens Park Rangers und den FC Fulham, ehe er 2013 den langjährigen Stoke-Trainer Tony Pulis beerbte. Unter Hughes zeigten die Potters nicht nur attraktiveren Fußball als zuvor, sondern erreichten erstmals seit 40 Jahren die Top 10 und belegten zweimal in Folge Platz 9. Dementsprechend sicher sitzt der 51-Jährige bei Stoke im Sattel und man hofft, dass der Höhenflug unter Hughes auch in dieser Saison weitergeht.

Player to watch: Jack Butland
Schon seit vielen Jahren gilt Jack Butland als größte Nachwuchshoffnung im englischen Tor: bereits mit 19 Jahren debütierte er in der Nationalmannschaft und in der U21 hat er mittlerweile 27 Einsätze auf dem Konto. Mit 22 bekommt er jetzt endlich die Chance auf einen Starterjob in der Premier League, nachdem er hinter Asmir Begovic bisher erst 6 PL-Spiele absolvieren konnte und meist an Zweitligisten verliehen wurde. Sollten die Fußstapfen von Begovic noch zu groß sein, steht mit Shay Given eine routinierte Lebensversicherung bereit.

Prediction: 11.
Es würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn Stoke am Ende der Saison erneut in den Top 10 landen würde, aber gerade diese Tabellenregionen sind sehr umkämpft ... zwischen Rang 7 und 13 ist da praktisch alles möglich.

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Arsenal siegt mit einem 1-0 gegen Chelsea und verteidigt damit nach dem FA-Cup auch dem Community Shield

 

liberalmente

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Wenn die Schweizer eines besser können als Fußball spielen, dann ist es garantiert geniale Musiker herausbringen.

:teufel:
 

Max Power

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Nach dem lange ersehnten Wiederaufstieg 2013 und einer überraschend starken Premierensaison (Platz 11) wollte Crystal Palace in der letzten Saison entsprechend nachlegen und sich in der Liga etablieren. Man musste allerdings unerwartet einen herben Dämpfer hinnehmen, noch bevor die Spielzeit überhaupt begann: nur zwei Tage vor der Saisoneröffnung schmiss Erfolgstrainer Tony Pulis nach einem Streit mit den Eigentümern hin. Als Nachfolger holte man dann Neil Warnock, der den Verein bereits von 2007 bis 2010 betreut hatte. Warnock konnte aber nicht einmal ansatzweise an Pulis' Erfolge aus der Vorsaison anknüpfen und nachdem die Eagles zu Weihnachten auf einen Abstiegsplatz rutschten, zog man endgültig die Reißleine.

Mit seiner Nachfolge sollte sich dann alles zum Guten wenden: der bei Newcastle nicht sonderlich geliebte Alan Pardew wechselte Anfang des Jahres an die Selhurst Road und brachte die Mannschaft im Frühjahr auf Vordermann. Man vertrieb nicht nur das Abstiegsgespenst, sondern kletterte in der Tabelle immer weiter nach oben und erreichte am Ende gar ein Top 10-Ergebnis. Seit Pardew bei Palace auf der Bank sitzt, haben lediglich 5 Vereine mehr Punkte geholt als die Eagles (Chelsea, Arsenal, City, United und Liverpool).

Der Höhenflug soll nun natürlich weitergehen und dafür hat man mit Yohan Cabaye einen richtigen Kracher verpflichtet. Der Franzose kam zuletzt bei PSG überhaupt nicht zurecht, war davor unter Pardew bei Newcastle aber jahrelanger Leistungsträger und Schlüsselspieler. Bei Palace dürfte er jetzt mit McArthur und/oder Jedinak eine Mittelfeldachse bilden. Den Angriff verstärkte man unlängst mit Connor Wickham, außerdem bekommt Stammtorhüter Speroni mit Alex McCarthy einen neuen Konkurrenten.

Zugänge:
Yohan Cabaye (PSG), Connor Wickham (Sunderland), Alex McCarthy (QPR), Patrick Bamford (Chelsea/Leihe)

Abgänge:
Lewis Price (Sheffield Wednesday), Shola Ameobi, Jerome Thomas, Stephen Dobbie, Peter Ramage

Manager: Alan Pardew
Pardew hatte unter anderem West Ham und Southampton trainiert, ehe er 2010 bei Newcastle anheuerte und das Team in seinem zweiten Jahr überraschend auf den starken 5. Platz führte. Danach machte es sich Newcastle aber eher im Mittelfeld gemütlich und durchlebte ausgedehnte "hot/cold streaks", was bei den Fans zu einer Art Hassliebe führte. Und so waren nicht wenige Fans erleichtert, als Pardew kurz nach Weihnachten bei Crystal Palace unterschrieb. Während Newcastle allerdings in den Keller rutschte, sorgte Pardew bei den Eagles für Euphorie. Es wird interessant sein, wie seine erste volle Saison bei Palace läuft ... bei den Fans hat er dort als Ex-Spieler (1987-1991) jedenfalls ein deutlich besseres Standing als bei Newcastle.

Player to watch: Yohan Cabaye
Eine einfache Wahl - der Franzose ist mit knapp 14 Millionen Euro Ablöse klar der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte, die Erwartungen der Fans sind dementsprechend hoch. Cabaye hat bereits bei Newcastle unter Pardew tolle Leistungen gezeigt und nach einem dürftigen Gastspiel bei PSG will der Franzose sicher wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen, um sich für die Heim-EM empfehlen zu können.

Prediction: 10.
Eine komplette Vorbereitung mit Pardew, außerdem Cabaye neu dabei - da ist es durchaus möglich, dass Crystal Palace das Top 10-Finish aus dem Vorjahr wiederholt. Wie auch bei Stoke gilt aber: hart umkämpftes Mittelfeld, da ist vieles möglich und nichts in Stein gemeißelt.

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Hawk-Eye

Linienrichter
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(...) Kritik, Korrekturen und Ergänzungen natürlich erwünscht, hoffentlich interessiert es auch wen :wavey:(...)
Mit dieser Art der absolut gelungenen Aufbereitung weckst du auf jeden Fall das Interesse. Kann dir nur nochmal nen Daumen und ein weiteres Gefällt mir geben :thumb:

Ist für mich weniger Arbeit als für dich
 

Max Power

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Die letzte Saison der Toffies hat eindrucksvoll gezeigt, wie schnell es im Fußball manchmal gehen kann: nach einer bärenstarken Vorsaison, die man auf fantastischen 5. Platz beendete, erlebte die Mannschaft ein absolutes Seuchenjahr und hing die meiste Zeit im hinteren Mittelfeld fest. Speziell der Saisonbeginn ließ zu wünschen übrig (ein Sieg in den ersten sieben Spielen) und die Saison war damit schon früh gelaufen. Am Ende reichte es mit 47 Punkten gerade einmal zu Rang 11. 47 Punkte - so wenige hatte man zuletzt 2004 erreicht, als man als 17. knapp am Abstieg vorbeischrammte. Erstmals seit 2006 verpasste man auch die Top 8.

Auf dem Papier ist dieser Absturz auf den ersten Blick eher schwierig zu erklären: der Kader war fast identisch mit jenem aus dem erfolgreichen Vorjahr, man musste weder nennswerten Abgänge in Kauf nehmen noch einen Trainerwechsel durchführen. Dass die Mannschaft von Roberto Martinez trotzdem nicht an die Erfolge anknüpfen könnte, hatte also andere Gründe: zum einen konnte man offenbar die Doppelbelastung durch die Europa League nur sehr schwer wegstecken, zum anderen blieben viele Leistungsträger deutlich unter ihren Möglichkeiten. So erlebte Torwart Tim Howard eine absolute Horrorsaison, Torjäger Romelu Lukaku hatte mit Ladehemmung zu kämpfen und Flügelspieler Kevin Mirallas war in der Hoffnung eines Transfers mit dem Kopf nicht immer ganz bei der Sache. Dass die Jungstars Ross Barkley und John Stones im Herbst verletzungsbedingt länger ausfielen, setzte der Misere schließlich die Krone auf.

Ohne die lästige EL-Verpflichtung hofft man, in diesem Jahr einen besseren Start zu erwischen und wieder in gewohnte Tabellenregionen zurückkehren zu können. Dabei scheint man darauf zu vertrauen, dass das vorhandene Spielermaterial ausreicht, denn bisher hat man lediglich den ablösefreien Tom Cleverley geholt. Außerdem wurden die Leihgaben Gerard Deulofeu vom FC Barcelona und David Henen von Piräus jetzt fix verpflichtet. Nach den Abgängen von Distin und Alcaraz muss man außerdem dringend noch einen Innenverteidiger holen ... oder zwei, falls man John Stones verliert: wie jedes Jahr bei den Toffies gilt es nämlich, möglichen namhaften Abgängen einen Riegel vorzuschieben. Für den 21-jährigen Innenverteidiger hat der FC Chelsea zuletzte satte 37 Millionen Euro geboten, und ob Everton da bei einem neuen Angebot noch widerstehen könnte, sei dahingestellt. Dafür sieht es aktuell recht gut aus, dass Seamus Coleman, James McCarthy, Ross Barkley und Romelu Lukaku dem Verein erhalten bleiben.

Zugänge:
Gerard Deulofeu (Barcelona), Tom Cleverley (Manchester United), David Henen (Olympiakos Piräus)

Abgänge:
Sylvain Distin (Bournemouth), Antolin Alcaraz (Las Palmas)

Manager: Roberto Martinez
Nach mehrjährigen Stints bei Swansea und Wigan unterschrieb der Spanier im Sommer 2013 bei den Toffies und legte mit Platz 5 eine fulminante Premierensaison hin, was ihm neben einem neuen langfristigen Vertrag auch unzählige Lobeshymnen von Medien und Experten einbrachte. Ein Jahr später ist die Situation für den 42-Jährigen deutlich ungemütlicher: er sitzt bei Everton zwar weiterhin vergleichsweise sicher im Sattel, doch der Gegenwind ist von allen Seiten deutlich rauer geworden. Einen ähnlich miserablen Fehlstart wie im Vorjahr wird er sich wohl nicht leisten können.

Player to watch: Romelu Lukaku
17, 15, 10: das ist die PL-Torausbeute des belgischen Angreifers in den letzten drei Saison und die Kurve zeigt dabei eindeutig in die falsche Richtung. In der Europa League klappte es wesentlich besser für Lukaku (8 Tore in 9 Spielen), aber in der PL braucht Everton dringend eine Leistungssteigerung des 22-Jährigen, wenn man oben mitspielen möchte. Lukaku kokettierte in den letzten Monaten öfter mal mit einem Wechsel zu einem Topverein, aber es sieht nicht danach aus, als ob das in diesem Monat noch klappen würde. Mit einer starken Saison und vielen Toren könnte er sich diesen Wunsch nächstes Jahr dann erfüllen.

Prediction: 9.
Im Gegensatz zu anderen Teams im Mittelfeld haben sich die Toffies am Transfermarkt sehr zurückgehalten, aber der Kader ist ehrlicherweise auch in der aktuellen Besetzung deutlich besser, als man es in der letzten Saison gezeigt hat. Ohne die lästige Europa League sollte ein Top 10-Finish durchaus machbar sein.

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Max Power

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Seit mittlerweile vier Jahren spielt Swansea City nun bereits in der Premier League und die Waliser sind in jeder Hinsicht eine echte Bereicherung für die Liga. Attraktiver Fußball, tolle Stimmung und eine clevere Transferpolitik - was man da mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln auf die Beine gestellt hat, ist bemerkenswert und so mancher Mittelklasseverein könnte sich davon mindestens eine Scheibe abschneiden.

Nach den Rängen 11, 9 und 12 konnte die Mannschaft von Garry Monk dabei in der abgelaufenen Saison noch mal einen drauflegen. Trotz des Abgangs von Wilfried Bony sorgten die Swans mit Platz 8 und 56 Punkten jeweils für neue Rekorde in der Klubgeschichte. Dabei schaffte man wieder einige Achtungserfolge ... besonders beeindruckend war unter anderem, dass man gegen Arsenal und Man United beide Spiele gewinnen konnte. Das schaffte gegen diese beiden Mannschaften sonst niemand.

Wie auch in den letzten Jahren agiert man auf dem Transfermarkt recht besonnen. Namhaftester Neuzugang ist Außenstürmer Andre Ayew, der jahrelang für Olympique Marseille auf Torejagd ging und jetzt ablösefrei nach Wales wechselte. Ayew dürfte gut in die Mannschaft passen und sollte mit Gylfi Sigurdsson und Jefferson Monteiro eine starke Achse hinter dem Solosturm bilden. Dieser dürfte für erste Bafetimbi Gomis heißen, aber mit dem Portugiesen Eder hat man vom SC Braga auch einen Konkurrenten geholt. Und hinten links bekommt Neil Taylor einen neuen Konkurrenten, nämlich den Franzosen Franck Tabanou.

Zugänge:
Andre Ayew (Marseille), Eder (Braga), Franck Tabanou (St. Etienne), Kristoffer Nordfeldt (Heerenveen)

Abgänge:
Jazz Richards (Fulham), David Cornell (Oldham), Gerhard Tremmel, Alan Tate

Manager: Garry Monk
Garry Monk ist bei den Walisern eine Vereinslegende. Er absolvierte in zehn Jahren über 200 Spiele in vier verschiedenen Ligen und war als Kapitän dabei, als die Swans 2011 in die Premier League aufstiegen. Nach seinem Karriereende wurde er im Februar 2014 zum Interimstrainer ernannt - eine durchaus mutige Wahl, war Monk damals doch erst 34 Jahre alt und noch ohne jegliche Trainererfahrung. Doch das Risiko machte sich bezahlt: als jüngster PL-Coach führte er die Swans letzte Saison zur mit Abstand besten Saison der Vereinsgeschichte. Durch den Aufstieg von Eddie Howe und Alex Neil ist Monk jetzt nur noch der drittjüngste Coach der Liga, aber das wird ihn kaum kratzen: viel wichtiger ist, an der letzten Saison anzuknüpfen und den damit verbundenen Erwartungen gerecht zu werden.

Player to watch: Bafetimbi Gomis
Nach dem Januar-Transfer von Wilfried Bony haben die Swans in der zweiten Saisonhälfte einen echten Torjäger vermisst. In den Jahren davor hatten Michu (18 Tore in 12/13) und eben Bony (17 Tore in 13/14) für die Tore gesorgt - in der letzten Saison blieb Bony mit 9 Toren bester Schütze des Teams, obwohl er nur die halbe Saison in Swansea verbracht hat. Mittelfeldspieler Ki kam auf beachtliche 8 Tore und Bafetimbi Gomis steuerte 7 bei ... das ist auf den ersten Blick nicht viel, aber immerhin fielen 5 davon in den letzten 6 Spielen, die der Franzose absolvierte. Diese Quote wird er mit Sicherheit nicht halten können, aber 10-15 Saisontore wären bereits ein enorm wichtiger Beitrag zum Erfolg des Teams. Mit Eder hat er auch einen neuen Konkurrenten um den Startplatz.

Prediction: 8.
Ich traue den Swans durchaus zu, dass sie ihren Höhenflug fortsetzen und erneut in den Top 10 landen. Das Team ist recht stimmig zusammengestellt und mit Andre Ayew hat man sich im Angriff gut verstärkt.

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Rainmaker07

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Danke erstmal für die Arbeit. :thumb: In Klammern sind die PL Saisons und davor die Erstliga-Saisons, oder? :)
 

Max Power

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puuuh, zwischen 8 und 11 wars wirklich extrem schwierig, eine Reihenfolge festzulegen ... hab da die Teams immer wieder hin- und hergeschoben. Diese Mannschaften sind für mich alle ungefähr auch dem gleichen Niveau, da können meiner Meinung nach schon Nouancen entscheiden. Wird für mich sehr spannend zu beobachten, wie sich das dann wirklich auf dem Platz zeigt ... wahrscheinlich lieg ich wieder meilenweit mit meinen Prognosen daneben :D

so, und damit hab ich jetzt erst mal Sendepause und gebe an einen sehr geschätzten Moderatorenkollegen weiter, der sich freundlicherweise bereiterklärt hat, "seine" Mannschaft vorzustellen :)

Danke erstmal für die Arbeit. :thumb: In Klammern sind die PL Saisons und davor die Erstliga-Saisons, oder? :)
genau ;)
 

Rainmaker07

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Wird langsam Zeit, dass die neue BPL Saison beginnt. Nach dem Lesen der ganzen Previews hat sich auf jeden Fall schon die Vorfreude eingestellt. :D
 

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Moderator Fußball, Tennis, Wintersport
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Danke für die Einleitung, Max. Hier kommt der Text zu 'meinen' Saints. :)

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Wir erinnern uns nur zu gut an vergangenen Sommer - nach den Abgängen von Shaw, Lovren, Chambers, Lallana, Lambert und Coach Pochettino wurde den Saints eine schwierige Saison prognostiziert. Doch Southampton überraschte alle. Bis zum 25. Spieltag lag man gar noch auf Champions League-Kurs, doch auf der Zielgeraden ging dem Verein, welcher vier Jahre zuvor noch in der dritten Liga spielte, die Luft aus und man rutschte noch auf den siebten Rang ab. Dies bedeutet aber noch immer die beste Rangierung seit Einführung der Premier League und die Teilnahme an der Qualifikation zur Europa League.

Und wie der Auftritt gegen Vitesse Arnheim andeutet, scheint man das Abenteuer Europa durchaus mit Ambitionen anzugehen - ganz im Gegenteil zu Ligakonkurrent West Ham, wessen Auftritte mehr schlecht als recht waren. Am Ruf, dass die englischen Teams die Europa League nur bedingt ernst nehmen, dürfte wohl etwas dran sein. Wenn man den Auftritt im St. Mary’s in den nächsten Spielen wiederholen kann, dann darf man sich auf eine ordentliche Kampagne von Southampton freuen.

Trotz der Europa-Euphorie stehen die Saints vor einer ähnlichen Situation wie im Vorjahr. Mit Toby Alderweireld, Nathaniel Clyne und Morgan Schneiderlin verließen wieder drei wichtige Teamstützen die Mannschaft. Bei Clyne und Schneiderlin hat sich ein Abgang schon seit längerer Zeit angedeutet, aber vor allem Alderweireld hätte man nach seiner Leihe sehr gerne behalten, so zählte der Abwehrverbund rund um den Belgier doch zu den Besten der Liga (nur Chelsea kassierte weniger Gegentore). Atlético blockte aber ab und verkaufte ihn im Gegenzug an Tottenham.

Die von Southampton bisher getätigten Transfers erscheinen bislang ziemlich unspektakulär. Mit den Leihen von Steven Caulker und Marteen Stekelenburg möchte man den Abgang bzw. die Verletzung vonToby Alderweireld und Fraser Forster, welcher vermutlich bin mindestens Jahresende ausfallen wird, abfedern. Mit Jordy Clasie ersetzt man den zu Manchester United abgewanderten Morgan Schneiderlin, mit Cédric den Abgang von Nathaniel Clyne zu Liverpool. Mit Offensivspieler Juanmi und Rechtsverteidiger Cuco Martina hat man auch etwas für die Breite des Kaders gemacht.

Noch sollen die Transferaktivitäten allerdings nicht komplett abgeschlossen sein. Ganz weit oben auf der Einkaufsliste steht ein weiterer Innenverteidiger, da Florin Gardos noch einige Monate außer Gefecht gesetzt ist. Diversen Quellen zufolge soll man ziemlich weit mit Virgil van Dijk von Celtic Glasgow sein. Eine Alternative zum Niederländer wäre dessen Landsmann Sven van Beek, welcher Koeman aus seiner Feyenoord-Zeit noch Bestens kennt. Ganz leises Interesse soll auch an Lazios Stefan de Vrij bestehen, welcher allerdings kaum aus Rom loszueisen wäre.
Auch im Mittelfeld will man vermutlich noch einmal nachrüsten. Interesse soll dabei primär an Leon Goretzka und Feyenoords Tony Vilhena bestehen.


Zugänge:
Clasie (Feyenoord), Juanmi (Malaga), Cédric (Sporting), Martina (Twente), Stekelenburg (Fulham/Leihe), Caulker (QPR/Leihe).

Abgänge:
Schneiderlin (Manchester United), Clyne (Liverpool), Alderweireld (Atlético/Leihende), Boruc (Bournemouth), Elia (Bremen/Leihende), Osvaldo, Djuricic (Benfica, Leihende), Hooiveld (AIK), Stephens (Middlesbrough/Leihe), Gallagher (MK Dons/Leihe).


Manager: Ronald Koeman
Koeman ist einer der unzähligen niederländischen Fußballgrößen, welche sich nun als Coach versuchen. Er gehört dabei sicherlich zu den erfolgreicheren. Mit ihm steht vielleicht einer der besten Coaches der Premier League bei Southampton an der Seitenlinie. Im Sommer 2014 trat er die Nachfolge von Mauricio Pochettino an und wusste von von Anfang an zu überzeugen. Die Herzen der Fans von Southampton fliegen ihm mittlerweile förmlich zu.
Als Coach war er schon bei diversen Vereinen engagiert - mit unterschiedlichem Erfolg. Die erfolgreichste Zeit erlebte er meist mit Vereinen aus seiner Heimat. Dreifacher Meister in Holland mit Ajax bzw. PSV, dazu ein Pokalsieg ebenfalls mit Ajax und einer in Spanien mit Valencia.

Player to watch: Jordy Clasie
Die Fußstapfen, welche Morgan Schneiderlin hinterlässt, sind groß. Füllen soll diese der Niederländer Jordy Clasie. Für 12 Millionen Euro ist der Mittelfeldspieler von Feyenoord gekommen. Dass es Clasie geworden ist, ist keine großartige Überraschung, so war er bei Rotterdam schon ein Lieblingsspieler von Ronald Koeman. Mit vielen Vorschusslorbeeren ist er in den Süden von England gewechselt und dementsprechend lastet auch ein gewisser Druck auf ihm. Gegen Vitesse konnte er noch nicht vollends überzeugen, dennoch erkennt man bereits gewisse Ansätze und sieht, dass er mit Victor Wanyama blendend funktionieren kann.

Prediction: 7.
Es gilt primär das Ziel, die vergangene Saison zu bestätigen, wodurch der siebte Platz die anvisierte Rangierung ist. Trotz gewichtiger Abgänge sehe ich die Saints mindestens gleich stark wie in der vergangener Saison aufgestellt, eventuell sogar etwas stärker. In der Breite ist die Truppe von Ronald Koeman definitiv besser aufgestellt: die vielen Talente wie Matt Targett oder James Ward-Prowse haben einen weiteren Schritt gemacht und auch mit Transfers hat man dort nachgeholfen, dazu kehrt Jay Rodriguez nach seiner Verletzung (endlich) zurück. Der siebte Platz darf als realistisches Ziel betrachtet werden, eine bessere Endplatzierung würde mich überraschen - wäre aber keine Sensation.


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Max Power

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Bereits zum fünften mal in den letzten zehn Jahren beendeten die Spurs ihre Saison auf dem 5. Platz und müssen damit erneut mit der ungeliebten Europa League Vorlieb nehmen - einem Bewerb, der auf der Insel nicht gerade großes Ansehen genießt und dessen Erwähnung bei Tottenham-Fans für gewöhnlich zu einem schlimmen Allergieschock führt. Die Tür zur heiß ersehnten Champions League blieb jedenfalls wieder einmal geschlossen, lediglich unter Harry Redknapp gelang zweimal die Teilnahme (zuletzt 2012).

Neuerdings ist bei den Spurs allerdings etwas zu beobachten, was in den letzten Jahren einfach nie gegeben war: Kontinuität, sowohl auf der Trainerbank als auch im Kader. Nach Villas-Boas und Sherwood scheint man mit Mauricio Pochettino nun endlich wieder einen Trainer gefunden zu haben, mit dem man langfristig arbeiten möchte, und auch auf dem Transfermarkt übt man sich bisher in eher ungewohnter Zurückhaltung. Vielleicht, weil man aus vergangenen Fehlern gelernt hat.

Zwei Jahre ist es nämlich mittlerweile her, dass man Gareth Bale für einen Mondpreis nach Madrid geschickt und das Geld stattdessen in eine Vielzahl von neuen Spielern gesteckt hat. Nun, dieses Projekt kann getrost als gescheitert angesehen werden: mit Paulinho, Capoue und Chiriches wurden in diesem Jahr drei der sieben damaligen Neuzugänge schon wieder verkauft, mit Soldado sollte in den nächsten Tagen ein vierter dazu kommen. Bleiben vom Bale-Sommer nur noch Lamela, Chadli und Eriksen, wobei lediglich Letzterer von Anfang an vollends überzeugen konnte. Auch letztes Jahr holte man sieben Spieler und auch hier kann man über den Erfolg der Neuzugänge durchaus streiten.

In diesem Sommer kann man bislang lediglich drei Neuzugänge begrüßen, allesamt in der Abwehr. Der namhafteste Neuzugang ist Innenverteidiger Toby Alderweireld, um den sich zwischen Tottenham und Southampton ein richtiges Tauziehen entwickelte - am Ende machten die Spurs das Rennen und mit dem belgischen Duo Vertonghen-Alderweireld soll jetzt endlich Stabilität in die Innenverteidigung kommen, in der Pochettino letztes Jahr unzählige verschiedene Paarungen testete. Mit dem jungen Österreicher Kevin Wimmer kommt ein weiterer Innenverteidiger hinzu, während mit Chiriches und Kaboul zwei Center Backs den Verein verließen. Mit der Verpflichtung von Kieran Trippier setzt Daniel Levy auch seine Angewohnheit, unzählige Außenverteidiger im Verein zu parken, fort.

Im Mittelfeld hat man ordentlich entrümpelt: neben Capoue und Paulinho muss auch Benjamin Stambouli nach nur einem Jahr wieder gehen. Es würde mich überraschen, wenn man im Mittelfeld niemanden mehr verpflichten würde und neben Moussa Dembele komplett auf die junge Garde (Nabil Bentaleb, Ryan Mason, Tom Carroll, Dele Alli) setzen würde - da kann man mit den anderen Topmannschaften aktuell einfach nicht mithalten. Auch im Angriff muss man dringend was machen, sonst ist man aufgeschmissen, wenn Harry Kane seine Traumsaison nicht wiederholen kann.

Zugänge:
Toby Alderweireld (Atletico), Kevin Wimmer (Köln), Kieran Trippier (Burnley)

Abgänge:
Etienne Capoue (Watford), Benjamin Stambouli (PSG), Paulinho (Guangzhou Evergrande), Vlad Chiriches (Napoli), Younes Kaboul (Sunderland), Lewis Holtby (Hamburg), Brad Friedel

Manager: Mauricio Pochettino
Die Spurs sind für den 43-jährigen Argentinier die dritte Trainerstation. Nach dreieinhalb Jahren bei Espanyol Barcelona heuerte Pochettino im Januar 2013 beim FC Southampton an und sorgte dort für Furore: mit attraktivem Fußball und schonungslosem Pressing stürmten die Saints in die Top 10 der Liga, woraufhin Pochettino im Sommer 2014 von den Spurs abgeworben wurde. In Pochettinos Premierensaison an der White Hart Lane lieferten die Spurs letztlich eine recht solide Saison ab: abgesehen von teils herben Niederlagen gegen Chelsea, Man City und Man United präsentierte man sich stabil und kämpfte relativ lange um einen CL-Platz. In der Europa League kam wie gewohnt das frühe Aus, im Ligacup erreichte man immerhin das Finale, wo man dem FC Chelsea aber mit 0:2 unterlag. Wie seine Vorgänger hat Pochettino mit der Champions League ein ganz großes, aber äußerst schwer zu erreichendes Ziel. Solange man sich zumindest weiterhin im Dunstkreis der Top 4 bewegt, sollte Pochettino jedenfalls sicher im Sattel sitzen.

Player to watch: Harry Kane
Der 22-Jährige hat eine unfassbare Saison hinter sich und wird - wie von den Engländern nicht anders zu erwarten - auf der Insel schon als neuer Messias gefeiert. Für die Spurs traf Kane wettbewerbsübergreifend 31 mal, in der Premier League war er mit 21 Toren zweitbester Torschütze hinter Sergio Agüero. Kane war in vielerlei Hinsicht Tottenhams Lebensversicherung und so wird er in der kommenden Saison mit einem enorm großen Druck konfrontiert. Neben ihm erzielten lediglich Christian Eriksen und Nacer Chadli mehr als 3 Tore in der Liga: wenn Kane also Torflaute hat, haben die Spurs ein riesengroßes Problem, zumal man aktuell keine ernsthafte Sturm-Alternative im Kader hat. Und wenn der Messias seine Torquote nicht erfüllt, wird es auch im Haifischbecken der englischen Regenbogenpresse ganz schnell ungemütlich ...

Prediction: 6.
Alles andere als eine Platzierung in den Top 6 wäre doch eine kleine Überraschung - das haben die Spurs selbst mit schwächeren Trainern wie Tim Sherwood hingekriegt. Auf diesem sechsten Platz dürften sie aus meiner Sicht aber einzementiert sein: um ernsthaft um die CL-Plätze mitspielen zu können, ist der Kader aus meiner Sicht in der Breite zu schwach und der Qualitätsabfall im Mittelfeld zu groß.

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Steph Curry

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Nach der Beinahe-Meisterschaft in 2013/2014 folgte in der letzten Spielzeit die zu erwartende Rückkehr zur „Normalität“ an der Anfield Road. Platz 6 sprang am Ende der Saison heraus, nichts war es mit einer weiteren Champions League-Qualifikation. Die Suarez-Millionen, so muss man sich im Nachhinein eingestehen, waren leider nicht besonders gut investiert, auch wenn man mit Emre Can durchaus eine positive Überraschung unter den Neuzugängen verbuchen konnte. Er war leider auch der einzige mit merklich positivem Impact.
Adam Lallana war zu unkonstant, genauso wie Dejan Lovren und Alberto Moreno. Lazar Markovic merkte man noch an, dass er sowohl körperlich als auch taktisch noch nicht reif für die wohl beste Liga der Welt ist. Über Mario Balotelli verlieren wir hier mal lieber gar kein Wort. Hinzu kam der Langzeitverletzte Daniel Sturridge, sodass im Endeffekt vom Supersturm aus Sterling, Sturridge und Suarez nur noch Ersterer übrig blieb. Allerdings erhielt er bis auf Coutinho in der Offensive keine Unterstützung, sodass man gerade in der Offensive oftmals große Probleme hatte, mal mehr als zwei Tore (es gelang nur fünf Mal) in einer Partie zu erzielen.
Ein Lichtblick war dennoch die Phase zwischen dem 17. und dem 29. Spieltag, als man kein einziges Spiel verlor und sich zuweilen durch gute adjustments von Rodgers wieder ins Gespräch um die CL-Plätze brachte. Letztendlich verliefen aber die restlichen neun Spiele zu schlecht und man konnte lediglich zwei weitere Siege einfahren, womit man am letzten Spieltag durch ein desolates 1:6 bei Stoke City sogar noch den 5. Rang an Tottenham abtreten musste.

Auf all diese Geschehnisse hat man, zumindest auf dem Papier, reagiert. Insgesamt geschätzte 105,00 Mio. € wurde ins Team investiert, gleichzeitig wurden 68 Mio. € eingenommen.
Klublegende Steven Gerrard sowie der wohl derzeit begehrteste englische Spieler, Raheem Sterling, verließen den Verein Richtung Los Angeles bzw. Manchester. Für letzteren erhielt man trotz andauerndem Hick-Hack umgerechnet noch gut 60 Millionen Euro.

Die Offensive schaut derzeit dennoch besser als noch in der vergangenen Saison aus. Mit Roberto Firmino wurde ein weiterer Kreativspieler verpflichtet, der zuvor in der Bundesliga bei Hoffenheim konstant starke Leistungen zeigte und durchweg bester Spieler im Team von Trainer Markus Gisdol war. Die Sterling-Millionen wurden letzten Endes tatsächlich in Stürmer Christian Benteke reinvestiert, der auch noch dringend benötigt wurde. Nebenbei verpflichtete man bereits zu Beginn des Transferfensters Danny Ings ablösefrei vom Absteiger Burnley und erhielt Divock Origi, den man bereits im Vorjahr gekauft hatte, von seiner Leihe zu Lille.
Für Steven Gerrard, dessen Abgang jeder Fanseele nur weh tun kann, kam James Milner von Manchester City und zeigte bereits in der Vorbereitung, dass er ein absolutes gutes Niveau mitbringt und der Mannschaft definitiv helfen kann, ob im zentralen Mittelfeld oder als Außenbahnspieler.
Der Vierte namhafte Neuzugang kommt dann (mal wieder) aus Southampton. Rechtsverteidiger Nathaniel Clyne wird ab nächster Saison an der Anfield Road versuchen, seine definitiv vorhandene Qualität auf den Platz zu bringen.

Auf der Trainerposition blieb trotz einiger, vor allem nach dem 1:6 in Stoke laut werdender Kritik, alles beim Alten. Auch in der kommenden Spielzeit wird Brendan Rodgers die Fäden bei Liverpool in der Hand halten, was ich persönlich auch für eine gute Entscheidung halte. Gute Alternativen sind auf dem Trainermarkt einfach rar gesät und auch von Neu-Madrid-Coach Rafa Benitez (Gerüchte gab es ja), der ja schon einmal bei Liverpool die Bank hütete und 2005 sogar die Champions League gewinnen konnte, wäre ich nicht überzeugt gewesen. Einzig Jürgen Klopp wäre verdammt interessant geworden, aber letztendlich schien ein Trainerwechsel auch zu kaum einem Zeitpunkt eine ernsthafte Diskussion zu sein.

Zugänge:
Roberto Firmino (Hoffenheim), Christian Benteke (Aston Villa), Danny Ings (Burnley), Nathaniel Clyne (Southampton), Divock Origi (OSC Lille), Joe Gomez (Charlton Athletic), James Milner (Manchester City), Ádám Bogdán (Bolton Wanderers)

Abgänge:
Raheem Sterling (Manchester City), Steven Gerrard (Los Angeles Galaxy), Iago Aspas (Sevilla), Glen Johnson (Stoke City), Sebastián Coates (Sunderland), Ricky Lambert (West Bromwich Albion), Javier Manquillo (Olympique Marseille)

Manager: Brendan Rodgers
Seit der Saison 2012/2013 ist Rodgers nun mehr bereits bei den Reds angestellt. Der 39-Jährige schaffte dabei in seiner zweiten Saison fast die Sensation, nach 24 Jahren wieder eine Meisterschaft an die Anfield Road zu bringen, bevor man sich aber letztendlich doch Manchester City wenige Spieltage vor Schluss geschlagen geben musste. Zuvor stand Rodgers bei Watford, wo seine Karriere 2008 begann, Reading und Swansea an der Linie und schaffte mit den den „Swans“ in der Saison 2010/2011 den Aufstieg in die Premier League, die sich seitdem immer besser etablieren konnten. In Liverpool besitzt Rodgers noch einen Kontrakt bis 2018. Trotz des eher durchwachsenen letzten Jahres zählt er für mich zu den besten Trainern der Premier League, was er bereits auch mehrfach bewiesen hat.

Player(s) to watch: Roberto Firmino/Christian Benteke
Mit beiden Spielern stellte man zum jeweiligen Zeitpunkt einen Rekordtransfer auf die Beine, was die Ablöse anbetrifft. 41 bzw. 46,5 Mio. € wurden für die beiden gezahlt, die nun der Offensive der Reds zusammen mit Coutinho wieder neues Leben einhauchen sollen. Überzeugen konnten sie bereits bei ihren jeweiligen Stationen zuvor, nun gilt es den nächsten Schritt zu schaffen. Ich für meinen Teil bin sowohl von Firmino, der bei der TSG einfach überragend war, und Benteke sehr angetan.

Prediction: 5.
Die Top-4 bestehend aus Chelsea, City, Arsenal und United scheint relativ sicher, da diese einfach insgesamt noch ein Stückchen besser und tiefer besetzt sind. Dahinter streitet man sich mit Tottenham aller Voraussicht nach um den 5. Platz. Allerdings ist bei gutem Verlauf der Saison auch deutlich mehr möglich, da der Kader definitiv viel Potenzial und deutlich mehr Qualität als noch im Jahr zuvor aufweisen kann. Wichtig wird es sein, mehr Konstanz in die Leistungen zu bekommen und, im Fall der eintreffenden Vorhersage meinerseits, den Abstand zur Top-4 nicht zu groß werden zu lassen, sondern im besten Fall eine Top-5 daraus zu machen. Schlechter als Platz 6 wird man wohl eher nicht abschneiden, hoffe ich zumindest, denn dafür besitzt man dann wiederum wirklich viel zu viel Qualität im Kader.

Das Ziel der Reds wird wohl die Qualifikation für die Königsklasse, also mindestens der 4. Platz, sein. Diesen Anspruch sollte man auch haben und vor allem haben dürfen. Realistisch ist das allemal, aber auf dem Papier ist man Stand jetzt eher ein Kandidat für die Euro League-Qualifikation.

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