Ruiz verklagt Toney auf 10 Mio $ Schadensersatz


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sabatai

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"Auch die Erklärung bzgl der Verletzung spricht in diesem Zusammenhang gegen Toney. Denn wenn dies tatsächlich so gewesen ist, dann hat Toney ja seine Heilung durch Doping beschleunigt. Ohne Doping hätte er evtl mehr Zeit für die Regeneration gebraucht und hätte womöglich auch gar nicht zu diesem Zeitpunkt boxen können. Wieder ein Punkt für Ruiz."

Ja - wie du schon sagst, er hätte zu diesem Zeipunkt wohl nicht gegen Ruiz boxen können. Er hat also im Prinzip gedopt um seinen Körper nach der Verletzung wieder in Normalform zu bekommen. Das ist IMO etwas anderes als sich mit Schmerzmitteln voll zu pumpen oder mit etwas anderem, dass ihm zum eigentlichen Wettkampf einen unfairen Vorteil verschafft hätte.
 

Harrison

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sabatai schrieb:
Ja - wie du schon sagst, er hätte zu diesem Zeipunkt wohl nicht gegen Ruiz boxen können. Er hat also im Prinzip gedopt um seinen Körper nach der Verletzung wieder in Normalform zu bekommen. Das ist IMO etwas anderes als sich mit Schmerzmitteln voll zu pumpen oder mit etwas anderem, dass ihm zum eigentlichen Wettkampf einen unfairen Vorteil verschafft hätte.

Naja, aber was ist das denn für eine Begründung? Er hatte also eine Verletzung und statt den "natürlichen" Heilungsprozess abzuwarten und dann wieder auf "natürlichem" Wege Muskelaufbau zu betreiben, hat er auf illegale Substanzen zurückgegriffen. Er hat sich also definitiv einen Vorteil verschafft. Wer sagt denn, dass er auf natürlichem Wege diesen Muskelaufbau in diesem Maße hätte betreiben können? Vielleicht hätte er noch ein halbes Jahr oder länger gebraucht, wer weiß das schon. Da kann ja jeder kommen mit solch einer Begründung. Außerdem wirkt sich das Doping ja nicht nur auf den verletzten Arm aus, sondern den gesamten Körper.

Toney war durch die Verletzung mehrere Monate aus dem Verkehr gezogen und wäre dies wohl noch länger geblieben. Ohne die Gesundung wäre er womöglich gar nicht zum Herausforderer erklärt worden und Ruiz hätte gegen jemand anderen verteidigt etc. Toney hat also so oder so in gedoptem Zustand dem Ruiz diese Niederlage, auch wenn sie im Rekord nicht als solche zählt, zugefügt. Ob er dies auch ohne Doping geschafft hätte, dass kann keiner sicher beurteilen, deshalb interessiert es hier auch nicht. Es muss nur untersucht werden, ob Ruiz nun tatsächlich ein Verlust entstanden ist.
 

Wild Allison

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sabatai schrieb:
Er (Toney) hat (...) gedopt, um seinen Körper nach der Verletzung wieder in Normalform zu bekommen.

...und Ruiz zu besiegen. Insofern stimmt es also, wenn Ruiz sagt, dass Toney ihn ohne Steroide nicht hätte besiegen können. Ich denke, Cord, harrison u.a. wollen darauf hinaus.
 

platine

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sabatai schrieb:
@Platine

Ist dies vor Gericht überhaupt von Interesse, da der Arzt ja scheinbar die ärztliche Schweigepflicht missachtet hat? Wenn ich Toney wäre würde ich ihn verklagen.

Natürlich darf der Arzt, der ihn operierte, seine fachärztliche Meinung über dessen körperliche Entwicklung nach der OP - und mithin nach seiner Heilbehandlung - äußern. Wo soll da eine Schweigepflicht bestehen? Wenn Du Ruiz' Klage bereits als lächerlich titulierst, wäre ich mit Vorschlägen zur Klageerhebung etwas vorsichtiger.

Wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest, die Quelle, die ich angegeben hatte, zu lesen, dann wüsstest Du auch, dass der Arzt lediglich die OP durchgeführt hat und nichts mit der Reha zu tun hatte.

In dem gleichen Artikel beurteilt der ehemalige sportmedizinische Direktor des amerikanischen olympischen Kommitees, Dr. Robert Voy, die Erklärung Toneys, (nach Toneys' Erklärung soll das Nandrolon durch Umbauprozesse im Körper entstanden sein, Nandrolon selbst kommt in der aufgefundenen Form zur Heilbehandlung nicht in Betracht) medizinisch als "sehr dubios".

Mit geht es im übrigen auch nicht nur um die zukünftige Entscheidung des Gerichts. Hier schätze ich die Chancen Ruiz' auch eher als schlecht ein (aufgrund der zu beweisenden Kausalität zwischen dem Fehlverhalten Toneys und einem etwaigen Schaden). Mit geht es darum, wie Du ohne jede Relativierung die - einseitige - Darstellung des Toney-Lagers als allein richtige Wahrheit verkaufst, ohne Deine Meinung näher zu belegen.


Aufgrund der von dir genannten Eigenschaften bietet sich Nandrolon ja besonders bei derartigen Verletzungen an.

Aufgrund welcher Eigenschaften denn? Dieser Schluss, den Du da ziehst, passt noch nicht einmal mit der Erklärung Toneys' selbst zusammen.

Überhaupt scheinst Du Dich in dieser Angelegenheit noch nicht einmal mit den Erklärungen Toneys auseinandergesetzt zu haben und auch keine Lust zu haben, Dich damit ernsthafter auseinanderzusetzen. Ist ja auch Dein gutes Recht. Aber dann sag doch gleich, ich dies und das ist meine Meinung und ansonsten bin in dieser Angelegenheit an keiner Diskussion interessiert.

Es liegt am Richter zu entscheiden ob Ruiz' Niederlage auf Toneys Doping zurück zu führen ist. Ist Toney denn schonmal in seiner langen Karriere wegen Doping aufgefallen? Ich glaube nicht, dies wird wohl auch eine Rolle bei der Entscheidung des Richters spielen (sollte es denn überhaupt zu einem ernsthaften Verfahren kommen was ich nie und nimmer glaube).

Fakt ist, das Toney genau in dieser Angelegenheit nachweislich unerlaubte leistungssteigernde Substanzen im Blut hatte. Und genau das wird in erster Linie eine Rolle spielen. Bei einem Dieb, den Du zur Rückgabe einer gestohlenen Sache verklagt hast, fragt der Richter ja auch nicht danach, ob der sich vorher redlich verhalten hat, sondern nur, ob er die Dir gehörende Sache hat. Worauf Du anspielst spielt im Strafverfahren bei der Bemessung des Strafmaßes eine Rolle, nicht aber in einem Zivilverfahren.

Im Ergebnis stimme ich Dir aber aus den von mir genannten Gründen mit Dir ja insoweit überein, dass die Klage wenig Aussicht auf Erfolg hat.
 
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sabatai

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Mit geht es darum, wie Du ohne jede Relativierung die - einseitige - Darstellung des Toney-Lagers als allein richtige Wahrheit verkaufst, ohne Deine Meinung näher zu belegen.

Das ist nunmal meiner Meinung nach die einzige logische Variante. Toney war gegen Holyfield körperlich in besserer Form und offiziel DOPINGFREI. Toney war gegen Booker körperlich in deutlich besserer Form und offiziel Dopingfrei. Deswegen glaube ich Toney die Story mit der Verletzung und sage lediglich, dass Ruiz Niederlage nichts mit Toney Doping zu tun hat sondern lediglich mit seiner fehlenden Klasse. Nicht mehr und nicht weniger.
 

platine

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sabatai schrieb:
Das ist nunmal meiner Meinung nach die einzige logische Variante. Toney war gegen Holyfield körperlich in besserer Form und offiziel DOPINGFREI. Toney war gegen Booker körperlich in deutlich besserer Form und offiziel Dopingfrei. Deswegen glaube ich Toney die Story mit der Verletzung und sage lediglich, dass Ruiz Niederlage nichts mit Toney Doping zu tun hat sondern lediglich mit seiner fehlenden Klasse. Nicht mehr und nicht weniger.


Das ist imho logisch nicht schlüssig. Die "Form" wird von vielen Faktoren bestimmt und kann nicht einfach am nominalen Gewicht oder durch Beobachtung der Leistung in einem Boxkampf am Fernsehschirm festgemacht werden. Auch die sichtbare Leistung in einem Boxkampf wird von vielen Faktoren bestimmt, die nicht ausschließlich in der Fitness liegen (Styles makes Fights, Psyche, etc). Ferner liegen zwischen dem Holy- und dem Ruiz-Kampf 1,5 Jahre und eine Verletzung. Zwischen dem Booker und dem Ruiz-Kampf liegen 7 Monate und eine Verletzung. Toney muss nicht zwangsläufig noch die gleiche körperliche Leistungsfähigkeit besitzen. Schließlich muss ein Boxer - zumal einer wie JT, der zwischen Kämpfen augenscheinlich nicht allzuviel Sport treibt - sich nunmal für jeden Kampf neu in Form bringen. Macht er dies mit der Unterstützung leistungssteigender Substanzen, verschafft er sich jedenfalls relativ einen Vorteil durch unsportliches Verhalten.

Zu den gegen die Version mit der Verletzung sprechenden Umständen schreibst Du nichts.

Dass Ruiz auch ohne Nandrolon-Einnahme verloren hätte glaube ich zwar auch. Das glauben nach dem Kampfverlauf sicherlich die meisten. Allein sicher ist dies nicht, weil Toney gegen Ruiz bisher nicht ohne Einfluss von Nandrolon in den Ring gestiegen ist. Dass trotzdem so viele Leute davon überzeugt sind, darin kann man einen - letzlich sich auch finanziell auswirkenden - Nachteil für Ruiz sehen.
 

Sir

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Ich wiederhole mich da. Wenn das Schule macht und nun Sportler anfangen gedopte Sportler zu verklagen dann wird es lustig.
 
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sabatai

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Allein sicher ist dies nicht, weil Toney gegen Ruiz bisher nicht ohne Einfluss von Nandrolon in den Ring gestiegen ist.

Aber im Gegenzug genauso unsicher wie die Behauptung von Ruiz ohne Nadrolon hätte Toney ihn nicht geschlagen.

Würde es einen sofortigen Rückkampf geben, den Ruiz dann auch noch gewinnt würde eine Klage eventuell Sinn machen.

Wenn Ruiz mit der Klage tatsächlich durchkommen sollte, dann wird es in den nächsten Monaten eine Klagewelle geben die sich gewaschen hat... Ich glaube nicht an einen Erfolg.
 

platine

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@ Sir & sabatai

Die Erfolgsaussichten schätze ich ja auch als gering ein. Aber was wäre denn eigentlich an einer Klagewelle schlecht? Vielleicht wäre das die einzige nachhaltig wirksame Möglichkeit, Doping überhaupt unter Kontrolle zu bekommen. Ich behaupte mal, dass die Mehrheit der dopenden Sportler dies letztlich aus finanziellen Gründen macht. Erst dann, wenn das finanzielle Risiko bei einer Entdeckung zu hoch ist, wird die Bereitschaft sinken, dieses Risiko einzugehen. Und das finanzielle Risiko ist bei Schadensersatzklagen in den USA grundsätzlich hoch.
 
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sabatai

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@Platine

Im Prinzip stimme ich dir da zu. Aber speziell in dem Fall sehe ich keinen Grund zur Klage. Sollte aber zum Beispiel sicher festgestellt werden, dass z.Bsp. Armstrong definitiv gedopt war dann würde ich ihn saftig zur Kasse bitten.
 
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