hmm ... najaKarl-Erwin schrieb:ein würdiger Verbandsweltmeister (genau wie [...] Byrd [...])
KlitschKO schrieb:Er hat bisher einen Mittelmäßigen geboxt und sofort deutlich verloren, warum also sollte er jetzt einen Titelkampf bekommen? Wie wäre es denn erstmal mit einem Rematch gegen Sprott oder ein Vergleich gegen einen Universumboxer in ähnlicher Position wie Bidenko, Virchis oder Chagaev?
His Royness schrieb:Naja bis Vitali den Donald in der 11. umgeworfen hat, sah das ähnlich aus. Bis auf die Szene ist der noch nie KO gegangen - lässt auf ein Hammerkinn schließen, was meinste.
Achja und so locker wie ich bin, geht gar nich...
Adam Balogh schrieb:Wer? Was? Wo? Gegen wen? Mit wem?
Ich weiß nicht was Du sagen möchtest, aber ich habe den Eindruck Du auch nicht.
The Head-Hunter schrieb:Valuev würde bei einem Sieg die Rekorde von Primo Canera brechen.
So sollte es auch sein, nur war mir das nicht aus deinem Beitrag ersichtlich. Ich editiere in der Tat meistens meine Beiträge, nachdem ich sie noch einmal durchgelesen habe. Das ist leider eine Unsitte von mir und führt leider zwarngsläufig zu solchen Mißverständnissen.Adam Balogh schrieb:In einer umgekehrten Situation hätte ich mich bedankt für die Aufmerksamkeit, und hätte ich meinen Eintrag so korrigiert.
Ja, ist toll wie sich Valuev entwickelt hat und er scheint auch ein netter Typ zuKarl-Erwin schrieb:Bei Valuev war es nun genau dasselbe. Daß er nach Punkten gewinnen würde, hätte ich nie für möglich gehalten! Niemand hier hat seine Leistung bisher gewürdigt. Für seine Verhältnisse, war das absolut erstaunlich, wie er sich geschlagen hat - und er hat den Kampf durchaus zu Recht gewonnen.
Karl-Erwin schrieb:"Geschenkt" hat er ihn nicht bekommen. Donald hat erst spät angefangen sich zum Schlagabtausch zu stellen. Gute Treffer allein reichen nicht zum Sieg. Valuev hat den ganzen Kampf über die Mitte beherrscht. Donald ist nur außen rumgeturnt. Donald hat nicht ernsthaft versucht mitzuschlagen bzw. ernsthaft anzugreifen. Seine Konter am Ende des Kampfes waren natürlich eine Klasse für sich, aber diktiert hat den Kampf der Russe. Daß er dabei sehr schlecht aussah und viel hat nehmen müssen, tut nichts zur Sache. Das Urteil war zur Abwechslung mal kein Skandal. Donald hätte Valuev nur dann schlagen können, wenn er VIEL mehr riskiert hätte und wesentlich mehr Druck gemacht hätte. Der einzige, der Druck gemacht hat war Valuev. Das Urteil war insgesamt in Ordnung. Valuev hat den Kampf gemacht. Er hat permanent Druck ausgeübt und er hat Donald sehr, sehr oft mit seinem Jab getroffen. Mit der Rechten hat Valuev allerdings kaum mal getroffen, Donald hingegen schon. Donald hatte die qualitativ deutlich besseren Treffer, die aber völlig ohne jede Wirkung blieben - das muß man auch mal ganz klar sehen! Valuev hat einfach viel mehr gemacht und er war konstant im Vorwärtsgang. Donald hätte von seinem Fahrrad runter steigen müssen und selbst angreifen sollen. Dafür fehlte ihm aber offensichtlich das letzte bischen Risikobereitschaft und wahrscheinlich auch die Kondition.
Minos schrieb:Ein "Skandal" war das Urteil nicht. Trotzdem wäre m. E. ein Sieg für Donald oder ein Draw den gezeigten Leistungen angemessener gewesen. Valuev hat fast nur mit der Linken geboxt - und längst nicht jede Linke traf Donald.
Ich frage jetzt mal ganz provokativ: Wo steht das geschrieben? Fakt ist, daß es nirgendwo, jedenfalls nicht an leicht zugänglicher Stelle, verbindliche, detaillierte und vor allem klare Wertungsgrundsätze und Wertungsmaßstäbe gibt. Es gab vor Jahren mal den Versuch eines solchen Grundsatzpapiers auf der WBA homepage. Was dort stand war an absichtlicher Uneindeutigkeit kaum noch zu überbieten. Es wurden eine Reihe von Bewertungskriterien aufgelistet, die allesamt GLEICHRANGIG zu bewerten waren. Dazu zählten u.a.:Minos schrieb:Was zählen sind die Treffer ... Bei diesbezüglich in etwa ausgeglichenen Runden mag man den Druck, den ein Boxer ausübt (indem er im Vorwärtsgang boxt und versucht zu treffen), vielleicht mit einrechen - in Amerika stärker, hier weniger - und ihm die Runde geben. Würde man so starkes Gewicht darauf legen, welcher Boxer im Vor- und welcher im Rückwärtsgang boxt, wie Du es offenbar tust, hätte Ottke kaum einen Kampf nach Punkten gewonnen.
Donald war der Herausforderer und hätte deshalb wesentlich aktiver sein müssen.Das gab wahrscheinlich auch den Ausschlag für Valuev.117:112 waren aber zu hoch.Minos schrieb:Ein "Skandal" war das Urteil nicht. Trotzdem wäre m. E. ein Sieg für Donald oder ein Draw den gezeigten Leistungen angemessener gewesen. Valuev hat fast nur mit der Linken geboxt - und längst nicht jede Linke traf Donald. Den wenigen Rechten konnte Donald fast immer ausweichen. Von den ertsen 2-3 Runden abgesehen, kam Donald immer wieder mit schnellen Kombinationen durch. Nicht nur "spät" bzw. "am Ende des Kampfs". Valuev hat insofern Druck gemacht, als dass er meist im Vorwärtsgang war und Donald ausgewichen ist und gekontert hat. Nur gebracht hat es Valuev nichts - jedenfalls keine klaren (Wirkungs)treffer. Hätte Donald sich permanent einem Schlagabtausch stellen müssen, um zu gewinnen? Das wäre sicher die schlechtest mögliche Taktik für ihn gewesen. Und auszuweichen und zu kontern ist ja durchaus legitim. Was zählen sind die Treffer; und davon hatte Donald in der Mehrzahl der Runden mehr. Bei diesbezüglich in etwa ausgeglichenen Runden mag man den Druck, den ein Boxer ausübt (indem er im Vorwärtsgang boxt und versucht zu treffen), vielleicht mit einrechen - in Amerika stärker, hier weniger - und ihm die Runde geben. Viele ausgeglichene Runden habe ich aber allerdings gesehen. Daher ist das Urteil auch kein Skandal, aber doch ziemlich schmeichelhaft für Valuev und sehr bitter für Donald.
Würde man so starkes Gewicht darauf legen, welcher Boxer im Vor- und welcher im Rückwärtsgang boxt, wie Du es offenbar tust, hätte Ottke kaum einen Kampf nach Punkten gewonnen.
Evander schrieb:Donald war der Herausforderer und hätte deshalb wesentlich aktiver sein müssen.Das gab wahrscheinlich auch den Ausschlag für Valuev.117:112 waren aber zu hoch.
Es ging um den WBA International Titel und die Nr.1 Position von Valuev.Deshalb war es auch ein 12 Runden Kampf.Combat schrieb:Herausforderer? Von welchem Titel? Wieder son Aeroflot International Airline Titel oder was? Diese Titelinflation ist ja echt unertraeglich. So gesehen gibt es fast immer einen sogenannten "Herausforderer", den man ggf. falls noetig um seinen verdienten Sieg bringen kann, da man das Argument " mit aktiver" dann immer bringen kann.
Das ist für mich der Knackpunkt. Ich hoffe, wir sind uns einig, dass unter den ganzenKarl-Erwin schrieb:Valuev hat gepunktet durch:
* Trefferhäufigkeit
...
Karl-Erwin schrieb:Ich frage jetzt mal ganz provokativ: Wo steht das geschrieben? Fakt ist, daß es nirgendwo, jedenfalls nicht an leicht zugänglicher Stelle, verbindliche, detaillierte und vor allem klare Wertungsgrundsätze und Wertungsmaßstäbe gibt. Es gab vor Jahren mal den Versuch eines solchen Grundsatzpapiers auf der WBA homepage. Was dort stand war an absichtlicher Uneindeutigkeit kaum noch zu überbieten. Es wurden eine Reihe von Bewertungskriterien aufgelistet, die allesamt GLEICHRANGIG zu bewerten waren. Dazu zählten u.a.:
* Trefferanzahl
* Trefferqualität
* Wirkung der Treffer
* Defensive (!)
* Offensive
* Druck
* Aktivität
* ring generalship
Es gilt dabei der Leitsatz, daß der Punktrichter möglichst keine Runden unentschieden geben sollte und möglichst keine 10:7 Runden (wohlgemerkt möglich wäre das schon, aber der Punktrichter würde sich damit keine Freunde bei den Offiziellen machen :cry: )
Es ist also für Defensivboxer laut dieses WBA Artikels durchaus möglich mal eine Runde zu gewinnen, aber nur, wenn man in der Mehrzahl der Kriterien vorne liegt. Gute Defensivfertigkeit (z.B. Ausweichen) zählt genausoviel wie gute harte Treffer. Aber man darf halt nicht weglaufen, weil man sonst in punkto "Pressure" und "ring generalship" usw. verliert. Im Prinzip ist es genau das was Byrd macht. Er stellt sich dem Kampf, aber er rennt nicht weg. Ottke hat sich zwar nicht hingestellt, aber er brauchte das auch gar nicht, weil er selbst immer aktiv in den Mann reingegangen ist. Ottke hat gepunktet mit seiner super Defensive, seiner Aktivität, seiner Schlagfrequenz, Trefferhäufigkeit und ring generalship (süsser Allgemeinplatz).
Donald hat gepunktet durch:
* Trefferqualität
* Defensive
und in einigen Runden auch durch
* Trefferqualität
* Trefferhäufigkeit
* Defensive
Valuev hat gepunktet durch:
* Trefferhäufigkeit
* Aktivität
* ring generalship
* Druck
Wie man sehen kann ist Valuev im Durchschnitt nach 4:3 Wertungskriterien vorne, teilweise sogar mit 4:2. Einige Runden gingen dann 3:3 aus. Valuev hat also völlig zurecht gewonnen. In dieser Hinsicht kann man dann auch das von vielen als ungerecht aufgenomme klare Urteil eines der Punkteverteiler erklären.