"Als ob Boxen" trifft es wirklich haargenau bei Jones. Seit 2004 ist alles nur "als ob" bei Ihm. In den letzten Jahren sieht allerdings das "als ob" auch schon sehr kläglich aus, aber in den Jahren 2004 bis 2009 hat er sozusagen sich selber noch recht gut imitiert, sein ehemaliges Prime Alter Ego. Aber eben alles ohne Substanz und Effektivität.
Ich mache den Gegnern von Roy keinen Vorwurf, es ist nicht so daß Sie Ihm bis zum KO gnadenlos überlegen sind. In dem Falle sollte dann sowieso ein guter aufmerksamer Ref abbrechen. Roy boxt ja immer noch ganz gut mit, aber inzwischen ist es eben nur die Frage wie lange es dauert bis er die Schläge des Gegners nicht kommen sieht. Nehmerfähigkeiten hat er sowieso schon lange nicht mehr.
Allerdings ist es schon etwas grotesk wie überschwenglich sich ein Macca da gefreut hat und sich selber ob des Sieges in der Nähe eines Title Shots wähnt. Es ist inzwischen fraglich wie lange er überhaupt noch diese 12-4, 13-7 Journeyman schlagen könnte, auf jeden Fall ist er nicht mehr weit weg von diesem Level. Roy Jones ist für mich inzwischen ein großes Fragezeichen. So vorsichtig, so zaghaft war er teilweise bei seiner Gegnerwahl, nie im Leben wäre in seiner Prime ins Ausland gegangen. In einer Zeit wo er auch einen Calzaghe geputzt hätte, und erst recht einen Michalchewski. Und in den letzten 10-12 Jahren läßt er sich so derbe niederknocken, reist dafür sogar bis an den A*sch der Welt. Kann das jemand verstehen? Klar kriegt er dafür Kohle, aber ich glaube da steckt was Anderes dahinter. Aus Geldnot sich die Rübe kaputthauen lassen? Glaub ich nicht. Habe auch nie was Definitives gehört über seine finanzielle Situation, bloß Gerüchte daß er wohl wirklich einiges an Geld verloren hat während der Finanzkrise.
Ich finde den angesprochenen Punkt ganz interessant daß Jones früher seine Gegner teilweise auch übel zugerichtet hat, Sie teilweise dabei verhöhnt hat. Wollte er dafür in den letzten Jahren rgendeine Art von seltsamer Buße tun? Ich erinnere mich da z.B. an den Kampf gegen Richard Hall. Jones war jenem mindestens 4 Klassen überlegen und hatte Hall auch schon in der ersten Runde unten. Er hätte den Kampf jederzeit beenden können, hat Hall aber fast 12 Runden lang transportiert um seine show zu machen. Gesund war das für Hall nicht, genausowenig für Einige andere Jones Gegner.
Prinzipiell: Keine Ahnung was in Jones' Oberstübchen vor sich geht, eine Autobiografie würde ich lesen um das zu verstehen. Im Falle daß er ehrlich sich selber reflektieren kann warum er gewisse Entscheidungen gefällt hat.