Jetzt wo der Hoffenheim-Hass unter den Fussballromantikern etwas abgeklungen ist, nutzt man sogar Hopp als romantisches Heimatverein-Projekt um RedBull als ultimativen Bösewicht darzustellen. :love3:
Das war eh immer kompletter Blödsinn. Schalke ohne Tönnies und Hannover ohne Kind wären heute auch längst Pleite, ebenso wie Nürnberg ohne (seinerzeit) Roth. Und auch da wurden durch die präsidialen Finanzspritzen sämtliche Mitgliederrechte oder Oppositionen auf Jahre wegrasiert. Hopp hat nur noch mehr Geld reingebuttert, das Prinzip der Alleinherrschaft einer Person, die jederzeit in der Lage ist, den roten Knopf zu drücken, war und ist gleich. Braunschweig mit Mast war auch eine weitgehend gleiche Geschichte. Der FC Homburg ebenso.
Oder was ist mit Wattenscheid oder Fortuna Köln? Das waren nun wirklich 1:1 Veranstaltungen wie Hoffenheim, hat aber nie eine Sau gestört.
Vor RedBull hat sich auch nie jemand groß über Wolfsburg, Leverkusen und Uerdingen mokiert. Da hat sich mMn nicht das Geschäftsmodell geändert, sondern eher die Wahrnehmung - auch durch das Entstehen von Ultrabewegungen und durch die allgemeine Entwicklung des Fußballs in Richtung Eventsport (Public viewing, Eintrittspreise, "Familienfreundliches Erlebnis" etc), die eh schon vielen sauer aufstößt. Hopp oder Mateschitz sind da eher der Tropfen, der das Fass etc als die Ursache.
Persönlich habe ich auch gar kein generelles Problem mit einem Konzernengagement eben z.B, in Leipzig. Anders wäre da nie etwas entstanden und ich verstehe die Sicht und Sehnsucht der sächsischen Fußballfans vollkommen. Dass ein Konzern die Gegebenheiten vor Ort (Stadion, Einzugsgebiet) nutzt - warum denn nicht? Eben durch die Herren Steilmann, Löring, Roth, Tönnies, Kind, Kühne, Mast, Weisener etc etc ist da bei mir die Romantik eh weg. Wenn man noch die Haftungen durch den Steuerzahler bei diversen Vereinen dazu nimmt, wenn man sieht, dass Aues Mitglieder vom Fleck weg ein Millionenengagement einer zwielichtigen Ex-Sowjet-Investorengruppe angenommen hätten (von denen kein Mensch wusste, wer das eigentlich ist) oder sich das Getue bei den Turnern in München anguckt...was soll denn da an einem Konzernengagement schlimmer sein außer dass es wahrscheinlich besser geplant und wenigstens mittelfristig ist?
Da lügen sich die Traditionalisten mMn seit Jahren komplett in die eigene Tasche.
Ein Engagement a la Red Bull ist daher für mich an sich unproblematisch. Was dieses spezielle Konstrukt so unsympathisch macht, ist die Art und Weise. RB für "Rasenballclub" (oder so), lächerliche Marketingmaßnahmen, das "Mitgliedermodell" und der Komplettaufkauf von ganzen Jugendabteilungen, um Zeit zu sparen - das macht RB Leipzig für mich eben extrem unsympathisch. Aber nicht die Tatsache eines Konzernvereins an sich.