Vorbei ist sie - die erste Bundesligasaison von Rasenballsport Leipzig.
Blicken wir mal zurück auf meine Prognose:
Saisonziel
Europa dürfte noch zu weit weg sein, Ziel wird es sein, sich im gesicherten Mittelfeld wiederzufinden. Es wäre schon eine Enttäuschung, wenn man lange um den Klassenerhalt, dafür ist der Kader und die Möglichkeiten einfach zu stark bzw. zu groß. Wenn es wirklich extrem gut läuft, sollte vielleicht schon ein Blick in Richtung Platz 7 möglich sein. Sicheres Mittelfeld und dann 2017/2018 Richtung Europa dürfte eine vernünftige Marschroute sein, doch was ist bei RB schon vernünftig?
Tja, was soll man sagen... da lag ich etwas daneben. 20 Siege, 7 Remis, 7 Niederlagen. 66:39 Tore. 67 Punkte. Platz 2 und damit die direkte Qualifikation für die Champions League (vorausgesetzt, die UEFA lässt sie zu).
Ich möchte mal auf die Saison zurückblicken und die Spieler entsprechend bewerten.
Tor:
Peter Gulacsi (33 Spiele, 39 Gegentore, 9x Zu Null)
Letzte Saison noch Ersatz hinter Coltorti in der 2.Liga, holte sich der Ungar den Stammplatz zu Beginn der Saison und gab diesen auch nicht wieder ab. Gulacsi zählt nicht zur Elite im Tor, spielte aber ungemein solide und patze nur einmal richtig - das war im Hinspiel gegen die Bayern, als er den Elfer verursachte. Ansonsten ist er vor allem eins - konstant. Gut auf der Linie, gut in der Strafraumbeherrschung. In der Saison hat er aus meiner Sicht zwei Siege festgehalten: Hinspiel gegen Leverkusen, als er in diesem verrückten Spiel mehrmals einen höheren Rückstand verhinderte sowie gegen auswärts gegen Gladbach, als er einen Elfer hielt. In der neuen Saison wird er sich mit dem Neuzugang Yvon Mvogo um die Nummer 1 prügeln, der erstmal an den Status heran muss, den sich Gulacsi diese Saison erarbeitet hat.
Note: 2
Fabio Coltorti (1 Spiel, 0 Gegentore, 0x Zu Null) /
Marius Müller (0 Spiele)
Coltorti verlor seinen Stammplatz und durfte nur einmal als Vertreter ran, während Neuzugang Müller vom Stammplatz in der 2.Liga quasi in die 4.Liga wechselte. Coltorti wird als Nummer 3 noch ein Jahr bleiben, Müller soll verliehen werden, damit er wieder höherklassig Spielpraxis sammelt.
Note: nicht bewertbar
Abwehr:
Willi Orban (28 Spiele, 3 Tore, 1 Vorlage)
Der ehemalige Lauterer hat diese Saison einen großen Sprung gemacht und zählte zu den besten Innenverteidigern der Liga. Ruhig, gutes Stellungsspiel und mit seiner Kopfballstärke auch offensiv gefährlich. Der Co-Kapitän wird sicherlich auch die nächsten Jahre bei RB eine prägende Rolle spielen und mit 24 Jahren ist da sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Würde die deutsche Elf hinten nicht so stark und tief besetzt sein, wäre er auch bei Jogi längst ein Thema. So hat er im Sommer immerhin frei und kann sich auf die ersten Europapokal-Spiele freuen. Insbesondere das Aufeinandertreffen mit der europäischen Sturmelite wird zeigen, wo der Weg für Orban noch hingeht.
Note: 2+
Marvin Compper (25 Spiele, 2 Tore)
Der Routinier in der Mannschaft spielte ein gutes Jahr und konnte seinen Stammplatz zumeist verteidigen, fiel aber gegenüber Orban doch ein wenig ab. Dennoch erledigte er seinen Job äußerst solide, patzte wenig, hat aber immer wieder paar Probleme mit dem Stellungsspiel und dem schwächer werdenden Antritt. Sein auslaufender Vertrag sollte sich dank der 25 Pflichtspiele letzte Woche verlängert haben und als erfahrener Mann ist er auch wichtig. Dennoch werden Upamecano und die potenzielle Neuverpflichtung, die hinten kommen wird, an seinem Platz rütteln.
Note: 3+
Marcel Halstenberg (30 Spiele, 3 Vorlagen)
2015 holte man Halstenberg kurz vorm Ende der Sommertransferperiode aus St.Pauli, um damit die Lücke hinten links zu schließen, eine Position, die nicht gut genug besetzt war. Nach einer starken Zweitligasaison hat Halstenberg daran anknüpfen können und zeigte eine sehr starke Spielzeit. Der Linksverteidiger dürfte auch in den Überlegungen für den Confed-Cup eine Rolle gespielt, aber Plattenhardt hatte dann wohl noch eine stärkere Saison und die verdiente Berufung bekommen. Dennoch braucht sich Halstenberg in dieser Saison vor kaum jemanden da zu verstecken. Defensiv hat er sicherlich noch etwas Luft nach oben, aber in der Offensivbewegung macht er richtig Freude.
Note: 2
Bernardo (22 Spiele (1 Einwechslung), 1 Vorlage)
Der Linksfuß, der als Aushilfe zumeist rechts hinten spielen durfte, spielte eine wechselhafte Saison. Nachdem er kurzfristig aus Salzburg kam, wurde er fix in die Stammelf berufen und spielte dort die ersten Spiele sehr stark. Insbesondere defensiv beeindruckte der Brasilianer mit seiner Abgeklärtheit. Nachdem er verletzungsbedingt ein paar Spiele verpasste, wurden seine Leistungen schwächer, dazu kam dann die Phase, wo RB auch insgesamt schwächer spielte. So spielte er dann 5 Spiele überhaupt nicht, bevor er zum Saisonfinale wieder durchgehend Stamm spielte, teilweise auch links hinten. Es war schon klar zu sehen, dass Bernardo rechts nicht glücklich wird, dafür ist sein rechter Fuß viel zu schwach. Der Defensivallrounder spielte in Salzburg zumeist im Zentrum und die Rolle könnte er nächste Saison auch wieder vermehrt einnehmen, wenn Klostermann zurück kommt. Insgesamt eine ganz gute Saison mit Luft nach oben in der Konstanz. Mit 22 Jahren kommt seine beste Zeit noch.
Note: 3+
Benno Schmitz (16 Spiele (5 Einwechslungen), 2 Vorlagen)
Im besten Fall solide lässt sich die Saison von ehemaligen Bayern-Junioren-Spieler bezeichnen. War der Saisonauftakt in Hoffenheim mit Torvorlage noch stark, zeigte Schmitz im Anschluss kaum etwas, was ihn in die Nähe eines Stammplatz bringen sollte. Offensiv zumeist sehr ungefährlich und defensiv bemüht, aber auch ohne Glanz. Als hinterer Kaderspieler ist Benno sicherlich zu gebrauchen, für die gestiegenen Ansprüche reicht das aber nicht.
Note: 4
Dayot Upamecano (12 Spiele (4 Einwechslungen))
Der Winterneuzugang aus Österreich steckt noch in der Findungsphase, aber mit 18 Jahren steht ihm eine große Zukunft bevor. Immerhin 8 Spiele durfte der Franzose in der Rückrunde beginnen, wurde aber auch zweimal in der 1.Halbzeit ausgewechselt, als er gegen Hamburg und Mainz etwas überfordert war. Dennoch sind die Ansätze schon stark und von den letzten 6 Spielen spielte er 5 über die volle Distanz. Upamecano bringt verdammt viel Talent mit, braucht aber einfach Spielpraxis und Zeit, um dies zu entwickeln. Die wird er bekommen.
Note: 3
Lukas Klostermann (1 Spiel)
Der Unglücksrabe der Saison. Nach einer starken Zweitligasaison und einem sehr guten Olympiaturnier stand er schon im Notizblock von Jogi - und riss sich dann das Kreuzband. Seit einigen Wochen ist er zurück im Training und wird dann wieder voll angreifen.
Note: nicht bewertbar
Mittelfeld:
Naby Keita (31 Spiele (2 Einwechslungen), 8 Tore, 8 Vorlagen)
Anfang der Saison schrieb ich für die Facebook-Seite von Sportforen über den aus meiner Sicht besten Transfer der Sommerpause folgendes:
Schon wieder ein Salzburger mag mancher gedacht haben, als der Wechsel von Naby Keita vom Schwesterverein aus Österreich bekannt gegeben wurde. Doch Keita ist mit großer Sicherheit der bisher stärkste Spieler, der auf diesem Wege transferiert wurde und ist für die Leipziger der wichtigste Neuzugang. Gerade im zentralen Mittelfeld herrschte bei Rasenballsport in der vergangenen Saison ein Defizit in Sachen Spieleröffnung, welches der 21-jährige Guineer füllen soll. Bei Salzburg spielte er eine überragende Saison mit 20 Scorerpunkten in 29 Spielen, war der spielbestimmende Mann - zweikampfstark und mit ordentlich Zug zum Tor. Genau dieser Spieler fehlte den Leipzigern in der Zentrale, wo eher der Typ ehrlicher Arbeiter bisher zugegen war. So wird Keita, an dem u.a. auch Arsenal interessiert war, eine absolute Schlüsselrolle im System von Neu-Coach Hasenhüttl übernehmen und für die kommenden Jahre eine der prägenden Figuren beim überaus ambitionierten Verein darstellen.
Keita hat jede Erwartung, die man an ihn stellen konnte, erfüllt und auch übertroffen. Ich habe ja schon mehrfach meine Begeisterung für ihn preisgegeben, aber er ist einfach schon richtig gut. Das Verbindungsgglied zwischen Offensive und Defensive, zahllose Angriffe und Tore mit der eigenen Balleroberung eingeleitet und dann mit einem Dribbling oder den entscheidenden Pass vollführt. Ja - Keita übertreibt es manchmal und will mitunter zu oft den Traumpass spielen, anstatt den sicheren Mann anzuspielen. Aber sowas wird sich legen. Für mich einer der Spieler der Saison in der Bundesliga.
Note: 1
Emil Forsberg (30 Spiele (3 Einwechslungen), 8 Tore, 22 Vorlagen)
Die Gelehrten sind sich scheinbar noch nicht ganz einig, ob und wie der Schwede den Rekord von De Bruyne geknackt hat - aber sei es drum. Forsberg war neben Robben und Dembele der beste Offensive Mittelfeldspieler in dieser Saison. Der beste Vorbereiter der Liga hat einen Riesensprung gemacht und ist inzwischen auch in der Nationalelf so wichtig wie nie zuvor. Forsberg ist schnell, dribbelstark, hat einen genialen rechten Fuß und schlägt Standards wie kaum ein anderer in der Liga. Seine Vertragsverlängerung bis 2022 zeigt auch, dass er hier noch einiges vor hat. Bravo Emil - absolut geile Saison. Den kleinen Makel mit der Roten gegen Lahm vergessen wir mal.
Note: 1
Diego Demme (32 Spiele, 1 Tor, 3 Vorlagen)
Beim Mittagessen erfuhr er letzte Woche, dass er den Sommerurlaub doch streichen muss, denn für Diego heißt es im Juni - Confed Cup in Russland. Und das natürlich hochverdient. Demme ist ein absolutes Lauf- und Energiewunder, der Spieler mit den meisten Ballaktionen in der gesamten Liga, dem kein Meter zuviel ist. Dabei ist der 25-jährige aber nicht nur ein Zerstörer, sondern zeigt auch, dass er im Spielaufbau vernünftig agieren kann und offensiv Akzente setzt. Ich erinnere mich da gern an das Hinspiel gegen Freiburg, als er Werner mit einem feinen Heber aus dem Stand das Tor vorlegte. Demme spielt sicherlich an der Grenze seines Maximums. Aber das, was er kann, füllt er perfekt aus und ist neben Keita daher auch so immens wichtig für die Stabilität im Mittelfeld.
Note: 1-
Stefan Ilsanker (33 Spiele (4 Einwechslungen), 1 Vorlage)
Der Österreicher, vor der Saison Wackelkandidat in Bezug auf seinen Platz in der ersten Elf, hat vollends überzeugt und seine Nische als zweikampfstarker Abräumer, der defensiv mehrere Positionen besetzen kann, absolut gefunden. Ob im defensiven Mittelfeld neben Demme und Keita, in der Innenverteidigung oder zuletzt rechts hinten - Ilsanker macht seinen Job solide und ohne großes Aufsehen. Insbesondere im direkten Zweikampf ist er extrem bissig, dazu mit 1,89m auch mit seiner Robustheit wichtig. Mitunter sah man aber auch seine fußballerischen Grenzen: mit Ball am Fuß kann er nicht ganz so viel anfangen und der schnellste ist er auch nicht. Dennoch eine starke Saison, da er eben das macht, was er beherrscht.
Note: 2
Dominik Kaiser (25 Spiele (18 Einwechslungen), 1 Tor, 2 Vorlagen)
Bereits in der vierten Liga spielte Kaiser für RB und durfte 3 Aufstiege feiern. Immer blieb er als wichtiger Teil der Mannschaft und als Kapitän gesetzt. Letzte Saison hatte er mit 13 Scorerpunkten auch seinen Anteil am Aufstieg, nun scheint für den sympathischen Kaiser aber das Ende der Fahnenstange erreicht zu sein. Nur 7 Startelfeinsätze, 1 Tor am ersten Spieltag und zumeist nur Kurzeinsätze stehen am Ende in seiner persönlichen Bilanz. Auf seinen Positionen stehen mit Keita, Forsberg und Sabitzer einfach deutlich bessere Spieler, seine Technik, die in den unteren Ligen noch hervorstach, ist nun nix mehr besonderes. Kaiser ist für das Team wichtig, aber nicht mehr auf den Platz.
Note: 4
Rani Khedira (10 Spiele (9 Einwechslungen))
155 Minuten stehen für den jüngeren Bruder von Sami auf dem Zettel. Zu wenig für ihn und zu wenig für eine faire Bewertung. Khedira wird sicherlich den Verein wechseln, da trotz Europa nur wenig Spielzeit für ihn abfallen wird, vor allem, wenn noch Verstärkung kommt (Laimer). In den paar Minuten an sich hat er nie schlecht gespielt, zumeist agierte er als Absicherung - bis auf das Bayernspiel gingen alle Partien gewonnen, in denen Khedira eingewechselt wurde.
Note: 4
Angriff:
Timo Werner (31 Spiele (3 Einwechslungen), 21 Tore, 7 Vorlagen)
So richtig glücklich war ich mit Werner zu Beginn der Saison nicht, als der Transfer über die Bühne ging. Die Ansätze in Stuttgart waren definitiv beeindruckend, aber insbesondere vor dem Tor war Werner sehr schwach. Nun - 21 Tore später, kann man dies sicherlich nicht mehr so bestätigen. Was für ein Transfer von RB und was für eine Entwicklung hin zum Nationalspieler. Ja - Schalke und seine Aussagen danach waren Shit, aber das Thema ist nun auch durch. Wie er mit diesem medialen Shitstorm dann aber umgegangen ist, war nicht so verkehrt. Trotz dauerhafter Anfeindungen spielte Werner sein Stiefel runter, schoss Tor um Tor und zeigte sich auch fußballerisch deutlich weiter entwickelt. Werner beteiligt sich am Kombinationsspiel, weicht viel auf die Flügel aus, wo er mit seiner absurden Schnelligkeit auch die 1vs1-Duelle gewinnt und hat (gefühlt) eine sehr gute Abschlussquote vorm Tor.
Note: 1
Yussuf Poulsen (29 Spiele (4 Einwechslungen), 5 Tore, 4 Vorlagen)
Es gibt wohl kaum einen Stürmer in der Liga, der so wichtig für einen Verein ist und dabei so wenige Tore schießt. Bis zum 28.Spieltag stand Poulsen bei einem Saisontreffer, bevor er jetzt zum Schluss noch 4 Stück nachlegte, dennoch stand sein Stammplatz nie zur Debatte. Ich habe selten einen Stürmer gesehen, der defensiv so stark ist, so viele Wege mitgeht, tackelt und dann vorn als Prellbock die langen Bälle verteilt. Minuspunkt ist noch die Chancenverwertung - da hat er einiges liegen gelassen. Dennoch eine klasse Saison vom Dänen, der sich sicherlich schon darauf freuen wird, gegen die Godins und Ramos in die Kopfballduelle zu gehen.
Note: 2+
Marcel Sabitzer (32 Spiele (1 Einwechslungen), 8 Tore, 5 Vorlagen)
Für einen Spieler, der eigentlich keinen Bock auf Leipzig hatte, hat sich Sabitzer doch ganz gut integriert hier
. Nachdem er letzte Saison zumeist zentral spielte, kam er diese Saison vorzugsweise über rechts und hat mit 13 Scorerpunkten eine gute Saison gespielt. Im Gegensatz zu seinem Pendant auf links - Forsberg - fehlt ihm der Schuss Genialität, sowie die Technik und die Kreativität. Sabitzer übernimmt da mehr den Part des lauffreudigen Konterstürmer, der recht schnörkellos spielt. In der Offensive für mich so etwas wie der Wackelkandidat für nächste Saison, wenn man da nochmal hochkarätig nachlegt. Gegen einen Philipp könnte das ein interessantes Duell werden.
Note: 2
Oliver Burke (25 Spiele (20 Einwechslungen), 1 Tor, 2 Vorlagen)
Der gerade erst 20 Jahre alt gewordene Schotte war der Überraschungstransfer im späten Sommer. Gut 15 Mio überwies man nach Nottingham und in seinem ersten Spiel legte Burke direkt das entscheidende Tor von Keita gegen Dortmund auf. Die Anlagen sehen auch grandios aus - extrem athletisch, guter Zug zum Tor und kopfballstark. Doch ohne Vorbereitung und mit erkennbar wenig Bezug zum Spielsystem hatte es Burke immer schwerer, in der Elf Fuß zu fassen. So standen nur 5 Startelfeinsätze auf dem Papier - keiner davon über 90 Minuten. Doch sollte man ihn nicht abschreiben. Wenn Burke hier eine komplette Sommervorbereitung mitmacht, dürfte ihm das sehr zu Gute kommen, seine Bindung zum Spiel und auch sein Pressingverhalten (was Hasenhüttl mehrfach kritisierte) verbessern. So kam seine erste Saison nicht über Ansätze hinweg.
Note: 4
Davie Selke (21 Spiele (19 Einwechslungen), 4 Tore, 1 Vorlage)
2 Startelfeinsätze, über ein halbes Jahr lang keine Torbeteiligung und zumeist nur Minuteneinsätze. Das war keine Saison für Davie Selke, der mit viel Hoffnung in die Saison gestartet war, im Sommer noch dekoriert mit Olympia-Silber. Aber gegen die neue Tormaschine Werner und Arbeitstier Poulsen kam er einfach nicht an. Auch hier - ähnlich wie bei Burke - vermisste Hasenhüttl das Spiel gegen den Ball und so hatte Selke einen schweren Stand, der ihn fast durchgehend auf die Bank verbannte. Dabei bringt Selke eigentlich viel mit. Technik, Athletik und Abschluss sind nicht schlecht, im Paket sogar recht gut. Gepaart mit seinem immer noch jungen Alter (22 Jahre) und seinen schon gezeigten Bundesligaleistungen hat er definitiv noch viel Luft nach oben. Ob in Leipzig oder woanders, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Diese Saison war aber definitiv ein verlorenes Jahr für Selke, der alle 4 Tore übrigens in der 89.Minute oder später erzielte. Immerhin hat er charakterlich hier einen guten Eindruck hinterlassen und nicht den Miesepeter gespielt, wenn er wieder auf der Bank saß.
Note: 4
Trainer:
Ralph Hasenhüttl
Nagelsmann, Streich, Stöger, Hasenhüttl - diese vier werden wohl den Award als Trainer des Jahres unter sich ausmachen, jeder hätte ihn verdient. Hasenhüttl und RB hat einfach von der ersten Sekunde an perfekt gepasst, seine eigenen Vorstellungen, die er schon in Ingolstadt umgesetzt hat, kann er hier verfeinern und hat natürlich auch Spielermaterial zur Verfügung, die das entsprechend herausragend umsetzen können. Hasenhüttl hat einen großen Anteil am Erfolg, die Entwicklung von vielen Spielern in dieser Saison ist beeindruckend. Am Spielfeldrand oftmals sehr (mitunter auch zu) emotional, in der Sache aber immer realistisch und mit einem guten Auge für die richtigen Wechsel. Ich hoffe, dass Hasenhüttl noch länger hier bleibt.
Note: 1
Und nun - Sommerpause. Trainingsstart ist am 03.07., bis dahin dürfte neben Mvogo noch der ein oder andere Neue dazu stoßen. Ich werde dann in den kommenden Wochen mal einen neuen Saisonthread aufmachen, so lange darf sich hier natürlich noch über die tolle Leistung von RB ergötzt werden
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